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VOLKSKULTUR Schilf dient(e) dagegen als „Baustoff“ für den Urahnen der heutigen Mundharmonika, den „alpenländischen Fozhobel“. Viel ist von dieser speziell im Alpenraum entstandenen Panfl öte mit ihrem streng symmetrischen Aufbau – zum Unterschied zu den südamerikanischen Panfl öten, bei denen die Klangröhrchen längen- und damit tonhöhenmäßig aneinandergereiht sind – nicht mehr erhalten. Ebenfalls nur noch von alten Fotografi en aus dem Kammerhof-Museum in Bad Aussee bekannt war das „Brucker Almpfeiferl“, das in seinem zarten, behauchten Klang an eine irische Tin Whistle erinnert. Eine Handvoll Nachbauten ergänzen heute die große Familie der Schwegelpfeifen, eines der ältesten Volks- 34 ST.IL STEIERMARK.ILLUSTRIERTE ILLUSTRIERTE musikinstrumente. Schon vor der Renaissance haben Vorgänger dieser Sechs-Loch-Querfl öte im Alpenraum existiert. Später entwickelte sich daraus die heute bekannte Konzertquerfl öte. Vor allem im Ausseerland gehören die aus Ahorn-, Eiben-, Zwetschken-, Birnen- oder Dirndlbaumholz gefertigten Schwegel- oder Seit(e)lpfeifen aber noch zu jeder Brauchtumsveranstaltung. So wird seit 1925 jährlich am 15. August in der Region ein eigener „Pfeifertag“ veranstaltet, ein Volksfest mit strengen Regeln: So ist die Zeit bis zwölf Uhr mittags den Seitlpfeifern, Trommlern und Maultrommlern vorbehalten, erst danach darf dann mit allen Instrumenten durcheinander musiziert werden, vornehmlich mit Gitarren oder der Schwegelpfeifen, eines der ältesten Volks- musiziert werden, vornehmlich mit Gitarren oder Was den Schweizern ihre Alphörner, sind den Steirern ihre Wurzhörner. Bis zu dreieinhalb Meter lang können diese urigen Blasinstrumente sein, mit denen man nicht nur musizieren, sondern angeblich auch böse Geister vertreiben kann. Unterstützung kommt von wesentlich handlicheren Schwegelpfeifen, den Urahnen der Konzertquerfl öte. der im Salzkammergut „Rumpel“ genannten Ziehharmonika. Vielleicht aber auch mit einer Nasenpfeife oder man versucht sich in der ebenso elitären Kunst des Birkenblattblasens. Wobei „Blatt“ hier nicht als Laub missverstanden werden darf, sondern sich eher auf ein aus einem Rindenstück geschältes und geknicktes kleines Mundstück bezieht, mit dem man Töne und Melodien fabrizieren kann. Und wenn es nicht funktioniert? Pfeif’ drauf! www.steirisches-volksliedwerk.at Das Steirische Volksliedwerk bietet viele Instrumenten-Spielkurse an: Okarina-Bau- und -spielkurs mit simone Prein: 5. - 6. März 2010, Übelbach schwegelpfeiferkurs mit simone Prein: 4. September 2010, St. Benedikten alphorn-spielkurs: 10. - 11. September 2010, Oppenberg feine Note: 12. - 14. November 2010, Krakauebene © Steirisches Volksliedwerk, Kurt Prein
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