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Carl Gottlob Wilke und Die Wilkeschen Hutfabrik in

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<strong>Die</strong> freiwillige Sparkasse. Sie ist den 2. November 1878<br />

gebildet zu dem Zweck, durch reichliche Verz<strong>in</strong>sung den Arbeiter zum<br />

Sparen anzuregen. Sie ist e<strong>in</strong>e Wohlthat für den Arbeiter, weil<br />

sie ihm bei besonderen Gelegenheiten, wie Verheirathung, E<strong>in</strong>segnung<br />

der K<strong>in</strong>der, Anschaffung von Vieh, Wirthschaftsvorräthen, Kleidungsstücken<br />

<strong>und</strong> dergleichen sofort e<strong>in</strong>e Summe zur Verfügung stellt.<br />

Auch die kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>lage wird verz<strong>in</strong>st. Der Höchstbetrag der E<strong>in</strong>lagen<br />

ist für den e<strong>in</strong>zelnen Sparer auf 300 M. festgesetzt, e<strong>in</strong>e<br />

Summe, die er bequem z<strong>in</strong>stragend anlegen kann. Bis Ende 1899<br />

haben 479 Sparer den Höchstbetrag von 300 M., darunter mehrere<br />

schon zum vierten <strong>und</strong> fünften Mal erreicht. <strong>Die</strong> Gesammte<strong>in</strong>lagen<br />

betrugen im Jahre 1899 28784,91 M.<br />

— Außerdem bestehen noch zwei Wohlfahrtskassen <strong>in</strong> Höhe von<br />

100000 M., deren Z<strong>in</strong>serträge dazu dienen sollen, Unterstützungen an<br />

das arbeitende oder altersschwache Personal im Bedürftigkeitsfalle<br />

gewähren zu können.<br />

<strong>Die</strong>s s<strong>in</strong>d die Kassen. Weiter werden Darlehen gewährt.<br />

Neben größeren, hypothekarisch e<strong>in</strong>getragenen <strong>und</strong> verz<strong>in</strong>slichen zur<br />

Erwerbung von Gr<strong>und</strong>besitz laufen kle<strong>in</strong>ere Posten von 50 M. bis<br />

etwa 500 M., die auf Quittung gewährt <strong>und</strong> durch wöchentliche<br />

Abzahlungen getilgt werden. Verz<strong>in</strong>st werden nur Beträge über<br />

100 M. <strong>und</strong> hier nur die vollen 100 M.<br />

Als Hochzeitsgeschenk erhält jeder männliche <strong>und</strong> weibliche<br />

Arbeiter der Fabrik e<strong>in</strong>e Bibel <strong>und</strong> neun Mark. Gehören beide<br />

Eheleute der Fabrik an, so werden fünfzehn Mark als Hochzeitsgeschenk<br />

ausbezahlt.<br />

Unter den aufgeführten Wohlfahrtse<strong>in</strong>richtungen ist das Hochzeitsgeschenk<br />

etwas Besonderes für sich, e<strong>in</strong>e Stiftung zu Gunsten<br />

E<strong>in</strong>zelner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em besonderen Fall <strong>und</strong> dazu bestimmt, <strong>in</strong> diesem Fall<br />

die persönliche fre<strong>und</strong>liche Theilnahme des Fabrikbesitzers k<strong>und</strong>zugeben.<br />

<strong>Die</strong> Kassen aber, die eben aufgezählt wurden, dienen allen Arbeitern<br />

gleichmäßig zum Nutzen; sie s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>richtungen von sozialem<br />

Charakter, sie er<strong>in</strong>nern die Arbeiter daran, daß sie Glieder e<strong>in</strong>es<br />

Verbandes s<strong>in</strong>d, bei dem sie im Kampf mit dem Leben Schutz <strong>und</strong><br />

Hilfe f<strong>in</strong>den, sie erhalten <strong>in</strong> den Arbeitern das Bewußtse<strong>in</strong> der<br />

Zusammengehörigkeit, das auch <strong>in</strong> sittlicher Beziehung von Werth<br />

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