Jahresbericht 2011/2012 Fakultät efi - Elektrotechnik ...
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Hochgeschwindigkeitsaufnahme: Tropfen aus Ag-Nanotinte auf dem Flug vom Druckkopf zum Substrat.<br />
der additiven Direktmetallisierung<br />
durch den präzisen Auftrag<br />
Nano-Partikel-gefüllter Tinten<br />
mittels Inkjetdruck auf zwei- und<br />
zweieinhalbdimensionale Schaltungsträger<br />
klar belegen.<br />
Unter Einsatz herkömmlicher<br />
Tintenstrahl-Bürodrucker wurden<br />
Leiterbahnbreiten von 1mm<br />
und 0,4mm bei Leiterbahndicken<br />
von etwa 3µm volladditiv<br />
hergestellt. Somit lassen sich<br />
mit diesem Ansatz ähnlich dimensionierte<br />
Strukturen wie bei<br />
wesentlich aufwändigeren Verfahren<br />
wie beispielsweise bei<br />
der Laserdirektstrukturierung<br />
von Thermoplasten erzielen.<br />
Ebenso positiv sind die Ergebnisse<br />
durchgeführter Langzeituntersuchungen,<br />
die Aufschluss<br />
über die mechanische<br />
und elektrische Zuverlässigkeit<br />
der gedruckten Leiterstrukturen<br />
geben sollten. So wurde nach<br />
gemäß Automotive-Qualifi kationsrichtlinien<br />
durchgeführten<br />
Langzeituntersuchungen keinerlei<br />
Verschlechterung der mechanischen<br />
Haftfestigkeiten sowie<br />
der elektrischen Leitfähigkeiten<br />
gedruckter Leiterbahnen festgestellt.<br />
Dreidimensionaler Demonstrator<br />
Gekrönt wurde der Projekterfolg<br />
durch die Realisierung eines<br />
dreidimensionalen Funktionsdemonstrators,<br />
bei dem neben<br />
Leiterstrukturen auch Sensoren<br />
drucktechnisch realisiert wurden.<br />
Der Demonstrator besteht aus<br />
einem kleinen Polyamidbehälter,<br />
der durch eine Trennwand in<br />
zwei Hälften unterteilt ist. Flüssigkeit<br />
wird mit einer Pumpe von<br />
der einen in die andere Hälfte gepumpt.<br />
Der Füllstand wird über<br />
kapazitive Sensoren gemessen<br />
und von jeweils drei Leuchtdioden<br />
angezeigt. Bei Erreichen<br />
des unteren Pegels schaltet die<br />
Pumpe automatisch um. Die<br />
komplette Schaltung wurde unter<br />
Nutzung der Inkjet-Technik<br />
mit Ag-Tine auf die Behälterwand<br />
gedruckt; die elektrische<br />
und mechanische Kontaktierung<br />
der elektronischen Bauteile, notwendig<br />
zur Sensoraufwertung<br />
und Pumpenansteuerung, erfolgte<br />
durch elektrisch leitfähigen<br />
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Forschungsaktivitäten<br />
Ag-Leitklebstoff. Damit entfällt<br />
eine separate Leiterplatte, die in<br />
Standardtechnologie erforderlich<br />
wäre.<br />
Das Labor für Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
wird auch in<br />
Zukunft weiter zu den Einsatzmöglichkeiten<br />
digitaler Drucktechnologien<br />
in der Elektronik<br />
forschen. Erst Mitte April <strong>2012</strong><br />
wurde ein neues hochpräzises<br />
Inkjet-Drucksystem der Firma<br />
Unijet aus Korea im Labor in<br />
Betrieb genommen. Mit diesem<br />
System ist man am OHM erstmals<br />
in der Lage, prozesssicher<br />
Strukturen im Bereich von<br />
200µm und darunter drucken zu<br />
können. Es wird möglich sein,<br />
weitere Zukunftsprojekte zur Erschließung<br />
des kompletten Potentials<br />
der Inkjet-Drucktechnik<br />
beispielsweise bei der Realisierung<br />
gedruckter Sensorik, bei<br />
der direkten Kontaktierung ungehäuster<br />
Siliziumchips oder bei<br />
der Weiterentwicklung von Tintenwerkstoffen<br />
anzugehen und<br />
erfolgreich zu bearbeiten.■<br />
Weitere Informationen:<br />
marcus.reichenberger@ohm-hochschule.de<br />
<strong>efi</strong> -<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong>