Jahresbericht 2011/2012 Fakultät efi - Elektrotechnik ...
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Die Maschinenhalle Anfang der 60er Jahre trug auf dem Dach die Bezeichnung<br />
„Onkel OHMs Hütte“ Foto: bib Bildarchiv<br />
zwischen 1 und 25 zu verblüffen,<br />
aus dem Kopf versteht sich. Die<br />
Anekdote, als er mit seinem Rechenschieber<br />
das Produkt aus<br />
2 mal 2 mit 3,99 ermittelte und<br />
meinte „wir runden auf auf vier“,<br />
haben wir ihm allerdings angedichtet.<br />
Zusammen waren wir stark<br />
Zur Bewältigung des immensen<br />
Pensums, für das das „OHM“<br />
berüchtigt war, setzten wir auf<br />
das System Arbeitsteilung. Der<br />
Stoff wurde in einer Vierergruppe<br />
aufgeteilt und die Ergebnisse<br />
abgekupfert.<br />
Die in jedem Semester wiederkehrenden<br />
Prüfungsarbeiten<br />
zerrten jedes Mal von neuem in<br />
nicht unerheblichem Maß an unserem<br />
Nervenkostüm. Ebenso<br />
wie die bange Frage, was wohl<br />
drankäme, trieb uns aber die<br />
Sorge um „hoffentlich wird der<br />
Gerhard nicht krank“.<br />
Gerhard, unser intellektueller<br />
Primus, stammt aus einer Familie,<br />
in der das Wesen der Mathematik<br />
über die Muttermilch<br />
vererbt wird. Seine Schwester<br />
zum Beispiel, von der Natur mit<br />
weiblichen Attributen in einer<br />
Weise ausgestattet, die ihr eine<br />
Karriere auch ohne eigenes Zutun<br />
garantiert hätten, studierte<br />
das Fach!<br />
Bis wir anderen, nach Verteilung<br />
der Semesterarbeit, diese durchgelesen<br />
und eine ungefähre Ahnung<br />
hatten, was verlangt wurde,<br />
hatte der Gerhard die Lösung<br />
der ersten Aufgabe bereits dokumentiert<br />
und das Blatt neben sich<br />
gelegt. Neben „Mathe“ besaß der<br />
Gerhard obendrein die Gabe einer<br />
noch aus sechzig Zentimetern<br />
Entfernung deutlich erkennbaren<br />
Handschrift. Sein Nachbar<br />
65<br />
Alumni<br />
konnte also quasi gar nicht anders!<br />
Dieser optische Datentransfer<br />
wiederholte sich dreimal,<br />
bis auch unser Schwächster, auf<br />
der rechtsaußen Position kämpfend,<br />
sich am Ende entspannt<br />
zurücklehnen konnte.<br />
Für ihn schrieben wir drei Monate<br />
lang das in den Vorlesungen<br />
Gehörte mit und brachten es<br />
zweimal pro Woche ins Ansbacher<br />
Krankenhaus, wo er auf der<br />
Isolierstation eine hepatitis infectiosa<br />
auskurierte. Er ließ uns<br />
dafür mittels Handzeichen durch<br />
die ihn von uns trennende Glasscheibe,<br />
an seinen Fortschritten<br />
teilhaben, die Gunst der bestaussehendsten<br />
Krankenschwester<br />
auf der Station zu erringen. Das<br />
Semester hat er auch geschafft.<br />
Die 50-Jahre-Feier<br />
Im Juli 2013 werden wir unser<br />
„50-Jähriges“ feiern! Die Vierergruppe<br />
ist schon fleißig dabei,<br />
möglichst viele Adressen der<br />
Kommilitonen von damals zu ermitteln.<br />
Aber nicht nur Schäufele<br />
und Würzburger Stein werden an<br />
diesem Tag auf dem Programm<br />
stehen. Das „OHM“ hat sich bereit<br />
erklärt, als geistige Nahrung<br />
für dieses denkwürdige Ereignis,<br />
eine Vorstellung des aktuellen<br />
Status und der Organisation der<br />
zur Hochschule avancierten Institution<br />
und eine Führung durch<br />
Labore und Institute, in denen<br />
mittlerweile sehr angewandte<br />
Forschung und Entwicklung betrieben<br />
werden, beizusteuern.<br />
Wir sind hocherfreut, dass wir<br />
auch nach einem halben Jahrhundert<br />
noch an „unserem OHM“<br />
willkommen sind und gespannt<br />
darauf, wenn es wieder heißen<br />
wird „weißt Du noch!?“ ■<br />
<strong>efi</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong>