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spezial fokus<br />

Jetzt umrüsten: Immer<br />

mehr Umweltzonen<br />

sind scharf gestellt<br />

_ Viele deutsche Städte und Kommunen haben die Feinstaubschrauben<br />

schon fest angezogen. Nur noch Fahrzeuge mit grüner<br />

Plakette dürfen in die Umweltzonen. Doch Besitzer älterer Dieselfahrzeuge<br />

können nachrüsten. Der Staat hat das Sponsoring für<br />

die Filternachrüstung sogar noch verlängert.<br />

D<br />

ie Luftqualität in den Städten<br />

nimmt ständig ab. Vor allem<br />

Dieselabgase sind der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO)<br />

zufolge gefährlicher als bisher<br />

gedacht. Sie gelten laut WHO als krebserregend<br />

und werden daher auf die gleiche<br />

Gefahrenstufe wie Asbest, Arsen und<br />

Senfgas gestellt. Deshalb geben europäische<br />

und nationale Verordnungen<br />

– beispielsweise die EU-Richtlinie zur<br />

Luftreinhaltung – Grenzwerte für die<br />

Schadstoffkonzentration in der Luft vor.<br />

Um diese erfüllen zu können, setzen<br />

Städte und Kommunen europaweit vermehrt<br />

auf Umweltzonen beziehungsweise<br />

„Low Emission Zones“ (LEZ).<br />

Umweltzonen nehmen zu<br />

In Deutschland haben München und Erfurt<br />

kürzlich ihre Feinstaubschrauben<br />

weiter angezogen: Seit 1. Oktober 2012<br />

dürfen dort nur noch Fahrzeuge mit grüner<br />

Feinstaubplakette in die Umweltzone.<br />

Alleine in der Bayernmetropole sind<br />

den Experten des TÜV Süd zufolge mehr<br />

als 31.000 Auto- und 9.000 Lkw-Besitzer<br />

mit gelber Plakette betroffen, für knapp<br />

6.000 Fahrzeuge mit roter Plakette sowie<br />

38 Transp o r t e r-Spezial 2012<br />

15.000 „Plakettenlose“ war allerdings<br />

schon seit Oktober 2010 das Gebiet innerhalb<br />

des „Mittleren Rings“ tabu.<br />

Während „normale“ Autofahrer<br />

auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen<br />

können, heißt es für Gewerbetreibende,<br />

Handwerker, Wohnmobilbesitzer<br />

und sonstige Transporterfahrer,<br />

andere Lösungen zu finden. Doch das<br />

gilt nicht nur für München und Erfurt:<br />

„In Deutschland gibt es bereits in über<br />

50 Städte eine Umweltzone. In Berlin,<br />

Bremen, Frankfurt/Main, Hannover,<br />

Leipzig, Osnabrück, Stuttgart und Krefeld<br />

beispielsweise dürfen Fahrzeuge<br />

ohne grüne Plakette schon länger nicht<br />

mehr in den innerstädtischen Bereich“,<br />

berichten die Umweltexperten des im<br />

sauerländischen Menden ansässigen<br />

Abgastechnikspezialisten HJS. Zudem<br />

hätten weitere Städte angekündigt, ihrer<br />

Umweltzonen zu verschärfen: Im<br />

nächsten Jahr sollen mindestens 23<br />

weitere Städte die Einfahrt nur noch<br />

mit grüner Plakette gewähren, darunter<br />

auch kleinere wie Pleidelsheim, Urbach<br />

und Markgröningen. Ab 2014 werde zudem<br />

das gesamte Ruhrgebiet „zu einer<br />

großen Umweltzone mit grüner Plakettenpflicht“,<br />

so die Sauerländer.<br />

Einfahrt erschwert: In vielen deutschen und<br />

europäischen Städten und Gebieten gibt es bereits<br />

eine Umweltzone der Stufe drei. Nur Diesel-<br />

Fahrzeuge mit grüner Feinstaubplakette dürfen<br />

dort einfahren. Mit einem Nachrüstfilter lassen<br />

sich jedoch auch ältere Transporter und Wohnmobile<br />

mit Selbstzünder auf „umweltfreundlich“<br />

trimmen. Foto: HJS<br />

Universell: Die geschlossenen Rußpartikelfiltersysteme<br />

des dänische Abgastechnikspezialisten<br />

Dinex lassen sich universell bei Transportern<br />

und Wohnmobilen ab 3,5 Tonnen Gesamtmasse<br />

einsetzen. Foto: Dinex<br />

Nachrüsten schafft Abhilfe<br />

Um die strengen Abgasgrenzwerte erfüllen<br />

zu können, verfügen moderne Dieselmotoren<br />

längst über einen Rußpartikelfilter.<br />

Damit auch ältere Dieselfahrzeuge in<br />

Umweltzonen fahren dürfen, haben Abgastechnikspezialisten<br />

wie Dinex, HJS oder<br />

Twintec nachrüstbare Dieselpartikelfilter-<br />

Systeme entwickelt. Mit einem solchen<br />

Nachrüstfilter dürfen auch jene Fahrzeugbesitzer,<br />

die sich keinen neuen, umweltfreundlichen<br />

fahrbaren Untersatz leisten<br />

können – oder wollen –, ungehindert in die<br />

Umweltzone einfahren.<br />

Damit sich möglichst viele Besitzer von<br />

„Altfahrzeugen“ für eine solche Nachrüstlösung<br />

begeistern, unterstützt die Bundesregierung<br />

Umrüstwillige sogar finanziell:<br />

Besitzer von Pkw und Wohnmobilen (mit<br />

Erstzulassung bis 31. Dezember 2006) sowie<br />

Besitzer von Kleintransportern und<br />

leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen<br />

zulässige Gesamtmasse (mit Erstzulassung<br />

bis 16. Dezember 2009), erhalten vom<br />

Staat einen Einmalzuschuss, der aufgrund<br />

der hohen Nachfrage unlängst sogar zeitlich<br />

noch verlängert wurde: Für Nachrüstungen<br />

bis zum 31. Dezember 2012 gibt<br />

es 330 Euro. Danach, bis einschließlich 31.<br />

Dezember 2013, gibt es immerhin noch<br />

260 Euro. „Mit dieser Entscheidung wird<br />

das richtige Signal gesetzt, um die Luftqualität<br />

in den Städten weiter zu verbessern“,<br />

begrüßt Hermann Josef Schulte, Gründer<br />

und Inhaber von HJS, die Entscheidung<br />

der Bundesregierung, die Förderperiode<br />

nochmals zu verlängern. Förderanträge für<br />

2012 können online beim Bundesamt für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

unter www.code.bafa.de/pmsf gestellt<br />

werden.

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