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fahrzeugen wichtiger als die Finanzierung,
was mich schon etwas überrascht hat. Allerdings
ist dies auch ein Ergebnis unserer
Strategie, dass alle Nutzfahrzeuge mit
Angabe eines Leasingpreises ohne Anzahlung
beworben werden und damit unsere
günstigen Angebote publik werden. Das
wollen wir ganz bewusst so zeigen und der
Erfolg gibt uns auch hier Recht. Viele der
geleasten Fahrzeuge werden am Ende der
Laufzeit vom Kunden übernommen.
bfp: Wie stark profitieren Sie als Hersteller
Nissan von der Verbindung mit Renault?
Ferry: Wir profitieren natürlich sehr stark
von dieser Verbindung. Allein, dass wir ein
solch gutes Produkt wie den NV 400 und
eine breite Motorenpalette in Europa anbieten
können, spricht da für sich. Aber
wir haben auch eigene Stärken mit reinen
Nissan-Modellen, wie zum Beispiel dem
Pickup Navara und natürlich dem NV 200.
Diesen beiden Fahrzeugen haben wir den
größten Teil unseres jüngeren Wachstums
zu verdanken.
bfp: Stichwort „Navara“: Gerade diesem
Wagen war ja kein sonderlich großer Erfolg
beschieden, da er vielen Kunden zu
luxuriös und damit teuer war. Nissan hat
deshalb den Vorgänger NP 300 weiter
angeboten. Wie wird es bei den Pickups
weitergehen?
Ferry: Der NP 300 ist jetzt eingestellt und
wir verkaufen nur noch Restbestände. Dafür
bieten wir den Navara ab Oktober in
einer abgespeckten Version und mit 144
PS an. Ab Frühjahr 2013 kommt er sogar
als King Cab. Der Name dieser Version ist
Navara XE.
bfp: Kommen wir zu den großen Modellen
ihrer Fahrzeugpalette – wie geht es
mit Atleon und Cabstar weiter?
„Großes Potenzial für Cabstar“
Ferry: Den Atleon haben wir nicht im
aktiven Angebot unserer Kompetenz-
Center, wir verkaufen ihn aber auf Anfrage.
Dem Cabstar trauen wir dagegen
noch ein großes Potenzial zu. Auch wenn
er sich von der Tonnage her im ähnlichen
Segment wie der NV 400 bewegt,
so bietet er im Gegensatz zu diesem
Hinterradantrieb mit Cab-over-Engine-
Konzept, was ihn gerade für den Einsatz
auf Baustellen, im Straßenbau oder für
Landschaftsbau natürlich entsprechend
attraktiv macht. Deshalb haben wir den
Anteil der Händler, die den Cabstar als
Vorführwagen vorhalten, seit Jahresbeginn
verdreifacht.
Olivier Ferry am Steuer des Transporters
Nissan NV 400.
bfp: Hat sie der Erfolg des NV 200 überrascht?
Ferry: Ein wenig schon, denn obwohl wir
das Auto nicht groß bewerben, ist es das
Fahrzeug, was das drittgrößte Interesse
unserer gesamten Fahrzeugpalette erweckt.
Das ist zu einem erheblichen Anteil
dem Privatmarkt geschuldet, denn der
NV 200 ist der einzige echte Siebensitzer
seiner Klasse. Und der Kastenwagen ist
von seiner Kapazität und seinem Preis-
Leistungs-Verhältnis her das ideale Fahrzeug
für den Handwerker.
bfp: Den NV 200 wird es auch als Elektromobil
geben, der auf Technik des Leaf
basiert. Rechnen Sie hier mit nennenswertem
Kundeninteresse?
„Erfolgreich mit
Elektrofahrzeugen“
Ferry: Wer den Leaf gefahren ist, der ist
begeistert von diesem Fahrzeug. Es bietet
außerdem mit gut 200 Kilometern Reichweite
einen Radius, der schon sehr gut ist.
Im NV 200 wird sich die E-Version damit
für den städtischen Lieferdienst anbieten.
Denn auch in preislicher Hinsicht ist der
Leaf jetzt schon sehr attraktiv. Wir haben
ein Leasing-Angebot von 329 Euro monatlich
plus geringer Anzahlung für den
Leaf; das sind nur 50 Euro mehr als für
den Qashqai. Schon jetzt nähert sich die
Gesamtkostenrechnung von E-Modellen
unter anderem wegen wegfallender Wartung,
niedrigen Energiekosten und gutem
Restwert dem von Dieselfahrzeugen. Daher
sind wir optimistisch, dass wir mit
dem Start des Elektro-Kastenwagens Ende
2013 erfolgreich sein werden. Nicht umsonst
wurde der Elektro-NV200 gemeinsam
mit Fedex präsentiert.
bfp: Wie sieht es mit dem Primastar aus,
den nahezu baugleich auch Opel und
Renault im Angebot haben?
Ferry: Einen Nachfolger dieses Fahrzeugs
wird es 2014 geben. Ob wir ihn gemeinsam
mit Opel und Renault vorstellen,
steht noch nicht fest.
bfp: Welche Ziel hat sich Nissan Nutzfahrzeuge
gesetzt?
Ferry: Wir hatten 2010 einen Marktanteil
von 1,4 Prozent, 2011 waren es 1,9 Prozent
und jetzt liegen wir bei 2,4 Prozent.
Unser Ziel für 2013 liegt bei drei Prozent
Marktanteil. Um dieses Ziel zu erreichen,
werden wir den Handel weiter stärken.
Vor kurzem konnte so ein Händler einen
echten NV-400-Großabnehmer gewinnen,
das ist ein deutliches Signal auch
an die anderen Händler, ihrer Marke zu
vertrauen.
bfp: Hat sich gerade auch vor diesem
Hintergrund die Zusammenlegung der
Bereiche Fleet und Nutzfahrzeuge gelohnt?
Ferry: Absolut, denn seither können diese
Händler die gesamte Fahrzeugpalette
vom Micra bis zum Transporter abbilden.
bfp Vielen Dank für das Gespräch!
Olivier Ferry: „Unser Ziel liegt bei drei Prozent
Marktanteil.“
Transporter-Spezial 2012 43