Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WS 2009/10
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Do 12-14 Diskurstheorien<br />
401<strong>10</strong>37a André Häger, 2st, Seminarraum Baderstraße 4/5<br />
Do 14-16<br />
401<strong>10</strong>37b André Häger, 2st, HS 4 Rubenowstraße 1<br />
Der Begriff Diskurs ist in den letzten Jahren in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen<br />
(Kulturwissenschaften, Soziologie, Philosophie, Linguistik, Sozialpsychologie u.a.m.) aber auch in<br />
der Alltagssprache zu einem derart gebräuchlichen Terminus geworden, dass verschiedenartige<br />
Bedeutungen des Wortes kursieren. Der inflationäre Gebrauch des Begriffes verdeckt, dass mit<br />
dem Terminus ein komplexes theoretisches Terrain verbunden ist.<br />
Das Seminar bietet einen Überblick über dieses Gebiet und behandelt die wichtigsten<br />
diskurstheoretischen Grundlagen. Im Mittelpunkt der Theoriediskussion stehen die<br />
Begrifflichkeiten Strukturalismus/Poststrukturalismus und die jeweiligen Überlegungen von Michel<br />
Foucault sowie Ernesto Laclau und Chantal Mouffe zur Diskurstheorie. Des Weiteren wird auf die<br />
Bedeutung des Diskursbegriffes in den Cultural Studies und der Feministischen Theorie<br />
eingegangen.<br />
Neben den theoretischen Grundlagen der Diskursforschung thematisiert das Seminar auch die<br />
damit verbundene Forschungspraxis und behandelt exemplarische diskursanalytische Studien aus<br />
der Politikwissenschaft. An dieser Stelle wird besonders denjenigen Studierenden Orientierung<br />
geboten, die sich in eigenen wissenschaftlichen Arbeiten mit Diskurskonzepten auseinandersetzen<br />
wollen.<br />
Empfohlene Lektüre:<br />
Keller, Reiner, 2007: Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Wiesbaden, 3., aktualisierte<br />
Auflage.<br />
Mills, Sara, 2006: Der Diskurs. Begriff, Theorie, Praxis. Tübingen.<br />
Mo 16-18 Demokratiemessung<br />
401<strong>10</strong>39 Susanne Pickel, 2st, Seminarraum Baderstraße 4/5<br />
Die empirische Bestimmung der Qualität von politischen Systemen hat in jüngster Zeit eine<br />
umfangreiche wissenschaftliche Erweiterung erfahren. Neue Indizes beschäftigen sich explizit mit<br />
der Frage nach der Qualität der Demokratie, ältere mit der Frage der Zuweisung von Ländern zu<br />
bestimmten politischen Ordnungen.<br />
Allerdings besteht noch immer das Problem: „Wie messe ich Demokratie überhaupt?“ oder „Wie<br />
messe ich verschiedene Grade der Qualität der Demokratie?“ Nach ersten Ansätzen zur Überwindung<br />
der konstatierten Forschungslücke im angelsächsischen Raum durch Dahl, Gastil und Vanhanen<br />
wurden diese Ansätze in den 1980er und 1990er Jahren weiterentwickelt und zunehmend<br />
differenziert. Unter anderem sind hier die Vorschläge von Jaggers/Gurr (Polity IV) sowie die Freedom-House-Indizes<br />
zu nennen. Jüngst sind weitere Messvorschläge – beispielsweise der Bertelsmann<br />
Transformation Index und die Sustainable Governance Indicatiors – unterbreitet worden.<br />
Diese Bedeutungssteigerung der empirischen Demokratiemessung in der vergleichenden Politikwissenschaft<br />
lässt es notwendig erscheinen, die daraus resultierenden Fragestellungen etwas<br />
näher zu betrachten: Was besagt der Begriff Demokratie eigentlich? Welches ist das zugrunde<br />
gelegte Demokratieverständnis? Wie erfolgt die Bestimmung der Demokratisierungsgrade (Operationalisierung<br />
und Messung von Demokratie)? Welches sind die empirischen Befunde und wie<br />
valide sind die Ergebnisse?<br />
Neben der Gegenüberstellung theoretischer Grundüberlegungen sollen Beschreibungen und komparative<br />
empirische Analysen behandelt werden, die sich mit verschiedenen Ländern auseinandersetzen.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der vergleichenden Auseinandersetzung mit Problemen<br />
der Demokratieforschung im Bereich der post-kommunistischen Länder.<br />
Bedingungen des Scheinerwerb: Referat und Hausarbeit<br />
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