Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WS 2009/10

und Finanzen im Vordergrund. Hierzu werden neuere qualitative Analyseansätze vorgestellt, die
die einzelnen Sitzungen und die Seminararbeiten anleiten sollen.
Zum Überblick:
Hasenclever, Andreas/Mayer, Peter: Einleitung: Macht und Ohnmacht internationaler Institutionen. In: Hasenclever,
Andreas/Wolf, Klaus Dieter/Zürn, Michael (Hg.): Macht und Ohnmacht internationaler Institutionen. Frankfurt 2007:
9-37.
Rittberger, Volker/Zangl, Bernhard: International Organisationen. Politik und Geschichte. Wiesbaden 2003.
Simmons, Beth A./Martin, Lisa L: International Organizations and Institutions. In: Carlsnaes, Walter/ Simmons, Beth
A./Risse, Thomas (Hg.): Handbook of International Relations. London 2005: 192-211.
Sprinz, Detlef: Internationale Regime und Institutionen. In: Hellmann, Gunther/Wolf, Klaus Dieter/ Zürn, Michael (Hg.):
Die neuen Internationalen Beziehungen. Forschungsstand und Perspektiven in Deutschland. Baden-Baden 2003:
251-273.
Mo 18-20 Experimentelle und quasi-experimentelle quantitative Methoden in der
Politikwissenschaft
4011053 Konstantin Baltz, 2st, Seminarraum Baderstraße 4/5
Das Experiment ist das zentrale wissenschaftliche Instrument, um die in Theorien formulierten
Kausalitäten unter kontrollierten Bedingungen zu überprüfen. In den Naturwissenschaften gehört
es zum Standard und zentralen Schwerpunkt empirischer wissenschaftlicher Arbeit. Aber auch in
sozialwissenschaftlichen Disziplinen gewinnen Experimente als Überprüfungsinstrument
wissenschaftlicher Theorien eine immer größere Bedeutung, so v.a. in der Psychologie und Ökonomie,
in der die experimentell ausgerichtete Forschungsrichtung, unter dem Titel Behavioral bzw.
Experimental Economics, eine Revolution in Gang gesetzt und eine dynamische Entwicklung der
Theoriebildung und -überprüfung bewirkt hat. Auch wenn die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit der
Anwendung experimenteller Methoden in anderen Sozialwissenschaften, wie der Politikwissenschaft,
vielfach bezweifelt wird, hat sich dieser Forschungszweig auch in der Politikwissenschaft
etabliert und entwickelt. Die Ziele des Seminars liegen v.a. darin, mit den Grundlagen und
Besonderheiten der Anwendung experimenteller Methoden in den Sozialwissenschaften vertraut
zu machen und ihre Grenzen zu diskutieren. Zudem sollen unter diesem Fokus auch quasiexperimentelle
quantitative Methoden diskutiert werden, die bei Fragestellungen zum Einsatz
kommen, die klassischen experimentellen Methoden nicht ohne weiteres zugänglich sind, wobei
ihre Interpretation als Quasi-Experiment selten thematisiert wird. Die erarbeiteten Kenntnisse sollen
die Teilnehmer befähigen, eigene kleine (quasi-)experimentelle Studien anhand der Literatur
zu ausgewählten Fragestellungen aus allen Teilgebieten der Politikwissenschaft zu erstellen und
auszuwerten.
Literatur:
Pickel, S. et al (2009): Methoden der vergleichenden Politik- und Sozialwissenschaft. Neue Entwicklungen und
Anwendungen, Wiesbaden.
Tetlock, P../ Belkin, A. (1996): Counterfactual Thought Experiments in World Politics, Princeton.
Kinder, Donald R./ Palfrey, Thomas R. (1993): Experimental Foundations of Political Science, Ann Arbor.
Shoemaker, Paul J.H. (1980): Experiments on Decisions under Risk. The Expected Utility Hypothesis, Boston.
Sauermann, Heinz (1978): Coalition Forming Behavior, Tübingen.
Morton, Rebecca/ Williams, Kenneth (2006): From Nature to the Lab: Experimental Political Science and the Study of
Causality, Skript NYU, als Download erhältlich unter: http://politics.as.nyu.edu/object/RebeccaBMorton.html
Morton, Rebecca (1999): Methods and Models. A Guide to the Empirical Analysis of Formal Models in Political
Science, Cambridge.
Bolle, F. (2002): Surveys in Experimental Economics: Bargaining, Cooperation and Election Stock Markets,
Heidelberg.
Offerman, Theo (1997): Beliefs and Decision Rules in Public Good Games: Theory and Experiments, Berlin.
Frohlich, N./ Oppenheimer, J. (1993): Choosing Justice: An experimental approach to ethical theory, Berkeley.
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