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lm Jumbo nach BuenosAires hat<br />

sich Hans L. zu uns gesellt. Berufsoffizier<br />

und Berufsjäger a.D., vierkantig,<br />

über 70, aberjedes Jahr auf<br />

Safari, er sprudelt von Jagdgeschichten.<br />

5 (fünfl Grizzlibären hat<br />

er in Alaska geschossen. Das erfahren<br />

wir gleich zu Anfang und<br />

wissen somit, mit wem wir es zu<br />

tun haben. Wir landen sachte,<br />

Pampasgras rechts und links der<br />

Piste soweit dasAuge reicht. Somit<br />

wissen wir nun auch wo wir sind.<br />

Dann hängen wir stundenlang bei<br />

der Polizei, da die Nummern der<br />

Gewehre in der Einfuhrgenehmigung<br />

fehlen. Die Munition wird gezählt<br />

und einzeln beschrieben.<br />

Fünf Polizisten tragen die Daten zusammen<br />

und in der Mitte des Raumes<br />

werden dieselben von einem<br />

Graduierten mit dem rechten Mittelfinger<br />

in eine mehrstöckige<br />

Schreibmaschine gehauen. Zwei<br />

junge Damen in adretter hellblauer<br />

Uniform häkeln Tischdecken in einer<br />

Ecke. Mir löst sich ein Knopf<br />

von der Jacke durch das langeWarten.<br />

Auf meine Bitte hin wird er mir<br />

mit blauem Faden von einer der<br />

beiden Damen umgehend befestigt.<br />

Das ist Service. Muchas gracias<br />

senöra!<br />

Wir werden von Sr McDougall<br />

herzlich empfangen. Er ist Ingenieur,<br />

höherer Marineoffizier a.D.<br />

und aktueller Präsident der argentinischen<br />

Jägerschaft. Wegen seiner<br />

I.ABRAMA- Hirschbrunft<br />

in Argentlnlen<br />

Es stand im Reiseführer: ln der Brunftzeit hallen die Berge<br />

wider vom Röhre.n der Rothirsche, die, 1922 versuchswerse<br />

von einem Deutschen importiert, sich hier kaninchenhaftvermehft<br />

haben und mengenmäßig ihre einzigen natürlichen<br />

Feinde, die Pumas, völlig überfordern. (Dumont Reiseführef<br />

Südamerika). Die Pumas entlasten... was kann es Schöneres<br />

geben?<br />

ostpreussischen Großmutter<br />

spricht er Deutsch mit uns. Er bestätigt,<br />

daß es am Westhang der<br />

Anden jede Menge Hirsche gibt.<br />

Rekordtrophäen sind möglich,<br />

%<br />

man sollte jedenfalls nicht auf den<br />

ersten besten schießen. Wir erleben<br />

dann während einer langen<br />

Taxifahrt zum Inlandflughafen südamerikanischesVerkehrsgewimmel.<br />

Schilder, Vorfahrt und dergleichen<br />

scheinen unbekannt, und rollten<br />

tut es doch.<br />

In Neuquen, etwa 2000 km weiter<br />

südlich, wird das Gepäck zur<br />

Fahrt in die Berge - etwa 5 Stunden<br />

- in einen AMC-Jeeo verstaut. Wir<br />

selbst hangeln uns über dieTragfläche<br />

ins Innere einer kleinen Beechcraft<br />

und dann geht es westwärts<br />

über eine trostlose Steinwüste. Vegetation<br />

ist unter uns nicht auszumachen.<br />

Dann profilieren sich die<br />

Berge am Horizont. Der schneebedeckte<br />

Kegel des Monte Lanich<br />

dient uns zur Orientierung, auf ihn<br />

halten wir zu. Häufiges Magenbeben<br />

zeigt an, daß wir näher kommen.<br />

Seither weiß ich, was ein Luft-<br />

loch ist. Wir steuern an schroffen<br />

Felswänden vorbei. Dann dreht der<br />

Pilot eine Schleife über einem<br />

blauen See. An dessen Ufern ist die<br />

Villa Lolog gelegen.<br />

Mlla Lolog<br />

Sr Hugo V., der Platzherr, empfängt<br />

uns umgeben von seinen Gehilfen.<br />

Er ist ein untersetzter, etwas<br />

bulliger Herr mit Goldbrille und<br />

markanten Augenbrauen. Er<br />

spricht nur Spanisch. Meine Kenntnisse<br />

dieser schönen Sorache beschränken<br />

sich einstweilen auf ein<br />

Dreihundert-Einheiten-Gerippe<br />

aus dem Reiseführer. Doch es<br />

schlägt uns an diesem Ort eine<br />

massive Gastfreundschaft entge-<br />

T* l-<br />

gen, die viele Worte entbehrlich<br />

macht. Trockener Champagner löst<br />

die Gemüter sofort. Hugo V. trinkt<br />

Coca-Cola. Wir werden alsogleich<br />

zum Asado gebeten, jener weltbekannten,<br />

sagenhaften argentinischen<br />

Grillzeremonie, bei der ein<br />

Kilo Fleisch pro Kopf als absolutes<br />

Minimum gilt. So ist es. Villa Lolog<br />

ist das neue Gästehaus der Safaris<br />

del Neuquen, die Hugo V. leitet. lm<br />

Trophäenraum packt uns andächtiges<br />

Schweigen. Es gibt dort in<br />

zahllosen Variationen alles Jagdbare<br />

dieser Erde. Hugo V. ist zweifellos<br />

einer der größten Jäger unserer<br />

Zeit. Mehrere Weltrekordtrophäen<br />

nennt er sein Eigen, er hat<br />

über 600 Rothirsche geschossen,<br />

die 5 besten argentinischen Hirsche<br />

gehen auf sein Konto und<br />

hängen im Speisezimmer. DerTrophäenraum<br />

derVilla Lolog ziert das<br />

Rekordbuch des lnternational Safari<br />

Club zu Recht. Das gesamte

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