Jahresbericht 2009 - Elisabeth-Krankenhaus Essen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie 10/11 Erst der Gleichklang der Töne lässt aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Instrumente eine harmonische Symphonie entstehen. Gemäß dieser Maxime musizieren am Elisabeth-Krankenhaus auch die Spezialisten der Klinik für Ge- fäßchirurgie und Phlebologie unter der Leitung von Prof. Horst-Wilhelm Knie- meyer. Denn Gefäßerkrankungen sind kein isoliert vorkommendes Phänomen, sondern treten häufig in Verbindung mit Funktionsstörungen des Herzens auf. Im Gleichklang mit den Kardiologen und Angiologen setzen Prof. Kniemeyer und seine Kollegen auf das schonendste Therapieverfahren für den Patienten da capo al segno*. *vom Anfang bis zum Ende
Harmonie des Zusammenspiels Bei einer sich überschneidenden Patientenklientel von mehr als 30 Prozent stehen die Herz- und Gefäßexperten am Elisabeth-Krankenhaus im ständigen Dialog miteinander. Dabei profitiert das Team vor allem von den kurzen räumlichen Wegen, die eine lückenlose Weitergabe von Informationen garantieren, betont Prof. Kniemeyer: „Probleme an den peripheren Gefäßen treten oftmals in Verbindung mit Veränderungen am Herzen auf. Diese müssen vom Kardiologen oder Herzchirurgen zumindest diagnostiziert, wenn nicht sogar behandelt werden. Erst danach greifen wir ein.“ Das gilt vor allem für Patienten mit hochgradiger Stenose der Halsschlagader (Arteria carotis) in Kombination mit einer koronaren Herzerkrankung. Diese Patientengruppe profitiert von der gebündelten Kompetenz im eigenen Haus: Gemeinsam mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie unter der Leitung von Prof. Georg V. Sabin und der Expertise von Dr. Volkmar Bongers sowie der angegliederten Herzchirurgie diagnostizieren und therapieren die Gefäßchirurgen solche Stenosen, um „eine auf den einzelnen Patienten individuell abgestimmte operative Therapie sicher zu stellen“, so Prof. Kniemeyer. Von besonderer Bedeutung ist die genaue präoperative Abklärung vor allem, weil das Alter der Patienten stetig steigt. So sind die Patienten von Prof. Kniemeyer im Durchschnitt zwischen 70 und 80 Jahren alt. Ein Umstand, dem in der Behandlung und Nachbetreuung besonders sensibel Rechnung getragen werden muss: „Es gibt eine Untersuchung meines Kollegen Prof. Dr. Hans Georg Nehen aus dem Geriatrie-Zentrum Haus Berge, die besagt, dass ein Mensch pro Lebensjahrzehnt eine Begleiterkrankung aufweist; ein 80-Jähriger leidet somit unter acht Begleiterkrankungen wie z.B. Diabetes, Nierenfunktionsstö- rungen oder hohem Blutdruck, von denen er oft selber nichts weiß. Für die operativen Fächer bedeutet dies eine Behandlung von Hochrisikopatienten, die wir nicht zusätzlich in kritische Situationen bringen dürfen“, kommentiert Prof. Kniemeyer. Zwischen sechs und zehn Eingriffe aufgeteilt auf zwei Operationssäle nehmen Prof. Kniemeyer und sein Team, bestehend aus vier Ober- und sechs Assistenzärzten, tagtäglich vor. Jeder Arbeitstag be-ginnt für Prof. Kniemeyer mit einer Besprechung aller Kollegen der Gefäßchirurgie, Angiologie und Radiologie. Die mithilfe von Röntgen, CT und MRT angefertigten Angiogramme werden dabei gemeinsam ausgewertet. Therapieentscheidungen werden gemeinsam mit dem angiologischen Team um Dr. Volkmar Bongers und der Radiologie getroffen. Feste Termine im Kalender von Prof. Kniemeyer und Dr. Bongers sind deshalb die gemeinsamen Sprechstunden, die rasche Therapieentscheidungen begünstigen. Hier klärt sich, ob Gefäßstenosen im Rahmen kathetertechnischer Verfahren wie Dilatation (Ballonaufdehnung) mit oder ohne Stentimplantation behandelt werden können, oder ob eine Bypassoperation nötig ist. „Um unserer Spezialisierung weiter Ausdruck zu verleihen, ist Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer die Zertifizierung als Gefäßzentrum sowohl der Deutschen Gesellschaften für Gefäßchirurgie, Angiologie und Radiologie beantragt. Unser Haus bietet durch die kompetente Vertretung der Kardiologie, Angiologie und Gefäßchirurgie Diagnostik und Therapie des kompletten Spektrums aus einer Hand, was die Einmaligkeit des Essener Zusammenspiels unterstreicht. Alterschirurgie Auch Herz und Gefäße werden von den Zeichen der Zeit nicht verschont und zeigen im Laufe eines Lebens Verschleißerscheinungen. Zu den typischen Erkrankungen der Blutgefäße, die vermehrt im Alter auftreten, zählen Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall. Angesichts der Prognose, dass im Jahr 2060 jeder dritte Bundesbürger älter als 65 sein wird, wird die Gefäßchirurgie daher zunehmend zur Alterschirurgie. Mehr als 30 Prozent der Patienten, die sich vaskulären chirurgischen Eingriffen unterziehen, sind multimorbid. Daraus ergibt sich vielfach die Notwendigkeit einer umfassenden präoperativen Untersuchung der Patienten, die zum Ziel hat, ihr individuelles Risikoprofil zu stratifizieren.
Seite 1 und 2: Internationales Herz- Herz- und und
Seite 3 und 4: Liebe Patientinnen und Patienten, i
Seite 5 und 6: Kardiologische Kontrapunkte Die Eig
Seite 7 und 8: „Wir können Risiken niemals ganz
Seite 9: Dr. Oliver Bruder Beim EuroCMR Regi
Seite 13 und 14: Die hohe Kunst der Improvisation Es
Seite 15 und 16: Retter des Rhythmus Bereits seit ü
Seite 17 und 18: Und die werden stetig mehr: Im Durc
Seite 19 und 20: Angeborene Herzfehler sind ein gute
Seite 21 und 22: Künstler-Austausch zwischen Essen
Seite 23 und 24: Herzzentrum Essen Seit dem 1. Juli

Jahresbericht 2009 - Elisabeth-Krankenhaus Essen

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?