Jahresbericht 2009 - Elisabeth-Krankenhaus Essen

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Invasive Kardiologie 4/5 Er ist ein beliebtes Stilmittel der Polyphonie, also der Mehrstimmigkeit. Er verleiht den beteiligten Stimmen eine Eigenständigkeit innerhalb der vorgegebenen Melodie, die sich nahtlos in das Gesamtwerk einfügt. Die Rede ist vom Kontrapunkt, dessen Konzept der Akzentuierung sich in der Invasiven Kardiologie innerhalb der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Elisabeth- Krankenhaus perfekt widerspiegelt: Unter der Leitung von PD Dr. Christoph K. Naber, stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie, haben hier das Herzkatheterlabor, die Intensivstation, die Aufnahmestation, die Notaufnahme und der Bereich der Schrittmacher- und Defibrillatorentherapie zwar ihre eigenen Stimmen, bleiben aber stets im „Cantus firmus“*. *in der vorgegebenen Melodie
Kardiologische Kontrapunkte Die Eigenständigkeit der Bereiche spielt für Christoph Naber eine zentrale Rolle, denn „nur so können sich die Abteilungen weiterentwickeln, Ideen erarbeiten und letztlich die Abläufe weiter optimiert werden.“ Im Elisabeth-Krankenhaus hat sich dieser Anspruch bewährt, denn hier wird der Eigeninitiative aller Beteiligten besondere Bedeutung beigemessen. „Mit der Anbindung an die unterschiedlichen Abteilungen wie beispielsweise der Gefäßchirurgie aber auch der Herzchirurgie ergeben sich auch im Bereich der Invasiven Kardiologie Möglichkeiten und Schnittstellen, die wir ausloten und standardisieren müssen, gerade bei der Behandlung von Herzinsuffizienz. Hier ist der Input der einzelnen Abteilungen entscheidend, damit wir den bestmöglichen, sichersten und kürzesten Weg für den Patienten finden“, so Naber weiter. Ein Aspekt, der mit Blick auf die sich verschiebenden Grenzen zwischen Intervention im Katheterlabor und Herzchirurgie zunehmend an Bedeutung gewinnt. Denn der medizinische Fortschritt und innovative Techniken ermöglichen es heute, Eingriffe, die bisher klassischerweise in der Herzchirurgie verankert waren, minimal-invasiv im Herzkatheterlabor durchzuführen. Laut Naber ist „die Implantation von Herzklappen ein gutes Beispiel für diese Ent- wicklung: Noch vor zehn Jahren hätte niemand gedacht, dass dies mal ein Fall für die Kardiologie sein würde. Heute sind diese Eingriffe Realität.“ Gleichzeitig betont der Experte, dass es trotz dieser Entwicklung nach wie vor Fälle gibt, die eindeutig in die Hände der Herzchirurgen gehören: „Nur weil etwas technisch machbar ist, heißt das noch lange nicht, dass es die beste Option für den Patienten darstellt. Gemeinsam mit allen beteiligten Spezialisten treffen wir für jeden Menschen individuell eine Entscheidung und wägen alle Risiken und Eventualitäten gegeneinander ab. Jedes Herz schlägt schließlich anders.“ Mit Blick auf das Katheterlabor und die Invasive Kardiologie ist die Klinik für Kardiologie und Angiologie führend was Know-how und Expertise angeht. Mit der Gründung eines Kompetenzzentrums für strukturelle Herzerkrankungen und Herzklappenimplantationen stellen die Essener ihr vorhandenes Wissen seit diesem Jahr auch anderen Kardiologen zur Verfügung. Neben dem „Lehren“ wird auch das „Lernen“ weiterhin groß geschrieben und so bleiben Dr. Naber und sein Team in Sachen perkutanem Herzklappenersatz (über die Haut) auch weiterhin am Ball: „Seit diesem Jahr verfeinern wir die Methode durch eine weitere technische Innovation, die das Ab- wandern von Mikrokalk, z.B. ins Gehirn, verhindert. Zu diesem Zweck baute Prof. Eberhard Grube, der europaweit führende Spezialist für den perkutanen Klappenersatz, gemeinsam mit uns das Kompetenzzentrum für die Behandlung struktureller Herzerkrankungen auf.“ Neben der kontinuierlichen Weiterbildung der Mediziner zieht die steigende Komplexität auch ein Nachrüsten des Equipments nach sich. Darum hat sich die Klinik für Kardiologie und An- PD Dr. Christoph K. Naber
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