Jahresbericht 2009 - Elisabeth-Krankenhaus Essen

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Elektrophysiologie 14/15 Dissonanzen entstehen unter anderem durch das asynchrone Zusammenspiel der Instrumente. Erst wenn Streicher und Bläser den gleichen Rhythmus finden, erklingt die Musik in ihrer ganzen Schönheit und Stärke. Auch das Herz entfaltet seine ganze Kraft durch Gleichmäßigkeit, die bei kardiologischen Erkrankungen, wie den Herzrhythmusstörungen, allerdings ins Stocken gerät. Ist dies der Fall, fungiert das Team der Elektrophysiologie um Dr. Jan Hluchy und PD Dr. Heinrich Wieneke sozusagen als kardiologischer Taktstock, der den richtigen Takt auslotet und wiederherstellt.
Retter des Rhythmus Bereits seit über 20 Jahren werden in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> Rhythmusstörungen aller Art erfolgreich therapiert. Im Laufe der Jahre etablierte sich die Abteilung als feste Größe in diesem Bereich und bietet heute das komplette Behandlungsspektrum der Ablationen vom WPW-Syndrom bis zum Vorhofflimmern an. Im Unterschied zu anderen Einrichtungen setzt man hier auf eine strikte Spezialisierung der Bereiche Elektrophysiologie und Schrittmacher/Defibrillatoren, deren Übergänge zwar fließend sind, jedoch ganz besondere Kenntnisse der Mediziner voraussetzen. So arbeiten die Vorhofflimmern Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, an der in Deutschland über 300.000 Patienten leiden. Ein Viertel aller Schlaganfälle, die sich jährlich in Deutschland ereignen, sind auf Vorhofflimmern und die damit verbundene unzureichende Funk- tion der Vorhöfe zurückzuführen. Eine weitere Folge der Erkrankung ist die Herzinsuffizienz, also eine Schwächung der Pumpleistung. PD Dr. Heinrich Wieneke Dr. Jan Hluchy Experten der Elektrophysiologie Dr. Hluchy und Dr. Wieneke eng mit den Spezialisten für Schrittmacher und Defibrillatoren zusammen. Diese Konstellation ermöglicht es, den Patienten ein therapeutisch breites und fachlich tiefes Spektrum anzubieten. Um dieses Konzept abzurunden, ist mit Dr. Bülent Koktürk seit diesem Jahr ein ausgewiesener Spezialist für die Ablation von Vorhofflimmern mit an Bord, um gemeinsam mit Heinrich Wieneke das gleichnamige Kompetenzzentrum zu leiten. „Die Ablation des Vorhofflimmerns gehörte schon immer zum Repertoire der Elektrophysiologie. Aufgrund der Häufigkeit der Erkrankungen – immerhin sechs Prozent der über 70-Jährigen leiden daran – ist es aus unserer Sicht sinnvoll, innerhalb des Fachgebietes einen Schwerpunkt zu bilden, der sich ausschließlich diesem Krankheitsbild widmet“, so Dr. Wieneke. Neben der hohen Verbrei- tung der Erkrankung ist diese Fokussierung auch deswegen wichtig, weil die relativ komplexe Therapie hohe Ansprüche an die Erfahrung und das Können des Arztes stellt. Insgesamt vier Jahre hat Bülent Koktürk sich darum auf diesem Gebiet weitergebildet, um den Patienten bestmöglich helfen zu können. „Der Sinusknoten ist der Taktgeber des Herzens, der für das gleichmäßige Pumpen des Blutes in die Vorhöfe, die Herzkammern und schließlich in den gesamten Körperkreislauf verantwortlich ist. Beim Vorhofflimmern ist diese rhythmusbestimmende Impulsabgabe des Sinusknoten ausgefallen und die Vorhofmuskulatur schlägt unkoordiniert und ineffektiv, die Funktion des Herzens wird arrhythmisch“, so Wieneke, der gemeinsam mit seinen Kollegen dafür sorgt, dass das Blut der Patienten in diesem Fall möglichst schnell wieder im gewohnten, gleichmäßigen Rhythmus durch den Körper fließt.
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