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ETF-Magazin: "Routenplaner" (Q2-2009) - Börse Frankfurt

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Interview Rainer Riess<br />

Managing Director, Deutsche <strong>Börse</strong> AG<br />

Der <strong>ETF</strong>-Markt konnte bislang von der Finanzmarktkrise profi tieren. Wird<br />

es in dieser Richtung weitergehen?<br />

Ich sehe ein sehr großes Wachstumspotenzial. Immer mehr Anlegern gefallen<br />

diese transparenten und kostengünstigen Fonds; nach den jüngsten<br />

Erfahrungen auch, weil <strong>ETF</strong>s kein oder nur ein sehr geringes Emittentenrisiko<br />

bergen. Trotz Finanzkrise investieren Anleger deshalb weiter kräftig<br />

in <strong>ETF</strong>s. Das sieht man an den weltweit hohen Mittelzufl üssen, aber<br />

auch an unseren Daten. Das Handelsvolumen der in unserem XTF-Segment<br />

gehandelten <strong>ETF</strong>s stieg 2008 auf den Rekordumsatz von 10,3 Milliarden<br />

Euro. Im Dezember kamen zwölf Prozent aller Xetra-Umsätze aus<br />

dem <strong>ETF</strong>-Handel. Auch das ist ein Rekord.<br />

Inzwischen notieren mehr als 400 <strong>ETF</strong>s an Xetra. Gibt es bei dieser Menge<br />

überhaupt noch Spielraum für neue Produkte?<br />

Es werden weiterhin neue Fonds an den Markt kommen, unter anderem<br />

über neu von uns entwickelte Indizes. Nach <strong>ETF</strong>s auf die großen Blue-<br />

Chip-Indizes, Schwellenländer und Sektoren werden jetzt immer speziellere<br />

Fonds entwickelt, etwa Short- oder Rohstoff-<strong>ETF</strong>s. Diese Entwicklung<br />

wird anhalten, wenngleich die großen Umsätze nach wie vor bei den<br />

klassischen <strong>ETF</strong>s bleiben, etwa auf Dax oder Euro-Stoxx. Derzeit scheint<br />

sich übrigens das Interesse der Anleger in Richtung Zins- und Geldmarkt-<br />

<strong>ETF</strong>s zu verschieben. 2007 waren im Durchschnitt 93 Prozent des Kapitals<br />

in Aktien-<strong>ETF</strong>s angelegt. Im Dezember 2008 betrug der Anteil nur<br />

noch 62 Prozent.<br />

Wie repräsentativ sind denn die <strong>Börse</strong>ndaten für den gesamten <strong>ETF</strong>-<br />

Markt? Ein großer Teil des Handels fi ndet doch außerbörslich statt.<br />

Wir schätzen, dass etwa die Hälfte des Geschäfts über die <strong>Börse</strong> abgewickelt<br />

wird. Leider gibt es keine genauen Reporting-Zahlen wie bei Aktien.<br />

Dort liegt der außerbörsliche Anteil bei 25 Prozent. Im <strong>ETF</strong>-Handel<br />

werden vor allem sehr große Aufträge im Telefonhandel abgewickelt, um<br />

Marktpreisbewegungen zu vermeiden. Wir halten diese Sorgen teilweise<br />

für übertrieben. Unser System kann auch große Tickets verdauen. Insgesamt<br />

bleibt der <strong>Börse</strong>nhandel die Referenzquelle für den Gesamtmarkt.<br />

Viele Investoren bevorzugen den <strong>Börse</strong>nhandel wegen seiner höheren<br />

Transparenz und weil sich die <strong>Börse</strong> um das Clearing kümmert und dadurch<br />

mögliche Kontrahentenrisiken minimiert.<br />

Was tun Sie, um die Attraktivität des Bösenhandels zu steigern?<br />

Vereinfacht gesagt, versuchen wir in erster Linie, die Liquidität hochzuhalten<br />

und natürlich einen höchst effi zienten Handel zu bieten. Das<br />

gelingt uns durch den ständigen Ausbau unserer Technik und unseres<br />

Distributionsnetzwerks. Aktuell sind an Xetra über 250 Handelsteilnehmer<br />

mit mehr als 5000 Händlern in 20 Ländern angeschlossen. Darüber<br />

hinaus haben wir hohe Anforderungen bezüglich der Qualität unserer<br />

Market-Maker. Diese stellen möglichst oft möglichst nah beieinanderliegende<br />

An- und Verkaufspreise. Bei den meisten <strong>ETF</strong>s bewerben<br />

sich sogar mindestens zwei Market-Maker um die Aufträge der Anleger.<br />

Dass sich unsere Bemühungen lohnen, sehen Sie unter anderem<br />

daran, dass Xetra mit 40 Prozent Marktanteil die mit Abstand führende<br />

<strong>ETF</strong>-<strong>Börse</strong> in Europa ist.<br />

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