ETF-Magazin: "Routenplaner" (Q2-2009) - Börse Frankfurt
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Interessante Energie-ETCs<br />
Name Basis ISIN Kosten p. a. verwaltetes<br />
in Prozent Vermögen<br />
<strong>ETF</strong>S Crude Oil DJ-AIG Crude Oil Sub-Index DE000A0KRJX4 0,49 456,09<br />
<strong>ETF</strong>S Energy DJ-AIGCISM DJ-AIGCI Energy Index DE000A0KRKD4 0,49 37,34<br />
<strong>ETF</strong>S Foward Energy DJ-AIG Energy Index 3 Months Forward DE000A0SVX42 0,49 3,60<br />
<strong>ETF</strong>S WTI Oil NYMEX WTI oil futures DE000A0KRKN3 0,49 110,07<br />
<strong>ETF</strong>S Leveraged Crude Oil Dow Jones – AIG Crude Oil TR Index DE000A0V9YX2 0,98 87,76<br />
Was unterscheidet Rohstoff-ETCs von <strong>ETF</strong>s?<br />
Mit Exchange Traded Funds an der Preisentwicklung<br />
bei Rohstoffen partizipieren? Das klappt leider nicht,<br />
denn das deutsche Investmentrecht verlangt breit diversifi<br />
zierte Fonds. Exchange Traded Commodities<br />
(ETCs) können die Lücke schließen. Mit den von der<br />
britischen Gesellschaft <strong>ETF</strong> Securities (<strong>ETF</strong>S) angebotenen<br />
Produkten handeln Investoren Rohstoffe<br />
oder Rohstoffkörbe wie einen <strong>ETF</strong> über Xetra oder<br />
andere <strong>Börse</strong>n und müssen sich nicht die physische<br />
Ware ins Lager legen oder in Terminkontrakten engagieren.<br />
Die über hundert ETCs der Briten folgen<br />
der Wertentwicklung entsprechender DJ-AIG-Rohstoff-Indizes,<br />
die wiederum die Preise am Terminmarkt<br />
abbilden. Meist basiert der Index dabei auf den<br />
jeweils nächsten Kontraktmonaten, teilweise jedoch<br />
auf entfernteren Monaten (Forward). Zusätzlich existieren<br />
Short-Versionen der ETCs, mit denen Anle-<br />
2013 ein Nachfragewachstum von nur knapp 0,8 Prozent<br />
pro Jahr erlauben – was deutlich unter dem mittel-<br />
bis langfristigen Schnitt liegen würde.<br />
Die entscheidende Frage bleibt deshalb, wie lange<br />
die Knappheit auf der Angebotsseite von der<br />
schwachen Nachfrage überlagert wird. Doch es gibt<br />
bereits erste Signale, die zumindest in den USA auf ein<br />
langsames Ende der Nachfrageschwäche hindeuten.<br />
So ist der Benzinkonsum der größten Volkswirtschaft<br />
der Welt – sie ist für rund 24 Prozent der gesamten Ölnachfrage<br />
verantwortlich – seit Ende Februar praktisch<br />
nicht mehr rückläufi g (s. Grafi k S. 30). Auch bei den<br />
HANNES LOACKER,<br />
Analyst der Raiffeisen<br />
Kapitalanlage-<br />
Gesellschaft, Wien<br />
ger von fallenden Preisen profi tieren. Auch ETCs mit<br />
Hebel sind verfügbar.<br />
Rechtlich gesehen, sind ETCs jedoch nicht wie <strong>ETF</strong>s<br />
ein Sondervermögen, das im Insolvenzfall des Emittenten<br />
geschützt ist. Stattdessen stellen ETCs Schuldverschreibungen<br />
der Anbieter dar, die im Falle eines<br />
Falles in die Konkursmasse mit eingehen. Pikant:<br />
Emittent der meisten ETCs sind nicht die Briten selbst,<br />
sondern die amerikanische AIG. Für die WTI-Oil- und<br />
Brent-Oil-ETCs steht Royal Dutch Shell gerade. Doch<br />
es gibt Extra-Sicherheiten. So wird nach Angaben von<br />
<strong>ETF</strong>S für jeden AIG-ETC ein Cash-Sicherheitskonto<br />
(Collateral) bei der Bank of New York Mellon geführt.<br />
Damit wird stets das gesamte Vermögen der ETCs<br />
durch Bargeld- oder AAA-Staatsanleihen gedeckt. Bei<br />
einem Ausfall von AIG stünde dann dieses Vermögen<br />
zur Deckung der Anlegerforderungen bereit. UK<br />
Destillaten hat sich in den vergangenen Wochen eine<br />
deutliche Abnahme des Nachfragerückgangs gezeigt.<br />
Benzin verteuerte sich in den USA bereits um acht Prozent,<br />
während Rohöl zur gleichen Zeit mehr als zehn<br />
Prozent an Wert verloren hat.<br />
Von der Währungsseite sollte der Ölpreis in den<br />
nächsten Jahren ebenfalls leichte Unterstützung erhalten.<br />
Spätestens ab 2010 ist mit einer Dollar-Abwertung<br />
zu rechnen. Das macht Öl für Nicht-Dollar-Länder billiger<br />
und sollte sich über einen höheren Preis ausgleichen.<br />
Auch statistisch lässt sich unsere positive Ölpreissicht<br />
untermauern. Demnach folgten in den letzten<br />
rund 40 Jahren auf Perioden mit rückläufi ger Ölnachfrage<br />
jeweils mehrere Jahre mit deutlichen Preisanstiegen.<br />
Auch die Korrelation zwischen dem globalen Wirtschaftswachstum<br />
und der Ölnachfrage ergibt für diesen<br />
Zeitraum einen Wert von über 0,6. Wir erwarten bereits<br />
2010 wieder einen leichten Anstieg der Ölnachfrage<br />
und dementsprechend steigende Ölpreise.<br />
HANNES LOACKER<br />
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