ETF-Magazin: "Routenplaner" (Q2-2009) - Börse Frankfurt
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Glaube an einen überlegenen Staat ist vielleicht aktuell<br />
populär, aber dennoch absurd.<br />
Trotz des Glaubens an die Zukunft der Privatwirtschaft<br />
ist es kaum möglich, bei einem Blick auf das<br />
Wertpapierdepot nicht nervös zu werden. Selbst ausgewogene<br />
Portfolios haben seit Mitte 2007 bis zu 40 Prozent<br />
Wertverlust erlitten. Anleger, denen dies zu viel geworden<br />
ist, neigen dazu, ganz aus Aktien auszusteigen.<br />
Langfristig erfolgversprechender ist jedoch, nicht die<br />
Portfolio-Struktur, sondern den Blickwinkel zu ändern.<br />
Man freut sich in Zeiten wie diesen nur über ein Portfolio,<br />
welches man nicht laufend ansehen muss. Einen<br />
Weg, zu einem solchen Portfolio zu kommen, bietet die<br />
Orientierung an laufenden Ausschüttungen. Suchen Investoren<br />
nicht nach schnellen Gewinnen, sondern nach<br />
langfristigen Zahlungsströmen, treten kurzfristige Wertschwankungen<br />
der Aktien in den Hintergrund.<br />
Substanz entscheidet. Das beste Beispiel, welche<br />
emotionalen Auswirkungen ein solcher Paradigmenwechsel<br />
haben kann, bieten Mietimmobilien. Immobilieninvestoren<br />
schlafen in der Regel ruhig, solange<br />
die Mietrendite stimmt. Die Frage, welcher Marktwert<br />
heute für die Immobilie zu erzielen wäre, beunruhigt<br />
weniger, selbst wenn für die Immobilie auf Grund einer<br />
Kreditkrise zeitweilig kein vernünftiger Preis erzielt<br />
werden könnte. Gern wird dies mit dem Substanzwert<br />
der Immobilie begründet. Das gleiche Argument sollte<br />
jedoch auch bei Aktien greifen – zumindest, wenn<br />
wie derzeit bei deutschen Standardaktien die <strong>Börse</strong>nbewertung<br />
beim Buchwert der Unternehmen liegt.<br />
An Stelle des Verzichts auf Aktien bietet sich darum<br />
jetzt an, das Gesamtportfolio mit der Zielstellung<br />
laufender Ausschüttungen zu strukturieren. Das Beispielportfolio<br />
enthält deshalb 25 Prozent Aktien, abgebildet<br />
mittels eines ausschüttenden <strong>ETF</strong> auf den<br />
Dax-Index. Diese Quote kann bei den aktuellen Bewertungen<br />
als sehr konservativ angesehen werden. Um<br />
nicht zu stark von den zurzeit gefährlich niedrigen Umlaufrenditen<br />
von Staatsanleihen abhängig zu werden,<br />
diversifi ziert das Portfolio den festverzinslichen Anteil<br />
über ausschüttende Euro-Geldmarkt-<strong>ETF</strong>s, deutsche<br />
Pfandbriefe und Euro-Unternehmensanleihen im Investmentbereich.<br />
Die in diesem Portfolio zu erwartende<br />
Ausschüttung hängt natürlich stark von der Zinsentwicklung<br />
ab. Für das laufende Jahr sollte aber mit<br />
etwa drei Prozent Ausschüttung zu rechnen sein. Damit<br />
liegt man dann auch schon in der Nähe der Mietrendite<br />
einer Wohnimmobilie und kann entsprechend<br />
ruhig schlafen.<br />
ANDREAS BECK<br />
Stabile Mischung<br />
Anstatt ganz auf Aktien im Portfolio zu verzichten,<br />
sollten Anleger den Fokus auf laufende<br />
Ausschüttungen legen. Dadurch treten kurzfristige<br />
Wertschwankungen in den Hintergrund.<br />
Deutsche Aktien bieten inzwischen sehr attraktive<br />
Dividendenrenditen und erhalten deshalb<br />
25 Prozent Gewicht. Daneben kommen Unternehmensanleihen,<br />
Pfandbriefe, Staatsanleihen<br />
und Geldmarktanlagen zum Einsatz.<br />
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Geldmarkt<br />
db x-trackers EONIA TR<br />
ISIN LU290358497<br />
Staatsanleihen<br />
<strong>ETF</strong>Lab iBoxx Euro<br />
Liquid Sovereigns<br />
ISIN DE000<strong>ETF</strong>L110<br />
Langsam, aber sicher<br />
Die Rückrechnung zeigt: In den vergangenen<br />
zehn Jahren hätte des Musterportfolio mehr<br />
als 40 Prozent Wertzuwachs gebracht. Trotz<br />
zweier heftiger <strong>Börse</strong>nkrisen blieben die<br />
Schwankungen dabei vergleichsweise gering.<br />
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Quelle: Institut für Vermögensaufbau<br />
Aktien<br />
<strong>ETF</strong>Lab Dax Preisindex<br />
ISIN DE000<strong>ETF</strong>L060<br />
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Pfandbriefe<br />
iShares eb.rexx Jumbo<br />
Pfandbriefe ISIN DE0002635365<br />
Unternehmensanleihen<br />
iShares Euro Corp. Bond ISIN DE0002511243<br />
Quellen: Institut für Vermögensaufbau<br />
APRIL <strong>2009</strong><br />
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