Diplomarbeit - Private HTL des Landes Tirol - Kolleg für Optometrie
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Dämmerungssehen<br />
Dämmerungssehen ist das Sehen bei Dunkelheit, unter mesopische Lichtverhält-<br />
nissen (Leuchtdichten zwischen 10 -3 cd/m 2 und 10 cd/m 2 ). Sehaufgaben die bei<br />
Tageslicht stattfinden, werden aufgrund der hohen Funktionsreserven die das Se-<br />
hen hat problemlos bewältigt. Das Sehen bei Dämmerung hingegen stößt hier an<br />
seine Grenzen. Geringe Objektstruktur und fehlende Farbunterschiede sind die<br />
Folge der abnehmenden Beteiligung der farbempfindlichen Zapfen am Sehen. In<br />
der Dämmerung kann der Durchmesser der Pupille zwischen fünf und acht Milli-<br />
meter liegen. Bei Dunkelheit öffnet sich die Pupille auf ihr Maximum, die große<br />
Pupillenöffnung bewirkt, dass mehr Licht auf die Netzhaut treffen kann. Mehr Licht<br />
verursacht einen größeren Zerstreuungskreis auf der Netzhaut. Auskorrigierte Ref-<br />
raktionsfehler können bei fehlender Tiefenschärfe zum Vorschein kom-<br />
men(Abbildung 9).<br />
Abbildung 9<br />
Sehschärfentiefe in Abhängigkeit<br />
der Pupillengröße.<br />
Der geringe Leuchtdichteunterschied, den wir beim Dämmerungssehen finden, ist<br />
nicht der einzige Grund <strong>für</strong> die herabgesetzte Sehleistung, sondern auch die Zu-<br />
sammenschaltung von rezeptiven Feldern auf der Netzhaut. Abbildung 10 zeigt<br />
die spektrale Hellempfindlichkeit die sich beim dunkeladaptierten Auge verschiebt.<br />
Hier sieht man, dass sich beim Dunkelsehen die spektrale Empfindlichkeit <strong>des</strong><br />
Auges von 555 nm auf 510 nm herabgesetzt wird (Dunkelanpassung) Diese Ände-<br />
rung nennt man Purkinje Verschiebung. [1]<br />
<strong>Diplomarbeit</strong> – Stefan Gutmann / Andreas Nigl Seite 25