Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

BLICK 30
Dennis Imes (links) und
Stefan Rümer von der Fach­
scha{tsinitiative Biologie.
Foto: Gunnar Bartsch
Abb. 1: Am Embryo des
Zebra{isches (A) lässt sich
die normale Entwicklung
der Motoneuronen (B) gut
beobachten. Wird aber die
Aktivität des SMN-Gens
unterdrückt (C), sterben die
Motoneuronen frühzeitig ab.
Bild: Christoph Winkler und
Marieke Giegerich
Forschungsschwerpunkt
Imes: Sehr gut. Egal ob
Professor, Doktorand oder
Betreuer: Die haben eigent­
lich immer ein offenes Ohr für
unsere Anliegen. Momentan
steht zum Beispiel die Neu­
gestaltung des Bachelor- und
Masterstudiengangs im Fach
Biologie an. Da hat die Fach­
schaft ein Konzept entwickelt,
das von den Verantwortlichen
aufgegriffen und sehr gelobt
wurde - und auf dessen Basis
nun der Studiengang aufgebaut wird .
Glaubt ihr, dass es bei der Jobsuche von
Vorteil ist, wenn ihr sagen könnt, ihr habt
in Würzburg studiert?
Imes: Wahrscheinlich nicht so unmittelbar, wie
dies zum Beispiel in den USA der Fall ist. Dort
hat ja der Ruf einer Universität ein deutlich grö­
ßeres Gewicht als in Deutschland. Ich kann mir
aber vorstellen, dass es für eine Karriere in der
Forschung sicherlich hilfreich ist.
Ihr könnt also das Studium hier im Bio­
zentrum empfehlen?
Rümer: Das Angebot ist sehr gut, man hat eine
große Auswahl, wenn es darum geht, Schwer­
punkte im Studium zu setzen. Das ist auch für
Studierende aus angrenzenden Fächern von
Vorteil.
Imes: Ich habe zwar nicht den Vergleich zum
Studium an anderen Orten. Trotzdem: Ja! Es
macht Spaß, am Biozentrum zu studieren. Ich
habe jedenfalls viel mitbekommen.
WENN DIE NERVEN VERSAGEN
Biochemiker erforschen Grundlagen der Spinalen Muskelatrophie
Robert Emmerich. Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Für Kinder und Jugendliche mit Spinaler erst im Erwachsenenalter auftritt. Bei besonders
Muskelatrophie gibt es bislang nur wenige schlimmen Formen sterben die Betroffenen we-
Therapiemöglichkeiten. Oft sterben sie gen einer ausgeprägten Muskelschwäche und
schon in jungen Jahren. Wissenschaftler fortschreitenden Lähmungen schon als Säuglinge.
vom Biozentrum haben einen Ansatzpunkt In anderen Fällen können die Ärzte durch Kran-
gefunden, über den sich die Lage der Be- kengymnastik und orthopädische Hilfsmittel die
troffenen womöglich verbessern lässt. Mobilität und Vitalität für längere Zeit erhalten.
Wegen einer Veränderung in ihrem Erbgut be-
Die Spinale Muskelatrophie ist nicht selten : Sie sitzen die Patienten zu wenig von dem Protein
trifft etwa einen von 6 .000 Menschen. Es handelt SMN (Survival Motor Neuron) - ein Mangel,
sich dabei um eine erbliche Krankheit, die je der sich besonders in denjenigen Nervenzellen
nach Schweregrad im Kindes-, Jugend- oder auch im Rückenmark zeigt, die die Bewegung der
Muskeln steuern: Diese so genannten Motoneu­
ronen verlieren den Kontakt zum Muskel und
sterben ab. Dadurch werden die Muskeln nicht
mehr ausreichend stimuliert und verkümmern
zusehends. Lähmungen sind die Folge, und
sie treffen auch die Atemmuskulatur. "Darum
müssen häufig Patienten in der späten Phase
der Krankheit künstlich beatmet werden", er­
klärt der Biochemiker Professor Utz Fischer. In
diesem Stadium der Krankheit sind oft schwere
Infektionen der Atemwege zu beobachten,