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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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die Fliege wieder lernfähig zu machen. Auf diese<br />

Weise konnten die Forscher zuordnen, welches<br />

Gehirnareal für die Erinnerung an welches Muster<br />

zuständig ist.<br />

Für ihre Studien haben die <strong>Würzburg</strong>er Genetiker<br />

einen ausgeklügelten Flugsimulator entwickelt, in<br />

dem sich eine künstliche Umwelt aus verschie­<br />

denen Mustern und Farben erschaffen lässt. Die<br />

Fliege ist darin mit einem Drahtbügel fixiert und<br />

an einem Messgerät befestigt. Dieses erfasst<br />

ihre Flugkräfte und damit ihre Absicht, sich zu<br />

bewegen, und speist die Daten in einen Computer<br />

ein. In Echtzeit wird dann berechnet, wie sich die<br />

Fliege beim gleichen Manöver im Freiflug gedreht<br />

hätte, und die künstliche Umwelt wird entspre­<br />

chend um die Fliege herum verschoben.<br />

Dadurch bekommt das Insekt den visuellen<br />

Eindruck, tatsächlich zu fliegen. Seine Flugbahn<br />

hin zu bestimmten Mustern, die ihm präsentiert<br />

werden, kann es selbst bestimmen. Im Experiment<br />

wird die Fliege zunächst durch eine Bestrafung<br />

per Hitzestrahl darauf trainiert, das Ansteuern<br />

bestimmter Muster zu vermeiden. Während des<br />

folgenden Tests bleibt die Hitze abgeschaltet und<br />

es wird gemessen, ob die Fliege weiterhin die<br />

"verbotenen" Flugrichtungen meidet. Auf diese<br />

Aus der Forschung<br />

Weise lässt sich erkennen, welche Muster sich<br />

die Fliege merken kann.<br />

OASEN FÜR DINOSAURIER<br />

Im Hochland von Südafrika finden sich<br />

Sandsteine, die teils charakteristisch<br />

schräg geschichtet, teils aber völlig<br />

strukturlos sind. Letzteres weist meistens<br />

darauf hin, dass sich die Steine unter dem<br />

Einfluss von Naturkatastrophen gebildet<br />

haben, wie Frank Holzförster sagt. Darum<br />

hat der <strong>Würzburg</strong>er Geologe das Gebiet<br />

erforscht - und kann jetzt dessen Entste­<br />

hungsgeschichte erzählen.<br />

Die Zeit des unteren Jura, vor 203 bis 175 Milli­<br />

onen Jahren, war geprägt durch globale Verän­<br />

derungen. Die Plattentektonik verursachte den<br />

Zerfall des riesigen Kontinents Gondwana in die<br />

heute bekannten Fragmente Afrika, Südamerika,<br />

Indien, Antarktis und Australien. Klimaverände­<br />

rungen machten aus einer unendlichen Savannen­<br />

landschaft, die sich über das gesamte südliche<br />

Afrika, die Antarktis und Australien ausdehnte,<br />

eine Wüste von den Ausmaßen der Sahara. Hinzu<br />

kam ein intensiver Vu lkanismus, der das Gebiet<br />

mit einer bis über 1.000 Meter dicken Lavaschicht<br />

bedeckte.<br />

"Wir Geowissenschaftier lesen dieses 'Buch<br />

des Wandels', weil wir darin Ansätze für den<br />

heutigen Umgang mit der sich kurz- und lang­<br />

fristig verändernden Umwelt zu finden hoffen",<br />

erklärt Holzförster_ Für seine Forschung erhielt<br />

er ein Stipendium aus der Jubiläumsstiftung<br />

der Uni <strong>Würzburg</strong>. Das Geld ermöglichte ihm<br />

eine Reise nach Südafrika, wo er im Hochland<br />

an der Grenze zu Lesotho Felduntersuchungen<br />

durch fü h rte.<br />

Dort hatte es der Wissenschaftler auf die so unre­<br />

gelmäßig ausgebildeten Sandstein-Schichten der<br />

so genannten C1arens-Formation abgesehen. Die<br />

Schichten wurden vor etwa 184 Millionen Jahren in<br />

55 BUCK<br />

Im Gehirn der Fruchtfliege:<br />

Oie kleiderbügelförmige,<br />

gelb markierte Zellgruppe<br />

im oberen Bild entspricht<br />

dem Gedächtnis für die<br />

unterschiedliche Höhe von<br />

Mustern. Für die Erinnerung<br />

an die Neigung von Kanten<br />

ist dagegen eine andere<br />

Gruppe von Nervenzellen zu­<br />

ständig. Sie erscheint ziem­<br />

lich in der Mitte des unteren<br />

Bildes als kleinere, ebenfalls<br />

gelbe und kleiderbügelar­<br />

tige Struktur. Aufnahmen:<br />

Jenett;1-!eisenberg

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