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BLICK 92 PersonaUa
ASHER KORIAT ERFORSCHT
GEISTIGE PROZESSE
Erstmals hat das Institut für Psychologie
den neu geschaffenen Oswald-Külpe-Preis
verliehen. Professor Asher Koriat von der
Universität Haifa (Israel) nahm die mit
4.000 Euro dotierte Auszeichnung am 4.
November bei einer Feier im Toscanasaal
der Residenz entgegen.
Asher Koriat studierte Psychologie und Philo­
sophie an der Hebrew University in Jerusalem.
Dort arbeitete er vier Jahre lang mit dem spä­
teren Nobelpreisträger Daniel Kahneman. Mitte
der 60er-Jahre ging Koriat dann in die USA und
schloss 1970 in Berkeley seine Doktorarbeit ab.
Zurück in Israel, wirkte er zunächst sechs Jahre
an der Hebrew University, bevor er 1976 an die
Koriats Werk erfüllt in besonde- Universität Haifa wechselte. Dort ist er seit 1993
rer Weise die Absicht des Kül- Direktor des "Institute for Information Processing
pe-Preises: Mit diesem sollen and Decision Making", seit 1996 leitet er zudem
herausragende Wissenschaftler das Max-Wertheimer-Minerva-Zentrum für kogni-
ausgezeichnet werden, die mit tive Prozesse.
experimentellen Methoden Der Oswald-Külpe-Preis wurde durch eine ano-
höhere geistige Prozesse erfor- nyme Zustiftung zur Sparkassenstiftung der Stadt
sehen. Der Professor aus Haifa Würzburg geschaffen. Er wird alle zwei Jahre ver-
hat unter anderem gezeigt, geben und erinnert an Oswald Külpe, der 1896
dass für die Erinnerung ein Zu- das Würzburger Psychologische Institut gründete
sammenwirken von Abrufungs- und als Vater der "Würzburger Schule der Denk-
und Urteilsprozessen nötig ist. psychologie" in die Wissenschaftsgeschichte
Auch hat er nachgewiesen, eingegangen ist. Diese Forschungsrichtung wurde
Mit dem Oswald-Külpe-Preis dass die Einschätzung des eigenen Wissens weltbekannt, denn ihre Vertreter waren zu Be-
wurde Asher Koriat (Mitte) aus- und mentalen Funktionierens eine wesentliche ginn des 20. Jahrhunderts die ersten, die höhere
gezeichnet. Links Uni-Vizepräsi- Grundlage für die Steuerung von Lernprozessen geistige Prozesse wie das Denken, Wollen und
dent Wolfgang Schneider, rechts darstellt. Urteilen experimentell untersuchten.
Fritz Strack, Geschäftsführender
Vorstand des Instituts für Psy-
chologie. Foto: Robert Emmerich
Würzburg kooperiert mit Kinshasa
Die Unis Kinshasa und Würzburg wollen ihre seit 2003 laufende Koopera­
tion weiter intensivieren. Das besprachen (von rechts) Unipräsident Axel
Haase, der Vizepräsident der kongolesischen Hochschule, Virima Mudogo,
und der Würzburger Naturstoffchemiker Gerhard Bringmann. Mudogo hat in
Würzburg Chemie studiert und hier 1988 seinen Doktortitel erworben. Mit
Bringmann arbeitet er seit langem zusammen: Beide suchen Wirkstoffe aus
der Natur gegen Infektionskrankheiten wie Malaria, Bilharziose oder die
Afrikanische Schlafkrankheit. Im März hielt Bringmann in Kinshasa einen
Vorlesungszyklus zur Erforschung von Natur- und Wirkstoffen. Außerdem
überbrachte er mehr als 1.300 Fachbücher und Zeitschriften, die von allen Fakultäten der Uni
gespendet wurden. Im Juni 2005 fand ein internationales Symposium zur Naturstoffchemie
in Kinshasa statt, das Mudogo und Bringmann gemeinsam organisiert hatten. Es diente auch
der Vorbereitung einer Tagung der panafrikanischen Naturstoffchemie-Vereinigung NAPRECA,
die für 2007 in Kinshasa geplant ist. Foto: Robert Emmerich