Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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sie an Martin Lindauer für seine Leistungen in der<br />
Sinnes- und Verhaltensbiologie der Bienen, 1996<br />
dann an Bert Hölldobler, der damit für seine ver<br />
haltensökologischen Untersuchungen an sozialen<br />
Insekten ausgezeichnet wurde.<br />
Mit der Medaille erinnert die DZG an das Lebens-<br />
Wissenschaftspreise<br />
werk des Nobelpreisträgers Karl Ritter von Frisch<br />
(1886-1982). Der Zoologe und Verhaltensforscher<br />
verstand die Vielfalt der biologischen Wissen<br />
schaften stets als Einheit; von seinem Werk<br />
gingen eine Fülle von Impulsen und Anregungen<br />
für die Biologie aus.<br />
CHEMIKER STUDIERT<br />
BIOLOGISCHE PROZESSE<br />
Auf Vorschlag der Bayerischen Akademie<br />
der Wissenschaften erhielt der <strong>Würzburg</strong>er<br />
Chemie-Professor Carsten Schmuck den<br />
Fritz-Winter-Preis für herausragende wis<br />
senschaftliche Leistungen. Die Auszeich<br />
nung ist mit 12.500 Euro dotiert.<br />
Erkennung eine Rolle spielen und die Moleküle<br />
zusammen halten, seien immer noch ungenügend<br />
verstanden, erläutert Schmuck.<br />
Der preisgekrönte Professor befasst sich am<br />
Institut für Organische Chemie mit chemischen<br />
Modellsystemen, anhand derer sich komplexe<br />
molekulare Erkennungsprozessen im Detail stu-<br />
Die aus dem Nachlass des Malers Fritz Winter dieren lassen. In seiner Arbeitsgruppe werden so<br />
hervorgegangene Stiftung (München) zeichnet genannte künstliche Rezeptoren hergestellt, die<br />
jedes Jahr einen herausragenden Nachwuchswis- zum Beispiel zielgenau Peptidstrukturen erken-<br />
senschaftier aus. Mit dem Preis werden Schmucks nen, welche bei der Entstehung der Alzheimer-<br />
Arbeiten zur Supramolekularen Chemie in wäss<br />
riger Lösung und zur molekularen Erkennung<br />
kleiner Biomoleküle anerkannt.<br />
Solche Erkennungsprozesse sind der Schlüssel zu<br />
allen biologischen und medizinischen Vorgängen.<br />
Denn nur wenn zwei Moleküle auf die richtige<br />
Art und Weise miteinander kommunizieren oder,<br />
wie der Chemiker sagt, "einen supramolekularen<br />
Komplex bilden", kann eine Wirkung auftreten.<br />
Dies hat zwar schon Paul Ehrlich vor knapp 100<br />
Jahren festgestellt. Aber die Kräfte, die bei der<br />
Krankheit oder bei bakteriellen Infektionen eine<br />
wichtige Rolle spielen.<br />
"So können wir nicht nur die chemischen Grund <br />
lagen dieser biologischen Prozesse besser ver<br />
stehen, sondern vielleicht auch in Zukunft neue<br />
Hinweise für Therapieansätze finden", sagt der<br />
Professor. Carsten Schmuck, 1968 in Oberhausen<br />
geboren, studierte Chemie in Bochum. Nach sei<br />
nem Postdoc-Aufenthalt in den USA habilitierte er<br />
sich an der Uni Köln . 2001 folgte er dann einem<br />
Ruf an die Uni <strong>Würzburg</strong>.<br />
BLUTSTILLUNG OHNE<br />
GERINNUNGSFAKTOR XII<br />
Mit einer Publikation in einer medizi- Im Kreislauf bleibt das Blut flüssig, weil genischen<br />
Fachzeitschrift haben Forscher von rinnungsfördernde und gerinnungshemmende<br />
der Uni <strong>Würzburg</strong> eine gängige Lehrmei- Faktoren miteinander im Gleichgewicht stehen.<br />
nung zur Blutgerinnung in Frage gestellt. Diese Vorstellung ist ein Grunddogma der Blutge-<br />
Dafür bekam Thomas Renne den mit rinnungslehre. So ist es in der Medizin allgemein<br />
12.000 Euro dotierten Gabor-Szasz-Preis akzeptiert, dass eine zu starke Gerinnungsaktivi-<br />
für Klinische Chemie und Pathobiochemie tät die Blutungsneigung vermindert und damit zu<br />
verliehen. Thrombosen führen kann, also zur Verstopfung<br />
79 BLICK<br />
Carsten Schmuck