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MAGAZIN - Astra Tech

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zelersatzes technisch zu verwirklichen. In<br />

den 60er-Jahren wurden deswegen verschiedene<br />

Konzepte zur knöchernen Verankerung<br />

von künstlichen Zähnen aus Titan getestet<br />

(Schraubenimplantat, Blattimplantat).<br />

Aufgrund der deutlich günstigeren Handhabung<br />

und der flexibleren Anwendbarkeit<br />

setzten sich vor allem Schraubenimplantate<br />

in ein- oder zweiteiliger Ausführung durch.<br />

Hervorzuheben ist hier das Jahr 1965, als<br />

der Patient Gösta Larsson das erste Schraubenimplantat<br />

erhielt, entwickelt von Per-<br />

Ingvar Brånemark.<br />

Im weiteren Verlauf konzentrierte sich die<br />

Entwicklung auf die Verbesserung von<br />

Funktion und Komfort. Dazu gehörten neue<br />

Ansätze bei den verwendeten Werkstoffen,<br />

verschiedene mechanische, chemische und –<br />

seit einigen Jahren – auch biologische Konzepte<br />

der Implantatoberflächen zur Beschleunigung<br />

der Osseointegration sowie<br />

unterschiedliche Gestaltungen des Implantatgewindes.<br />

Die operativen und prothetischen<br />

Arbeitsschritte wurden vereinfacht<br />

oder erleichtert, was nicht nur dem Implantologen,<br />

sondern auch dem Patienten zugute<br />

kam. Heute – und in der Anfangszeit der<br />

Zahnimplantate vor rund 40 Jahren undenkbar<br />

– ist die Sofortbelastung ein von allen<br />

diskutiertes Thema.<br />

Paradoxe Paradigmen<br />

Was aber bedeutet nun Sicherheit bei Zahnimplantaten,<br />

speziell bei der Implantat-<br />

Abutment-Verbindung? Während Mikrobewegungen<br />

im Nanometerbereich an der<br />

Grenzfläche von Implantat und Knochen<br />

durchaus förderlich für eine perfekte Osseointegration<br />

sein können, sind sie an der Verbindung<br />

von Implantat und Abutment absolut<br />

unerwünscht. Einige wissenschaftliche<br />

Arbeiten der letzten Jahre haben eindeutig<br />

gezeigt, dass der marginale Knochenabbau<br />

durch Unterbinden von Mikrospalten und<br />

Mikrobewegungen verhindert werden kann.<br />

Insofern sind Pauschalaussagen, dass es bei<br />

zweiteiligen Dentalimplantaten im ersten<br />

Jahr nach prothetischer Versorgung zu einem<br />

crestalen Knochenverlust von ein bis<br />

zwei Millimeter komme, in Frage zu stellen.<br />

Besonders kritisch sind das räumliche Entfernen<br />

von Mikrobewegung und der damit<br />

verbundene Verbleib von Bakterienundichtigkeit<br />

zu sehen. In allen chirurgischen<br />

– auch oralchirurgischen – Disziplinen wird<br />

der Entwicklung von Bakterienherden vorgebeugt,<br />

vorhandene Herde werden, wenn<br />

möglich, restlos entfernt. In der zahnärztlichen<br />

Implantologie dagegen gelten bakterielle<br />

Verunreinigungen und der damit<br />

verbundene Knochenabbau bei vielen als<br />

akzeptabel. Es werden sogar <strong>Tech</strong>niken entwickelt,<br />

um die Bakterienherde in der Vertikalen<br />

oder der Horizontalen vom Knochen<br />

zu entfernen, anstatt dies einfach zu vermeiden.<br />

Womit die Frage zu stellen ist, ob<br />

mögliche Fehlerquellen nicht lieber gleich<br />

grundsätzlich vermieden werden<br />

sollten, anstatt ihre Auswirkungen<br />

nachträglich zu beseitigen.<br />

Biomechanischer Paukenschlag<br />

Eine Antwort auf diese Frage<br />

gab Diplom-Ingenieur<br />

Holger Zipprich, Leiter<br />

der Sektion Werkstoffkunde<br />

der Poliklinik<br />

Prothetik an der Johann-<br />

Wolfgang-Goethe-Universität<br />

Frankfurt am Main,<br />

anlässlich des 3. <strong>Astra</strong><br />

<strong>Tech</strong> Jahressymposiums<br />

im Oktober 2006. In seinem<br />

Vortrag präsentierte er<br />

erste und bisher einmalige<br />

Ergebnisse seiner Untersuchung<br />

zu den „klinischen<br />

und werkstoffkundlichen Aspekten<br />

eines funktionsstabilen<br />

Implantates“.<br />

SCHWERPUNKT<br />

Konische Bohrer- (links) und<br />

Fräseraufnahme (rechts)<br />

9<br />

Formschlüssige, konische<br />

Verbindungsstellen an einem<br />

Cocktail Shaker

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