Das COSO Enterprise Risk Management-Framework - Veb
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Controlling<br />
Einige dieser Gestaltungsfelder unterliegen<br />
zurzeit grossen Veränderungen.<br />
3. Aufbauorganisatorische<br />
Einordnung<br />
Um das Controlling schlagkräftig zu positionieren,<br />
ist der Leiter des Controlling in der<br />
Unternehmensorganisation entsprechend<br />
zu verankern. In der Praxis besteht eine<br />
klare Präferenz für die Verankerung des<br />
Leiters Controlling auf der zweiten Führungsebene.<br />
In 71% der Unternehmen ist<br />
der Controller auf der 2. Ebene angesiedelt<br />
(16 % auf Geschäftsleitungsebene, 13 %<br />
auf der 3. Ebene). Bei der Frage, wem das<br />
Controlling unterstellt ist, liegt eine klare<br />
Dominanz der Zuordnung des Controllings<br />
zum CFO (72 % der Befragten) vor. In<br />
lediglich 22 % der Unternehmen ist der<br />
Controller direkt dem CEO zugeordnet<br />
(Sonstiges 6 %). Im Falle der CEO-Zuordnung<br />
werden eine stärkere Strategiefokussierung,<br />
ein grosser Rückhalt des Controllings<br />
(Machtlegitimation) und eine bereichsübergreifende<br />
Etablierung des «betriebswirtschaftlichen<br />
Gewissens» erwartet.<br />
Dagegen stehen bei der Zuordnung<br />
zum CFO die Koordination von Finanzthemenstellungen<br />
und die Durchgängigkeit<br />
fachlicher Funktionen im Vordergrund. Die<br />
am weitesten verbreitete Option muss jedoch<br />
nicht zwingend die beste Lösung für<br />
ein Unternehmen sein.<br />
4. Abkehr von der Dotted Line?<br />
In der Praxis ist die Dotted Line die am<br />
weitesten verbreitete Gestaltungsvariante<br />
zwischen zentralem und dezentralem Controlling.<br />
Bei der Dotted Line erfolgt eine<br />
Übertragung der fachlichen Weisung an das<br />
übergeordnete Controlling und der disziplinarischen<br />
Weisung an das Bereichs-<strong>Management</strong>.<br />
Die Dotted Line wird jedoch auch<br />
kritisch gesehen. Es zeigt sich ein Trend zur<br />
zentralen Aufhängung sowohl fachlicher als<br />
auch disziplinarischer Weisungsbefugnisse.<br />
Ist die Dotted Line eine ungeeignete Lösung<br />
und daher prinzipiell zu verwerfen? Oder<br />
bedarf die Dotted Line einer Optimierung<br />
der Weisungsbeziehungen und Aufgabenbündel?<br />
Nach den Ergebnissen des CFO-<br />
Panels von 2006 haben nach wie vor 51 %<br />
der Teilnehmer eine Dotted-Line. Es besteht<br />
aber eine Tendenz zur Zentralisierung der<br />
Weisungsbefugnisse – plus 6 % im Vergleich<br />
zu 2004. Die Gründe sind vielfältig: 58 % der<br />
Unternehmen bemängeln eine zu starke<br />
Orientierung des dezentralen Controllings<br />
am <strong>Management</strong> vor Ort. Einen unzurei-<br />
chenden Durchgriff zur Standardisierung<br />
und Harmonisierung aus dem zentralen<br />
Controlling in die dezentralen Bereiche sehen<br />
46%. Knapp die Hälfte der Unternehmen<br />
(44%) bewertet ebenso den Ausgleich<br />
der Interessen des Gesamtunternehmens,<br />
der Zentrale und der dezentralen Einheiten<br />
als schwierig. Aufgaben, die früher in der<br />
Zentrale gebündelt wahrgenommen wurden,<br />
sind heute oftmals in dezentralen Abteilungen<br />
verteilt. Ebenso wie im Rechnungswesen<br />
muss auch im Controlling analysiert<br />
werden, welche Aufgaben standardisierbar<br />
oder automatisierbar sind – zum<br />
Beispiel im Reporting.<br />
5. Ressourcenausstattung<br />
Aufgrund des gestiegenen Kostendrucks im<br />
CFO-Bereich gewinnt die Frage nach der<br />
angemessenen Ressourcenausstattung des<br />
Controllings an Bedeutung. Sie wird entscheidend<br />
von den aufbau- und ablauforganisatorischen<br />
Gestaltungsmerkmalen bestimmt.<br />
Entgegen dem Leitbild des Controllers<br />
als Business Partner wird jedoch noch<br />
immer der grösste Anteil der Controller-<br />
Kapazitäten für Standardaufgaben wie<br />
operative Planung und Kalkulation eingesetzt.<br />
Prozess<br />
Strategische Planung<br />
Operative Planung, Budgetierung<br />
<strong>Management</strong> Reporting<br />
Kostenrechnung und Kalkulation<br />
Projekt- und Investitionscontrolling<br />
Beteiligungscontrolling<br />
F & E - Controlling<br />
Produktionscontrolling<br />
Vertriebscontrolling<br />
Weiterentwicklung der Methoden<br />
Controlling gesamt<br />
rechnungswesen<br />
10 4·07<br />
&controlling<br />
Zu unterscheiden sind wertschöpfende<br />
(Entscheidungsunterstützung, Analysen)<br />
und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten<br />
(Routine-Transaktionsprozesse). <strong>Das</strong> Ziel einer<br />
wirkungsvollen Controllingorganisation<br />
besteht darin, den Anteil der Wertschöpfung<br />
zu erhöhen, zum Beispiel durch verstärkte<br />
strategische Funktionen. Dann ist<br />
die Controllingorganisation ein wesentlicher<br />
Eckpfeiler zur Umsetzung eines effizienten<br />
und effektiven Finanzbereichs. ���<br />
Literaturhinweise<br />
Horváth & Partners CFO Panel, 2004 bis<br />
2007.<br />
Michel, U. / Esser, J., Wohin entwickelt sich<br />
der Finanzvorstand?, in: Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung, Nr. 49, 27.2.2006, S. 22.<br />
Müller, M. / Schmidt H., Controlling-Organisation:<br />
Best-Practice und Lösungsansätze,<br />
in: Der Controlling-Berater, 9/2006, S. 711ff.<br />
Scheffner, J. / Hofmann, N., Die Controllingorganisation<br />
als Baustein zu Finance Excellence,<br />
in: Controlling, 19. Jg. (2007), H. 1,<br />
S. 21–29.<br />
Benchmark<br />
(Personenjahre pro 1000 MA)<br />
∅ 0,22<br />
∅ 0,68<br />
∅ 0,63<br />
∅ 0,60<br />
Funktions-/ Spezialcontrolling ∅ 0,86<br />
∅ 0,51<br />
∅ 0,83<br />
∅ 1,40<br />
∅ 1,14<br />
∅ 9,46*<br />
∅ 1,96<br />
∅ 1,84<br />
Abb. 2: Ressourcenverteilung nach Controlling-Prozessen (Quelle: Horváth & Partners CFO<br />
Panel)<br />
* Gesamtressourcen nicht additiv bestimmbar aufgrund unterschiedlicher Grundgesamtheiten<br />
der Vergleichsunternehmen