JB_Umschlag_d_RZ_01* f r PDF - SIX Swiss Exchange
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Der Finanzplatz Schweiz ist mit seiner voll integrierten elektronischen<br />
Plattform für Handel, Clearing und Settlement<br />
technologisch führend. Die völlige Integration von Handel<br />
und Abwicklung, insbesondere die Ausführung der Transaktionen<br />
nach dem Prinzip «Simultaneous, final irrevocable<br />
delivery versus payment», eröffnet grosse Wettbewerbsvorteile,<br />
die es grenzüberschreitend zu nutzen gilt. Die SWX<br />
verfolgt dieses Ziel auf drei Ebenen: durch die Aufnahme<br />
neuer Marktteilnehmer, vor allem auch solcher mit Sitz im<br />
Ausland. Der zweite Ansatz ist die Einführung neuer Produkte<br />
wie Repo SWX, Eurobonds SWX oder auch die Kotierung<br />
neuer Gesellschaften. Schliesslich ist die SWX offen<br />
für Kooperationen.<br />
Die Aufnahme der ersten ausländischen Mitglieder im November<br />
1998 war ein wichtiger Schritt in Richtung eines international<br />
tätigen Börsendienstleistungsunternehmens. Von<br />
entscheidender Bedeutung war auch die Anerkennung der<br />
SWX als «Overseas Investment <strong>Exchange</strong>» durch das britische<br />
Treasury kurz vor Weihnachten. Damit erhielt die SWX<br />
die Möglichkeit, Marktteilnehmer als so genannte Remote<br />
Members direkt von London aus zum Handel zuzulassen.<br />
Dies ist nicht nur die Voraussetzung für den Aufbau eines<br />
liquiden Marktes Eurobonds SWX. Es entspricht ebenso einem<br />
verbreiteten Marktbedürfnis, direkt von der City aus<br />
schweizerische Valoren, insbesondere Bluechips, zu handeln.<br />
Von einer internationalen Teilnehmerschaft profitieren nicht<br />
zuletzt auch die Emittenten. Ihnen wird über die SWX nicht<br />
nur ein effizienter Zugang zum platzierungskräftigen Finanzplatz<br />
Schweiz eröffnet, sondern auch zu anderen Handelsund<br />
Finanzzentren.<br />
Vor dem Hintergrund zunehmend standortunabhängiger<br />
Finanzmärkte stellt die Stempelsteuer eine nicht zu unterschätzende<br />
Gefahr für den Finanzplatz dar. Mit der «Botschaft<br />
für einen Bundesbeschluss über dringliche Massnahmen im<br />
Bereich der Umsatzabgabe» befasste sich das Parlament im<br />
März 1999. Die dort beschlossene Lösung vermag allerdings<br />
nur am Rande zur Verbesserung des gegenwärtigen Zustandes<br />
beizutragen. Sie ist nur eine Übergangslösung. Die<br />
Verschärfung des Standortwettbewerbs zwischen den europäischen<br />
Handelszentren hat begonnen. Unabhängig von<br />
diesem Bundesbeschluss wird es deshalb vordringlich darum<br />
gehen, die Wertschriften-Umsatzbesteuerung so weit abzuschaffen,<br />
als dies zur Erhaltung des Handelsplatzes Schweiz<br />
nötig ist.<br />
Initial Public Offerings<br />
Dank des günstigen internationalen Aktienumfeldes konnten<br />
die im ersten Halbjahr 1998 geplanten Publikumsöffnungen<br />
reibungslos abgewickelt werden. Ihre Aufnahme im<br />
Markt war zu Beginn erfreulich. Die Höhe der Emissionspreise,<br />
welche mehrheitlich durch das Bookbuilding-Verfahren<br />
bestimmt wurden, spiegelte jedoch aus heutiger Sicht eine<br />
zu optimistische Markteinschätzung. Die markante Korrektur<br />
in der zweiten Jahreshälfte trübte denn auch die Stimmung<br />
am Schweizer Aktienmarkt. Geplante Börsengänge<br />
mussten verschoben werden.<br />
1998 liessen sich siebzehn neue Gesellschaften (gegenüber<br />
zwölf im Vorjahr) an der SWX kotieren, wobei der Betrag der<br />
Neuemissionen mit rund CHF 11 Mrd. viermal höher als im<br />
Vorjahr war. Unter den Neuzulassungen befinden sich vier<br />
Investmentgesellschaften, welche aufgrund des seit Oktober<br />
1997 geltenden Zusatzreglementes kotiert wurden. Damit<br />
sind nun 22 Investmentgesellschaften ausserhalb des SPI<br />
in einem eigenen Segment zusammengefasst. Bei den übrigen<br />
13 Kotierungen handelt es sich um Unternehmen unterschiedlicher<br />
Grösse aus verschiedenen Branchen. Neben<br />
Titeln der Maschinen- und Elektrotechnik kamen auch solche<br />
der Biotechnologie und der Nahrungsmittelindustrie neu<br />
an die SWX.<br />
Zum insgesamt erfreulichen Resultat der Börsengänge hat<br />
derjenige von <strong>Swiss</strong>com im Herbst 1998 massgeblich beigetragen.<br />
Bemerkenswert ist dieses Ereignis aber nicht nur wegen<br />
des Emissionsumfangs von über CHF 8,6 Mrd., sondern<br />
auch wegen des trotz schwacher Marktverfassung und zahlreicher<br />
warnender Stimmen planmässig durchgeführten Börsenganges.<br />
Das IPO von <strong>Swiss</strong>com und der Jahrestiefststand<br />
des SMI fielen fast zusammen. Doch profitierten <strong>Swiss</strong>com<br />
von der unmittelbar darauf folgenden Aufhellung der Stimmung<br />
besonders stark, so dass sich die «blaue Aktie» bis Ende<br />
Jahr deutlich besser als der Index entwickelte.<br />
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