SWX: Teil der Schweizer Wirtschaft Die Ausschläge an den Aktienmärkten haben im vergangenen Jahr das Gewohnte übertroffen. Nach einem fulminanten Start brachen die Kurse im Spätsommer weltweit ein. An der SWX gaben die Aktienkurse durchschnittlich um beinahe 40% nach, stärker also als beim Börsencrash von 1987. Bis zum Jahresende hatten sich die meisten Börsenplätze von den Rückschlägen erholt. Der SPI legte in der Berichtsperiode um 15,4% und der SMI um 14,3% zu. 23
Volkswirtschaftliches Umfeld Die Schweizer Volkswirtschaft ist im Berichtsjahr um 2% gewachsen. Das Wachstum sorgte für weniger Arbeitslose. Nachdem Anfang 1997 noch über 200 000 Personen registriert wurden, waren es 1998 noch rund 130 000. 1999 dürfte die Zahl der Arbeitslosen laut Bundesamt für Wirtschaft und Arbeit auf 100 000 Personen zurückgehen. In vielen Branchen ist die strukturelle Bereinigung so weit fortgeschritten, dass die durch Neugründungen geschaffenen Arbeitsplätze die Zahl der abgebauten übertrifft. Die Exportwirtschaft, die 1997 noch Wachstumsmotor der Schweiz war, meldete im Berichtsjahr sinkende Bestellungseingänge und Auftragsbestände sowie eine schwächere Ertragslage. Bei den binnenorientierten Firmen hielten sich gute und schlechte Nachrichten die Waage. Das Baugewerbe erlitt erstmals seit 1994 keinen Rückgang. Als Konjunkturstütze erwies sich der Dienstleistungssektor. Die Hotelindustrie ver- Daten zur Schweizer Wirtschaft Reales Wachstum des BIP (in %) Staatsverschuldung/BIP (in %) Budgetsaldo/BIP (in %) Saldo Handelsbilanz in CHF Mrd. Saldo Leistungsbilanz in CHF Mrd. Saldo Leistungsbilanz/BIP (in %) Rendite Staatsobligationen (in %) Inflationsrate (in %) Arbeitslosenrate (in %) Wechselkurs USD/CHF Wechselkurs ECU-EURO/CHF Quelle: UBS, EMU Richtwerte: Staatsverschuldung/BIP = – 60%. Budgetdefizit/BIP = – 3% zeichnete steigende Umsätze, und der Detailhandel, der sich seit Herbst 1997 einer ausgezeichneten Konsumentenstimmung erfreut, konnte die Beschäftigung sogar noch ausbauen. Die Tatsache, dass die Handelsbilanz erneut positiv ausfiel – wie schon seit Beginn der Rezession – deutet darauf hin, dass sich die Konsumenten immer noch zurückhalten. Während der globalen Finanzkrise im zweiten Halbjahr waren die Notenbanken gefordert. Als die Probleme in den Schwellenländern und die drohende Kreditknappheit ihren Höhepunkt erreichten, versorgte auch die Schweizerische Nationalbank die Märkte mittels Zinssenkungen und Ausweitung der Geldmenge mit zusätzlicher Liquidität. Dabei sanken die Zinsen auf historische Tiefstwerte. 1994 1995 1996 1997 1998 + 0,5 + 0,5 + 0,0 + 1,7 + 2,2 45,0 46,9 49,4 51,3 53,0 – 2,7 – 1,7 – 1,9 – 2,1 – 2,2 + 2,9 + 1,2 + 2,2 + 2,2 + 2,3 + 23,9 + 25,3 + 26,4 + 33,1 + 31,6 6,7 7,0 7,4 8,9 8,1 5,2 3,7 3,6 3,1 2,4 0,9 1,8 0,8 0,5 0,0 4,7 4,3 4,7 5,2 3,9 1.3118 1.1520 1.3500 1.4549 1.3772 – – 1.69 1.61 1.60 24