Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
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18 Futterqualität, Milchleistung, Tiergesundheit<br />
3.5.3 Jungvieh, erstes Aufzuchtjahr<br />
Nährstoffkonzentration in der Grundfutterration: Bei der Aufzucht der Jungrinder waren<br />
deutliche Unterschiede bei der eingesetzten Ration im 1. Aufzuchtjahr zu erkennen. Bei<br />
den konventionell wirtschaftenden Betrieben wird relativ junges, energiereiches Futter<br />
verwendet. Der Rohfasergehalt liegt bei etwa 23 %.<br />
Bei den anderen beiden Betriebsgruppen wird deutlich später gemähtes Futter, Rohfasergehalt<br />
> 25 %, eingesetzt. In der Regel ist dabei auch der Heuanteil erhöht. Einen Unterschied<br />
zwischen der Sommer- und Winterration gab es nicht.<br />
Bei der Rohproteinversorgung gab es keine gleichmäßige Tendenz. In den Winterrationen<br />
lag die Konzentration im konventionellen Bereich höher als bei den Vergleichsbetrieben.<br />
In den Öko-Betrieben wird mehr Heu verfüttert, dieses ist rohproteinärmer und dadurch<br />
liegen die Durchschnittsgehalte niedriger.<br />
In der Sommerration sind dagegen kaum Unterschiede zu beobachten, obwohl das Futter<br />
bei den Umstellern und Öko-Betrieben physiologisch älter war. Ein Grund ist wohl der<br />
höhere Frischgrasanteil, der die Proteinkonzentration erhöht.<br />
Nitratgehalt und FKAD in der Grundfutterration: Bei den analysierten Rationen lag der<br />
Nitratgehalt und die Streuung bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben in den<br />
Winter- und Sommerrationen am höchsten. Ein Ergebnis, das sich im wesentlichen auf die<br />
höhere Stickstoffdüngung bei den Grünlandflächen <strong>zur</strong>ückführen lässt (siehe auch Fütterung<br />
der Milchkühe).<br />
An den deutlich höheren Streuungen bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben ist<br />
wieder eine sehr unterschiedliche Bewirtschaftungsintensität (Stickstoffeinsatz) zwischen<br />
den Betrieben dieser Bewirtschaftungsform erkennbar.<br />
Mengenelementkonzentration in der Grundfutterration: Bei den Mengenelementen ist<br />
die Versorgung des Jungviehs im 1. Aufzuchtjahr über das Grundfutter vergleichbar mit<br />
der bei den Milchkühen.<br />
Eine höhere Intensität beim Grünland der konventionell wirtschaftenden Betriebe, im wesentlichen<br />
die N-Düngung, reduziert den Anteil an Leguminosen. Dies führt zu einer Reduzierung<br />
des Kalziumgehaltes.<br />
Die notwendige Versorgung der Rinder mit den Mengenelementen ist bei üblichen Futteraufnahmen<br />
in der Winter- und Sommerration gewährleistet. Dies gilt bei den umstellenden<br />
und ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben<br />
ist eventuell eine Beifütterung eines kohlensauren Kalkes wegen der etwas niedrigeren<br />
Kalziumgehalte empfehlenswert. Bei allen Betriebstypen ist aber eine Futteruntersuchung<br />
als Grundlage für die richtige Fütterungsstrategie an<strong>zur</strong>aten. Die hohe Standardabweichung<br />
zeigt den großen Unterschied zwischen den Betrieben, die eine individuelle Betrachtung<br />
notwendig macht.<br />
Spurenelementkonzentration in der Grundfutterration: Bei den dargestellten Rationen<br />
zeigt sich im Durchschnitt eine Bedarfsdeckung bei Zink und Mangan. Bei Kupfer liegt<br />
eine geringfügige, bei Selen eine deutliche Unterversorgung vor.<br />
Unterschiede zwischen den einzelnen Bewirtschaftungsformen sind nicht erkennbar. Auffällig<br />
ist bei allen Betriebstypen die große Streuung. Sinnvollerweise sollten bei allen Rationen,<br />
die eine Unterversorgung aufweisen, die Spurenelemente über das Mineralfutter<br />
ergänzt werden.