Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
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Teilprojekt Wirtschaftlichkeit – Aspekte <strong>zur</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
Dr. Eva-Maria Schmidtlein, Josef Neiber , Jörg Reisenweber und Roland Tafertshofer,<br />
<strong>Bayerische</strong> Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Institut für ländliche Strukturentwicklung, Betriebswirtschaft und Agrarinformatik<br />
Zusammenfassung<br />
Im Rahmen dieses Teilprojekts wurden betriebswirtschaftliche Daten der Betriebe aus den<br />
Wirtschaftsjahren 2002/03 und 2003/04 erhoben mit dem Programm BZA Rind SE zu<br />
Betriebszweigabrechnungen für die <strong>Milchviehhaltung</strong> (einschließlich Kalbinnenaufzucht)<br />
verrechnet. Die Ergebnisse sind vergleichend für alle Einzelbetriebe sowie als Gruppenmittelwerte<br />
für drei Vergleichsgruppen (Öko, Umsteller und Konventionell) dargestellt.<br />
Im Durchschnitt der beiden Wirtschaftsjahre variierten die Gewinnbeiträge aus der <strong>Milchviehhaltung</strong><br />
bei den Betrieben zwischen 18.000 und 71.000 €/Jahr. Die Ökobetriebe und<br />
<strong>Umstellung</strong>sbetriebe erwirtschaften im Gruppenmittel Gewinnbeiträge von 42.300 beziehungsweise<br />
40.100 €/Jahr. In der Gruppe der konventionellen Betriebe lag der Gewinnbeitrag<br />
bei 42.700 €/Jahr. Die konventionellen Betriebe hatten eine um durchschnittlich<br />
27.000 kg höhere Milcherzeugungsmenge pro Jahr im Vergleich zum Gruppenmittel der<br />
Ökobetriebe. Die Ergebnisse der einzelnen Betriebe wiesen innerhalb der Vergleichsgruppen<br />
sehr große Streuungen auf. Bezogen auf die erzeugte Milchmenge erreichten die Ökobetriebe<br />
und die <strong>Umstellung</strong>sbetriebe im Gruppenmittel Gewinnbeiträge von 19,8 beziehungsweise<br />
20,2 ct/kg ECM. Die konventionellen Betriebe erzielten im Mittel 17,2 ct/kg<br />
ECM.<br />
Vier von insgesamt dreißig Betrieben erzielten positive kalkulatorische Betriebszweigergebnisse.<br />
Sie erreichten in der <strong>Milchviehhaltung</strong> eine vollständige Entlohnung für die eingesetzten<br />
Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital). Zwei weitere Betriebe lagen<br />
knapp darunter. Diese erfolgreichen Betriebe waren in allen drei Gruppen (Ökobetriebe,<br />
konventionelle Betriebe und <strong>Umstellung</strong>sbetriebe) vertreten. Die Wirtschaftlichkeitskennzahlen<br />
verdeutlichen, dass unter den gegebenen Bedingungen der ökonomische Erfolg in<br />
der <strong>Milchviehhaltung</strong> nicht von der jeweils angewandten Bewirtschaftungsform abhängt,<br />
sondern betriebliche Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Management und standörtliche<br />
Gegebenheiten erfolgsbestimmend sind. Die kalkulatorischen Betriebszweigergebnisse<br />
der übrigen Betriebe waren negativ, das heißt, die veranschlagte Faktorverwertung<br />
wurde nur teilweise erreicht.<br />
1 Einleitung<br />
In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung der <strong>ökologischen</strong> <strong>Milchviehhaltung</strong> stetig<br />
zugenommen. Gegenwärtig werden in Deutschland rund 380.000 Tonnen Öko-Milch pro<br />
Jahr an etwa 30 Molkereien geliefert. Rund 1,6 % des gesamten Milchumsatzes im Lebensmitteleinzelhandel<br />
kommt aus ökologischer Erzeugung. Die ökologische <strong>Milchviehhaltung</strong><br />
ist in Bayern für die Mehrzahl der Ökobetriebe die tragende Säule bei der Einkommenserzielung.<br />
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