Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
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20 Futterqualität, Milchleistung, Tiergesundheit<br />
3.6 Milchleistung<br />
Das Herdenniveau der Umstellbetriebe entspricht bei <strong>Umstellung</strong>sbeginn dem Durchschnitt<br />
der konventionellen Betriebe der 3 Milcherzeugerringe. Sowohl bei den Öko-<br />
Betrieben als auch bei den konventionellen Betrieben wurden überdurchschnittliche Betriebe<br />
ausgewählt.<br />
Die Entwicklung der Versuchsbetriebe zeigte:<br />
• zu <strong>Umstellung</strong>sbeginn kam es zu einem Leistungseinbruch,<br />
• nach 2 - 3 Jahren stieg die Leistung der Herden wieder an,<br />
• Öko-Betriebe können hohe Leistungen erzielen,<br />
• im Durchschnitt lagen die Herdendurchschnitte unter denen der konventionellen Betrieben,<br />
entwickelten sich aber weitgehend parallel,<br />
- Milchleistung -10 %,<br />
- Fettgehalt - 6 %,<br />
- Eiweißgehalt - 2 %<br />
- Fettmenge -46 kg (-16 %)<br />
- Eiweißmenge -27 kg (-10 %)<br />
• die Zwischenkalbezeit der Öko-Betriebe war durchschnittlich 4 Tage kürzer als bei<br />
den konventionellen und<br />
• beim Zellgehalt war kein nennenswerter Unterschied feststellbar.<br />
Die Auswertung der restlichen Betriebe der Verwaltungsstellen bestätigt diese Ergebnisse<br />
weitgehend. Allerdings stiegen die Unterschiede in Milchmenge zwischen den Öko- und<br />
Konventionellen Vergleichsbetrieben im Laufe der Jahre von 9 auf 14 %.<br />
Die Gründe für die niedrigere Milchleistung nach der <strong>Umstellung</strong> auf biologische Produktion<br />
sind im wesentlichen im reduzierten Kraftfuttereinsatz zu suchen. Dieser wiederum ist<br />
erklärbar wegen der Vorgaben der EU-Ökorichtlinie, die Kraftfuttermenge begrenzen und<br />
auch bestimmte Komponenten z. B. Extraktionsschrote ausschließen. Außerdem ist der<br />
Preis für das Kraftfutter deutlich höher als der für konventionelles Futter.<br />
Die Veränderungen der Milchinhaltstoffe in den einzelnen Laktationsabschnitten lassen<br />
Rückschlüsse auf die Stoffwechselsituation zu. Im Einzelnen werden folgende Parameter<br />
herangezogen:<br />
Milchfettgehalt<br />
Wenn gepaart mit einem sehr niedrigen Milch-Eiweißgehalt der Milch-Fettgehalt bei 5 %<br />
und darüber liegt, ist dies ein Zeichen dafür, dass zu wenig Energie mit dem Futter aufgenommen<br />
wird und deshalb hohe Mengen Körperenergie abgebaut werden, die sich dann in<br />
einem überhöhten Milch-Fettgehalt zeigen.<br />
Fett : Eiweiß<br />
Das Verhältnis zwischen Milcheiweiß und Milchfett sollte nicht enger als 1,2:1 sein. Engere<br />
Verhältnisse sind ein Anzeichen für erhöhte Stoffwechselbelastung, der ebenfalls mit<br />
fütterungstechnischen Maßnahmen, begegnet werden muss. Liegt der Milchfett- und Milcheiweißgehalt<br />
sehr nahe zusammen, ist es wichtig, die relevanten Rationsparameter :<br />
Stärkegehalt < 28 %, Rohfettanteil nicht größer als 4 %, Rohfasergehalt von mindestens<br />
16 % der Gesamtration bezogen auf den Trockenmassegehalt, zu kontrollieren.