Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
Umstellung zur ökologischen Milchviehhaltung - Bayerische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
62 Aspekte der Wirtschaftlichkeit<br />
In betriebswirtschaftlicher Hinsicht ergaben sich aus der Untersuchung von jeweils zehn<br />
konventionellen, <strong>ökologischen</strong> und in <strong>Umstellung</strong> befindlichen Betrieben keine neuen<br />
Erkenntnisse von grundsätzlicher Bedeutung. Dennoch sind für die Gesamteinschätzung<br />
der Entwicklung der <strong>ökologischen</strong> <strong>Milchviehhaltung</strong> einige Aspekte, die nachfolgend erläutert<br />
werden, bemerkenswert.<br />
Die durchschnittliche Herdenleistung der Kühe in den drei besten Betrieben aus der Gruppe<br />
der Ökobetriebe betrug 6.900 bis 7.900 kg/Kuh und Jahr. In der Gruppe der konventionellen<br />
Betriebe lag die mittlere Leistung der Milchkuhherden in den drei besten<br />
Betrieben zwischen 6.600 und 7.900 kg/Kuh und Jahr. Dies zeigt, dass Ökobetriebe<br />
sehr wohl ein hohes Milchleistungsniveau erzielen und dabei - ebenso wie konventionelle<br />
Betriebe - gute wirtschaftliche Ergebnisse erreichen können.<br />
In Betrieben mit vergleichsweise geringer Milchreferenzmenge und niedriger Herdenleistung<br />
ist der Anreiz für eine Betriebsumstellung höher als in den übrigen Betrieben.<br />
Bei annähernd gleichen Produktionsmengen können diese Betriebe mit der Ökoproduktion<br />
ihre Umsätze infolge der höheren Preise bei Öko-Milch und anderen Erzeugnissen<br />
steigern. Tatsächlich lässt sich diese Umsatzerhöhung jedoch nur realisieren,<br />
wenn der Preisunterschied zwischen Öko-Milch beziehungsweise Öko-Rindfleisch<br />
und konventioneller Ware bedeutend ist und sich durch die Betriebsumstellung nur<br />
geringe Einbußen bei der Produktionsmenge ergeben. Da die Kosten in der Ökoproduktion<br />
höher als in der konventionellen Erzeugung sind, ist mit der Betriebsumstellung<br />
nicht automatisch eine Erhöhung oder Stabilisierung des Gewinns verbunden.<br />
Zusätzlich hängt der wirtschaftliche Erfolg der Betriebe auch davon ab, ob und in<br />
welcher Höhe Agrarumweltprämien für die ökologische Bewirtschaftung gewährt<br />
werden.<br />
Bei geringen Preisunterschieden zwischen Öko-Milch und konventionell erzeugter Milch<br />
sollte die Entscheidung über eine Betriebsumstellung erst nach einer gründlichen Prüfung<br />
der Ausgangssituation gefällt werden. Eine Betriebsumstellung von Milchviehbetrieben<br />
ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht dann empfehlenswert, wenn bei den<br />
hauptsächlichen Verkaufserzeugnissen Milch und Rindfleisch höhere Erlöse erzielt<br />
werden können, die Produktionsmengen durch die <strong>Umstellung</strong> nur wenig verändert<br />
werden und an den Betrieb mittel- bis langfristig öffentliche Direktzahlungen als<br />
Ausgleich für die höheren Produktionskosten gewährt werden, sowie keine nennenswerten<br />
Investitionen für die Einhaltung der Anforderungen an den <strong>ökologischen</strong><br />
Landbau notwendig werden (Stallumbau).<br />
Bei der Optimierung der betrieblichen Voraussetzungen für die Erzielung eines guten<br />
wirtschaftlichen Erfolgs geht es in Milchviehbetrieben weniger um die Frage nach der<br />
am besten geeigneten Bewirtschaftungsform als vielmehr um die Frage nach der Leistung<br />
des Betriebsleiters und den Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verbesserung der Betriebsleiterqualifikation.<br />
Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass die Bewirtschaftungsform nicht als wesentliches<br />
Kriterium für den Betriebserfolg anzusehen ist. Die Ergebnisse der besseren<br />
Betriebe aus jeder Gruppe waren sehr ähnlich. Sehr wohl ist während der <strong>Umstellung</strong>sphase<br />
mit kurz- bis mittelfristig höheren Produktionskosten und damit geringeren Einkommen<br />
aus der <strong>Milchviehhaltung</strong> zu rechnen. Diese aus der Betriebsumstellung vorübergehend<br />
zu erwartenden Rentabilitätseinbußen müssen bereits zum Zeitpunkt der Entscheidung<br />
über die Betriebsumstellung einbezogen werden. Betriebsleiter, die aufgrund der