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Aus dem Institut für Pathologie der Tierärztlichen Hochschule

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70 Diskussion<br />

ausgeprägten Pneumonien führen, wie es auch von an<strong>der</strong>en Autoren beschrieben<br />

wurde (HOUGHTON u. GOURLAY 1983; SHAHRIAR et al. 2002).<br />

Bei den eben erwähnten Kälbern E1506/99 bis E1513/99 wurden zwei verschiedene<br />

M. bovis-Stämme verwendet. Vier Tiere wurden mit M. bovis 1067 infiziert, die vier<br />

an<strong>der</strong>en Kälber wurden mit einem französischen Feldstamm inokuliert. Ein<br />

Unterschied in <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>prägung, Lokalisation und Verbreitung <strong>der</strong> gefunden<br />

Lungenverän<strong>der</strong>ungen konnte zwischen diesen beiden Stämmen nicht festgestellt<br />

werden.<br />

Bei <strong>dem</strong> Tier E2937/00 wurde eine interstitielle Pneumonie mit Infiltration<br />

eosinophiler Granulozyten gefunden. Während die interstitielle Pneumonie auf die<br />

Infektion mit M. bovis zurückzuführen war, blieb die genaue Ätiologie <strong>der</strong> Infiltration<br />

mit eosinophilen Granulozyten unklar. In <strong>der</strong> Regel werden eosinophile<br />

Entzündungsprozesse in <strong>der</strong> Lunge im Zusammenhang mit einer Infektion mit<br />

Parasiten gefunden. Beim Rind kämen Dictylocauliden und Protostrongyliden in<br />

Betracht (BÜRGER 1992). Allerdings konnten in den vorhandenen Gewebeproben<br />

keine Larven o<strong>der</strong> Eier <strong>der</strong> jeweiligen Parasiten nachgewiesen werden, die in <strong>der</strong><br />

Regel gefunden werden. Eosinophile Granulozyten treten auch bei<br />

Überempfindlichkeitsreaktionen vom anaphylaktischen Typ auf (MESSOW u.<br />

HERMANNS 1990). THOMASMEYER (2006) konnte zeigen, dass in den Lungen<br />

von Jungtieren und von lungengesunden Schlachttieren regelmäßig eosinophile<br />

Granulozyten vorkommen. Somit stellt diese Verän<strong>der</strong>ung bei <strong>dem</strong> Kalb E2937/00<br />

möglicherweise einen Nebenbefund ohne bedeutende Relevanz dar.<br />

Die Tiere <strong>der</strong> Gruppe 4 zeigten ein relativ einheitliches pathohistologisches Bild mit<br />

einzelnen Nekrosen und zum Teil ausgeprägten katarrhalisch-eitrigen<br />

Bronchopneumonien. Entgegen <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Nekrosen bei Gruppe 3 fanden<br />

sich diese verstärkt auch in den kaudalen Lokalisationen <strong>der</strong> Lunge (Lokalisation 3<br />

und 4). Hierbei handelt es um untypische Bereiche <strong>für</strong> Lungenverän<strong>der</strong>ungen bei<br />

einer Infektion mit M. bovis, welcher aus nahezu allen Lungen <strong>der</strong> Kälber postmortal<br />

isoliert wurde. Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Tiere wies, wie oben erwähnt, zusätzlich<br />

eine Infektion mit Arcanobacterium pyogenes auf. Auch dieser Erreger wird nicht in<br />

Zusammenhang mit nekrotischen Verän<strong>der</strong>ungen in den kaudalen

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