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Aus dem Institut für Pathologie der Tierärztlichen Hochschule

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Diskussion 71<br />

Lungenabschnitten gebracht. Somit ist unklar, worauf die ungewöhnliche Häufung<br />

auf die kaudalen Abschnitte zurückzuführen ist. MARTIN et al. (1983) führt auf, dass<br />

bei starken Verän<strong>der</strong>ungen in den kranialen und mittleren Lungenabschnitten sich<br />

diese im weiteren Krankheitsverlauf auf die kaudalen Lokalisationen ausbreiten.<br />

Allerdings wiesen Kälber aus <strong>der</strong> Gruppe 3 zum Teil umfangreichere Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in den kranialen Abschnitten <strong>der</strong> Lunge auf, welche nur vereinzelt in den kaudalen<br />

Lokalisationen <strong>der</strong> Lunge zu finden waren. In wie weit die vorherige Eingabe von<br />

aufgereinigtem, rekombinanten M. bovis-VspA-Fusionsprotein einen Einfluss auf die<br />

verän<strong>der</strong>te <strong>Aus</strong>breitung <strong>der</strong> Läsionen in <strong>der</strong> Lunge hatte, konnte nicht abschließend<br />

geklärt werden.<br />

KHODAKARAM-TAFTI und LÓPEZ (2004) fanden in ihrer Untersuchung zwei Arten<br />

von Nekrosen, die durch M. bovis verursacht werden. Zum einen eine<br />

Koagulationsnekrose (in 33,3% <strong>der</strong> Fälle) mit vielen neutrophilen Granulozyten und<br />

einer fibrinopurulenten Bronchopneumonie. Zum an<strong>der</strong>en verkäsende Nekrosen (in<br />

100% <strong>der</strong> Fälle), die von Granulationsgewebe umgeben sind. Bei den untersuchten<br />

Kälbern waren zum Teil Infektionen mit weiteren bakteriellen Erregern vorhanden. So<br />

wurden Pasteurella multocida, Mannheimia haemolytica und Arcanobacterium<br />

pyogenes regelmäßig isoliert. Die gefundenen Nekrosen <strong>der</strong> Kälber, die in dieser<br />

Arbeit untersucht wurden, entsprechen von ihrem Erscheinungsbild eher <strong>dem</strong> einer<br />

verkäsenden Nekrose mit eosinophilem, azellulärem Zentrum, umgeben von<br />

untergehenden Leukozyten und einem Band aus Fibroblasten gemischt mit<br />

Makrophagen. Bei an<strong>der</strong>en Autoren (ADEGBOYE et al. 1995b; RODRÍGUEZ et al.<br />

1996a) wird diese Art <strong>der</strong> Nekrose Koagulationsnekrose genannt. Die von<br />

KHODAKARAM-TAFTI und LÓPEZ (2004) beschriebenen Koagulationsnekrosen<br />

entsprechen eher <strong>dem</strong> Bild, wie es bei <strong>dem</strong> Tier E1505/99 aus <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

und Tier Nr. 5 aus Gruppe 2 in Folge einer Infektion mit Mannheimia haemolytica<br />

gefunden wurde. Allerdings konnten KHODAKARAM-TAFTI und LÓPEZ (2004) in<br />

diesen Nekrosen M. bovis-Antigen nachweisen, was bei den Fällen <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Untersuchung immunhistochemisch nicht möglich war. Lediglich das Kontrolltier<br />

E1505/99 wies am Rand einer Nekrose geringgradige Ablagerungen von<br />

Reaktionsprodukt auf, wobei bei diesem Tier keine Infektion mit M. bovis erfolgte, <strong>der</strong>

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