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Aus dem Institut für Pathologie der Tierärztlichen Hochschule

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Diskussion 81<br />

auch immunhistochemische Untersuchungen durch, die M. bovis-Antigen in den<br />

Randbereichen nekrotischer Areale nachwiesen. Eine Untersuchung zur Verteilung<br />

von M. bovis-DNA, wie sie mit <strong>der</strong> ISH möglich ist, wurde nicht durchgeführt.<br />

KHODAKARAM-TAFTI und LÓPEZ (2004) fanden innerhalb des Zytoplasmas von<br />

mononukleären Zellen in den lymphatischen Follikeln geringe Mengen von M. bovis-<br />

Antigen. RODRÍGUEZ et al. (1996a) beschrieben allerdings in dieser Region keine<br />

Signale. Zu gleichen Ergebnissen kommt die vorliegende Untersuchung, in <strong>der</strong> mit<br />

<strong>dem</strong> Antikörper MAB970 wie auch mit <strong>der</strong> ISH kein positives Signal nachgewiesen<br />

werden konnte. Somit ist die Hyperplasie des BALT wahrscheinlich nur eine Folge<br />

<strong>der</strong> immunologischen Abwehr und nicht einer direkten Infektion mit <strong>dem</strong> Erreger.<br />

5.6 Diagnostik<br />

Für die Routinediagnostik ist <strong>dem</strong> Nachweis von M. bovis mittels ISH kein<br />

bedeuten<strong>der</strong> Stellenwert beizumessen, da es sich um eine zeit- und<br />

materialintensive Methode handelt. So dauert <strong>der</strong> Vorgang nach <strong>dem</strong> hier<br />

vorgestellten Protokoll drei Tage, während die IHC maximal zwei Tage in Anspruch<br />

nimmt. Da die ISH an Formalin-fixiertem und Paraffin-eingebettetem Material<br />

durchgeführt wird, können keine Proben von lebenden Tieren untersucht werden.<br />

<strong>Aus</strong>nahmen würden hier Lungenbioptate bilden, die allerdings in <strong>der</strong> Praxis am<br />

sedierten Rind auf Grund des hohen Aufwandes selten entnommen werden. Die ISH<br />

ist allerdings ein gutes Werkzeug zur Lokalisation von Erregern o<strong>der</strong> bestimmter<br />

genomischer Sequenzen und hat somit bei <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Pathogenese von<br />

Krankheiten einen hohen Stellenwert (LEITCH et al. 1994).<br />

Für die intravitale und postmortale Diagnostik einer M. bovis-Infektion stehen<br />

mehrere Möglichkeiten zur <strong>Aus</strong>wahl. Zum einen kann <strong>der</strong> Erregernachweis mittels<br />

PCR erbracht werden, was im Gegensatz zur kulturellen Anzüchtung des Erregers<br />

deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt (FREY et al. 1999). Zur Identifizierung von<br />

mit M. bovis infizierten Tieren innerhalb eines Bestandes werden serologische Tests<br />

angeboten, die mittels ELISA den Antikörpertiter aus <strong>dem</strong> Blut bestimmen<br />

(NICHOLAS et al. 2000).

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