northeimer bergbad - LIAG
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Am Westrand findet sich hingegen ein stetiger Wechsel aus NNE-SSW und NE-SW<br />
streichenden Störungen (LOTZE 1932) und es ist insgesamt eine tendenziell geringere<br />
Sprunghöhe als am Ostrand zu beobachten. Im Süden geht der Leinetalgraben in den<br />
Lichtenauer- und den Eichenberg-Gothaer-Graben über und im Norden schließt sich das<br />
Markoldendorfer Becken im NW sowie die Westharzerrandverwerfung im NE an (vgl. Abb.<br />
1.10). In Bezug auf die Situation im Bereich das Bergbads Northeim ist zu erwähnen, dass der<br />
Grabenrand hier einen Versatz nach W aufweist (vgl. Abb. 1.11, grün markiert).<br />
STILLE (1922) zeichnet in seiner „Übersichtskarte d. saxonischen Gebirgsfaltung“ diesen<br />
Bereich auch gestrichelt ein.<br />
Die Grabenrandschollen weisen beiderseits eine bis zu 20° starke Neigung in Richtung des<br />
Grabeninneren auf und am Grabenrand treten neben den NNE-SSW und NE-SW streichenden<br />
Bauelementen vielfach zum Grabenrand senkrecht, E-W verlaufende Querstörungen auf; oft<br />
sind diese in Form von Flexuren ausgebildet, können jedoch auch grabenartig auftreten (zum<br />
Beispiel: die Kleperspalte E’ Göttingens oder der Langenfastgraben SE’ Northeims<br />
WUNDERLICH 1957).<br />
Abb. 1.11:<br />
Leinetalgrabenrand:<br />
Umgebung v. Northeim,<br />
1:250000 (Ausschnitt:<br />
STILLE 1922)<br />
Die eigentliche Grabenrandstörung ist allerdings nirgends aufgeschlossen; GRUPE (1921)<br />
konstruierte aus Bohrprofilen östlich Sudheim ein Einfallen der östlichen Grabenrandstörung<br />
mit 45° nach W.<br />
Eine Besonderheit des Leinetalgrabens stellt das gemeinsame Auftreten von Ausweitungsund<br />
Einengungsformen dar. LOTZE prägte diese Begriffe erstmals 1931 und bezeichnet mit<br />
Ausweitungsformen (oder auch Zerrungsformen) beispielsweise Abschiebungen, Spalten oder<br />
auch Gräben. Einengungsformen (oder auch Pressungsformen) stellen Aufschiebungen,<br />
Überschiebungen, Faltungen oder Flexuren dar.<br />
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