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northeimer bergbad - LIAG

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4. ZUSAMMENFASSENDE DISKUSSION<br />

Mit der Methodik der Seismik konnten vorzugsweise in N-S Richtung verlaufende Störungen<br />

registriert werden. Dies würde daraufhin deuten, dass womöglich eine Kombination aus<br />

mehreren Relay Zonen das Einfallen der Schichten nach S hin ändert; der westliche Versatz<br />

des Leinetalgrabens bei Northeim würde sich hieraus auch erklären lassen (vgl. Abb. 1.11).<br />

Bei der Seismik muss allerdings auch festgestellt werden, dass eine direkte Korrelation der<br />

Reflektoren mit der regionalen Geologie aufgrund des Fehlens von tiefen Bohrungen nicht<br />

möglich ist. Die indirekte Verbindung der Seismik mit der Geologie über die konstruierten<br />

Profile ist aber durchaus machbar.<br />

In der P-Wellen Seismik ist ein durch Störungen beidseitig begrenzter (verfüllter) Hohlraum,<br />

der sich direkt unterhalb des aktuellen Erdfall befindet interpretierbar und auch die S-Wellen<br />

Seismik zeigt an dieser Stelle eine Häufung von Störungen.<br />

Diese Störungen begünstigen konsequenterweise die Zirkulation von Wasser und sorgen<br />

somit für eine verstärkte Auslaugung von (vermutlich) Gips-/Salzlagen in den Schichten des<br />

Mittleren Muschelkalks.<br />

Neben dem Erdfall beim Bergbad konnte auf Grundlage verschiedener Karten eine<br />

umfassende Erdfall-Kartierung der Umgebung durchgeführt werden. Hieraus zeigt sich, dass<br />

die Erdfälle womöglich störungsgebunden auftreten.<br />

Über die Messung von EM-Impulsen bei der Auffindung von möglichen Hohlräumen in<br />

Bezug auf Erdfälle lässt sich abschließend feststellen, dass der Methodik deutliche Grenzen<br />

gesetzt sind und das EMR Verfahren nur unter bestimmten Vorrausetzungen erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann. Anthropogen geschaffene EMR Quellen, wie beispielsweise Strom-,<br />

Wasser-, oder Gasleitungen stellen starke Störsignal-Quellen dar und können natürliche<br />

Intensitäten nahezu vollständig überdecken (vgl. Fallbeispiel 1).<br />

Dennoch stellt das EMR Verfahren aufgrund seiner Mobilität und des kostengünstigen<br />

Einsatzes eine Alternative in Bezug zu konventionellen Methoden dar und könnte gerade in<br />

unwegsamem Gelände fernab der Zivilisation als „quick & dirty“ Methode zum Einsatz<br />

kommen, wie sich in Fallbeispiel 3 gezeigt hat.<br />

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