northeimer bergbad - LIAG
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2.2 EMR<br />
Neben der im vorherigen Kapitel erläuterten Methode der Seismik gibt es eine Vielzahl von<br />
anderen geophysikalischen und ingenieurgeologischen Verfahren, die bei der Erkundung von<br />
Strukturen im Untergrund Anwendung finden.<br />
Eine relativ junge und nicht sehr verbreitete Methode ist das NPEMFE-Verfahren (Natural<br />
Pulsed Electromagnetic Field Of Earth).<br />
Es basiert auf der Messung von natürlichen, niederfrequenten elektromagnetischen (EM)-<br />
Impulsen (oder auch EMR – electromagnetic radiation), die aus der Änderung des lokalen<br />
Spannungsfeldes in der Erdkruste resultieren (LAUTERBACH 2005). Die Emission von EM-<br />
Impulsen ist hierbei auf diverse physikalische Effekte zurückzuführen (u.a. piezoelektrischer<br />
Effekt, piezokinetischer Effekt, Stepanov Effekt oder auch induktive Effekte) allerdings<br />
können bis zum heutigem Stand der Forschung die verschiedenen Prozesse, die EMR<br />
hervorrufen noch nicht eindeutig zugeordnet bzw. isoliert betrachtet werden (LAUTERBACH<br />
2005).<br />
Da mit der Änderung des lokalen Spannungsfeldes unmittelbar die Erzeugung von EMR<br />
verbunden ist, lassen sich grundlegend zwei Anwendungsgebiete dieser Methode festlegen:<br />
zum einen die Möglichkeit der Überwachung und Vorhersage von Geohazards (Erdbeben,<br />
Hangrutschungen, Erdfällen), die auf strukturell bedingtes Versagen in der Erdkruste<br />
zurückzuführen sind und zum anderen die Möglichkeit von Spannungsbestimmungen in<br />
Festkörpern, sowohl im Labormaßstab als auch in geologischem Sinne (LICHTENBERGER<br />
2006). In beiden Fällen stellt die Bildung von Mikrorissen eine wesentliche Quelle bei der<br />
Erzeugung von EMR dar. Solche Mikrorisse entstehen beispielsweise auch in dem<br />
Deckenbereich über Hohlräumen, die letztendlich die Ursache für Erdfälle darstellen. Auf<br />
dieser Grundlage wurde in der vorliegenden Arbeit versucht, eine EMR-Anomalie in<br />
Verbindung mit dem entstandenen Erdfall in Northeim zu registrieren.<br />
Hierbei wurde das portable Messgerät „Cereskop“ (Hersteller: Fa. Ceres GmbH, Staffort)<br />
verwendet, welches EMR mit einem Frequenzbereich von 5 bis 50 kHz mittels einer Ferrit-<br />
Richtantenne messen kann (Abb. 2.10).<br />
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