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northeimer bergbad - LIAG

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Westseite vorhandenen Basaltvulkanismus, sieht allerdings keinen mechanischen<br />

Zusammenhang mit dem Leinetalgraben selbst.<br />

In den Jahren zwischen 1880 und 1900 folgert v. KOENEN auf Grundlage einer<br />

Spezialkartierung, dass der Leinetalgraben als “Muldenspalte” zu interpretieren ist; er setzt<br />

hierbei eine Art Großfaltung mit Sätteln und Mulden voraus, auf die eine Zerlegung in Sättelund<br />

Muldenspalten aufgrund des Einbrechens des Deckgebirges folgt.<br />

LACHMANN (1912, 1917) hingegen interpretiert den Leinetalgraben als einen Einbruch über<br />

“atektonischen Ekzemen” infolge Auslaugung aufgedrungenen Salzes und belegt dies mit<br />

einem geophysikalisch gemessenen Massendefizit. GRUPE (1921) wiederlegt diese These aber<br />

anhand eines Bohrprofils (~ 1000m) am östlichen Grabenrand bei Northeim, das zeigt, dass<br />

das Salzlager noch intakt sein könnte.<br />

In den Jahren 1920 bis 1932 folgt eine intensive Bearbeitung des Leinetals unter der Leitung<br />

von STILLE und LOTZE.<br />

Letzterer prägt im Jahr 1931 auch die Begriffe der Ausweitungs- und Einengungsformen,<br />

dessen gemeinsames Auftreten in den Jahren 1920 bis 1940 zum Kernproblem avanciert und<br />

seitdem verschiedene Entstehungstheorien hierzu entwickelt wurden.<br />

Anhand dieses kurzen Abrisses der frühen Erforschungsgeschichte lässt sich bereits erkennen,<br />

dass es eine Vielzahl von Entstehungstheorien des Leinetalgrabens gibt.<br />

WUNDERLICH kommt in seiner Arbeit von 1957 zu dem Schluss, dass sich die Entstehung des<br />

Grabens auf eine vermindert starke Hebung der Leintalgrabenscholle im Vergleich zu den<br />

umgebenen Schollen zurückführen lässt. Hierbei gliedert er die Entwicklung in drei<br />

Hauptintervalle, wobei er den ersten beiden ca. ¾ der gesamten relativen Einsenkung<br />

zuschreibt:<br />

1. nach Regression des Jurameeres im O-Dogger/U-Malm bis zur Cenoman Transgression<br />

2. O-Kreide bis M-Oligozän<br />

3. Miozän bis Gegenwart<br />

Die im Leinetal vielfältig zu findenden Störungssysteme führt er auf Spannungen im<br />

Übergangsbereich von Zonen wechselnder Hebungsintensitäten zurück.<br />

Insgesamt schließt er allerdings andere Grabenbildungshypothesen nicht aus, sondern deutet<br />

an, dass eine Kombination verschiedener Modelle zum Erscheinungsbild des Leinetalgrabens<br />

und seiner Strukturen geführt haben kann.<br />

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