northeimer bergbad - LIAG
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Aktuelle Forschungsarbeiten gehen bei der Entstehung des Leinetalgrabens von 2<br />
tektonischen Hauptphasen aus. Bei der ersten Phase (Kreide) fand eine N-S gerichtete<br />
Kompression statt, die zu einer Extension in E-W Richtung führte. In der daraufhin später<br />
folgenden zweiten Phase fand hingegen eine NW-SE gerichtete Kompression statt. (Tanner et<br />
al. 2007).<br />
1.3.3 Stratigraphischer Überblick<br />
Grundsätzlich lässt sich in dem Bereich der Leinetalgrabenstruktur die Stratigraphie in drei<br />
Stockwerke unterteilen: das variskisch gefaltete Grundgebirge im Liegenden, überlagert von<br />
dem Zechsteinsalinar und dem mesozoischen Deckgebirge im Hangenden.<br />
Als Informationsquelle über Gesteine des Grundgebirges und des Zechsteinsalinars ist die im<br />
Jahre 1955 abgeteufte Bohrung “Northeim 1” hervorzuheben. Hierbei handelt es sich um eine<br />
Tiefbohrung der Wintershall A.G. zur Exploration von Erdöl- und Erdgasvorkommen mit<br />
einer Gesamtteufe von 1528 m.<br />
Die Bohrung befindet sich nahe des Westrandes des Leinetalgrabens, NNE’ Northeims (R:<br />
35 57<br />
67230, H: 39250; somit ca. 7,56 km Luftlinie entfernt zum Erdfall beim Bergbad<br />
Northeim) und ist in der Arbeit von FABIAN (1957) geologisch bearbeitet wurden.<br />
Das in einer Tiefe von 1412-1436 m angetroffene verfaltete Grundgebirge besteht aus<br />
devonisch/karbonischen Grauwacken und Tonschiefern (vgl. Abb. 1.12).<br />
Im Hangenden dieser Gesteine findet sich eine ca. 20m mächtige Sedimentschicht des<br />
Rotliegenden (U-Perm), die aus Fanglomeraten und Arkosen gebildet wird (ARP. et al. 2004).<br />
Darauf folgen die Evaporitschichten des Zechsteins (O-Perm), die infolge einer von N in das<br />
germanische Becken eingreifenden Transgression abgelagert wurden. Die Grenze<br />
Rotliegend/Zechstein lässt sich durch das Auftreten des Kupferschiefers, der den Beginn der<br />
Zechsteintransgression markiert, eindeutig festlegen.<br />
In der Bohrung “Northeim 1” wurden vier Salinarzyklen des Zechsteins erbohrt; insgesamt<br />
weisen diese eine Mächtigkeit von ca. 885 m auf (FABIAN 1957).<br />
Vom Liegenden zum Hangenden sind dies: Werra-, Staßfurth-, Leine-, und Aller-Folge.<br />
Vorwiegend bestehen die Gesteine des Zechsteins aus Steinsalz- und Anhydrit-<br />
Wechsellagerungen, wobei teils “Salztone” auftreten (FABIAN 1957).<br />
Jene markieren das Auftreten einer weiteren Überflutung des germanischen Beckens (JORDAN<br />
1986).<br />
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