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Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin ...

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4 Christa-Maria Jeitner<br />

Abb. 2 J. M. Pabst: Fronleichnamsprozession, wie solche vom Jahre 1601–1801 hier stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat, 1854 (Ausschnitt), Stadtarchiv Erfurt, Sign. 4-0/IV A 11<br />

vorderen <strong>und</strong> hinteren Mitte das des Kurfürsten <strong>und</strong> Erzbischofs Anselm Franz von Ingelheim<br />

(1679 –1695). Im Zentrum des Himmels steht eine Monstranz im Strahlenoval, flankiert<br />

von Engeln <strong>und</strong> Engelköpfen. Das Medaillon im oberen Aufbau mit einem eingearbeiteten<br />

kolorierten Kupferstich erinnert an Klosterarbeiten. 4 Eine bildliche Darstellung aus<br />

der Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zeigt, dass man eben diesen Baldachin bei der Fronleichnamsprozession,<br />

der so genannten Angerprozession, die von den Stiftsgeistlichen des<br />

Domes angeführt wurde, durch die Stadt trug. 5 An ihr nahm der Koadjutor des Bischofs als<br />

dessen Statthalter teil, was die Angerprozession zu einem Repräsentationsakt für Franz von<br />

Ingelheim als Erzbischof <strong>und</strong> als Kurfürst werden ließ. Dem war ein Prunkbaldachin mit<br />

seinem Wappen, gestickt in Gold <strong>und</strong> Silber auf Samt <strong>und</strong> Seide, angemessen. Die Wappen<br />

von Ingelheims sowie die eingestickte Datierung 1688 lassen auf eine Herstellung speziell<br />

für jene 1672 wieder eingeführte Fronleichnamsprozession schließen.<br />

Innerhalb des Dombestandes fällt die Ähnlichkeit der weihrauchfassschwingenden<br />

Engel auf diesem Baldachin zu denen auf einer Kasel (Nr. 2, Farbabb. 1) mit aufgestickten<br />

Kürzeln »A. R. O P« <strong>und</strong> der Zahl »14« sofort ins Auge. Jene Kasel ist deutlich als Zweitverwendung<br />

erkennbar, denn am Rand liegende Stickereien sind teilweise angeschnitten.<br />

Während der Restaurierung 1986 kam zutage, daß sie aus vielen, auch einander überlap-

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