Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin ...

Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

Band 3 

1999/2000 

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Korrigenda Bildnachweise 

für Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

1999/2000 

Bild S.83, Abbildungsnachweis S.102 

Johann Friedrich Eosander: Schloss Charlottenburg, Grundriss 

des Erdgeschosses, Berlin 1710 (Umzeichnung mit modernen 

Raumnummern) / Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 

Plansammlung, Inv. M 63. Bl. 18 


Kasel aus einer Stickerei von 1714 mit 

Stifterinnenmonogramm A.R.O P Engel auf der Kasel AROP 

14, Dom St. Marien zu Erfurt / Bischöfliches Ordinariat Erfurt, 

Dr. Günther Lucke, 1992 


Baldachin mit hl. Michael, Dom St. Marien zu Erfurt / 

Bischöfliches Ordinariat Erfurt, Dr. Günther Lucke, 1992 


Kaselkreuz mit Pietá, Cruciskirche zu Erfurt / Bischöfliches 

Ordinariat Erfurt, Dr. Günther Lucke, 1992 


Übertragene Stickerei mit Darstellung der Marienkrönung, 

Crusciskirche zu Erfurt / Bischöfliches Ordinariat Erfurt, Dr. 

Günther Lucke, 1992 


J.M. Pabst, Bildliche Darstellung der sonst berühmten und 

feierlichen Procession des grossen Frohnleichnamsfestes wie 

solches vom Jahre 1601 bis 1801 hier statt gefunden hat. / 

Stadtarchiv Erfurt 4-0/IV A-11

Jahrbuch 

Band 3 · 1999/2000

Jahrbuch 

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten 

Berlin-Brandenburg 

Band 3·1999/2000 

Herausgegeben im Auftrag des Stiftungsrates 

vom Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten 


Akademie Verlag

Abbildung auf dem Schutzumschlag: 

Noël III Jouvenet (Zuschreibung), Kurprinzessin Sophie Charlotte von Brandenburg. 

Um 1685, Öl auf Lw., 125 × 95 cm, GK I 3030 

Foto: Roland Handrich, 1999, SPSG 

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme 

Ein Titeldatensatz für diese Publikation 

ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich. 

ISBN 3-05-003716-4 

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 2002 

Das eingesetzte Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706. 

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil des Buches darf 

ohne Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein 

anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, 

verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. 

Redaktionsleitung: Jürgen Becher 

Redaktion: Holger Stoecker 

Gestaltung: Petra Florath, Berlin 

Druck: Primussolvero, Berlin 

Bindung: Druckhaus „Thomas Müntzer“, Bad Langensalza 

Printed in the Federal Republic of Germany

Zum Geleit 

Das vorliegende dritte Jahrbuch der Stiftung Preußische Schlösser und 

Gärten Berlin-Brandenburg gibt einen Überblick über die Arbeit und die Entwicklung der 

Stiftung in den Jahren 1999 und 2000. Es waren zwei sehr ereignisreiche und wichtige 

Jahre in unserer noch jungen Einrichtung, die auf den Traditionen und Vorarbeiten unserer 

Vorgängereinrichtungen, den beiden staatlichen Schlösserverwaltungen in Berlin (West) 

und Potsdam, basiert. Besonders deutlich wurde das anlässlich des Festaktes zum zehnjährigen 

Jubiläum der Aufnahme der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft in die UNESCO- 

Liste des Weltkulturerbes im Dezember 2000. Die DDR hatte 1989 die Aufnahme der Potsdamer 

Schlösser und Gärten in die Liste des Weltkulturerbes beantragt. Die Bundesrepublik 

Deutschland zog im Juni 1990 mit einem entsprechenden Antrag für Glienicke und die 

Pfaueninsel nach. Nur wenige Wochen nach der Wiedervereinigung, am 12. Dezember 

1990, wurde die einzigartige Kulturlandschaft, die von der Insel Potsdam über die Pfaueninsel 

bis zum Schloss und Park Glienicke reicht, in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes 

eingetragen. Dies wäre ohne das jahrzehntelange aufopferungsvolle, allen Widrigkeiten, 

wie dem chronischen Mangel in der ehemaligen DDR, trotzenden Engagement der Potsdamer 

und Berliner Kollegen so nicht möglich gewesen. 

In diesem Band können wir über die Einbeziehung der Berliner Schlossgärten in Charlottenburg 

und Glienicke, über die Unterzeichnung eines neuen Finanzierungsabkommens 

zwischen den Zuwendungsgebern der Stiftung sowie über das Leitbild, welches sich die 

Stiftung erarbeitet hat, berichten. 

Das Jahrbuch ist in bewährter Weise in zwei Hauptteile gegliedert, in den Aufsatzteil, 

und in den Berichtsteil, der über die Arbeit der Stiftung und ihrer Abteilungen informiert 

und eine Chronik enthält, die die wichtigsten Daten aus den Jahren 1999 und 2000 wiedergibt. 

Der Aufsatzteil blieb diesmal auf acht Beiträge begrenzt. Dennoch ist es gelungen, wieder 

Beiträge zusammenzustellen, die fast die gesamte Bandbreite der Stiftungsarbeit betreffen. 

Drei kunsthistorische Aufsätze von Christa-Maria Jeitner, Dagmar Neuland-Kitzerow

VI Zum Geleit 

und Uta-Christine Bergemann entstanden anlässlich eines wissenschaftlichen Symposiums 

über Stickereien am preußischen Königshof, das am Rande der Stiftungsausstellung »Mit 

Goldenem Faden. Stickereien für den preußischen Hof« im Sommer 1999 stattfand. Guido 

Hinterkeuser publiziert bislang unbekannte oder unbeachtet gebliebene Dokumente, die 

neue Erkenntnisse zur frühen Bau- und Ausstattungsgeschichte von Schloss Charlottenburg 

liefern. Astrid Fritsche widmet sich in ihrem Aufsatz am Beispiel des Belvedere auf 

dem Pfingstberg wichtigen denkmalpflegerischen Aspekten unserer Arbeit. Der Revierleiter 

des Parks Babelsberg, Karl Eisbein, gibt einen Überblick über die Geschichte der Wasseranlagen 

im Schlosspark Babelsberg seit der Einrichtung des Parks bis in die jüngste Zeit. 

Daniel Fitzenreiter, Mitarbeiter in der Potsdamer Restaurierungswerkstatt für Gemälde, 

befasst sich mit der Tätigkeit früherer Generationen von Gemälderestauratoren in den 

preußischen Schlössern. Schließlich folgen zwei Aufsätze von Kolleginnen der Abteilung 

Besucherbetreuung/Museumspädagogik. Silke Hollender wertet eine Besucherbefragung 

über die Sonderveranstaltungen der Stiftung im Jahr 2000 aus, und Wilma Otte thematisiert 

das besondere Bildungserlebnis eines Besuchs der Schlösser und Gärten. 

Breiteren Raum als bisher nehmen Berichte von den Tagungen und Kolloquien ein, die 

in den Jahren 1999 und 2000 durchgeführt wurden. Damit wird der Tatsache Rechnung 

getragen, dass die Stiftung nicht nur alltägliche Forschungsarbeit – z. B. in der Bauforschung, 

zur Erstellung denkmalpflegerischer Gutachten, bei der wissenschaftlichen Erarbeitung 

von Ausstellungskonzeptionen oder in wissenschaftlichen Publikationen – leistet, 

sondern als Forschungseinrichtung auch in der wissenschaftlichen Kommunikation wichtige 

Aufgaben wahrnimmt. Die wachsende Zahl wissenschaftlicher Veranstaltungen, teilweise 

mit internationaler Beteiligung, zeigt, dass dieser Aspekt der Stiftungsarbeit weiter 

an Profil gewonnen hat. 

Der Gesamtüberblick des Generaldirektors und die Berichte der Fachabteilungen dokumentieren 

die Arbeit der Stiftung im Bereich der Forschung, der Ausstellungstätigkeit, des 

Besucherservices und natürlich die denkmalpflegerischen und restauratorischen Maßnahmen 

in den Jahren 1999 und 2000. Dabei hat sich nicht nur in und an den Schlössern der 

Stiftung einiges getan. Auch in den Gärten und Parks konnten verschiedene Projekte abgeschlossen 

oder weitergeführt werden, die das Gesamtensemble der Schlösser und Gärten 

vervollständigen. 

Von der wissenschaftlichen und besucherorientierten Arbeit der Stiftung zeugt auch die 

anhängende Publikationsliste. Neben den Ausstellungskatalogen – sie bilden gewissermaßen 

das Korsett unserer Publikationstätigkeit – erschienen in 1999 und 2000 mehrere 

neue kleine amtliche Führer und verschiedene neubearbeitete Nachauflagen sowie diverse 

andere Publikationen. Besonders hervorzuheben ist das Erscheinen des ersten Bestandskataloges 

der Stiftung über Stickereien. Weitere Bestandskataloge zu den Kunstsammlungen 

der Stiftung (Gemälde, Skulpturen, Angewandte Kunst, Bestände der Planklammer, 

Historische Bibliotheken) werden in den nächsten Jahren folgen. 

Die erfolgreiche Arbeit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

wäre in den beiden hier dargestellten Jahren ohne das Engagement unserer Mitarbei-

Zum Geleit VII 

terinnen und Mitarbeiter, die Unterstützung unserer Zuwendungsgeber und die Spendenfreudigkeit 

unserer Mäzene, Sponsoren und Freunde nicht möglich gewesen. Allen gilt deshalb 

mein herzlicher Dank. 

Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg September 2001 

Generaldirektor der Stiftung 

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Inhalt 

Zum Geleit V 

I. Aufsätze 

Christa-Maria Jeitner 

Glanzlichter aus Gold- und Silberfäden in bunter Nadelmalerei. Beobachtungen 

an Stickereien des 18. Jahrhunderts aus dem Erfurter Neuwerk-Kloster 3 

Dagmar Neuland-Kitzerow 

Das Sticken der Frauen und Mädchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 

zwischen Disziplinierung und Kreativität 19 

Uta-Christiane Bergemann 

Berliner Goldsticker im friderizianischen Rokoko 33 

Guido Hinterkeuser 

Ehrenpforten, Gläserspind und Bernsteinzimmer. Neue und wieder 

gelesene Quellen zur Baugeschichte von Schloss Charlottenburg (1694–1711) 65 

Astrid Fritsche 

Neue Erkenntnisse zum Belvedere auf dem Pfingstberg 103 

Karl Eisbein 

Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 109 

Daniel Fitzenreiter 

Gemälderestauratoren in den Preußischen Schlössern 131 

Silke Hollender 

Der begehrte Blick hinter die Kulissen. 

Auswertung einer Besucherbefragung über die Sonderveranstaltungen 

im Jahre 2000 141

X Inhalt 

Wilma Otte 

Schlösser und Gärten – ein Erlebnis für alle Besucher 151 

Autoren 154 

Die Arbeit der Stiftung 

II. Die Arbeit der Stiftung Preußische 

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in 

den Jahren 1999/2000 – Berichte und Chronik 

Bericht des Generaldirektors 157 

Berichte 

Generaldirektion 166 

Generalverwaltung 170 

Schlösserdirektion 174 

Gartendirektion 190 

Baudirektion 197 

Abteilung Restaurierung 203 

Abteilung Museumspädagogik und Besucherbetreuung 209 

Chronik 

Neueinrichtungen 219 

Ausstellungen 220 

Tagungen 222 

Staatsbesuche und protokollarische Veranstaltungen 231 

Publikationen der Stiftung 234 

Publikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 237 

Nachruf Dr. Sibylle Harksen 243 

III. Struktur und Personal 

Leitbild 249 

Schlösser, Gärten und Sammlungen 252 

Organe und Gremien 254 

Organisation und Personal 256

IV. Die Fördervereine 

Inhalt XI 

Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. 265 

Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. 

Verein für Kultur und Geschichte Potsdams 270 

Förderverein Pfingstberg e.V. 273 

Verein Historisches Paretz e.V 279 

Abkürzungen 288

I. 

Aufsätze

CHRISTA-MARIA JEITNER 

Glanzlichter aus 

Gold- und Silberfäden in 

bunter Nadelmalerei 

Beobachtungen an Stickereien des 18. Jahrhunderts 

aus dem Erfurter Neuwerk-Kloster 

Im Zusammenhang mit der zurückliegenden Restaurierung des Baldachins 

von 1688 im Erfurter Dom, der Arbeit am dortigen Gewänder- und Paramentenbestand 

sowie der Vorbereitung zur Ausstellung »Schätze aus Erfurter Kirchen« anläßlich des 

1250jährigen Bestehens der Stadt Erfurt im Jahre 1992 1 erschien es mir aussichtsreich, nach 

weiteren Stickereien einer Gruppe zu fahnden, die sich aufgrund außergewöhnlicher Sticktechniken 

als zusammenhängend erkennen ließen. Mein Anliegen war es, sie in der Ausstellung 

zusammenzuführen und die Zusammenhänge ihrer sticktechnischen Merkmale zu 

untersuchen. Durch die Entschlüsselung aufgestickter Versalien ließ sich die Herkunft der 

Stickereien auf eine Werkstatt im Neuwerk-Kloster zurückführen, wodurch sie auch in dessen 

Geschichte einzuordnen waren. Auch das Umfeld der Stickerinnen und deren ikonographische 

Orientierung wurde – soweit erhalten – faßbar und erschloß weiterführende 

Zusammenhänge. 2 

Der Marien-Dom zu Erfurt benutzt bis heute einen Baldachin von 1688 (Nr. 1, Abb. 1). 3 

Dessen streng symmetrischer Aufbau mit eingestickter Datierung wirkt repräsentativ. Auf 

rotem Samt tragen die Behänge die Wappen der Bistümer der Mainzer Erzdiözese, in der 

Abb. 1 Wappen des Kurfürst-Erzbischofs Anselm Franz von Ingelheim in der Mitte des vorderen 

sowie des hinteren Behanges am Baldachin von 1688, Dom St. Marien zu Erfurt

4 Christa-Maria Jeitner 

Abb. 2 J. M. Pabst: Fronleichnamsprozession, wie solche vom Jahre 1601–1801 hier stattgefunden 

hat, 1854 (Ausschnitt), Stadtarchiv Erfurt, Sign. 4-0/IV A 11 

vorderen und hinteren Mitte das des Kurfürsten und Erzbischofs Anselm Franz von Ingelheim 

(1679 –1695). Im Zentrum des Himmels steht eine Monstranz im Strahlenoval, flankiert 

von Engeln und Engelköpfen. Das Medaillon im oberen Aufbau mit einem eingearbeiteten 

kolorierten Kupferstich erinnert an Klosterarbeiten. 4 Eine bildliche Darstellung aus 

der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt, dass man eben diesen Baldachin bei der Fronleichnamsprozession, 

der so genannten Angerprozession, die von den Stiftsgeistlichen des 

Domes angeführt wurde, durch die Stadt trug. 5 An ihr nahm der Koadjutor des Bischofs als 

dessen Statthalter teil, was die Angerprozession zu einem Repräsentationsakt für Franz von 

Ingelheim als Erzbischof und als Kurfürst werden ließ. Dem war ein Prunkbaldachin mit 

seinem Wappen, gestickt in Gold und Silber auf Samt und Seide, angemessen. Die Wappen 

von Ingelheims sowie die eingestickte Datierung 1688 lassen auf eine Herstellung speziell 

für jene 1672 wieder eingeführte Fronleichnamsprozession schließen. 

Innerhalb des Dombestandes fällt die Ähnlichkeit der weihrauchfassschwingenden 

Engel auf diesem Baldachin zu denen auf einer Kasel (Nr. 2, Farbabb. 1) mit aufgestickten 

Kürzeln »A. R. O P« und der Zahl »14« sofort ins Auge. Jene Kasel ist deutlich als Zweitverwendung 

erkennbar, denn am Rand liegende Stickereien sind teilweise angeschnitten. 

Während der Restaurierung 1986 kam zutage, daß sie aus vielen, auch einander überlap-

Glanzlichter Aus Gold- und Silberfäden in bunter Nadelmalerei 5 

Abb. 4 Engel auf dem Baldachin von 4, 

Dom St. Marien zu Erfurt 

penden Teilen zusammengestückelt ist, von denen einige Seng- und Brandspuren aufweisen. 

6 Die Engel, einer Mitte ohne Bezugspunkt zugewandt, lassen dort wiederum an eine 

Monstranz denken, geht man von der Komposition des Baldachins von 1688 aus. 7 Offensichtlich 

war 1714 für das eigene Kloster ein Baldachin gestickt worden, in dem Teile des 

Kompositions- und Darstellungsmotivs des Dom-Baldachins von 1688 aufgenommen wurden, 

jetzt umgeben von großen, leuchtenden Blumen, wie sie als Vorlagen bis in den häuslichen 

Bereich verbreitet waren. 8 Da sogar die Engel mit geschliffenen Steinen geschmückt 

sind, dürfte auch hier das Mittelbild reich ausgestattet gewesen sein, möglicherweise mit 

Perlen bestickt wie beim ersten Baldachin. Nach einem Brandschaden wurden die noch verwendbaren 

Stücke zu einer Kasel zusammengesetzt. 

Die gleiche Abbreviatur »A. R. O P« wie auf der o. g. Kasel (Nr. 2, Farbabb. 1) findet sich 

auf einer weiteren Kasel (Nr. 4), die mit zwei Dalmatiken (Nr. 13) zu einem Ornat ergänzt 

wurde. Die Dalmatiken sind mit den Versalien »M F D P« und mit der Jahreszahl »1745« 

versehen. 9


Was verbirgt sich hinter dem verschlüsselnden Kürzel »A.R.O P«? Im Domarchiv befindet 

sich ein Inschriftblatt 10 , das 1904 beim Abfüttern der Goldstoffkasel entdeckt wurde: 

»Dißen Ornat hat lassen machen Venerabilis Mater Priorissa Anna Rosalia Osburgin. gestickt 

Durch Schwester Theodora Thomanin. Schwester Joanna Dorothea Rauchin. Schwester 

Maria Foelicitas Drägerin als Jungfrauen dieses Closters Zum H. Creuz genandt. Von Meister 

Nicolaus Bäumler verfertiget Den 3ten Septembris Anno 1729. Omnia ad Majorem Dei 

Gloriam.« 11 

Damit waren die Buchstaben aufgelöst als Monogramm der Stifterin Anna Rosalia 

Osburg Priorin. Gleichzeitig war als Entstehungsort der Stickereien eine Werkstatt im Neuwerk-Kloster 

gefunden, als deren Charakteristikum sich der gestochene Gold- und Silberfaden 

erweist. Diese Glanzlichter auf beleuchteten Farbflächen – Lichthöhung auf Blättern, 

Blüten, auf Gewandfalten, in Haarsträhnen – steigern deren malerische Valeurs und geben 

den Stickereien strahlende Lebendigkeit. Neben dieser spezifischen Technik gibt es eine 

Vielzahl besonderer handwerklicher und technischer Merkmale. Durch Klassifizierung und 

Zusammenstellung aussichtsreicher Merkmale konnte eine Tabelle erstellt werden, in der 

die Entwicklung der Sticktechniken in diesem Kloster anhand der datierten Stücke ablesbar 

wird (Abb. 4). Nach ihr ließen sich selbst undatierte Stickereien auf Grund ihrer Techniken 

zeitlich einordnen. So ist es möglich, etwa 70 Jahre Werkstattverhalten zu verfolgen, 

seine Konstanz wie seine Variabilität. Eine anfangs sehr breit angelegte Skala von Techniken 

verminderte sich im Laufe der Zeit, handwerkliche Gewohnheiten verlagerten sich. Die 

Aufstellung verdeutlicht sowohl die Verwendung von Techniken über lange Zeit, als auch 

das Auftreten neuer, auch bald wieder aufgegebener Methoden. Dahinter lassen sich 

stickende Hände vermuten, die ihre Fähigkeiten einbringen konnten, solange sie selbst 

stickten. Noch 1714 in den Granatäpfeln professionell ausgeführt, wurde die Anlegetechnik 

danach in naiven Bögen gestochen, eine Eigenart, an der sich spätere Stickereien aus 

dem Neuwerk-Kloster erkennen lassen. Die Weitergabe selten angewendeter Techniken 

wird ablesbar, so Noppenschlingen aus Gold- oder Silberfäden bzw. aus Frisé 12 oder Seidenzwirn, 

auch die vereinzelte Wiederkehr von Knötchenstichen oder schwarzer Kontur. 

In Nadelmalerei wird in sämtlichen Stücken gestickt, von der lediglich kolorierenden Zutat 

im Baldachin von 1688 über dekorative Flächigkeit bis hin zu barockem Naturalismus. Im 

Velum (Nr. 17), der letzten Stickerei, ist die Nadelmalerei bis zu einer Farbstilisierung getrieben, 

mit der ein geradezu überrealer Ausdruck erreicht wird. Auffallend ist das allmähliche 

Übergehen im Stickmaterial von ungesponnener zu gezwirnter Seide. Die Technik der 

gestochenen Gold- und Silberfäden wird geschickt beherrscht, kein Aufräufeln der Lahnumspinnung 

beim Durchstechen des Grundes, keine lockeren Stichlagen durch die Steife 

des Fadens. Der äußerst sorgfältigen Stickerei entsprechen Materialien bester Qualität. 

Gegenüber Manufakturarbeiten fällt eine besonders dichte, ausschmückende, liebevolle, ja 

übertreibende und lebendige Ausführung auf, zuweilen bis zu miniaturhaften Details verfeinert. 

Auch eigene Materialkombinationen werden hergestellt. An Klosterarbeiten erinnern 

aufgestickte Fingerringe, die Halskette aus Perlen sowie die Perlenreihe um ein brennendes 

Herz. Die Kombinationen von Techniken und Strukturen wie auch die Farbskala

✕ Auftreten 

❖ geringfügiges Auftreten 

▲ nur an Stola und Manipel 

anteiliges Auftreten ( 1 /3) 

anteiliges Auftreten ( 2 /3) 

ausschließliches Auftreten 

Abb. 4 Tabelle ausgewählter sticktechnischer Merkmale 


Baldachin 1688 

Stickerei A · R · O · P 14 

Velum 1719 

Kasel A · R · O · P 1729 

Zerschnittene Stickerei 

Velum 

Marienkrönung 

Kasel mit Vesperbild 

Fahne 

Kasel G · A · A · P 1738 

Baldachin hl. Michael 

Apokalyptische Madonna 

Dalmatika MFDP 1745 

Segensvelum 1755 

Kaselkreuz 

Vorsatzvelum 

Nr. der Zusammenstellung S. 13 f. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 

Schwarze Binnenkontur ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Knötchenstich ✕ ❖ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gespinst/Seide, geflechtartig ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Miniaturen ✕ ❖ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gezwirnte Seide ■ ■ ■ ■ ■ ■ 

Nadelmalerei ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Netzförmige Spannstiche ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Goldfrisé ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Goldgespinst ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gestochen ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Silbergespinst ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Lichterhöhung ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Anlegetechnik ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Silberfrisé ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Besonderheiten ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gezwirntes Gold ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Steine ✕ ✕ ? ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gezwirntes Silber ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Dreistiche ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Metallknötchen ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Metallschlingen ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gebogene Körperanlegetechnik ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ ✕ 

Gefachte Seide ■ ■ ■ ■ ■ 

Sprengstich ✕ ❖ ❖ ❖ ❖ ✕ ✕ ❖ 

Relief ✕ ✕ ❖ ❖ ▲ ✕ ✕ 

Anlegetechnik über Zwirn ✕ ✕ ❖ ✕ ▲ ✕ 

Knottenketten ✕ ✕ ✕ ✕ ? ✕ ✕ 

Perlen ✕ ✕ ? ✕ ✕ 

Cantille ✕ ✕ ? ✕ ✕ 

Koloriert ✕ ✕


lassen eine künstlerisch führende Persönlichkeit unter den stickenden Händen des Klosters 

vermuten. 

Zur Ausbildung in Klöstern gehörte, daß begabte Mädchen sticken lernten. Techniken 

und handwerkliche Eigenheiten wurden dort weitergegeben, wodurch sich eine fortlaufende 

Tradition entwickelte. Zu ihrem eigenen Stil gelangte die Werkstatt, weil sichtlich 

auf die künstlerische Darstellung ebenso großer Wert gelegt wurde wie auf handwerkliche 

Meisterschaft. Geübt wurde auch der Umgang mit Vorlagen, deren Umsetzung und Variation, 

schließlich wurde die Fähigkeit zu selbständigen Entwürfen entwickelt. Druckgraphik 

aus der Werkstatt Schongauers war schon Ende des 15. Jahrhunderts als Vorlage herangezogen 

worden. 13 Welche Drucke im Barock in das Kloster gelangten, Einfluß gewannen 

und damit möglicherweise auch Bildtypen für die Ausstattung der Kirche vorgaben, bleibt 

noch zu eruieren. Klosterfrauen blieben durch die Pflicht der Stabilitas loci auf ihr Kloster 

beschränkt. Bei neuen Entwicklungen waren sie auf Informationen angewiesen, die in ihr 

Kloster gelangten, das waren sowohl gedruckte Bildvorlagen als auch gemusterte Stoffe. In 

dieser begrenzten Welt muß der Neubau der Kirche als einzigartiger Einbruch zeitgenössischen 

künstlerischen Schaffens gewirkt haben. Er brachte die Chorfrauen in Kontakt mit 

Künstlern, die mit der Ausstattung beauftragt waren. Einflüsse und Wechselwirkungen verschmolzen 

zum Stil der Werkstatt, deren Stickereien ihrerseits das Kloster repräsentieren, 

weil dort in erster Linie für den eigenen Bedarf gearbeitet wird. 

Auf den eigenen Bereich verweisen die beiden vor dem Neubau der Kirche entstandenen 

Stickereien. Mit dem Typus der Engel mit Weihrauchfässchen, wie er auf dem Baldachin 

von 1688 (Nr. 1) und der Kasel »A.R. O P« »14« (Nr. 2, Farbabb. 1) erscheint, ist eher 

in früheren Kunstepochen zu rechnen. Tatsächlich finden sich Engel mit Weihrauchfässern 

über dem Giebel des Tabernakels aus der alten Kirche (Farbabb. 2). 14 Dieses Bild war für 

die Chorfrauen mit dem eucharistischen Brot verbunden. Das Motiv wurde von ihnen übernommen. 

15 

Der hl. Michael, als barock-antiker Held erscheinend, findet sich nicht nur als Stickerei 

auf der Unterseite des Baldachinhimmels (Nr. 11, Farbabb. 3 und 4), sondern auch auf dem 

Deckengemälde der Kapelle bei der Crucis-Kirche 16 , dessen Datierung »1735« im gleichen 

Duktus geschrieben ist wie die Jahresangaben auf den Stickereien. Das Gemälde trägt die 

Inschrift: »An dieser Kirchen ist der erste Stein gelegt den 8. Mai ao 1731 auff s. Michaels 

Erscheinung«. Die Malerei der Kapelle stammt wegen ihrer naiven Züge von anderer Hand 

als die Deckenmalereien der Kirche. Von dieser Hand könnten auch Fahnen gemalt sein. 

Das ziemlich grob in Ölfarben auf Leinwand gemalte Blatt in einer weinroten Seidendamastfahne 

im Besitz des Domes zeigt wiederum eine ähnliche Darstellung des hl. Michael. 

Derartige Fahnen sind auch für die Crucis-Kirche belegt: »S. Antonius de Padua 1740« 17 

sowie »S. JOANNES NEPUMUCENUS 1740«, auf deren Rückseite Maria auf der Weltkugel 

»S. Maria 1740« 18. Diese Immaculata steht einer weiteren Stickerei nahe, einer apokalyptischen 

Madonna mit Jesuskind (Nr. 12). 19 Die Komposition in silbernem Oval, umschlungen 

von einer Blumengirlande, in den Ecken Blumenbuketts mit silbernen Schleifen, ist 

identisch mit der des Baldachinhimmels mit hl. Michael.


Das Motiv des Vesperbildes im gestickten Kaselkreuz (Nr. 8, Farbabb. 5), erweitert um 

den Aspekt der schmerzensreichen Mutter mit einem Schwert in der Brust, verbindet sich 

mit der Pietà über dem Hauptportal, die 1735 bei der Kirchweihe auf ihrem Platz stand. 

Außerdem führen die Kunstdenkmäler ein Gemälde mit Mater Dolorosa von 1741 an. 20 Auf 

einem dort vorhandenen Gemälde mit Pietà ist, wie auf der Stickerei, die Dornenkrone auf 

dem Boden abgelegt. 1735 wurde an der Kirche eine Bruderschaft der sieben Schmerzen 

Mariae gegründet. Für sie könnte die Kasel gestickt worden sein. 

Eine Marienkrönung (Nr. 7, Farbabb. 6), ist wieder in ein flammendes Oval gesetzt, das 

schon das Zentrum im ersten Baldachin von 1688 umgab. Diese Darstellung steht der Bekrönung 

des Hochaltars nahe, der vom Kloster in Auftrag gegeben und 1735 (spätestens 1737) 

fertiggestellt war. 21 Nachdem die Umsetzung schon einmal erarbeitet war, wurde der gleichen 

Komposition ein anderes Thema unterlegt, ähnlich dem Parodieverfahren im musikalischen 

Bereich. Als Dreifaltigkeit bildet sie das Zentrum eines weiteren Kaselkreuzes 

(Abb. 5) mit der Datierung 1738. 22 Wie auf dem Altar hält Christus ein langes Kreuz, doch 

hier erhebt er die Rechte. Geschickt ist der linke bloße Unterschenkel, im Altar das kompositorische 

Gegengewicht zum krönenden Arm, in der Stickerei in ein rechtes bloßes Bein 

verändert, das nun wiederum die Bewegung des Armes fortsetzt. Diese Lösung läßt auf 

künstlerisches Vermögen schließen, das leicht übersehen werden kann durch das etwas naiv 

schwingende Gewand Gottvaters. Die Beschreibung dieser Kasel aus der Lorenzkirche in 

den Kunstdenkmalen ergänzt die Abbildung: »Kasel mit Kreuz. […] Auf dem beigefarbenen 

Vorderstab Blumenmuster und Monogramm Christi. Das Rückenkreuz mit Seidenstickerei 

in Plattstich. In der Vierung die Dreifaltigkeit auf sepiafarbenen und silbergrauen Wolken. 

Christus in hellrotem, Gottvater in silbernem Mantel. Blumen rot, moosgrün und hellblau. 

Unten Wappen-Kartusche (geflügeltes Herz mit Anker) mit farbigen Glasflüssen. Überschrift 

IN DEO SPES MEA. Unterm Wappen G.A.S.P.1738«. 

Als durchaus mit der Welt verbunden erweisen sich die Stickerinnen in ihrer zeitgemäßen 

Stilorientierung. Trotz gewisser naiver Züge entspricht die Stickerei von 1714 (Nr. 2, 

Farbabb. 1) der Silhouettenhaftigkeit gleichzeitiger Gewebemuster. Die Dalmatiken von 1745 

(Nr. 13) lehnen sich an den Entwurf von 1729 (Nr. 4) an, in dem früh die großen Blüten des 

beginnenden Naturalismus der französischen Seidenweberei aufgenommen worden sind 23 . 

Die Veränderungen, die vom Barock zum Rokoko führen, lassen sich sowohl stilistisch 

als auch handwerklich ablesen. Entspricht die stark reliefierte Goldstickerei des Baldachins 

von 1688 mit ihrer Fülle von Strukturen, verschiedenen Goldfäden, Drähten, Lahnen 

ganz dem hochbarocken repräsentativen Anspruch, so ist 1729 das Relief fast gänzlich verschwunden 

zugunsten der Nadelmalerei. In der Kasel mit Vesperbild und in der Prozessionsfahne 

mit Jesusknaben (Nr. 9, Farbabb. 7) sind nicht einmal mehr Perlen oder Steine 

verwendet, die Blumen entfernen sich dort von dekorativer Flächigkeit und naturalistischer 

Auffassung. 

Im Segensvelum von 1755 (Nr. 14) sind mit gegenläufigen Wellenranken und überlagernden 

Zweigen mit zierlichen Blüten und Früchten wiederum sehr früh neue Tendenzen 

der Seidenweberei aufgenommen. Das späte Velum (Nr. 17) mag auf einen großrapportigen


Wandbespannungsstoff zurückgehen; es nimmt bereits exotische Pflanzenmotive auf, die 

mit vielschichtiger Symbolik kombiniert werden. 24 

Wenn 1777 im Visitationsbericht der Cruciskirche vierundzwanzig Festtagsgewänder 

genannt sind, so zählte dazu der Ornat bestehend aus der Kasel mit dem Stifterinnenmonogramm 

der Priorin Anna Rosalia Osburg und den Dalmatiken mit dem Monogramm »M 

F D P« »1745« (Nr. 13). Nochmals nahm man die großen Blüten von 1729 sowie inzwischen 

nicht mehr angewandte Techniken auf, sogar ein ähnlicher Goldstoff wurde beschafft. Die 

stiftende Maria Felicitas Draeger, auf dem Inschriftblatt von 1729 eine der stickenden 

Schwestern, ist nun Priorin. Die 1687 Geborene kam mit 13 Jahren in dieses Kloster, so steht 

es unter ihrem etwas grauen, sehr strengen, lebensgroßen Bildnis in der Crucis-Kirche 

geschrieben. 25 Mit 21 Jahren legte sie ihre Profeß ab und 1730 wurde sie Nachfolgerin der 

Priorin Osburg. Von 1731 bis 1735 erbaute sie die neue Crucis-Kirche. Bei deren Restaurierung 

von 1978 bis 1986 wurden viele manieristisch verspielte »M F D P«-Initialen freigelegt. 

Mit ihnen hat ein skurriler Stuckateur 26 , der auch andere Vexierbilder in die Marmorierung 

einließ, versteckte Huldigungen an den Kunstverstand der Erbauerin angebracht. 

Als sie 1747 starb, waren die bedeutenden figürlichen Stickereien geschaffen. Deren Stickerin 

war seit Mitte der vierziger Jahre des 18. Jh. nicht mehr tätig. Dalmatiken, Segensvelum, 

die Kasel mit großen Blumen und das Velum blieben ohne figürliche Darstellungen. War 

Maria Felicitas Draeger die Stickerin der hl. Magdalena (Nr. 4), der Pietà und des Antlitzes 

Jesu (Nr. 16), der Marienkrönung (Nr. 7, Farbabb. 6), der Kasel mit Dreifaltigkeit (Nr. 10, 

Abb. 5) und schließlich des Jesusknaben (Nr. 9, Farbabb. 7), vielleicht auch der Engel von 

1714 (Nr. 2, Farbabb. 1)? Schuf sie die Entwürfe für Stickereien? War ihre Hand die letzte, 

die barocke Goldstickereien auszuführen verstand? 

Auf den Behängen des Dombaldachins von 1688 repräsentieren die vorgegebenen Wappen 

der Suffraganbistümer den Bereich der Regentschaft des Mainzer Erzbischofs. Das Wappen 

des Franz von Ingelheim inmitten des vorderen und hinteren Behanges weist diesen 

als Stifter des Baldachins aus. Er war es, der den Klosterfrauen den Auftrag erteilte, was die 

Hochschätzung für die Goldstickerei der Augustinerinnen belegt. 

Die Kasel mit dem Monogramm »G.A.S.P.« – Gunter Abbas Sancti Petri 27 – lässt sich 

durch die typischen Initialen, nahezu wie ein Werkstattzeichen zu werten, wiederum als 

Arbeit des Neuwerk-Klosters erkennen. Der Wahlspruch Abt Günthers IN DEO SPES MEA 

sowie sein Wappen, das geflügelte Herz mit Anker 28 , Schlüssel und Schwert als Insignien 

Petri und Pauli, denen das Benediktinerkloster geweiht war, weisen die Kasel als seine Stiftung 

aus. Also wurde sie im Auftrag gestickt, wie gewiss auch das Segensvelum (Nr. 14) 29 , 

beide sind in der Lorenzkirche als Erbe aus dem Peterskloster erhalten. Nach Aufhebung 

des Klosters bei der Säkularisierung 1819 pastorierten dessen Mönche in der Lorenzkirche. 

Sie brachten bewegliche Schätze wie Holzskulpturen, Schriften, das Messgewand Abt Günthers 

und weitere Stickereien mit 30, vermutlich auch die Gewänder aus kostbaren französischen 

Seidenstoffen, die heute noch dort zu finden sind. 

Wie ein Auftrag zwischen den Klöstern abgewickelt wurde, ist für Erfurt bisher nicht 

bekannt. In Böhmen arbeiteten die Prämonstratenserinnen von Chotěˇsov für den Abt des


Abb. 5 Verlorene Kasel mit Stiftermonogramm G.A.S.P, ehemals Lorenzkirche zu Erfurt


Prämonstratenserklosters Teplá. Die hohen Kosten, die der Abt zu begleichen hatte, betrafen 

die teuren Materialien, nicht die Arbeit, die die Nonnen umsonst leisteten. 31 Doch ist 

nicht auszuschließen, daß die Erfurter Augustiner-Chorfrauen auch gegen Bezahlung stickten, 

denn seine Bauten mußte der Konvent aus eigenen Mitteln errichten. 32 

Ein Kelchvelum aus dem Ursulinenkloster weist das Charakteristikum gestochener Goldfäden 

auf, das in den eigenen Stickereien der Ursulinen nicht vorkommt. So ist das Kelchvelum 

von 1719 (Nr. 3) trotz des eingestickten Namens der hl. Ursula der Werkstatt der 

Augustinerinnen zuzuschreiben. 33 Die Girlanden und Engelchen mit Schleifchen auf dem 

zweiten Velum (Nr. 6) scheinen unter dem Einfluß der Stuckdecke der Crucis-Kirche entstanden 

zu sein. 34 

Der Baldachin im Dom, die Kasel Abt Günthers und die Velen im Ursulinen-Kloster belegen 

Aufträge – es könnten weit mehr gewesen sein. Gleichzeitig aber wurden, ungeachtet 

des Geldmangels für den Bau, ungeachtet der Unruhe durch den Abriß der Klostergebäude 

seit 1710 und der Kirche 1730 wie auch während des Kloster- und Kirchenneubaus fortgesetzt 

kostbare Stickereien für die Gottesdienste im eigenen Kloster gearbeitet. Der Sinn 

klösterlichen Arbeitens erfüllte sich im Tun selbst, nicht dem Erwerb hatte die Arbeit zu 

dienen, sondern zunächst dem Bedarf des eigenen Klosters. 35 Unter den 24 Festgewändern 

befanden sich nicht allein die von den Äbtissinnen Osburg und Draeger gestifteten 36 , sondern 

eine Reihe weiterer von den Nonnen gestickter. Das belegen jene bis heute in der 

Cruciskirche verbliebenen: eine umgearbeitete Kasel mit ausgeschnittenen Stickereien 

(Nr. 15) 37 , das übertragene Kaselkreuz mit Pietá und heute verborgenem Stiftermonogramm 

»M A H« (Nr. 8) 38 , die Marienkrönung, heute auf eine Kasel gesetzt (Nr. 7, Farbabb. 6), doch 

für eine andere Nutzung gearbeitet, eine Burse (Nr. 16) und schließlich ein Velum (Nr. 17). 

Gewiß für den Gebrauch im eigenen Kloster hatten sie 1714 einen Baldachin gestickt (Nr. 2, 

Farbabb. 1) und vermutlich später die Fahne mit Jesulein (Nr. 9, Farbabb. 7) 39 wie auch den 

Baldachin mit hl. Michael (Nr. 11, Farbabb. 3) 40 , wenn sich auch diese heute nicht mehr in 

der Cruciskirche befinden. 41 

Hat die Zuordnung der Stickereien zum Neuwerk-Kloster Zusammenhänge aufgedeckt, 

so begründet erst die Einordnung in den liturgischen Gebrauch in der Kirche des eigenen 

Klosters die bewußte Wiederholung bestimmter Bildtypen. 42 Sie dienten der Ausschmückung 

an Fronleichnam als dem Fest des Altarsakramentes, am Fest der Krönung Mariae. 

Für das Fest St. Michaels Erscheinung, den Tag der Grundsteinlegung zur Kirche, könnte 

eigens ein Baldachin gestickt worden sein, was auf eine Prozession innerhalb des Klosters 

schließen ließe. Wie die Bildwerke, so vergegenwärtigen auch die Paramente die vielfältigen 

Sinngehalte der Feste des Kirchenjahres. Deren vorhandene Bilder werden bestätigt, 

indem sie in den Stickereien aufgenommen werden. Ereignisse aus dem Marienleben, die 

Schmerzensmutter, die Krönung Marias und die apokalyptische Madonna, Engel, die hl. 

Maria Magdalena, das liebliche Jesulein und das gekrönte Haupt – diese Themen standen 

den Frauen im Augustinerinnen-Kloster nahe. Sie waren Teil des Lebens, das dieses Kloster 

entfaltet hatte und das in seinen Stickereien auf eine besonders persönliche Weise zum Ausdruck 

kommt.


Zusammenstellung der Stickereien aus 

der Werkstatt des Neuwerk-Klosters 

Nr. 1. Baldachin, datiert 1688, Dom St. Marien zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 157, Kat.-Nr. 3.8. – Wilhelm Johann A. von Tettau: Beschreibende 

Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Erfurt und des Erfurter 

Landkreises, Halle 1890 (Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler 

der Provinz Sachsen, 13), S. 106, Nr. 42. 

Nr. 2. Kasel aus bestickten Atlasseidenstücken mit Stifterinnenmonogramm A.R.O P 14, 

Dom St. Marien zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), S. 159, 

Kat.-Nr. 3.10. – Overmann, 1911 (Anm. 2), S. 349, Nr. 370. – Kunstdenkmale, 

Bd. 1 (Anm. 2), S. 316, Nr. 126, Abb. 260. 

Nr. 3. Kelchvelum, datiert 1719, Ursulinenkloster zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 160, Kat.-Nr. 3.11. 

Nr. 4. Kasel mit gesticktem Kreuz und Stab mit Stifterinnenmonogramm A.R.O.P und 

Schriftblatt von 1729, Dom St. Marien zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 158, Kat.-Nr. 3.9. 

Nr. 5. Chormantelschild, zusammengesetzt aus Goldstickerei, Lorenzkirche zu Erfurt, 

unpubliziert. 

Nr. 6. Kelchvelum, Ursulinenkloster zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 

(Anm. 1), S. 162, Kat.-Nr. 3.13. 

Nr. 7. Neugotische Kasel mit übertragener Marienkrönung, Cruciskirche zu Erfurt. – 

Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), S. 163, Kat.-Nr. 3.14. – Kunstdenkmale, 

Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 576, Nr. 38, Abb. 520.1. 

Nr. 8. Auf neugotische Kasel übertragenes Kreuz mit Pietà, Stiftermonogramm vorderseitig, 

Cruciskirche zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), 

S. 164, Kat.-Nr. 3.15. – Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 576, Nr. 37. 

Nr. 9. Prozessionsfahne mit Jesusknaben (originales Fahnenblatt H. 58 x B 55 cm), Severikirche 

zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), S. 165, Kat.- 

Nr. 3.16. – Kunstdenkmale, Bd. 1 (Anm. 2), S. 472, Nr. 51, Abb. 430, S. 477. 

Nr. 10. Verlorene Kasel mit Stiftermonogramm und Datierung G.A.S.P 1738 und Devise, 

ehem. Lorenzkiche zu Erfurt. – Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 428, Nr. 405a, 

Abb. 405. 

Nr. 11. Baldachin mit hl. Michael, Dom St. Marien zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 161, Kat.-Nr. 3.12. – Kunstdenkmale, Bd. 1 (Anm. 2), S. 316, 

Nr. 127. sowie 161, 3. 12. 

Nr. 12. Apokalyptische Madonna, Dom St. Marien zu Erfurt. – Kunstdenkmale, Bd. 1 

(Anm. 2), S. 293, Abb. 233. 

Nr. 13. Dalmatiken mit Stifterinnenmonogramm und Datierung MFDP 1745, Dom St. Marien 

zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), S. 166, Kat.-Nr. 3.17.


Nr. 14. Segensvelum, datiert 1755, Lorenzkirche zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 168, Kat.-Nr. 3.19. 

Nr. 15. Übertragene Stickerei auf Neugotischer Kasel, unpubliziert. 

Nr. 16. Burse mit dornengekröntem Antlitz Christi, Cruciskirche zu Erfurt, unpubliziert. 

Nr. 17. Velum (Prozessionsfahne?), Cruciskirche zu Erfurt. – Schätze aus Erfurter Kirchen, 

1992 (Anm. 1), S. 167, Kat.-Nr. 3.18. – Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 579, 

Nr. 42, 477. 

Anmerkungen 

1 Schätze aus Erfurter Kirchen. Eine Ausstellung zum 1250jährigen Bestehen der Stadt Erfurt, bearb. 

v. Jörg-Heiko Bruns/Rolf-Günther Lucke/Karl-Heinz Meißner, Ausstellung, Erfurt, Galerie am 

Fischmarkt und Haus zum Roten Ochsen, 1992, Erfurt 1992. 

2 Alfred Overmann: Die älteren Kunstdenkmäler der Plastik, der Malerei und des Kunstgewerbes der 

Stadt Erfurt, Erfurt 1911. – Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen, Bd. 1, hrsg. v. Max Ohle, Burg 

1929. – Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen, Bd. 2.2, bearb. v. Ernst Haetge/Hermann Goern, 

Burg 1932. 

3 Im Anhang sind 17 aufgefundene Stickereien aufgeführt. 

4 Bezeichnung für Montierungen aus verschiedensten Materialien, oft als Schmuck in barocken Reliquiaren. 

– Vgl. auch: Eva Mühlbächer: Europäische Stickereien vom Mittelalter bis zum Jugendstil. 

Aus der Textilsammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums, Berlin 1995 (Bestandskatalog des 

Kunstgewerbemuseums, 20), S. 66 f., Kat.-Nr. 67, 68. 

5 Bildliche Darstellung der Fronleichnamsprozession der Jesuiten (Angerprozession) von J. M. Pabst 

von 1854 mit der Bezeichnung: »Fronleichnamsprozession, wie solches vom Jahre 1601–1801 hier 

stattgefunden hat.«, in: Stadtarchiv Erfurt, Sign. 0-4/IV A 11, wiedergegeben in: Kaspar Königshof: 

Zur Geschichte des geistlichen Theaters in der Stadt Erfurt und ihrer Umgebung, Leipzig 1992, 

S. 177–195. – Mein Dank für die Durchsicht des Manuskriptes und für Hinweise, besonders den 

auf Königshofs Publikation, gilt Gerhard Walter, Leipzig. 

6 Margit Reiter: Barocke Stickereitechniken an einer Kasel aus dem Erfurter Domschatz, in: Beiträge 

zur Erhaltung von Kunstwerken, 6, Berlin 1989, S. 63–70. 

7 Eine große konsekrierte Hostie in einer Strahlenmonstranz auszusetzen ist eines der Hauptmerkmale 

barocker Frömmigkeit. Prozessionen um die Kirche an Fronleichnam und durch die Stadt 

werden erneut gepflegt (Wolfgang Müller: Katholische Volksfrömmigkeit in der Barockzeit, in: 

Barock in Baden-Württemberg. Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Französischen Revolution, 

hrsg. v. Volker Himmerlein, Ausstellung, Badisches Landesmuseum, Land Baden-Württemberg, 

1981, Karlsruhe1981, S. 399–408, bes. 399–401). 

8 Ähnliche Streublumen finden sich in linearer Form auf einem zum Brautkissen verarbeiteten Stickmustertuch 

von 1669 im Deutschen Stickmustermuseum Celle. – Vgl. auch einen Vorläufer mit ähnlichen 

Streublumen aus dem dritten Viertel des 17. Jahrhunderts in: Kirchliche Schätze aus bayerischen 

Schlössern, hrsg. v. Lorenz Seelig, Ausstellung, München, Bayerische Verwaltung der 

Staatlichen Schlösser und Seen, 1984, München 1984, Nr. 26, S. 97 f. 

9 Die einzige frühe Stickerei im Neuwerk-Kloster, die Stammtafel Mariae aus dem letzten Viertel des 

15. Jahrhunderts, sie enthält ebenfalls Abbreviaturen (Margit Reiter: Ein spätmittelalterliches Antependium 

mit der Darstellung der Heiligen Sippe aus der Neuwerkskirche zu Erfurt, in: Beiträge zur 

Erhaltung von Kunstwerken, 5, Berlin 1993, S. 80–85).


10 J(acob) Feldkamm: Geschichte der Probsteikirche BMV zu Erfurt, o. J., Ms. im Dom-Archiv zu 

Erfurt. – Mein herzlichster Dank gilt Elfriede Trott, Dom-Archiv Erfurt, für ihr inspirierendes Mitdenken, 

für das Beachten und Verfolgen aller Spuren, für Hinweise zur Geschichte des Domes und 

der Erfurter Kirchen, für die Mitteilung ihrer Kenntnis über Bestände und ihr Schicksal und schließlich 

für die Quellen. Sie identifizierte die Signatur A.R.O P, woraufhin dann der Inschriftenzettel 

im Manuskript gefunden werden konnte. 

11 Anna Rosalia Osburg (1666–1730) war seit 1704 Priorin des Neuwerk-Klosters der Augustinerinnen 

und erbaute zwischen 1710 und 1730 das Kloster neu (vgl. Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 572, 

Nr. 16). 

12 Ein in der Herstellung strukturierter Gold- bzw. Silberfaden, der dadurch stumpf wirkt. In der Kontrastwirkung 

ist er mattem bzw. tremoliertem Gold vergleichbar. 

13 Vgl. Anm. 9. 

14 Sakramentshaus, in: Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 559, Abb. 505.2. – Bauphasen: erster Kirchenbau 

vor 1196, Wiederaufbau vermutlich 1295 abgeschlossen, Umbau 1466–1473. 

15 Auch im Kloster Wienhausen ist das zentrale Andachtsbild, ein Auferstehender, in vielen Wiedergaben 

gegenwärtig, die aus den Werkstätten der dortigen Zisterzienserinnen stammen (Horst Appuhn: 

Kloster Wienhausen, Wienhausen 1986, S. 52, Abb. 37, 69. Zur Übernahme von Freskenmotiven 

aus dem Nonnechor in Stickereien vgl. ebenda, S. 34). – Einen Beleg der Herstellung von 

Kleinbildwerken durch Klosterfrauen entsprechend den ihnen vertrauten Vorbildern für mecklenburgische 

Klöster gibt Kristina Hegner: Kleinbildwerke des Mittelalters in den Frauenklöstern des 

Bistums Schwerin, vornehmlich im Zisterzienserinnenkloster zum Heiligen Kreuz in Rostock und 

im Klarissenkloster Ribnitz, Phil. Diss. Leipzig 1994, bes. S. 52. 

16 Deckengemälde mit hl. Michael (Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 563, Abb. 508). 

17 Fahne mit hl. Antonius (Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 577, Nr. 40. – Bereits 1719 waren 

Kunstwerke angeschafft worden, u. a. als Holzfiguren ein hl. Antonius von Padua und ein hl. Johannes 

von Nepomuk (ebenda, Abb. 513, S. 570 f.). – Aufblühende Verehrung des hl. Antonius de 

Padua, desgleichen Nepomuk wie auch der Immaculata, die der Schlange den Kopf zertritt (Barock 

in Baden Württemberg [vgl. Anm. 7]). 

18 Fahne mit hl. Johannes von Nepomuk (vgl. Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], Nr. 41, S. 579). Rückseite 

mit Madonna auf der Weltkugel (vgl. Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], Nr. 41, S. 579, 

Abb. 516, S. 571). 

19 Apokalyptische Madonna (Nr. 12), Dom St. Marien zu Erfurt (Kunstdenkmale, Bd. 1 [Anm. 2], 

Abb. 233, S. 293). 

20 Gemälde Mater Dolorosa (Kunstdenkmale, Bd. 2.2, S. 572, Nr. 15). 

21 Overmann, 1911 (Anm. 2), S. 220, Nr. 266. – Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 537–549, bes. 

S. 539 f. 

22 Verlorene Kasel mit Inschrift G.A.S.P 1738 (Nr. 10), ehemals Lorenzkirche zu Erfurt (Kunstdenkmale, 

Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 428, Nr. 405a, Abb. 405). 

23 Z.B. Nr. 33, Nr. 55, Nr. 64 in: Seelig, 1984 (Anm. 8). – Europäische Seidengewebe des 13.–18. Jahrhunderts, 

bearb. v. Barbara Markowsky, Ausstellung, Köln, Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, 

1976, Köln 1976 (Kataloge des Kunstgewerbemuseums Köln, 8), S. 323, Nr. 560. 

24 Seelig, 1984 (Anm. 8), Nr.58. 

25 Kunstdenkmale, Bd. 2.2 (Anm. 2), S. 573, Nr. 18. 

26 Die Stuckateure aus Italien arbeiteten wahrscheinlich unter Leitung Gottfried Gröningers, der vermutlich 

die Pietà über dem Hauptportal geschaffen hatte (Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 552). 

27 Mein Dank gilt wiederum Elfriede Trott, die Wappen und Wahlspruch erkannte und auf Abt 

Günther zu schließen wusste.


28 Oratio panegyrica gratulatoria (Handschrift zum Namenstag des Abtes Günther am 28. November 

1740), in: Domarchiv Erfurt, Hs. Erf. 23, abgedruckt in: Schätze aus Erfurter Kirchen, 1992 (Anm. 1), 

S. 185. 

29 Die Datierung ›1755‹ ist von der Seitenkante als Flicken versetzt, möglicherweise gingen dabei die 

Initialen verloren. 

30 Eine zerschnittene und zu einem Chormantelschild umgearbeitete Stickerei mit querlaufendem 

Goldfriségrund konnte in der Lorenzkirche entdeckt werden (Nr. 5). Statt großer Blüten ist sie feinteilig, 

symmetrisch gezeichnet. 

31 Milena Zeminová: Barokní Textilie, Prag 1974, S. 20 f. 

32 Der Neubau musste weitgehend aus klostereigenen Mitteln finanziert werden. Die Chronik des Klosters 

Wienhausen berichtet um 1500, dass »die Steine womit besagte Kapelle überlegt« von der 

»Handarbeit der Jungfrn. zu wege gebracht« wurden (Chronik und Totenbuch des Klosters Wienhausen, 

Wienhausen 1986, S. 39). – Auch Hegner, 1994 (Anm. 15), bes. S. 49 und 53, vermutet die 

Herstellung zum Verkauf oder auf Bestellung. 

33 Für die Herz-Jesu-Darstellung mit Dornenkrone, Flammen, Kreuz und Leidenswerkzeugen, die den 

Bestimmungen der Ritenkongregation entspricht, wird eine grafische Vorlage benutzt worden sein. 

Das Herz mit Flammen ist ein Attribut des hl. Augustinus, beruhend auf seinem Ausspruch: »Mein 

Herz ist unruhig, bis es ruht in Dir«. 

34 Die Stuckaturen entstanden zwischen 1737–1739 (Kunstdenkmale, Bd. 2.2 [Anm. 2], S. 552, 579, 

Abb. 522. – Hinter den Velen könnte eine lokale Beziehung zwischen dem Neuwerk- und dem 

Ursulinen-Kloster stehen. Bevor die Augustinerinnen sich 1196 bei der Crucis-Kirche ihr Kloster 

erbauten, hatten sie sich etwa 1150 am Ort des späteren Magdalenerinnen- und heutigen Ursulinen- 

Klosters niedergelassen. 

35 Christa-Maria Jeitner: Fakten und Vermutungen zur Handarbeit in Frauenklöstern der Mark Brandenburg, 

in: Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Bd. 8 (in Vorbereitung). 

36 Wenn sich auch der Ornat heute im Dom befindet, so weist ihn der eingelegte Zettel als Stiftung 

für das Kloster aus. Der Dom könnte liturgische Textilien bei der Aufhebung des Neuwerkklosters 

am 11.3.1819 (nach vorbereitendem Erlass vom 19. 10. 1818) erworben haben, doch ließen sich 

keine Rechnungen in dem allerdings nicht vollständigen Bestand des Bistumsarchivs Erfurt finden. 

(Ich danke Herrn Dr. Michael Matscha für die erschöpfende Überprüfung der vorhandenen Bestände 

aus dem Zeitraum der Säkularisation.) Vergleichbare Vorgänge sind für die Residenzhofkapelle 

in München nachgewiesen (Seelig, 1984 [Anm. 8], S. 40 f.). 

37 »Messgewand 1892 in Paderborn neu gearbeitet, die Kreuzbalken mit großen Blumen sind alt. Sie 

sind mit neuer, goldener Schnur eingefasst. Dies ist jetzt das kostbarste Gewand.« (Alte Pfarrchronik, 

begonnen 1883, Pf. Oppermann, dann Bredemann. – vgl. auch Nr. 15.) – Die vorgefundenen 

Signaturen lassen vermuten, dass auch auf den übrigen Gewändern solche Signaturen angebracht 

waren, die bei späterer Übertragung verloren gegangen sein müssen. 

38 Nr. 8. – Die Suche nach möglichen Stifterinnen mit den Monogramm »M A H« führte zur 1747 nachfolgenden 

Priorin Maria Basilika Albertin, die laut Kirchenbuch den Glockenturm erbaut und Kirchenornate 

angeschafft hat. 1768 starb sie 71jährig. Ungeklärt bleibt dabei der Buchstabe »H.« 

Unter »H.« findet sich im Sterberegister des Klosters eine »geistliche Chorjungfrau Anna Magdalena 

Henkel«, auch Magdalena Anna genannt, die 1716 nach 50 Jahren die Profess feierlich erneuert 

hat und 1719 71jährig gestorben ist. Doch zeigt die Kasel nicht nur in der Pietà selbst, sondern 

ebenso im Bandelwerk Zusammenhänge mit der Ausstattung der Kirche. 

39 In der Folge der Verehrung des Prager Jesuleins, einer 1628 dem Prager Karmeliterkloster gestifteten 

spanischen Wachsfigur, die bald zum Gnadenbild wurde und Wallfahrer aus ganz Europa anzog 

(Josef Frobelsky/Jan Royt/Mojmír Horyna: Prazské Jezulátko, Prag 1992), wurden später in allen 

Karmelitenklöstern Nachbildungen aufgestellt. Damit verbunden wurde eine Novene zur Vorbe-


reitung auf das Weihnachtsfest gehalten (in Regensburg erhielten sich Figur und Brauch). In der 

Pfarrchronik der Cruciskirche ist eine Jesuskindstatue genannt, die zu bestimmten Anlässen auf den 

Altar gestellt wurde. Ob Statue und Brauch auf das 18. Jahrhundert zurückgehen, ist ungeklärt. 

Ebenfalls auf dem Balken des IHS-Monogramms steht ein wiederum miniaturhafter Prager Jesulein 

mit Weltkugel auf einer vor 1700 datierten Stickerei, deren naive Züge die Herkunft aus einer Klosterwerkstatt 

nahe legen. Mitra und Wappen sowie ehemals vorhandene Initialen weisen auf einen 

Abt oder Bischof als Stifter hin (Zeminová, 1974 [Anm. 31], Nr. 23). Zum Besitz von Christkindfiguren 

in Frauenklöstern vgl. Marius Winzeler, in: Zeit und Ewigkeit, 128 Tage in St. Marienstern, 

hrsg. v. Judith Oexle/Markus Bauer/Marius Winzeler, Ausstellung, Marienstern, Kloster St. Marienstern 

und Sächsisches Landesamt für Archäologie mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte, 

1998, Halle 1998, S. 102. – Zur vorreformatorischen Zeit vgl. Hegner, 1994 (Anm. 15), S. 50. – Auch 

persönlich besaßen Klosterfrauen Jesuskindfiguren, Seelentrösterlein oder Himmlischer Bräutigam 

genannt (Vgl. Boris Rothemund: Barocke Klosterarbeiten, Autenried 1982). 

40 In einem Visitationsbericht der Crucis-Kirche ist auch ein Himmel genannt. (Mein Dank gilt Pia 

Dölle, die mir kundig das Pfarrarchiv erschloss.) Ob der Baldachin und das gerahmte Marienbild 

(Nr. 12) für das eigene Kloster gestickt waren und später an den Dom übergingen, lässt sich ohne 

Inschrifthinweise nicht klären. Auch die gemalten Fahnenblätter blieben ohne Stifterinschriften, 

so dass sich nicht feststellen lässt, ob solche Fahnen für das eigene Kloster oder darüber hinaus auch 

für den Dom hergestellt wurden. 

41 Aufgehoben wurde das Kloster Neuwerk in Erfurt 1819 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu 

Erfurt, 11.3. 1819, in: Thüringisches Staatsarchiv Gotha). – Die Entscheidung war am 19. 10. 1818 

erfolgt, die Versteigerung des landwirtschaftlichen Besitzes wurde in der »Neuen Erfurter Zeitung« 

vom 23. März 1819, 6, 24, bekannt gegeben (freundliche Mitteilung des Stadt- und Verwaltungsarchivs 

Erfurt). 

42 Im 15. Jahrhundert wurde für den Brandenburger Dom eine Fahne gestickt, auf der Bildteile des 

älteren, so genannten Böhmischen Altars sowie Teile des Flügels eines weiteren Altars zitiert worden 

sind. Die auf dem ehemaligen Hauptaltar an hervorragender Stelle stehenden Dompatrone 

Petrus und Paulus waren als Bestandteil des Antependiums in der unteren Ebene noch einmal vorhanden, 

zudem ehemals als silberne Standfiguren (vgl. Bestandskatalog des Textilschatzes im Brandenburger 

Dom, in Vorbereitung). Im Zipser Kapitel ist die Verehrung der hl. Anna belegt, aus dem 

15. Jahrhundert ist eine Kasel mit Anna selbdritt im Kreuzzentrum erhalten. Das Museum in Leutschau 

bewahrt aus dieser Kathedrale eine gemalte Doppelblattfahne, auf der eine hl. Anna selbdritt 

dargestellt ist (Christa-Maria Jeitner: Klassifizierung der handwerklichen Merkmale böhmischer 

Stickereien und ihr Vergleich, in: Beiträge zur Erhaltung von Kunstwerken, 6, Berlin 1995, 

S. 68–96). 

Abbildungsnachweis: Abb. 1, 3: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Berlin. – 

Abb. 2: Stadt- und Verwaltungsarchiv Erfurt. – Abb. 5: Eduard Bissinger, Archiv des Thüringischen 

Landesamtes für Denkmalpflege Erfurt. – Farbabb. 1, 3, 5–6: Rolf-Günther Lucke, Erfurt. – Farbabb. 2, 

4, 7: Barbara Neumann, Erfurt.

DAGMAR NEULAND-KITZEROW 

Das Sticken der Frauen und 

Mädchen in der zweiten Hälfte 

des 19. Jahrhunderts zwischen 

Disziplinierung und Kreativität 

Das Museum Europäischer Kulturen, hervorgegangen aus der Fusion des 

Museums für Volkskunde, Berlin, mit der Abteilung Europa des Museums für Völkerkunde, 

Berlin, beherbergt in seinem Bestand cirka 35.000 textile Objekte. Viele davon geben 

als Gebrauchs- und Ziergegenstände, als Lehr- und Übungsstücke, als Bestandteil von Kleidung 

und Tracht sowie als Zeichen einer jeweiligen kunsthandwerklichen Entwicklung 

Auskunft darüber, wie umfassend und auch kreativ die textilhandwerklichen Fähigkeiten 

der Produzenten und der Nutzer waren. 

Zur Sammlung gehören, als »Zeichen« für diese jeweiligen Handarbeitsfertigkeiten, auch 

nahezu 1.000 Stickmustertücher, über 100 Stopfmustertücher, und fast 200 Objekte an 

Mustertüchern für andere Textiltechniken. 1 Die Geschichte der Stickmustertücher ist 

bereits in zahlreichen Publikationen aufgearbeitet worden. 2 

Mein Blick in diesem Beitrag konzentriert sich deshalb vielmehr auf die Fragestellung, 

inwiefern Generationen von Frauen und Mädchen, die vor allem seit dem 19. Jahrhundert 

an die systematische Ausübung von Handarbeitstechniken herangeführt wurden, dadurch 

Disziplinierung und/oder Förderung der Kreativität, als Teil der Prägung von Frauenrollen, 

erfahren haben. 

Anhand eines großen Objektspektrums können wir ihre Arbeitsergebnisse heute zum 

einen als Zeichen der Entwicklung eines mehr oder minder professionellen Handarbeitsunterrichts, 

wie er sich im Laufe des 19. Jahrhunderts schrittweise durchsetzte, einordnen 

und werten. Zum zweiten ist interessant, welche Ebenen der Kenntnisvermittlung und 

Inspiration bzw. welche Arbeitsmöglichkeiten den Frauen und Mädchen bei der Ausübung 

von Handarbeiten in den unterschiedlichen Sozialschichten zugänglich waren. 

Zuvor ein kurzer Blick in unsere Sammlungsgeschichte: Vor dem Zweiten Weltkrieg 

umfasste allein die volkskundliche Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin eine 

Mustertuchsammlung zum Sticken, Stopfen und Nähen von nahezu 3.000 Objekten. Allein 

2.850 Stücke waren von dem leidenschaftlichen Sammler Friedrich Grossmann, dem ehemaligen 

Direktor des Oberversicherungsamtes in Potsdam, zusammengetragen worden und 

gelangten Anfang der 1930er Jahre in den Besitz des Museums. 3 1939 starb Friedrich Gross-

20 Dagmar Neuland-Kitzerow 

mann, ohne seine umfassenden Studien zur Geschichte des Stickmustertuches abgeschlossen 

zu haben. 4 

Während des Zweiten Weltkrieges erlitten die volkskundlichen Sammlungen starke 

Kriegsverluste; cirka 80 Prozent des Gesamtbestandes wurden vernichtet. Davon war auch 

die Sammlung Grossmann betroffen, so dass wir heute von dem ursprünglichen Bestand 

noch cirka 400 Stücke haben. Die in den letzten Jahrzehnten ergänzte Textilsammlung 

umfasst wieder viele sehr interessante und aussagekräftige Stücke. Sie geben uns heute 

Auskunft darüber, welche Handarbeits-Fertigkeiten, vor allem auch im Sticken, im sich herausbildenden 

Handarbeitsunterricht gelehrt, von Frauen und Mädchen gelernt und 

beherrscht und für den Haushalt und auch den Broterwerb angewandt wurden. Viele textile 

Zeugnisse sind lebendige Belege zur Geschichte des Handarbeitsunterrichts für den 

Zeitraum von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. 

Eine reichhaltige Sammlung von Textilvorlagen vom frühen 19. Jahrhundert bis nahezu 

in die Gegenwart, einschließlich der vielen Zeitschriften für Familie, Frauen und Haushaltsangelegenheiten, 

ergänzt diese Quellengruppe. 

Ausgehend davon, dass besonders in den protestantischen Ländern die Klosterschulen 

frühzeitig verschwanden und die in den Quellen erwähnten Strickschulen in den Wirren 

des Dreissigjährigen Krieges untergegangen waren, ist davon auszugehen, dass die Vermittlung 

von Handarbeitsfähigkeiten zum Ende 18. bzw. zu Beginn des 19. Jahrhunderts 

vor allem in den Händen von Privatschulen lag und in den Familien stattfand. Parallel dazu 

waren gegen Ende des 18. Jahrhunderts erste Industrie- oder Arbeitsschulen entstanden, in 

Berlin Erwerbsschulen genannt, in denen der weiblichen Jugend mit dem Erlernen von 

Handarbeiten Gelegenheit zum kleinen Broterwerb gegeben wurde. 5 Der Schwerpunkt dieser 

Wissensvermittlung bestand bereits in diesen Anfängen darin, praktische Gegenstände 

für den Hausgebrauch zu fertigen, diese zu verzieren und auch auszubessern. Deshalb wurden 

insbesondere Fähigkeiten wie das Stricken, Nähen, Sticken gelehrt, Techniken also, 

deren praktische Anwendung im Vordergrund stand. Angeleitet wurden die jungen Mädchen 

von in Handarbeiten erfahrenen Frauen, Lehrerinnen oder Näherinnen, deren Vermittlung 

jedoch häufig weder unterschiedliche Altersgruppen noch differenzierte Fähigkeiten 

Einzelner berücksichtigte. Häufig wird in der zeitgenössischen Literatur beschrieben, 

dass die Schülerinnen »mehr ein Abrichten für einzelne Handgriffe und Fertigkeiten« erlebten 

»als ein Unterrichten« 6 . Der Unterricht fand an schulfreien Nachmittagen statt. Da die 

Schülerinnen ihre Handarbeitsprodukte relativ strikt nach Anleitung fertigten, ist davon 

auszugehen, dass sie mehr der Disziplinierung und Wissensvermittlung dienten denn der 

Förderung der Kreativität des Einzelnen. Zeitgenössische Quellen beurteilen, dass diese 

Industrieschulen »in viele Familien Fleiß, Ordnung, Sauberkeit« oder gar »Wohlstand« 

brachten 7 ; Ansätze, die für die weitere Entwicklung des Handarbeitsunterrichts immer 

wieder eine große Rolle spielen sollten. 

Im 19. Jahrhundert wurden in einzelnen Ländern die Bemühungen verstärkt, den Handarbeitsunterricht 

als obligatorisches Fach einzuführen. Hinter diesen Bemühungen verbarg 

sich die Auffassung, dass dem Nadel- oder Handarbeitsunterricht ein hoher sittlicher und

Das Sticken der Frauen und Mädchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 21 

Abb. 1 Agnes Zschucke (14jährig): Stickmustertuch, Kreuzstich, rot, auf locker 

gewebtem Baumwollgewebe; gestickt im privaten Handarbeitsunterricht, Sachsen, 

1854, SMBPK Museum Europäischer Kulturen, MDV 18 B 258 

erzieherischer Wert zuzumessen und deshalb seine Verknüpfung mit der Schule sehr erstrebenswert 

sei. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden sich deshalb zahlreiche 

Initiativen, um einen systematischen Handarbeitsunterricht, insbesondere für Mädchen 

einzuführen. Kabinettsordre von 1817 und in den Folgejahren, so 1830 im Regierungsbezirk 

Köln, gaben immer wieder Anstöße dafür und fanden in einigen öffentlichen Schulen 

auch schrittweise Anwendung. In der Sammlung sind auch etliche Schul-Mustertücher aus 

der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts enthalten. Sie zeigen vorwiegend Kreuzstichmuster, 

oft als Kombination von Alphabeten, Zahlen und Bildmustern gestaltet. Diese frühen Tücher 

dokumentieren die Übergangsperiode von den schmalen, langen hohen Stickmustertüchern 

des 18. Jahrhunderts zu den typischen Formmassen des 19. Jahrhunderts. Die Tücher wurden 

dann im Breitformat gearbeitet bzw. auf nahezu quadratischer Fläche. In jedem Fall 

verkleinerte sich die zu gestaltende Fläche für die Stickerin. Eine klare Gliederung zeichnet 

sie in der Mehrzahl aus: mehrere Muster sind in Reihen zueinander geordnet, mehrere 

Alphabete stehen zueinander, eines davon wird besonders betont und einzelne Bildmotive 

schließen sich dem an. Die Gestaltung dieser kleinen Stickmotive scheinen der 

Stickerin Freiräume gegeben zu haben.


Neben der Veränderung des Formats im Laufe der Jahrzehnte bis cirka 1840/50 und 

einer Beschränkung der Zahl und Größe der Muster finden sich Materialveränderungen. 

Seide und Leinen werden nun schrittweise durch preiswertere Materialien wie z. B. Baumwollgarn 

verdrängt. Andere Kriterien für diese Vereinfachung zeigen sich in der Verwendung 

von Sticharten sowie in der Farbgebung. Waren zuvor Kreuz-, Platt und Knötchenstickerei 

parallel zum Einsatz gekommen, setzte sich bei der Mehrzahl der Tücher der 

»berechenbare« Kreuzstich durch, manchmal kombiniert mit einer zweiten Stichart. Auf 

naturfarbenem Kanevas entstanden nun diese Schultücher – in Preußen vor allem mit rotem 

–, in Baden mit blauem Baumwollgarn gestickt. 

In den darauffolgenden Jahrzehnten setzte sich – dies ergibt ein Blick auf die große 

Sammlung von Mustertüchern, und speziell auf die Stickmustertücher – generell eine Vereinfachung 

in der Gestaltung der Tücher durch. Grossmann, der große Sammler von Mustertüchern, 

beschreibt diesen Prozess als eine Folge der Einführung eines systematischen 

Handarbeitsunterrichts. »Denn die Schule drängte naturgemäß auf Gleichmäßigkeit und 

Vereinfachung der Sticktücher, dieses Bedürfnis befriedigten besser Alphabete und Zahlen 

als die größeren und kleineren bildlichen Darstellungen. Die letzteren dienten auch nur, 

wenn sie überhaupt verwendbar waren, der oft entbehrlichen Verzierung, die ersteren 

jedoch dem meist notwendigen Zeichnen der Wäsche.« 8 

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkten sich in verschiedenen Landesteilen die 

Bemühungen um die obligatorische Einführung eines systematischen Handarbeitsunterrichts 

für die verschiedensten sozialen Gruppen, insbesondere auch für die Volksschulausbildung. 

Die Verfechter dieser Reformierungsbestrebungen wiesen mit dem Argument, dass 

»die Industrieschulen« als Vorgänger bzw. Vorreiter dieser Entwicklung »ein wahrer Segen 

für das Volk, namentlich für die ärmere Volksklasse [sind …] und […] das Gemeinwohl in 

besonderem Masse fördern« daraufhin, »wie wichtig ist der Handarbeitsunterricht für die 

Gesellschaft, für Familien, für das einzelne Individuum« 9 . Vertreter von Industrieschulvereinen 

machten z. B. für Mecklenburg einen ganzen Katalog von Forderungen auf: 

1. »Der Handarbeitsunterricht sollte an allen Schulen obligatorisch sein«; 2. der »Handarbeitsunterricht 

sollte Massenunterricht sein […] und stufenmäßig nach einem geordneten 

Plan fortschreiten« 10 . Parallel zu diesen formalen Forderungen nach Disziplinierung wurden 

durchaus auch inhaltliche Ansprüche der kreativen Vermittlung erhoben: »die rein 

mechanische Nacharbeit ist zu verwerfen – denn Handarbeit ist eine geistig durchdachte 

Arbeit, […] die Auswahl der Arbeiten sollten an der Brauchbarkeit fürs praktische Leben 

orientiert sein sowie eine gut ausgebildete Handarbeitslehrerin muss Fertigkeiten aber auch 

methodische Kenntnisse besitzen […] und der Raum muss hell und geeignet ausgestattet 

sein« 11 . 

Diese Forderungen klingen sehr fortschrittlich, hatten aber als Kerngedanken vor allem 

die Erziehung der jungen Mädchen im Blick. Denn, diese Disziplinierung und Rollenfixierung, 

so wird im gleichem Atemzug hinzugefügt, lag im Interesse der Familie, der Kirche 

und des Staates, »wenn die weibliche Jugend, namentlich die der unteren Sozialschichten, 

von tüchtigen Lehrerinnen nicht nur in Handarbeit unterwiesen, sondern zugleich in und


Abb. 2 Auguste Schulz (vermutlich 13jährig): Stickmustertuch, Kreuzstich, rot, auf Stramin, gestickt 

im Unterricht an der Potsdamer Gemeindeschule, 1883, SMBPK Museum Europäischer Kulturen, 

MDV 18 B 339 

zu edler Weiblichkeit erzogen wird«. Die »Industrieschule ist in Wahrheit eine Pflegestätte 

edler Weiblichkeit, die die Mutter aller Tugenden ist,« nämlich »der Ordnung, Sauberkeit, 

Sparsamkeit und Wohlanständigkeit« 12 . 

Die massenhafte Durchsetzung des Gruppenunterrichts hatte in den darauffolgenden 

Jahrzehnten zur Konsequenz, dass vereinfachte und standardisierte Formvorgaben für die 

Ausübung und Gestaltung der Arbeiten an die Schülerinnen ergingen, um in der Bewertung 

der Handarbeitsprodukte eine Vergleichbarkeit zu erreichen. Für Preußen wurden die 

»Allgemeine[n] Bestimmungen vom 15. Oktober 1872« erlassen, die den weiblichen Handarbeitsunterricht 

als obligatorisches Lehrfach den anderen Fächern der Volksschule gleich-


Abb. 3 Margarete Rost: Stick-, Stopf- und Strickmustertuch, 

rot/weiß, auf Leinen; gestickt im privaten Handarbeitsunterricht, 

Schlesien, 1885, SMBPK Museum Europäischer 

Kulturen, MDV 18 C 5 

stellte; ein Meilenstein in diesen Bemühungen. Vorausgegangen waren dem verschiedene 

Schritte, die den Handarbeitsunterricht erst als fakultative Variante in die höheren Schulen, 

später in die Volksschulen Eingang finden ließ. Andere Länder wie Baden oder Österreich 

hatten bereits 1868 bzw. 1869 entsprechende Verordnungen erlassen, die dem Handarbeitsunterricht 

eine »seiner Bedeutung in der weiblichen Erziehung« entsprechende 

gleichberechtigte Position einräumte. 

Während die höheren Mädchen-Schulen das neue Fach Handarbeit schnell aufnahmen, 

gestaltete sich dieser Prozess in den Volksschulen sehr viel langsamer. Das war einerseits 

darauf zurückzuführen, dass die neuen Unterrichtsinhalte neue Personal-, Raum-, Material- 

und damit Finanzmittel für die Ausübung des Unterrichts erforderlich machten. Andererseits 

war die landesweite Durchsetzung des regelmäßigen Schulunterrichts von zumindest 

sechs Jahren in allen Sozialschichten generell ein über Jahrzehnte währender Prozess. 13 

Damit einher gingen Bemühungen um die Durchsetzung methodischer Prinzipien. Denn 

solange es beliebig war, was gelehrt wurde, konnte das Ziel einer einheitlichen und umfassenden 

Vermittlung von vielseitigen Handarbeitsfertigkeiten nicht erreicht werden. Erst 

mit den systematischen Bemühungen beispielsweise von Rosalie und Agnes Schallenfeld 

und anderen Vorkämpferinnen des Handarbeitsunterrichts, die für feste methodische Prinzipien 

in der Wissensvermittlung eintraten und somit auch durchsetzen konnten, dass es


Abb. 4 Elisabeth M. (vermutlich 13jährig): Stopfmustertuch, 

Webmuster/Bindungsarten, rot/weiß, gefertigt 

in einer Privatschule, Potsdam, ca. 1906, SMBPK Museum 

Europäischer Kulturen, MDV 18 C 18 

schrittweise eine Ausbildung von Lehrerinnen der Handarbeiten und Hauswirtschaftskunde 

gab, wurde ein wesentlicher Schritt für die Profilierung desselben vollzogen. Handarbeit 

wurde also prinzipiell zum regulären Unterrichtsfach. Das hatte zur Folge, dass die jungen 

Mädchen, wenn sie die Schule verließen, Grundkenntnisse besaßen. Sie waren 

nunmehr in der Lage, mit einfachen Materialien Handarbeiten auszuführen. Das Spektrum 

reichte von Ausbesserungsarbeiten und Fertigen von Kleidungsaccessoires wie dem 

Stricken von Strümpfen bis zu einfachen Näh- und Gestaltungsarbeiten, wie sie auch auf 

Mustertüchern in verschiedener Qualität überliefert sind. Nur jene Mädchen, denen ein 

längerer Schulbesuch oder der Besuch einer Hauswirtschaftsschule möglich war, erwarben 

in diesen Jahren erweiterte Handarbeitskenntnisse. 

Wie aber zeigen sich diese Etappen der Entwicklung des Handarbeitsunterrichts in den 

uns zur Verfügung stehenden, vor allem textilen Quellen? In der Sammlung sind einige 

Schul-Mustertücher aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts enthalten. In der Mehrzahl 

sind es kleine Kunstwerke und Sampler für Muster, Sticharten, Bildmotive. Aber auch einige 

Übungstücher sind darunter. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich von den Bildtüchern. 

Die einfachen Übungstücher haben häufig ein kleines Grundformat, zeigen einfache 

Grundlinien und Sticharten sowie meist nur eine, seltener zwei Farben. Eine preiswerte 

Herstellung in Material, Garn und Aufwand stand offenbar im Vordergrund.


In den Volksschulen, hervorgegangen aus den Kommunalen Armen-Schulen, wo das 

Material für den Handarbeitsunterricht bereitgestellt wurde, nahm man diesen einfachen 

Anspruch an manuelle textile Fertigkeiten auf. Vielfach spiegelt die Gestaltung dieser Arbeiten 

die Vermittlung von Grundkenntnissen wider, deren Inhalte sich am praktischen Zweck 

orientierten. Allein die programmatischen zeitgenössischen Aufsätze 14 , Lehrpläne und vor 

allem Handarbeitsprodukte 15 zeigen, dass praktische Prämissen und Ideen der Disziplinierung 

in den Vordergrund rückten. Denn »Stricken und Nähen muss jedes Mädchen lernen, 

es sei von welchem Stand es wolle. […] Die weiblichen Handarbeiten gehören wesentlich 

zum Beruf des Weibes. […] kann sie aber keinen ordentlichen Strumpf stricken, kein Hemde 

selbständig anfertigen und schadhafte Strümpfe und Wäsche nicht schulgerecht ausbessern, 

so ist sie nicht imstande, einem Hauswesen so vorzustehen, wie sie sollte und mit 

dem Haushalt leidet ihr und ihrer Familie Wohlstand, Ruf und Charakter« 16 . 

In den Lehrplänen und Empfehlungen finden sich deshalb wiederholt und programmatisch 

die Forderungen nach der Ausübung vordergründig praktischer Arbeiten. Das Stricken 

und Nähen wurde favorisiert. Verzierende Handarbeitstechniken, wie das Sticken wurden 

zusätzlich als Grundwissen vermittelt. Oft wurden die textilen Handarbeiten an wirklich 

ausbesserungsbedürftigen Stücken, die die Mädchen zum Unterricht mitbrachten, vollzogen. 

Im Spagat zwischen praktischen Erfordernissen und kreativem Potential setzte es sich 

um 1870 durch, auch die Vermittlung von so genannten feinen Handarbeiten wie z.B. das 

Sticken, auf die praktisch nutzbaren Objekte auszurichten. Man kann in diesem Kontext 

von angewandten Mustertüchern sprechen, wurden doch z. B. verschiedene Sticharten 

und Gestaltungsideen an nutzbaren Einzelobjekten ausprobiert. Schürzen, Servietten, 

Hemden u. ä. waren nun Probe-Handarbeitsobjekte. 

Die Verfechterinnen des fortschrittlichen systematischen Handarbeitsunterrichts hatten 

bei der theoretischen Formulierung ihrer Prämissen jedoch hohe Ansprüche. Sie forderten, 

dass bei den Schülerinnen nicht nur »ein Grund zu allen weiblichen Handarbeiten zu legen« 

sei und dass »die Ausbildung so weit zu führen ist, dass jede unentbehrliche Handarbeit 

selbständig ausgeführt werden« könne, sondern dass die heranwachsenden Frauen ebenso 

zur sachkundigen »Beurteilung ihrer eigenen Arbeiten« und »zum Erfinden« 17 eigener 

Gestaltungsideen bei den Handarbeiten befähigt werden müssen. Die Realitäten, die auch 

an den in der Sammlung präsenten Textilien ablesbar sind, waren jedoch viel enger abgesteckt. 

Dabei hing es sicher ganz wesentlich von der jeweiligen Lehrerin, ihren Fertigkeiten 

und Vorlieben ab, welche Kenntnisse vermittelt wurden. 

Tatsache ist aber auch, dass bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts Mustertücher 

in den Schulen gearbeitet wurden, wenngleich es Auffassungen gab, dass diese 

»unnützen« Mustertücher nicht mehr zeitgemäß seien. 18 

Insbesondere die Monogrammstickerei wurde, allein zum Zeichnen von Wäsche und 

Kleidung, immer wieder geübt. Ab 1870 gewannen parallel dazu Wohntextilien an Bedeutung. 

Viele Kantenstiche, Zierlinien und modische Hohlsäume finden sich an Tüchern und 

anderen Textilobjekten. Eine Vielzahl gleichartiger Handarbeiten zeigen diese »standardisierten« 

Ergebnisse.


Abb. 5 Tischdecke mit Germania-Darstellung, Titel: Auszug 

und Heimkehr unserer Truppen darstellend, Leinen auf 

Baumwolle, gestickt in einer großbürgerlichen Familie, Berlin, 

1871, SMBPK Museum Europäischer Kulturen, MDV 17 E 109 

Einzelnen Schülerinnen gelang es, ihren Arbeiten eine individuelle Note zu geben. 

Indem sie, sicher entgegen den grundsätzlichen schulischen Aufgaben, z. B. kleine Bilder 

in ihre Tücher stickten, die Ränder mit Akribie gestalteten und sich selbst hohe Qualitätskriterien 

setzten. Mit Geschmack und Einfühlungsvermögen, und sicher mit dem individuellen 

Spaß an Handarbeit kamen vorzeigbare kleine Kunstwerke zustande. 

Betrachtet man nun die textilen Arbeiten im Kontext ihrer Entstehung und des sozialen 

Zusammenhangs, so wird deutlich, dass die Kategorien Disziplinierung und Kreativität 

eindeutig eine soziale Dimension haben. 

Den grundsätzlichen Disziplinierungsstrategien unterlagen in dieser Zeit wohl alle Frauen 

und Mädchen. Angehörige wohlhabender Schichten wurden jedoch zu Handarbeiten 

angehalten, um standesgemäß die ihnen zugeschriebene Rolle der Weiblichkeit auszufüllen. 

Feine Handarbeiten galten als angemessene weibliche Beschäftigung und waren in 

erster Linie eben nicht an praktischen Notwendigkeiten ausgerichtet. Sie galten vielmehr 

als Tugend und in gehobenen Kreisen verwiesen die Frauen und Mädchen gern auf gute 

Handarbeitsergebnisse. Profane Handarbeiten, wie die Monogrammstickerei für die Aussteuer 

oder gar Ausbesserungsarbeiten wurden in diesen Familien als Dienstleistung in kleine 

Gewerbebetriebe oder später in die Kurzwarenabteilungen der Kaufhäuser gegeben. 

Andere Näharbeiten wurden von den Hausschneiderinnen erledigt. Individuelle Handar-


Abb. 6 Agnes Wolff (10jährig): Stickprobe, Kreuzstich auf Stramin, rot/weiß, Brandenburg, um 

1890, SMBPK Museum Europäischer Kulturen, MDV 18 A 20a,b 

beit als Ganzes scheint hier eine kreative Möglichkeit gewesen zu sein, selbst wenn Disziplinierungsbestrebungen 

den Hintergrund bildeten und das Ergebnis nach individuellem 

Vermögen sehr unterschiedlich ausfiel. 

Für die Frauen und Mädchen der unteren Sozialschichten hatte das Erlernen und Einüben 

von Handarbeitsfertigkeiten eine ganz andere Dimension. Denn zum einen waren sie 

nun in der Lage, wie es programmatisch in den Regularien für den Handarbeitsunterricht 

gefordert war, die Textilien in den Familien so auszubessern, dass sie dem »bürgerlichen 

Anspruch« nach Ordnung und Sauberkeit entsprachen. Nähfertigkeiten waren aber ebenso 

häufig die Grundlage des möglichen Broterwerbs für Frauen und Mädchen der unteren 

Sozialschichten. Viele arbeiteten als Näherinnen in gut gestellten Familien und in kleinen 

Gewerbebetrieben, nähten dort nach Auftrag, besserten aus, fertigten Aussteuern. Für Berlin 

wird die Zahl dieser Arbeitskräfte für das Jahr um 1885 auf cirka 103.000 Frauen angegeben. 

Wie viele Frauen und Mädchen außerhalb der Statistik im Textilgewerbe tätig 

waren, um zum Lebensunterhalt beizutragen, ist nicht exakt ermittelbar. Andere fanden in 

der sich rapide entwickelnden Konfektionsindustrie eine Arbeit, eigneten sich neben Fertigkeiten 

der Handnäherei auch den Umgang mit der Nähmaschine an. Zahlreiche Studien 

belegen, dass allein in den größeren Städten, wie Berlin, München oder Bielefeld Tausen-


Abb. 7 Stickmuster in Form einer Schürze, Baumwollgarn auf 

Stramin, Stickerei- und Hohlsaumarbeiten, gefertigt im Handarbeitsunterricht, 

Berlin, um 1905, SMBPK Museum Europäischer 

Kulturen, MDV 18 A 49 

de weibliche Arbeitskräfte ihre Handarbeitsfertigkeiten zum Erwerb des Lebensunterhalts 

einsetzen mussten. 19 Diese Arbeiten, die zudem mit der Entwicklung industrieller Fertigungsmethoden 

einhergingen, eröffneten den Beschäftigten keine kreativen Möglichkeiten. 

Hier hatte der schulische Handarbeitsunterricht eher eine Basis für eine zweifache Disziplinierung 

der Mädchen und Frauen gelegt. Zum einen die Position der Frau in der Gesellschaft 

betreffend, zum anderen als Arbeitskraft. Handarbeit wurde hier zur schlechtbezahlten 

weiblichen Berufsarbeit. 

Umso erstaunlicher ist es, wenn wir zuweilen an Sammlungsobjekten, deren sozialer 

Kontext gut dokumentiert und überliefert ist, feststellen, dass sie Ausdruck kreativer Ideen 

sind, wobei hier sicher auch die Messlatte nach sozialen Kategorien unterschiedlich anzulegen 

ist. Begünstigend dafür wirkte sich sicher aus, dass mit der Vereinfachung der Drucktechniken 

eine Vielzahl von preiswerten Handarbeitsvorlagen für breite Bevölkerungsschichten 

zur Verfügung stand. Modejournale, Galanterie- und Textilfirmen übernahmen 

im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Verbreitung und den Vertrieb der einfachen 

Lithographien oder der noch billigeren Buchdruckerzeugnisse sowie Schablonen, deren 

Motive schrittweise einer Vereinfachung unterlagen.


Abb. 8 Monogramm-Stickmuster für Männerpaletots, 

Seide auf Wolle, Plattstich, gefertigt im Haushalt, 

o. O., um 1920, SMBPK Museum Europäischer Kulturen, 

MDV 18 A 14a 

Die Ausübung der Handarbeiten in Technik, Gestaltung und thematischer Anregung 

erfuhren damit zumindest eine Orientierung. Die Pflege weiblicher Tugenden, wie Ordnung 

und Sauberkeit sowie moralischer Wertorientierungen wie Treue und Fleiß standen 

dabei häufig im Mittelpunkt von zeitgenössischen textilen Gestaltungsvorgaben. 

Was zeigen also unsere einschlägigen Sammlungsstücke, wie: Haustextilien, Küchentücher, 

Vorhänge, Spruchtücher, Wandschoner, Gerätebeutel, Kissen- und andere Bezüge, 

Handarbeiten an Kleidung und die diversen Mustertücher für den Zeitraum von cirka 1875 

bis etwa um die Jahrhundertwende? Lassen Sie mich einige Thesen zu Disziplinierung und 

Kreativität formulieren, deren realer Gehalt perspektivisch noch systematischer an den eigenen 

Beständen sowie den anderer Sammlungen zu überprüfen wäre. 

1. Die Ergebnisse des Handarbeitsunterrichts scheinen eine klare Vereinfachung der 

Näh- und Verzierungsfertigkeiten gegenüber den Handarbeitsprodukten in der ersten Hälfte 

des 19. Jahrhunderts aufzuweisen. 

2. Viele Arbeiten enthalten Momente einer inhaltlich-thematischen Vorgabe, die klar am 

gesellschaftlichen Umfeld orientiert ist. 

3. Viele Arbeiten reflektieren die Anregungen aus massenhaft publizierten Textilvorlagen 

und weisen, gemischt in der Ausführung als Hand- und Maschinenarbeit, eine sehr differenzierte 

Ausführungsqualität auf. Die massenhaften Textilvorlagen wurden von den ver-


schiedenen Sozialschichten genutzt. Ihre Anwendung orientierte sich vielfach am Vorbild 

des gutbürgerlichen Haushalts. 

4. Die Orientierung auf das Erlernen und Anwenden von Handarbeitstechniken an praktischen 

Objekten des Hausgebrauchs barg beide Aspekte: Disziplinierung und Kreativität. 

Kreative Momente scheinen dort deutlicher zu werden, wo u. a. durch Textilvorlagen 

Reflexionen auf aktuelle Moden erscheinen, d. h. neue Gestaltungsideen für Handarbeiten 

übertragen werden. Diese finden beispielsweise bei der Gestaltung von Kleidungsteilen 

Anwendung. 

Es bleibt zu vermuten, dass Mädchen mit höherer Schulausbildung bzw. aus wohlhabenden 

Haushalten eine höhere Qualität als Zeichen kreativen Potentials bei den Handarbeiten 

verwirklichen konnten, da sie mehr Zeit und Muße hatten, sich mit Handarbeiten 

zu beschäftigen. Viele Frauen und Mädchen aus unteren Sozialschichten nutzten das Erlernte 

aus dem Handarbeitsunterricht als Vorbildung für die weibliche Berufsarbeit sowie für 

individuelle Gestaltungsinteressen. 

Insofern sind auch die »profanen« Handarbeitsprodukte, wie wir sie aus den Haushalten 

in der Sammlung bewahren und neben den anspruchsvollen und kunstvoll ausgeführten 

Handarbeiten präsentieren können, Zeichen der Kulturgeschichte von Frauenleben zwischen 

Disziplinierung und Kreativität. 

Anmerkungen 

1 In den Sachkatalogen des Museums Europäischer Kulturen wird allein durch die Vielzahl der systematischen 

Sammlungsgruppen die Bestandsvielfalt deutlich. 

2 Friedrich Grossmann: Zur Geschichte der Stickmustertücher, in: Volkswerk. Jahrbuch des Staatlichen 

Museums für Deutsche Volkskunde, Jena 1942(a), S. 269–282. – Friedrich Grossmann: Das 

Stickmustertuch im 19. Jahrhundert, in: Die Neue Deutsche Schule, 16, 1942(b), S. 244–257, 

S. 292–313. – Irmgard Gierl: Gestickte Bilderbogen, Augsburg 1991. – Nina Gockerell: Stickmustertücher, 

München 1980. – Heidi Müller: Rosen, Tulpen, Nelken. Stickvorlagen des 19. Jahrhunderts 

aus Deutschland und Österreich, Berlin 1977. – Claudia Schirmer: Allgemein etwas zur 

Kulturgeschichte der Mustertücher, in: Textilkultur und Kreativität. Stickmustertücher, Falten und 

Perlenarbeiten, o. O. 1982. – Beate Schmuck: Mustertücher aus einer Dortmunder Schule im Hause 

Herbrecht. Dokumente schulischer Erziehung Dortmunder Mädchen im Spiegel sich wandelnder 

Lebensverhältnisse und Erziehungsvorstellungen in der Zeit von 1700–1850, in: Dortmunder Beiträge 

zur Pädagogik, 17, Bochum 1994. 

3 Friedrich Grossmann übereignete in den 1930er Jahren seine Mustertuch-Sammlung dem damaligen 

Staatlichen Museum für Deutsche Volkskunde, Berlin. 

4 Grossmann, 1942(a) (Anm. 2), S. 269–282, und 1942(b), S. 244–257, S. 292–313. 

5 Langes Fädchen – Faules Mädchen. Textile Handarbeiten in Erziehung, Beruf und Freizeit, Ausstellung, 

Hannover, Historisches Museum, 1993, Hannover 1993 (Schriften des Historischen 

Museums, 3), S. 12 f.


6 Reorganisation des Unterrichts in den weiblichen Handarbeiten. Zwei Vorträge des Mecklenburgischen 

Industrieschulvereins Ludwigslust, Ludwigslust 1881, S. 16. 

7 Anna Mundorff/Elisabeth Altmann/Margot Grupe: Methodik des Nadelarbeitsunterrichts, Leipzig/Berlin 

1927, S. 94. 

8 Grossmann, 1942(b) (Anm. 2), S. 252. 

9 Reorganisation des Unterrichts in den weiblichen Handarbeiten, 1881 (Anm. 6), S. 1. 

10 Ebenda, S. 7. 

11 Ebenda. 

12 Ebenda, S. 12. 

13 Rosmarie Beier: Frauen-Heimarbeit in der Berliner Bekleidungsindustrie, Frankfurt a. M. 1984. – 

Heidi Müller/Brigitte Heck/Friederike Lindner/Guido Fackler: Zwischen Schule und Fabrik. Textile 

Frauenarbeit in Baden im 19. und 20. Jahrhundert, Ausstellung, Karlsruhe, Badisches Landesmuseum, 

1993; Berlin, Museum für Volkskunde, 1993/1994, Berlin 1993 (Schriften des Museums 

für Volkskunde Berlin, 18). 

14 Über den Unterricht in weiblichen Handarbeiten an den badischen Volksschulen, Karlsruhe 1869. 

– Der Unterricht in weiblichen Handarbeiten. Nach der Methode der in Karlsruhe stattfindenden 

Kurse zur Ausbildung von Arbeitslehrerinnen, Karlsruhe 1877. – Die Förderung und Ausgestaltung 

der hauswirtschaftlichen Unterweisung, Berlin 1908 (Schriften der Zentralstelle für Volkswohlfahrt, 2, 

N. F.). – Der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten unter besonderer Berücksichtigung einfacher 

Schulverhältnisse, in: Jahrbuch für hauswirtschaftliches und gewerbliches Wirken, 2, 1911/12. 

– Margot Grupe: Verzierungsarbeiten als Anregung zur eigenen Erfindung, Berlin 1960. – Mundorff/Altmann/Grupe, 

1927 (Anm. 7). 

15 Typische Handarbeitsprodukte waren z.B. bestickte Beutel für verschiedene Aufbewahrungszwecke, 

Wandschoner, Wäschestücke, Taschentuchbehälter, Schürzen. 

16 Reorganisation des Unterrichts in den weiblichen Handarbeiten, 1881 (Anm. 6), S. 13. 

17 Mundorff/Altmann/Grupe, 1927 (Anm. 7), S. 97. – Rosalie Schallenfeld: Der Handarbeits-Unterricht 

in Schulen. Werth, Inhalt, Lehrung und Methode desselben, 6. verbesserte Auflage, Frankfurt 

a. M. 1887. – Agnes Schallenfeld: Beleuchtung der von Rosalie Schallenfeld aufgestellten 

Behandlung des Handarbeitsunterrichts als Schullehrgegenstand, in: Rheinische Blätter für Erziehung 

und Unterricht, hrsg. v. Adolph Diesterweg, 21, Frankfurt a. M. 1868. 

18 Die vorhandenen Objekte in der Sammlung sprechen deutlich gegen eine Darstellung aus dem 

Jahr 1911, die behauptet, »auch der Unterrichtsbetrieb an sich ist ein wesentlich anderer geworden 

[…] Die Näh-, Stopf- und Flicktücher mit ihren zeitraubenden, teilweise überflüssigen und die 

Mädchen langweilenden Übungen sind verschwunden«, in: Frauenwirtschaft. Jahrbuch für das 

hauswirtschaftliche und gewerbliche Frauenwirken, 2, 1911/12, S. 27. 

19 Gertrud Dyhrenfurth: Die hausindustriellen Arbeiterinnen in der Berliner Blusen-, Unterrock-, 

Schürzen- und Tricotkonfektion, Leipzig 1898 (Staats- und socialwissenschaftliche Forschungen, 

67). – Johannes Feig: Hausgewerbe und Fabrikbetrieb in der Berliner Wäsche, Leipzig 1896. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1– 8: SMBPK Museum Europäischer Kulturen.

UTA-CHRISTIANE BERGEMANN 

Berliner Goldsticker 

im friderizianischen Rokoko 

Der Berliner Verleger Friedrich Nicolai, ein Zeitgenosse König Friedrichs 

II., berichtete in seiner »Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam« 

1786: »Seidene und reiche Stickerey wird in Berlin in so großer Mannigfaltigkeit und Vollkommenheit, 

als in irgend einem andern Orte innerhalb oder ausserhalb Deutschland 

(Frankreich nicht ausgenommen), verfertigt. Die schönsten Manns- und Damenkleider 

sowohl in Gold und Silber, als in Seide, nach allen Farben und Schattirungen, Stühle, Kaminschirme, 

ja ganze Tapeten, (wovon im K. Schlosse zu Potsdam Beyspiele sind) werden, 

nach dem besten Geschmacke, und sehr glänzend und dauerhaft verfertigt.« 1 

Diesem hohen Ansehen Berliner Gold- und Seidenstickereien, das Nicolai zum Ausdruck 

brachte, entsprach ihre Eintragung in die Berliner Adressbücher, dem jährlich erschienenen 

Publikationsorgan der wichtigsten Adressen in Berlin, das alle Mitglieder des Hofes, 

die wichtigsten Institutionen und Behörden, Spitäler, Gasthäuser und Künstler aufführte. 

Für die knapp vier Jahrzehnte von 1746 bis 1784 nannten sie in der schmalen Rubrik der 

sonstigen, besonders erwähnenswerten Adressen und Künstler u.a. die Berliner Goldsticker. 

2 Und in den Schatullrechnungen, der Privatkasse Friedrichs II., die aus seiner 

gesamten Regierungszeit von 1740 bis 1786 erhalten sind, erzielten die von den Goldstickern 

gelieferten Produkte die höchsten Preise. 3 

Trotz dieser offensichtlich hohen Bewertung, welche die Berliner Goldstickereien zu 

Kunstwerken von europäischem Rang emporhob, ist bislang wenig über diese bekannt, 

ebenso über ihre Werkstätten und deren Organisation. Es fehlen Studien zu ihrer Produktpalette, 

zu ihrem Auftraggeberkreis und zur Stellung, die sie unter den Kunsthandwerkern, 

in der Gesellschaft und bei Hof einnahmen. Hofgoldsticker wurden zwar häufig erwähnt, 

doch bleibt unklar, in welcher Form sie diesen Titel führten: Wurden sie fest besoldet, 

besaßen sie die Garantie einer exklusiven Auftragsvergabe oder hatten sie den privilegierten 

Titel ohne festes Arbeitsverhältnis inne? Goldsticker gab es in Deutschland seit dem Mittelalter, 

Hofsticker sind in Berlin seit dem 16. Jahrhundert bezeugt. 4 In den Adressbüchern, die 

seit 1701 erschienen, wurden sie aber lediglich in der Zeitspanne von 1746 bis 1784 eigens 

genannt. Wie ist dies zu erklären? Welche neue Bedeutung erhielten sie in dieser Zeit?

34 Uta-Christiane Bergemann 

Quellenlage 

Bisherige Forschungen zu Berliner Goldstickern bezogen sich meist auf 

Sticker hugenottischer Herkunft und gingen über kurze Katalogtexte nicht hinaus. 5 Der 

kürzlich fertig gestellte Bestandskatalog der Stickereien der SPSG bietet zwar eine vollständige 

Zusammenstellung der in ihrem Besitz erhaltenen Goldstickereien sowie eine Analyse 

über deren Gebrauch zur Ausstattung der königlichen Residenzen. Eine Studie über 

die Arbeitsverhältnisse der Goldsticker im 18. Jahrhundert konnte in diesem Rahmen jedoch 

nicht geleistet werden. Diese Lücke soll daher der vorliegende Aufsatz schließen. 

Aufgrund der bislang weitgehend fehlenden Sekundärliteratur ist eine Annäherung an 

die gestellten Fragen auf zeitgenössische Quellen angewiesen. Hierzu dienen diejenigen 

Stickereien im Besitz der SPSG und des Deutschen Historischen Museums in Berlin, die als 

Produkte Berliner Sticker zu verifizieren sind. Daneben treten Angaben aus Archivalien wie 

den Schlösserinventaren und aus Rechnungsbüchern des Hofes sowie aus zeitgenössischen 

Publikationen. 6 Quellen wie Meisterbücher und Lehrlingsaufdingbücher der Berliner Goldsticker 

fehlen allerdings, da sie nicht in einer Zunft verbunden waren. Somit entbehren wir 

die sonst für die Ausbildung der Handwerker und Künstler und für ihre Werkstattorganisation 

so aufschlussreichen Angaben über die Meisterwerdungen, über die Herstellung von 

Meisterstücken und über Lehrlings- und möglicherweise auch Gesellenzahlen. Immerhin 

bieten zwei zeitgenössische Autoren vertiefende Kenntnisse über den Herstellungsprozess 

von Goldstickereien in Berliner Stickerwerkstätten: der Berliner Autor Peter Nathanael 

Sprengel in seinem Buch »Handwerke und Künste in Tabellen« von 1769 und der Berliner 

Fabrikenaufseher Johann Carl Gottfried Jacobsen im »Schauplatz der Zeugmanufakturen in 

Deutschland« von 1775. 7 

Produktpalette 

Bei den Werken, welche die Berliner Goldsticker herstellten, handelte es 

sich um überwiegend aus Gold- und Seidenfäden hergestellte Luxusartikel. Ihr wichtigstes 

Arbeitsgebiet bildeten selbstverständlich Stickereien für die Kleidung. Ganz besonders die 

repräsentative, offizielle Hofkleidung war reich mit Stickereien verziert (Abb. 1, 2); leider 

haben sich gerade hiervon kaum Beispiele in den Berliner Museen erhalten. Darüber hinaus 

bezeugen die Akten des Hofes aufwändige, teils stark reliefiert gestickte Monogramme, 

Wappen, Kronen und Adler für die verschiedensten Repräsentationsobjekte der Monarchen 

wie Kutschen und Sänften, Krönungsmäntel und Throne (Farbabb. 8). Zudem werden dort 

verschiedene Objekte der Raumausstattung genannt wie reich bestickte Wandbespannungen 

in der unterschiedlichsten Ausführung, Himmelbetten, Möbel (Farbabb. 12, 14) und 

Decken, bestickte Uniformen für das Militär (Farbabb. 9) und Paradedecken für Pferde. Für 

Kirchen lieferten sie textile Ausstattungsstücke wie Antependien und Kelchvelen sowie 

Messgewänder. 8 Mit hohem künstlerischem Anspruch fertigten sie schließlich auch in Seide 

gestickte Bilder wie Stillleben und Landschaften. 9

Abb. 1 Antoine Pesne: Friedrich (II.) als Kronprinz, 

SPSG, HuD 1710 (GK I 479) 


Abb. 2 Antoine Pesne: Markgräfin Sophie von 

Brandenburg-Schwedt, geb. Prinzessin von Preußen 

in bestickter Hofkleidung, SPSG, GK I 5244 

Die ornamentale Gestaltung dieser Stickereien konnte sehr unterschiedlich ausfallen: 

Neben den Herrschaftssymbolen wie Wappen und Monogrammen gab es die zeitüblichen 

Ornamentformen mit Rocaillen, Blumenmotiven, Bündeln von Trophäen, Musikinstrumenten, 

Früchten und Blüten sowie Chinoiserien. 

Auftraggeberkreis 

Wie keine andere Herstellungsform entfalteten diese Goldstickereien – 

zumal solche mit bis zu 10 cm tiefem Reliefgrund – mit ihren verschiedenen Materialien, 

die das Licht in vielfältigster Weise brachen und reflektierten, das reichste Spiel an Wirkungsmöglichkeiten 

und den deutlichsten Widerschein von Pracht und Reichtum. Materiell 

waren sie aufgrund der Fäden aus Silber und Gold, meist in Kombination mit den ebenfalls 

überaus teuren Seidenstoffen, die kostspieligste Gestaltungsweise von Textilien. Dies 

führte dazu, dass in Preußen – wie in anderen Staaten auch – spätestens seit der Regierungszeit 

Friedrichs I. Anfang des 18. Jahrhunderts Goldstickereien als Schmuckelement 

von Kleidung und Ausstattung exklusiv dem Hof und hochgestellten adeligen Personen


vorbehalten wurden. Per Verordnung war der Gebrauch von Gold-, Silber- und Seidenstickereien 

und das Tragen von seidenen Kleidern ausdrücklich den niederen Ständen gänzlich 

untersagt bzw. vermögenderen, höher stehenden Bürgern auf Teilbereiche der Kleidung 

einschränkt. Silberstickereien an Livreen und mit Samt bespannte und golden bestickte 

Kutschen und Sänften waren sogar ausschließlich dem König und seiner Familie vorbehalten. 

10 

Das Tragen von Goldstickereien bildete somit ein den Mitgliedern des Hofes und des 

Adels vorbehaltenes Privileg. Zugleich wurde dies aber auch eine Pflicht, denn Stickereien 

wurden zur unabdingbar vorgeschriebenen Ausstattung der offiziellen Hoftracht besonders 

für die Herren. Wer an den Hoftagen vorgelassen werden wollte, musste in bestickten Hofkleidern 

oder in – bestickter – Uniform erscheinen (vgl. Abb. 1, 2). Stickereien allgemein 

und Goldstickereien im Besonderen wurden zu einem Standessymbol in der absolutistischen 

Gesellschaft. Folglich gehörten auch Angehörige des Adels zum Auftraggeberkreis 

der Berliner Goldsticker sowie reiche Bürger, die gelegentlich die Verordnungen übertraten. 

Goldsticker in Berlin 

Für diesen Auftraggeberkreis standen in Berlin, einzelnen Nennungen aus 

dem frühen 18. Jahrhundert und aus den Berliner Adressbüchern zufolge, seit dem Anfang 

des 18. Jahrhunderts sechs Goldstickerwerkstätten zur Verfügung. Über die rechtliche Stellung 

der Goldsticker berichten Sprengel und Jacobsen, dass die Goldsticker nicht in einer 

Zunft organisiert waren, sondern als freie Künstler arbeiteten. 11 Dies bedeutete, dass sie 

trotz einer regulären, sehr langen Ausbildungsdauer von sieben Lehrjahren keine festgelegte 

Lehrzeit und keine vorgeschriebenen Wanderjahre hatten und dass sich jeder in Berlin als 

Goldsticker niederlassen und arbeiten konnte. So gab es neben den professionellen männlichen 

Goldstickern auch eine unbekannte Zahl von Frauen, welche das Sticken zum Broterwerb 

ausübten. Sie wurden als Mitarbeiter der Goldstickerwerkstätten genannt, konnten 

allerdings auch als Selbstständige arbeiten. Dies geht etwa aus den Rechnungslisten zu 

den Brautausstattungen der Schwestern Friedrichs II. hervor, wo mehrere Stickerinnen 

direkt für gelieferte Stickereien abrechneten. 12 Allerdings fanden sie im Zusammenhang 

mit kleineren Arbeiten für Kleidung Erwähnung wie etwa bei silbern bestickten Strumpfbändern 

der Brautausstattung. Für größere Aufträge wie aufwändig bestickte Kleider, Uniformen 

und Volants wurden ausschließlich professionelle Goldsticker herangezogen. Daher 

waren Frauen in Berlin wohl zwar eigenständig, aber nicht in mehrköpfigen Werkstätten 

organisiert, wohingegen Goldsticker in Werkstätten mit Personal arbeiteten. 

Die noch erhaltenen Goldstickereien, die der Ausstattung der Schlösser oder des Militärs 

dienten, stammten den Rechnungen und Friedrich Nicolai zufolge vornehmlich von der 

Hand der Hofgoldsticker. Zuerst waren dies seit dem frühen 18. Jahrhundert die Hofgoldsticker 

Pailly. 13 Die Adressbücher kennen für Pailly nur eine Adresse, zunächst in der Brüderstraße 

im eigenen Haus, ab 1767 auf der Neustadt unter den Linden im eigenen Haus,


Abb. 3 Detail aus Farbabb. 8 im Zustand vor der Restaurierung 1989 

wo ab 1771 von »Pally und Sohn« die Rede ist, die auch Papiertapeten fertigen, ab 1780 

wiederum nur von »Pally«. Dem Archiv der Französischen Kirche zufolge verbarg sich hinter 

dem Namen Pailly allerdings eine größere Goldstickerfamilie hugenottischer Herkunft, 

die in drei Generationen das gesamte 18. Jahrhundert hindurch in Berlin arbeitete, seit 

Anfang des 18. Jahrhunderts Elie Pailly (1664–1751), 14 dann in der Zeit Friedrichs II. seine 

Söhne Etienne (1703–1778) 15 und Jean Pailly (1710–1775) 16 und schließlich dessen Sohn 

Gabriel Guillaume Pailly (1741–1788) 17. Elie Pailly hatte bereits unter Friedrich Wilhelm I.


den Titel des Hofgoldstickers, 18 später werden sowohl Jean und sein Sohn Gabriel Guillaume 

als auch Etienne Pailly als Hofgoldsticker bezeichnet. Wer in der Zeit, als die beiden Brüder 

gleichzeitig arbeiteten, die genannte Werkstatt leitete und wer die in den Rechnungen 

aufgeführten Werke schuf, die vom »Hofgoldsticker Pally« berichten, ist nicht sicher zu entscheiden. 

Die wenigen erhaltenen Originalquittungen über Lieferungen von Pailly sind alle 

von Jean unterzeichnet. 19 Auch deutet die Fortführung der Werkstatt durch »Pally und 

Sohn« auf Jean und dessen Sohn Gabriel Guillaume hin; somit scheint Jean Pailly der maßgebliche 

Goldsticker gewesen zu sein. Ob Etienne Pailly eine eigene Werkstatt führte oder 

in der seiner Familie mitarbeitete, lässt sich derzeit nicht feststellen. 

Der zweite Hofgoldsticker unter Friedrich II. war Mathias Immanuel Heynitschek 

(1708–1772). Er wurde vom König schon 1741, ein Jahr nach dessen Regierungsantritt, als 

Hofgoldsticker aus Bayreuth nach Berlin berufen. Die Adressbücher nennen Heynitschek 

zunächst in der Poststraße gegenüber den Fleischschrannen, ab 1749 an der Spittelbrücke 

im Hamannschen Haus, ab 1750 auf der Köpenicker Brücke und schließlich ab 1753 vor 

dem Köpenicker Tor in der Jacobstraße im eigenen Haus. 20 

Nach dessen Tod kam schließlich 1774 Joseph Genelli aus Kopenhagen nach Berlin; doch 

ist er vornehmlich für seine naturalistisch gestickten Seidenbilder berühmt; Goldstickereien 

von seiner Hand sind nicht überliefert. 21 

Über die Stellung dieser Hofgoldsticker bei Hof gibt es keine ausdrücklichen Rechtsbriefe. 

Im Gegensatz zu den Hofmalern und Hofbildhauern, die unabhängig von ihren Produkten 

eine feste vierteljährliche Pension unterschiedlicher Höhe erhielten, 22 bezogen die 

Hofgoldsticker kein regelmäßiges Gehalt. Auch arbeiteten sie nicht direkt bei Hofe, sondern 

hatten ihre Werkstätten wie ihre Handwerksgenossen in Berlin. Allerdings wurden sie 

bevorzugt für Aufträge bei Hof herangezogen. Hiervon zeugen zwar keine verbrieften Privilegien, 

doch führen die Schatullrechnungen Friedrichs II. für reiche Goldstickereien 

immer entweder Pailly oder Heynitschek auf. Lediglich im Zusammenhang mit Gold- und 

Seidenstickereien für Wäsche und Kleidung wurden mitunter Sticker und Stickerinnen 

genannt, die nicht höfisch privilegiert waren. 23 

Neben den Hofgoldstickern arbeiteten einige weitere Werkstätten in Berlin, die teils den 

Bedarf des Hofes, vorwiegend aber wohl den der zahlreichen Adeligen im preußischen 

Umland bedienten. Aus Verträgen vom Anfang des 18. Jahrhunderts lassen sich die Sticker 

Hennig Brandt, Ernst Langn, Jean Paveret, Pierre Paveret, Johan Steffan Hoffmann und 

Johan Gerhart Uhlender ermitteln. Außerdem gab es den Juden Salomon Isaak, dem Friedrich 

I. 1703 das Privileg einer Manufaktur für Stickereien verlieh. 24 

Jean (1671–1751) 25 und Pierre Paveret (1669–1717) 26 entstammten gleich den Paillys 

einer größeren Goldstickerfamilie, die als Hugenotten Ende des 17. Jahrhunderts aus Paris 

nach Berlin eingewandert waren. Neben Jean und Pierre waren auch Jacques (1642 bis 

1704) 27, Gilles (1692 erwähnt) 28 und Jacques-Antoine Paveret (1680–1729) 29 sowie Jacques 

Sohn Jean Paveret (1688–1715) 30 und Pierres Sohn Jacques Antoine (1708–1735) 31 Sticker 

in Berlin. Inwieweit sie in gemeinsamen oder eigenständigen Werkstätten arbeiteten, lässt 

sich bislang nicht feststellen.


Daneben wirkte in Berlin der Goldsticker Gottfried Guthmann, dessen Werkstatt bzw. 

Manufaktur bis zu 30 Personen beschäftigte. 32 Diese sporadischen Informationen über die 

städtischen Goldsticker lassen sich für die Zeit zwischen 1746 und 1784 dank der Berliner 

Adressbücher und weiterer Quellen vervollständigen. Sie nennen: 

Johann Andreas Barth von 1746 bis 1762 als Goldsticker an der Petrikirche; 

Johann Christian Barth von 1746 bis 1748 als Goldsticker in der Breiten Straße (später führte 

seine Witwe bis 1763 die Werkstatt an der Petrikirche im Krolliusschen Haus weiter); 

Christian Grand von 1746 bis 1762 als Goldsticker in der Poststraße im Beyerschen Haus; 

Johann Friedrich Kolbe von 1746 bis 1784 als Goldsticker zunächst auf dem Friedrichswerder 

gegenüber dem Roten Adler, ab 1753 auf der Jerusalemsbrücke; 

Christian Wilhelm Kolbe von 1768 bis 1784 als Goldsticker und Papiertapetenfabrikant hinter 

dem alten Packhof auf dem Werder; 

Johann Heinrich Ranspach 33 von 1746 bis 1778 als Goldsticker in der Königsstraße zunächst 

im la Gardischen Hause, ab 1749 im Haus des Schwertfegers Keil, ab 1759 im Haus neben 

Hr. Veronie, ab 1776 im eigenen Haus (1778–1784 wird seine Witwe als Goldstickerin weitergeführt); 

Carl Friedeberg von 1746 bis 1784 als Goldsticker zunächst in der Brüderstraße im Meyerschen 

Haus, ab 1753 auf der Friedrichstadt in der Cronenstraße im eigenen Haus; 

Frantz Friedrich Puppach 34 von 1763 bis 1784 als Gold- und Perlensticker gegenüber der 

Werderschen Mühle im Haus des Destillateurs Schultze; 

George Gottlieb Discher von 1763 bis 1784 als Goldsticker in der Brüderstraße im eigenen 

Haus; 

Andreas Fehrmann 1766 als königlicher Opernsticker zunächst am Spittelmarkt in Häbers 

Haus, ab 1778 am Dönhofschen Platz im Zierlschen Haus; 

Hurlin 35 von 1773 bis 1784 als Goldsticker zunächst in der Königstraße in des Zinngießers 

Claves Haus, ab 1782 in der Königsstraße im Haus des Bäckers Kölz und 

Carl Ludewig Morisson von 1773 bis 1784 als Goldsticker am Wasser, zwischen der Gertraudten- 

und Jungfernbrücke, in der Croßnerschen Bierniederlage, im Schröderschen 

Haus. 

Jean Barez (1694–1782), Sticker aus Amsterdam, ist seit 1724 in Berlin nachweisbar und 

wird in den Adressbüchern als Goldsticker an der Schleusen-Brücke, ab 1761 in der Brüderstraße 

im Rolletschen Haus genannt. 36 

Ab 1774 stellte auch die Berliner Manufaktur des aus Sachsen eingewanderten Kaufmanns 

Roitzsch mit 70 bis 80 Arbeiterinnen Stickereien in großem Umfang her, hauptsächlich 

Gold- und Seidenstickereien für Kleidung. 37


Werkstattgrößen 

Nach beiläufigen Erwähnungen sowohl bei Sprengel als auch bei Jacobsen 

arbeiteten die Goldsticker gemeinsam mit ihrem weiblichen Personal. Abgesehen von 

dieser vagen Mitteilung und der für den Goldsticker Guthmann erwähnten Werkstattgröße 

von 30 Mitarbeitern bieten die Quellen keinerlei Auskünfte, wie die Werkstätten der Goldsticker 

organisiert waren, ob und wie viele Lehrlinge und Gesellen mitarbeiteten sowie ob 

und wie die Ausführung der größeren Stickereien auf die verschiedenen Mitglieder der 

Werkstatt oder zuliefernde Stickerinnen aufgeteilt wurde. 

Zumindest bei den Hofgoldstickern lässt jedoch allein der Umfang der gelieferten Werke 

auf ähnlich große Werkstätten wie bei Guthmann schließen. So lieferte Heynitschek in den 

Jahren von 1752 bis 1754 bestickte Wandbespannungen für drei von vier neu ausgestatteten 

Räumen des Potsdamer Stadtschlosses, die Friedrich Nicolai folgendermaßen beschreibt: 

Ein Wohnzimmer war »mit apfelgrünem Atlas tapeziert, worauf mit Gold erhöhete Dekorationen, 

und Fruchtgehänge von Blumen mit natürlichen Farben sehr reich und schön […] 

gestickt sind.« 38 Das Nebenzimmer hatte eine »Tapete von perlfarbenem Atlas, worauf chinesische 

Verzierungen, von Heinitscheck, erhoben mit Gold gestickt sind: eine sehr schöne 

Zeichnung, mit nach der Natur gestickten Blumen durchflochten.« Und schließlich folgte 

das chinesische Eckkabinett mit Stickereien in einer von Heynitschek ausgeübten 

besonderen Technik aus Malerei und Stickerei. Für diese drei Räume erhielt der Hofgoldsticker 

im Zeitraum von knapp drei Jahren insgesamt 12000 Reichstaler; das war mehr als 

ein Drittel des Gesamtbetrages, der für die Ausstattung samt Möblierung der insgesamt vier 

Räume überhaupt ausgegeben wurde. 

Auch für den zweiten Hofgoldsticker, Pailly, lässt sich eine ähnliche Arbeitsauslastung 

feststellen. So lieferte er etwa 1742 sechs Pferdedecken und Schabracken für 3000 Reichstaler. 

Dabei betrug der Wert einer goldgestickten Schabracke 600 Reichstaler 39 – für ein 

Gemälde des Hofmalers Vanloo wurden gleichzeitig 250 Reichstaler veranschlagt. Im Monat 

März des darauf folgenden Jahres 1743 erhielt Pailly für 42 gestickte Hüte knapp 1000 Reichstaler, 

in den Monaten Juli bis Oktober für ungenannte Werke nochmals über 1200 Reichstaler. 

Diese Lieferungen wurden allein aus der Privatschatulle Friedrichs II. beglichen. 40 

Weitere anzunehmende Lieferungen, die aus anderen Hofkassen bezahlt wurden, sind 

dabei noch nicht erfasst. Besonders die Ausstattung der königlichen Leibgarde verschaffte 

den Hofgoldstickern nahezu jährlich Großaufträge für mehrere tausend Reichstaler. Es ist 

nicht denkbar, dass diese Großaufträge von einem einzigen Sticker hergestellt wurden. Man 

wird sich daher schon aufgrund der Auftragsvolumina wohl organisierte Werkstätten mit 

mehreren Gesellen, Lehrlingen und Frauen vorzustellen haben, welche die großen Goldstickereien 

in Arbeitsteilung fertigten (vgl. Abb. 4). 

Inwieweit diesem Bild der Hofgoldstickerwerkstätten auch das der einfachen städtischen 

Goldsticker entsprach, kann wegen fehlender diesbezüglicher Quellen nicht beantwortet 

werden. Möglicherweise arbeitete der eine oder andere allein oder nur mit Familienangehörigen.

Der Herstellungsprozess 


Abb. 4 Die Goldstickerwerkstatt, Abb. aus: Charles-Germain de Saint-Aubin: Die Stickerkunst, in der 

Übersetzung von Johann Samuel Halle, Berlin 1790, Tafel 2, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 

Göttingen, 8 TECHN I, 1820:18 

In den größeren Werkstätten führten die Werkstattangehörigen die Stickereien 

nach einem einheitlich vorgegebenen Entwurf aus. Laut Sprengel und Jacobsen war 

das Entwerfen der Stickereien die Aufgabe der Goldsticker selbst. Das Zeichnen sei auch 

»das vornehmste, welches der Lehrling erlernet: daß er nemlich im Stande ist, durch die 

Zeichnung allerley Dessins zu entwerfen, worauf die Stickerey angebracht wird. Das 

Sticken selbst, ohngeachtet sie solches auch verstehen müssen, überlaßen sie denen Frauenzimmern, 

und diese erlernen es schon in ihren jungen Jahren« 41 . 

Die eigenständige Entwurfsleistung der Goldsticker wird vornehmlich auf die ganzheitlich 

von ihnen hergestellten Stickprojekte zu beziehen sein. Sicherlich etwa entwarfen 

sie die Stickereien z. B. für Kleidung selbst. Auch wird Mathias Immanuel Heynitschek die 

als seine Besonderheiten bezeugten chinoisen Stickereien in der Kombination mit Malereien 

selbst konzipiert haben, zumal wenn sie als ausschließlicher Dekor einen Raum ausgestalteten. 

Bildeten sie hingegen nur einen untergeordneten Teil eines größeren Werkes, 

etwa einer Gesamtraumgestaltung, konnten die Entwürfe wohl auch von anderen Künstlern 

wie den königlichen Innenraumdekorateuren geliefert werden. 

Ihre Entwürfe zeichneten die Goldsticker nach ihren eigenen Ideenskizzen oder nach 

denjenigen der Innenraumdekorateure, die sie im Kleinformat ausgeführt hatten, in einem 

zweiten Schritt exakt im Größenverhältnis 1:1 als Werkzeichnungen auf Papier (Abb. 5). 

Diese Zeichnungen übertrugen sie auf den Stickgrund, indem sie das Papier entlang den 

Zeichnungsumrissen perforierten und durch die Löcher Kreide- oder Kohlenstaub auf den 

Stoff wischten. 42 Die vorgezeichneten Formen füllten dann die Sticker aus bzw. nähten sie –


bei den reliefierten Stickereien – aus zahlreichen einzeln gestickten Teilen zusammen und 

übereinander, wobei die auszuführenden Sticharten und anzuwendenden Materialien 

sicher schriftlich oder mündlich vorgegeben waren. Immer gleiche Massenprodukte wie die 

Stickereien der Uniformen wurden hingegen nach einem gestickten Muster gefertigt, wie 

dies das Tressenmusterbuch von 1754 für die Militärausstattung unter Friedrich II. (Farbabb. 

10, 11) oder die Anleitung zur Fertigung der Sterne des Schwarzen Adlerordens nahelegen. 

43 

Für die Herstellung von Goldstickereien stand den Goldstickern eine überaus reiche 

Palette verschiedenster Gold- und Silberfäden zur Verfügung, die in Berlin selbst zu beziehen 

waren. Die Berliner Gold- und Silbermanufaktur am Wilhelmsplatz, ein Großunternehmen, 

das über 800 Arbeiter beschäftigte, bot gemeinsam mit ihren Subunternehmern 

alle benötigten Materialien an. Im Haus der Gold- und Silbermanufaktur wurden alle Arbeiten 

verrichtet, »womit man das Gold und Silber bis zur Dicke eines Pfeiffenstiels ziehet«. 44 

Von dort erhielten es die Gold- und Silberdrahtzieher, Plätter und Spinner der Stadt zur Weiterverarbeitung 

und schließlich die Posamentierer zur Herstellung der Tressen, Schnüre 

und Fransen. Wie Nicolai berichtet, waren beim Flitterschläger (Paillettenschläger) 

Grimmann die Pailletten in zehn verschiedenen Größen sowie breite Lahnplatten zu beziehen. 

Verschieden farbige Folien machten die Posamentierer Neusetz und Korneul in der 

Leipziger Straße, Gold- und Silberkantillen die Geschwister Kalitsch in der Wilhelmstraße. 

Am Ende konnten die Goldsticker zwischen einer Vielfalt von Drähten, Lahnen (platt 

geschlagenen Drähten), Gespinstfäden (Goldfäden aus um Seidenfäden gewickelten Goldlahnen), 

Kantillen (verschieden lang geschnittene Stücke von dicht gewundenem Spiraldraht 

oder -lahn), Pailletten (Plättchen aus platt geschlagenen Drahtringen), Goldplättchen 

und Silberfolien in unterschiedlichster Stärke und Form auswählen (Abb. 5). So verarbeitete 

etwa die Hofgoldstickerwerkstatt von Heynitschek für die Thronrückwand Friedrichs 

II. über 70 verschiedene Fäden, Pailletten und Schnüre, die sie zu ganz unterschiedlichen 

Lichtreflexen und Wiedergaben von Materialien und Figuren nutzte (Farbabb. 8). 45 

Je nach der zu erzielenden Wirkung an Reichtum und je nach Verwendungszweck variierten 

die Goldsticker außer ihren Materialien auch die angewandten Sticktechniken. An 

Objekten zur Raumausstattung wie der Thronrückwand, an Wandbespannungen und 

Kaminschirmen kombinierten sie meist Anlegetechnik und Sprengtechnik. Bei der Anlegetechnik 

wurden Gespinstfäden flächig dicht aneinander gelegt und mit Seidenfäden in 

gleichmäßigen, verstreut oder musterförmig angeordneten Stichen festgehalten, wie dies 

auch am Körper der Wilden Männer und im Wappenschild der Thronrückwand zu beobachten 

ist (Abb. 3). Bei der Sprengtechnik wurden die Gespinstfäden über einen Pappgrund 

hin und her gelegt und an den Kanten mit Seidenfäden befestigt. In dieser Technik stellten 

sie z.B. Blätter, Rippen und Blüten her, die plastisch auf den in Anlegetechnik gestickten 

Grund aufgebracht wurden. Diese Formen bereicherten die Sticker mit Pailletten und Kantillen, 

die sie als Binnenstrukturen, Rippen von Blättern und Einzelakzente wirkungsvoll 

einsetzten (Abb. 3, Farbabb. 10). Kantillen konnten sie aber auch allein parallel gesetzt, rund 

gebogen oder in langen Stücken, eine Form umziehend, verwenden. Allein, meist aber


Abb. 5 Materialien der Goldsticker (Schnüre, Pailletten, Goldplättchen) und Schema einer 

Werkzeichnung in zwei Teilen, Abb. aus: Charles-Germain de Saint-Aubin: Die Stickerkunst, in 

der Übersetzung von Johann Samuel Halle, Berlin 1790, Tafel 5, Niedersächsische Staats- und 

Universitätsbibliothek, Göttingen, 8 TECHN I, 1820:18


kombiniert mit den anderen Techniken brachten sie diese Goldstickereien auf flachen 

Grund oder auf bis zu 10 cm hohem Reliefgrund auf bzw. montierten die Einzelteile übereinander. 

Als Unterbauten verwendeten sie Unterstickungen oder Unterlagen aus Stoff und 

sogar aus Pappmaché, das eigens im Hohlgussverfahren hergestellt wurde (Abb. 3). In 

kraftaufwändiger Arbeit durchstachen die Sticker dabei die Befestigungsstiche durch den 

gesamten Reliefgrund hindurch. Häufig kombinierten die Goldsticker für ihre Werke die 

verschiedenen technischen Möglichkeiten und schufen in mehreren Lagen übereinander 

gestaffelte, stark reliefierte Werke von hohem künstlerischen Anspruch. 

Im Gegensatz zu diesen fest an der Wand oder in einen Rahmen montierten, reliefierten 

Werken stellten die Berliner Goldsticker ihre Stickereien an Kleidung meist flach in 

gestochener Arbeit her, wobei sie den Faden durch den Stoff stachen und hinter dem Stoff 

bis zum nächsten Ausstich zurückführten wie in der Plattstickerei. Auch hier bereicherten 

mit Seidenfäden aufgenähte Pailletten und Kantillen in vielfältiger Form die Wirkung (Farbabb. 

9–11). 

Neben diesen ganz aus Gold gefertigten Werken konnten Goldstickereien auch mit den 

verschiedensten Seidenfäden, entweder glatter Seide, Seidenzwirn, Chenille oder Seidenbändchen 

kombiniert werden. 

Entsprechend dem Wert der verwendeten Stickmaterialien wurden Goldstickereien – 

abgesehen von den Uniformröcken aus Tuch – auf kostbaren Seidenstoffen, auf Satin, 

Damast, Samt und Taft, aufgebracht. Hierfür standen den Stickern in der Zeit Friedrichs II. 

ebenfalls eine Vielzahl von einheimischen Seidenmanufakturen mit zusammen über 1100 Webstühlen 

als Lieferanten zur Verfügung, welche der König in großem Umfang förderte. 46 

Inwieweit die Techniken der Berliner Goldsticker sich von denjenigen anderer Regionen 

unterschieden, kann mangels umfassenderer Studien zu weiteren Stickzentren dieser 

Zeit bislang nicht beurteilt werden. Doch scheinen sich die grundlegenden technischen 

Fertigkeiten weitgehend geglichen zu haben, denn Charles-Germain de Saint-Aubin 

beschrieb in seinem Buch über »Die Stickerkunst« die Herstellung der Stickereien in den 

Pariser Werkstätten ganz ähnlich (Abb. 4, 5). 

Neben diesen allgemein üblichen Goldstickereien nannte Friedrich Nicolai eine weitere 

Art von Stickerei mit ausgefallenen Sticktechniken, die Berlin eigen war und die vom 

höchsten Raffinement der Stickfertigkeiten einheimischer Goldsticker zeugte. Er beschrieb 

diese im Zusammenhang mit der Wandbespannung des Chinesischen Eckkabinetts im Potsdamer 

Stadtschloss: »Die Füllungen zwischen den Pilastern sind mit weißem Taffet tapeziert, 

worauf bunte chinesische Figuren und Lusthäuser […] erhaben gestickt sind. Die 

Wasser, die Luft und der Hintergrund ist gemalt, so daß diese Zusammensetzung von Malerey 

und Stickerey eine sehr gute Wirkung thut.« 47 Diese kombinierte Stickerei aus Malerei, 

Gold- und Seidenstickerei bildete geradezu eine Spezialität des Hofgoldstickers Heynitschek. 

Dabei waren meist chinesische Verzierungen oder bunte chinesische Figuren und 

Lusthäuser auf weißen Taft oder perlfarbenen Satin gestickt, welche Rahmen aus reliefierter 

Goldstickerei umfassten. Bei den bildlichen Darstellungen wurden der Hintergrund, das 

Wasser und die Luft von der Rückseite auf den durchscheinenden Stoff gemalt, die gegen-


Abb. 6 Mathias Immanuel Heynitschek zugeschrieben: Entwurf für die Dekoration des Chinesischen 

Zimmers im Potsdamer Stadtschloss mit bestickten Wandbespannungen, 1752, SPSG, Plankammer, 

Ornamentzchng. Nr. 79 

ständlichen Motive von vorne erhaben in verschiedenen Techniken aufgestickt. Das Erdreich, 

die Steine und andere Gegenstände, die matt erscheinen sollten, gab der Goldsticker 

durch sehr klein geschnittene Federn wieder, die er auf den klebrig angefeuchteten Grund 

streute. 48 Leider haben sich von diesen Stickereien außer den Beschreibungen Nicolais 

keine Werke erhalten. Lediglich zwei Entwurfszeichnungen für das Chinesische Eckkabinett 

und ein – sehr viel simpler gefertigter – Kaminschirm mit chinoisen Malereien und 

Stickereien können einen vagen Eindruck davon vermitteln (Abb. 6). 49 

Hinsichtlich der Frage, wie stark der in einer Werkstatt vorgegebene Arbeitsstil alle Mitglieder 

einband bzw. wie weit die Gestaltungsmöglichkeiten der Werkstätten und ihrer 

Mitarbeiter waren, erlauben zwei Kaminschirme, die 1744 für die Wohnung Friedrichs II. 

im Stadtschloss zu Potsdam entstanden, weitergehende Überlegungen. 50 Der eine war in 

Goldstickerei auf zunächst gelbem, später grün erneuertem Samt passend zu dem grün-golden 

gestalteten Konzertzimmer ausgeführt (Farbabb. 12), der andere in Silberstickerei auf 

gelbem Samt stand im Schlaf- und Arbeitszimmer Friedrichs II. (Farbabb. 14). Beide sind 

nach demselben Entwurf gearbeitet. In einem geschweiften Rahmen ranken links und 

rechts aus Vasen, die auf Rocaillepodesten stehen, Weinzweige empor. Diese umziehen ein


in der Mitte von einer Schleife herabhängendes Bündel mit Musikinstrumenten, einer Theatermaske 

und farbigen Blütenzweigen. Die auf den ersten Blick gleichen Motive verraten 

auf den zweiten Blick offensichtliche Unterschiede. 

Zunächst fällt auf, dass der Kaminschirm aus dem Arbeitszimmer Friedrichs II. zarter, 

dünngliedriger, weniger dicht und voluminös ausfällt als die Stickereien des Kaminschirms 

aus dem Konzertzimmer. Die einzelnen Blätter der Weinranken, die aus den Vasen emporsteigen, 

sind kleiner, schmaler, die Zahl der Windungen reduzierter. Deutlich unterscheiden 

sich die Kaminschirme auch technisch in vielen Details, die zum Teil – in den direkt 

aufgestickten Partien – wohl auf eine spätere Erneuerung des Samtes am Kaminschirm aus 

dem Konzertzimmer zurückgehen, nicht aber bei den separat gestickten und aufgenähten 

Teilen (Farbabb. 13, 15). Beispielsweise wurde die linke Vase beim Kaminschirm aus dem 

Arbeitszimmer mit verschiedenen Gespinstfäden, aber weitgehend in Anlegetechnik, die 

ovalen – godroniert gedachten – Wölbungen in Sprengtechnik ausgeführt. Dagegen besitzt 

die Vase des anderen Kaminschirms einen zweischichtigen Aufbau aus Anlegetechnik und 

einem rautenförmig darüber gelegten Lahngitter, dessen Schnittpunkte von Kantillen überfangen 

werden. Die godroniert gedachten Wölbungen sind zwar in Anlegetechnik, aber in 

bis zu drei verschiedenen Reliefebenen und Fadenrichtungen gestickt. Ähnlich unterscheidet 

sich die Stickerei der bunten Chenilleblüten, welche beim Kaminschirm aus dem 

Arbeitszimmer nicht mit Pappe unterlegt, sondern unterstickt und die Blüten direkt auf den 

Samtgrund aufgebracht wurden. Im Kaminschirm aus dem Konzertzimmer sind sie zunächst 

über Pappe auf ein separates Gewebe gestickt und dann auf den Samt aufgenäht. 

Die Masken in den Bündeln mit den Musikinstrumenten, die in eine Hohlform gegossene 

Pappmaché-Untergründe besitzen, zeigen eigenständige Formgebungen; d. h. sie wurden 

über Pappmaché-Untergründe gestickt, die aus zwei eigens gebildeten Hohlgussformen hergestellt 

worden waren. 

Diese und weitere Unterschiede an zwei gleichzeitig entstandenen Werken weisen deutlich 

auf zwei unterschiedlich gestaltende Hände hin. Entweder wurden sie von zwei verschiedenen 

Goldstickern in einer Werkstatt oder von zwei oder mehreren Goldstickern in 

zwei verschiedenen Werkstätten gestickt. Auf letzteres weist der Blick auf andere; große 

Werke wie die Thronrückwand Friedrichs II., die allein wegen ihrer Größe sicher von mehreren 

Stickern in Gemeinschaftsarbeit gefertigt wurde, aber keine stilistischen Unterschiede 

in den einzelnen Teilen aufweist (Farbabb. 8). Dies legt eine sehr strenge Stilgebundenheit 

einer Werkstatt nahe. Daher deuten die stilistischen und technischen Unterschiede, 

besonders auch die unabhängige Fertigung der Pappmachéformen, die bei der Herstellung 

in einer Werkstatt sicherlich aus derselben Gussform genommen worden wären, eher auf 

die Herkunft der Kaminschirme in zwei verschiedenen Werkstätten, die der beiden Hofgoldsticker, 

hin. 

Somit wurden die beiden Kaminschirme zwar nach demselben Entwurf, doch wohl von 

verschiedenen Goldstickern bzw. Goldstickerwerkstätten ausgeführt. Sie hatten sich in den 

Motiven und in der Farbgebung an die – hier wohl vom Innenraumarchitekten gelieferte – 

Vorgabe zu halten. In der technischen Ausführung, der Materialwahl, der Wahl der Stich-

techniken und der Reliefwirkung waren aber erhebliche Variationsbreiten möglich. Sie wurden 

genutzt und führen anschaulich vor, innerhalb welcher gestalterischen Möglichkeiten 

die Berliner Goldsticker ihre Werke ausführten. 

Stellung der Goldsticker 

in der Zeit Friedrichs II. 


Soweit es die überlieferten Quellen ermöglichen, machten die bisherigen 

Ausführungen deutlich, auf welchem Niveau und in welcher technischen und künstlerischen 

Spannbreite die Berliner Goldsticker ihre Werke schufen. Offen blieb aber noch die 

Frage, warum sie die eingangs beschriebene hohe künstlerische Bedeutung erst am Ende 

des absolutistischen Zeitalters während der Regierung Friedrichs II. erlangten und auch 

vorwiegend in diesen rund vier Jahrzehnten. Die Antwort liegt einerseits in der Preußen 

eigenen Geschichte, das erst im 18. Jahrhundert Königtum wurde, andererseits in der Person 

des Monarchen. 

Wie die Auflistung der Goldsticker deutlich machte, ist schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts, 

spätestens mit dem Anspruch Friedrichs I. auf die Königswürde, ein qualifiziertes 

Gewerbe der Gold- und Seidensticker in Berlin bezeugt, welches den rasch steigenden 

Anforderungen des selbst gekrönten Monarchen nach Symbolen seiner neuen königlichen 

Würde nachzukommen hatte und nachkam. Schon unter seiner Regierung gab es die 

erwähnten sechs Goldstickerwerkstätten, welche für Hof und Adel arbeiteten. Wie angesehen 

ihre Stellung zu dieser Zeit bereits war, lässt sich mangels aussagekräftiger Quellen 

allerdings nicht belegen. Auch haben sich nur wenige Goldstickereien aus dieser Zeit erhalten. 

51 

Unter Friedrichs I. Sohn und Nachfolger, dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., verloren 

die Goldsticker ihren großen und anspruchsvollen Auftragsmarkt jedoch wieder – 

zumindest sofern es die Aufträge vom Hof selbst betraf. Denn der König lehnte bekanntlich 

die hohen Ausgaben und aufwändige Lebensweise seines Vaters ab und konzentrierte 

sein Interesse auf die Sanierung der Staatsfinanzen, den Aufbau einer starken Armee und 

seine Jagdvergnügen. Die zahlreichen Künstler und Kunsthandwerker, die unter Friedrich I. 

vielfältige Pensionen und Aufträge erhalten und die Erfordernisse eines anspruchsvollen 

kulturellen Lebens in der Stadt erfüllt hatten, zogen nun aus Berlin weg. Unter der Regierung 

Friedrich Wilhelms I. beschritt Preußen einen Sonderweg in der absolutistischen Herrschaftsform, 

in welcher der Adel weniger durch seine Angehörigkeit zur Hofgesellschaft mit 

ihren Repräsentationszwängen in das vom König dominierte Staatswesen eingebunden 

wurde als vielmehr durch seine Beteiligung am Militär. Die Goldsticker behielten zwar ein 

sicheres Einkommen, indem sie für die Ausstattung der Uniformen arbeiteten, bei welchen 

ebenfalls Goldstickereien zur Regimentsbezeichnung verwendet wurden. Die als eher 

bescheiden beschriebene Ausstattung des Hofes machte aber keine künstlerisch wertvollen 

Produkte möglich.


Dies änderte sich unter Friedrich II. umgehend, wie die Berufung des Bayreuther Goldstickers 

Heynitschek im Jahr nach seinem Regierungsantritt belegt. Der junge König vereinigte 

die Machtstellung Preußens, welche er mit seinen militärischen Siegen ausbaute, mit 

dem an eine europäische Großmacht gestellten Repräsentationsgepflogenheiten und -pflichten. 

Nach der langen Durststrecke während der knapp drei Jahrzehnte währenden Regierung 

seines Vaters holte er das Defizit an standesgemäßen Schlossausstattungen nach, ließ 

die Stadtschlösser in Potsdam und Berlin teilweise neu gestalten, Anbauten und Schlösser 

wie den Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg in Berlin und das Schloss Sanssouci in 

Potsdam errichten und stattete sie mit einer wechselvollen Vielfalt künstlerisch wertvoller 

Raumgestaltungen aus. Hierbei spielten Textilien aus Seide und Gold eine wichtige Rolle. 

Die seit der Einwanderung der Hugenotten am Ende des 17. Jahrhunderts einheimische Seidenweberei 

wurde in großem Stil von Friedrich II. gefördert, ausgebaut und zu einem Produktionszentrum 

in Europa entwickelt. Zahlreiche Räume erhielten mit Damast, Satin oder 

Taft ausgestattete Wandverkleidungen. Gerade die besonders repräsentativen Staatsräume 

wie Audienzsäle und Gästezimmer ließ der König mit Gold- und Seidenstickereien verzieren. 

Stickereien bildeten sogar die kostspieligste und raffinierteste Variante in der Dekoration 

der Räume. Nach dem Siebenjährigen Krieg in den sechziger Jahren wurden die 

Raumausstattungen im Neuen Palais durch einheimische Kunsthandwerker geradezu eine 

materielle Demonstration der künstlerischen Kapazitäten der Luxusindustrie des finanziell 

im Krieg stark mitgenommenen preußischen Staates. Mit dieser spezifischen außen- und 

kunstpolitischen Situation unter Friedrich II. ist es wohl zu erklären, dass die Goldsticker 

mit ihren für Standesrepräsentation besonders prädestinierten Produkten zu herausragenden 

Kunsthandwerkern unter den Hofhandwerkern und -künstlern wurden. Ihre Produkte 

waren besonders geeignet, von Friedrich II. zur visuellen Machtdemonstration des neuen 

preußischen Staates herangezogen zu werden. 

Dies änderte sich spätestens mit dem Tod Friedrichs II. und mit dem Geschmackswandel 

im Klassizismus. Mit einer einfacheren, aufgeklärten Lebensführung favorisierte man 

nun zarte Seidenstickereien in Nadelmalerei und Tambourierarbeit. Goldstickereien verloren 

schon am Ende der Regierungszeit des Königs ihre Bedeutung sowohl in der Raumausstattung 

als auch in der Kleidung. Zwar gab es in Berlin auch noch im 19. Jahrhundert Goldstickereien 

für bestickte Uniformen, Staatsroben, Throne und Kutschen und damit auch 

Goldsticker. Ihre große Zeit war aber vorbei. Dieser Veränderung entspricht, dass kurz vor 

dem Todesjahr Friedrichs II. und dem Regierungsantritt des modern-klassizistisch ausgerichteten 

Königs Friedrich Wilhelm II. die Nennungen der Goldsticker in der Liste der 

besonders erwähnenswerten Künstler aus den Berliner Adressbüchern verschwanden.

Anmerkungen 


1 Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst 

befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend, Bd. 2, Berlin 1786, S. 521 f. – Ähnlich 

auch Leopold von Zedlitz: Neuestes Conversations-Handbuch für Berlin und Potsdam, Berlin 

1834, S. 179: »Die Seiden-Stickerei hatte schon in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine 

so große Mannigfaltigkeit und Vollkommenheit erreicht, dass man mit vollem Recht vielen der 

hiesigen Sticker den Namen von ausgezeichneten Künstlern beilegte, und die Lieferungen eines 

Hurlie, Pally, Chenelly u. s. w. wurden weit und breit berühmt; der Letztere stickte Blumen mit 

Farben nach der Natur, die schönen Gemälden gleichkamen.« 

2 Adres-Calender der Königl. Preuß. Haupt- und Residentz-Stadt Berlin, Berlin 1746–1784. 

3 GStAPK, BPH 47, G 9, vgl. auch G 11 und G 12. 

4 Laut Gustav Schmoller/Otto Hintze: Die Preußische Seidenindustrie im 18. Jahrhundert und ihre 

Begründung durch Friedrich den Großen, Bd. 3, Berlin 1892, S. 90. – Die Autoren bleiben einen 

archivalischen Nachweis dieser Feststellung schuldig. Aufgrund der vorliegenden Quellen sind derzeit 

als Hofsticker nachweisbar: 1617 Michael Steinhöffel, Hofsticker, Perlenhefter in Königsberg 

(GStAPK, I. HA, Rep. 36, Nr. 1936: Bestallung Michael Steinhöffels zum Perlenheffter Königsberg 

1617) und 1677 die Bestallung einer »Perlen- und Seidenstickerin für Leibgeschmücke der Markgräfin 

[Dorothea] u. ihrer beiden Töchter« (GStAPK, I. HA, Rep. 36, Nr. 1933: Aufstellung und 

Besoldung der Bettfrauen, der Spinnfrau und der Perlenstickerin 1577–1707). 

5 Bislang am ausführlichsten die Katalogtexte von Carola Paepke in: Das Edikt von Potsdam 1685. 

Die französische Einwanderung in Brandenburg-Preußen und ihre Auswirkungen auf Kunst, Kultur 

und Wissenschaft, hrsg. v. Udo Dräger/Hans-Joachim Giersberg, Ausstellung, Potsdam, Staatliche 

Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1985, Potsdam 1985, S. 87–91. – Vgl. auch Schmoller/Hintze, 

1892 (Anm. 4), Bd. 3, S. 90, 259. – Eduard Muret: Geschichte der Französischen 

Kolonie in Brandenburg-Preußen, unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Gemeinde, Berlin 

1895, S. 43. 

6 Ausführliche Zusammenstellungen der Stickereien und Inventarbelege in: Uta-Christiane Bergemann: 

Stickereien. Mit Beiträgen von Susanne Evers/Ellen Hertrumpf/Jörg Kirschstein/Claudia 

Meckel, Berlin 2000 (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Bestandskataloge 

der Kunstsammlungen. Angewandte Kunst. Textilien, hrsg. v. Burkhardt Göres). 

7 Peter Nathanael Sprengel: Handwerke und Künste in Tabellen, Berlin 1769, S. 78–89. – Johann Carl 

Gottfried Jacobsen: Schauplatz der Zeugmanufakturen in Deutschland, Berlin 1775, S. 433–443. – 

Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 521 f. und Bd. 3, III. Anhang, S. 48. – Friedrich Nicolai: Beschreibung 

der Königl. Residenzstädte Berlin und Potsdam, Anhang; oder Nachrichten von den Baumeistern, 

Bildhauern, Kupferstechern, Malern, Stuckateuren und andern Künstlern, Berlin/Stettin 

1786, S. 144. 

8 Hierzu vgl. Bergemann, 2000 (Anm. 6), Kap. 1 und 2. – Klaus-Peter Merta: Das Heerwesen in Brandenburg 

und Preußen von 1640 bis 1806. Die Uniformierung, Berlin 1991, S. 42–55. 

9 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Anhang, S. 144. – Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 

1786–1850, bearb. v. Helmut Börsch-Supan, Berlin 1971, Bd. 1, 1789, o. Nr., Sp. 57 (Bilder von 

Puppach und Heynitschek). 

10 Vgl. Bergemann, 2000 (Anm. 6), S. 3–9. 

11 Sprengel, 1769 (Anm. 7), S. 89. – Jacobsen, 1775 (Anm. 7), S. 443. – Dem entgegen schreiben zwar 

Schmoller/Hintze, 1892 (Anm. 4), Bd. 3, S. 90, es habe schon Ende des 17. Jahrhunderts »ein


besonders privilegiertes Gewerk der Gold- und Silber-, Perlen-, Seiden- und Wollsticker« gegeben, 

doch leider ohne Angabe von Belegen. Der Existenz einer zünftigen Organisation der Berliner Goldund 

Seidensticker widersprechen jedoch nicht nur Sprengel und Jacobsen übereinstimmend, sondern 

es fehlen auch jegliche diesbezüglichen Quellen. Weder im Landesarchiv Berlin noch im Stadtarchiv 

Potsdam sind Zunftakten der Goldsticker erhalten. Im Stadtarchiv Potsdam belegen folgende 

Quellen vielmehr, dass es keine zünftig organisierten Sticker gab, da sie in den Gewerkslisten 

fehlen: Tabelle sämtlicher Gewerke für das Jahr 1780 (Stadtarchiv Potsdam, 1–3/28). – Acta betr. 

die Nachweisung der zünftigen Meister. Potsdam. Magistrats-Registratur 1848–1851 [Alle Gewerke 

mit kompletten Namensverzeichnissen] (Stadtarchiv Potsdam, 1–3/55). – Statistik des Innungswesens 

1893–1897 (Stadtarchiv Potsdam, 1–3/696). Auch in Berlin änderte sich daran im 19. Jahrhundert 

nichts; so wurden beispielsweise im »Plan zur Aufstellung der Gewerke beim Einzug 

Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelms IV.« (GStAPK, BPH, Rep. 50 L 1, Nr. 2) weder Goldsticker 

noch Sticker als eigenes Gewerk aufgeführt. 

12 So führen 1734 die Rechnungen für die Brautausstattung der Prinzessin Sophie, vermählte Markgräfin 

von Brandenburg-Schwedt, als Lieferantin der silbern gestickten Brautstrumpfbänder »Sophia 

Fliethin« auf, für zwölf Paar gestickte Kniebänder zeichnete »Gotton« und für »ein Marseillen Cottillon 

mit Broderie« die Stickerin »Schaubin« (GStAPK, BPH 46, Nr. W 3, Bd. 2, fol. 1, 31r, 36r). 

13 Schreibweise der Namen nach Ulrich Thieme/Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden 

Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. v. Hans Vollmer, Bd. 26, Leipzig 1932, S. 147. 

14 Archiv der Französischen Kirche, Berlin, Mar. I.192., Mrt. VI.225. 

15 Ebenda, Mat. II.331., Mar. II.459., Mrt. VII.319. 

16 Ebenda, Mrt. VII.265. – Thieme/Becker, Bd. 26, 1932 (Anm. 13), S. 147. 

17 Archiv der Französischen Kirche, Berlin, Bat. VI.328., Mar. III.164., Mrt. VII.507. 

18 Schmoller/Hintze, 1892 (Anm. 4), Bd. 1, S. 25. 

19 GStAPK, BPH 47, G 12, Belege von Neujahrspräsenten 1742–1749, nicht foliiert, Rechnungsquittungen 

vom 25.11.1743 und vom 2.11.1746. 

20 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Anhang, S. 144. – Thieme/Becker, Bd. 17, 1924 (Anm. 13), S. 39 f. – Burkhardt 

Göres: Berliner Prunkschlitten, Kutschen und Sänften des Barock, Staatliche Museen zu Berlin, 

Kunstgewerbemuseum, Berlin 1987, S. 9. 

21 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 3, S. 48. – Johann Gottfried Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten. 

Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845. Kommentierte 

Neuausgabe der Veröffentlichung von 1849, hrsg. v. Götz Eckardt, Berlin 1987, Bd. 1, 

S. 11, 98. – Thieme/Becker, Bd. 13, 1920 (Anm. 13), S. 384. 

22 GStAPK, BPH 47, G 9. 

23 1744 lieferte Gottfried Guttmann für die Brautausstattung der Prinzessin Ulrike, vermählte Königin 

von Schweden, einen in Silber und bunter Seide gestickten Cotillon und Jean Barez Strumpfbänder 

(GStAPK, BPH 46, Nr. W 3, Bd. 2, fol. 57r–v, 77r, 87r–88r). Vgl. auch Anm. 12. 

24 GStAPK, I. HA, Rep. 36, Nr. 1993, nicht foliiert, darin: Vertrag über Fertigung eines gestickten Wappens, 

1705. – GStAPK, I. HA, Rep. 36, Nr. 1998, nicht foliiert, darin: Vertrag über die Fertigung von 

100 gestickten Adlern, 1705. In letzterem Vertrag wurde ein »Jude« genannt; er wird mit dem bei 

Schmoller/Hintze, 1892 (Anm. 4), Bd. 3, S. 90 erwähnten Manufakturisten Salomon Isaak zu identifizieren 

sein, zumal laut Vertrag der »Jude« innerhalb von nur acht Tagen 100 gestickte Adler liefern 

sollte. Diese Arbeitsleistung ist nur in einem Großbetrieb vorstellbar. 

25 Archiv der Französischen Kirche, Berlin, Mrt. V.217., Mar. II.84. – Vgl. auch Richard Béringuier: 

Die Colonieliste von 1699. Rôle général des françois refugiez dans les estats de sa sérénité electo-


rale de Brandenbourg, comme ils se sont trouvez au 31. Décembre 1699, Berlin 1888, Role des 

François refugiez a Berlin. 31. Decembre 1699, Nr. 54. 

26 Archiv der Französischen Kirche, Berlin, Mrt. III.13. – Vgl. auch Béringuier, 1888 (Anm. 25), Role 

des François refugiez a Cologne. 21. Decembre 1699, Nr. 373. 

27 Archiv der Französischen Kirche, Mrt. I.307. 

28 Ebenda, Mar. I.35 (Heirat der Tochter). 

29 Ebenda, Mrt. III.214. 

30 Ebenda, Bat. I.29., Mrt. II.338. 

31 Ebenda, Bat. II.259, Mrt. IV.207. 

32 Schmoller/Hintze, 1898 (Anm. 4), S. 259, Bd. 1, S. 351. – GStAPK, BPH 46, Nr. W 3, Bd. 2, fol. 77r: 

Guthmann lieferte 1744 das in Silber und Seide gestickte Brautkleid von Prinzessin Ulrike. 

33 Auch bei Nicolai, 1786 (Anm. 1), S. 522 erwähnt. 

34 Vgl. Anm. 8. – Auch bei Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 522 erwähnt. 

35 Auch bei Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 522 erwähnt. Er fertigte eine Parade-Pferdedecke (vgl. 

Das Edikt von Potsdam 1685, 1985 [Anm. 5], S. 90 f.). – Außerdem nennt Carola Paepke (ebenda, 

S. 87) einen Goldsticker Jacques Hurlin d. Ä. (gestorben 1722). Tatsächlich verzeichnen die Kirchenbücher 

des Archivs der Französischen Kirche in Berlin einen Jacques Hurlin, jedoch als 

»Moquette[Fußteppich]-Arbeiter, geb. zu Courcelles, Metzer Land, gestorben III.65. 28. 7. 1721, 

55 Jahre alt.« Als solcher wird er auch in den Kolonielisten aufgeführt: »Jacques Hurlin, de Metz, 

Faiseur de Moquette, sa famme, un enfant, sa belle mere, et une de ses belles soeures. Personnes 

5« (Béringuier, 1888 [Anm. 25], Role des François refugiez a Werder. 21. Decembre 1699, Nr. 698). 

Einen anderen zeitgleichen oder späteren Goldsticker namens Hurlin führen die Kirchenbücher 

nicht auf. 

36 Archiv der Französischen Kirche, Berlin, Mar. II.198., Mrt. VII.384.). Seine Tochter Jeanne Marie 

heiratete 1755 Daniel Chodowiecki (ebenda, Mar. III.74. ). – GStAPK, BPH 46, Nr. W 3, Bd. 2, fol. 

87: Quittung über weiß und golden bestickte Strumpfhalter für die Brautausstattung Prinzessin Ulrikes. 

37 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 524. – Schmoller/Hintze, 1898 (Anm. 4), Bd. 1, S. 162, 246, 270, 

354, Bd. 3, S. 259. 

38 Für diesen Raum gibt Nicolai fälschlich Pailly als Hersteller der bestickten Wandbespannungen an. 

Dieser Zuschreibung widerspricht die Angabe bei Heinrich Ludewig Manger: Baugeschichte von 

Potsdam, besonders unter der Regierung König Friedrichs des Zweiten, Bd. 1, Berlin/Stettin 1789, 

S. 131 f. betreffend der Ausstattung der vier Zimmer 1752 »Erstere drey Zimmer erhielten Seladon- 

Leibfarben- und perlfarbene gestickte Tapeten, welche von dem Goldsticker Matthias Immanuel 

Haynitscheck zu Berlin mit Einschluß aller Zuthaten für 16,000 Thaler verfertigt und befestigt worden, 

mit welchem dieserhalb bereits am 2ten November 1750 der Kontrakt war geschlossen worden.« 

Dementsprechend widersprach der Zuschreibung an Pailly auch Charles F. Foerster in seinem 

Artikel über Heynitschek in: Thieme/Becker, Bd. 17, 1924 (Anm. 13), S. 40. Die Zuschreibung 

an Heynitschek bestätigen zudem die noch erhaltenen Rechnungsvermerke, in welchen sämtliche 

Stickerarbeiten ausschließlich mit Heynitschek abgerechnet werden (GStAPK, I. HA, Rep. 36, 

Nr. 3458, nicht foliiert). 

39 GStAPK, BPH 47, G 9, Bd. 1, fol. 11, Nr. 27. 

40 GStAPK, BPH 47, G 9, Bd. 2, fol. 3, Nr. 2, fol. 7, Nr, 37, fol. 8, Nr. 26, fol. 9, Nr. 36, fol. 10, Nr. 25. 

41 Jacobsen, 1775 (Anm. 7), S. 434. – Vgl. auch Sprengel, 1769 (Anm. 7), S. 84.


42 Sprengel, 1769 (Anm. 7), S. 83. – Vgl. auch Charles-Germain de Saint-Aubin: Die Stickerkunst. 

Übersetzt v. Johann Samuel Halle, Berlin 1790, S. 6–10. 

43 Merta, 1991 (Anm. 8), S. 51–55. – Sprengel, 1769 (Anm. 7), S. 87. – Jacobsen, 1775 (Anm. 7), 

S. 437. – Gemäß den Schatullrechnungen Friedrichs II. wurden die Stickereien für die Uniformen 

des 1. Bataillon Leibgarde ausschließlich von Jean Pailly gefertigt (GStAPK, BPH 47, G 9, Bd. 6, 

1747, fol. 5, Bd. 7, 1748, fol. 10, Bd. 13, 1754, fol. 22r, Bd. 19, 1764, nicht foliiert, August, etc.). 

Daher liegt es nahe, ihm auch die Ausführung des in Abb. 8 gezeigten gestickten Musters zuzuschreiben. 

44 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 530–533, hier S. 532. 

45 Bergemann, 2000 (Anm. 6), Kat. Nr. 2. 

46 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 2, S. 510–518. – Ausführlich Schmoller/Hintze, 1892 (Anm. 4), zur Zahlenangabe 

u. a. Bd. 3, S. 226. – August Foerster: Das Textilgewerbe, in: Landeskunde der Provinz 

Brandenburg, Bd. 2, 1910, S. 454–475. 

47 Nicolai, 1786 (Anm. 1), Bd. 3, S. 1148. 

48 Ebenda, Anhang, S. 144. 

49 Abb. in: Bergemann, 2000 (wie Anm. 6), S. 34 und Kat. Nr. 14. 

50 SPSG, Inv. Nr. IX(3)-1 und 2, vgl. Bergemann, 2000 (Anm. 6), Kat. Nr. 10, 11. 

51 SPSG, Inv. Nr. IX(3)-9, vgl. Bergemann, 2000 (Anm. 6), Kat. Nr. 1. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1–3, 6: SPSG. – Abb. 4–5: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 

Göttingen. – Farbabb. 8: SPSG. – Farbabb. 9–11: Deutsches Historisches Museum, Berlin. – 

Farbabb. 12–15: SPSG.

Farbabbildungen 53 

Farbabb. 1 Kasel aus einer Stickerei von 1714 mit Stifterinnenmonogramm A. R. O P Engel auf der 

Kasel AROP 14, Dom St. Marien zu Erfurt

54 Farbabbildungen 

Farbabb. 2 Tabernakel der älteren Kirche, Sakristei der Neuwerkskirche Erfurt


Farbabb. 3 Baldachin mit hl. Michael, Dom St. Marien zu Erfurt 

Farbabb. 4 Deckenmalerei mit hl. Michael von 1735, Sakristei der 

Neuwerkskirche Erfurt


Farbabb. 5 Kaselkreuz mit Pietá, Cruciskirche zu Erfurt


Farbabb. 6 Übertragene Stickerei mit Darstellung der Marienkrönung, Cruciskirche zu Erfurt


Farbabb. 7 Prozessionsfahne mit Jesusknaben, Severikirche zu Erfurt


Farbabb. 8 Mathias Immanuel Heynitschek zugeschrieben: Thronrückwand mit Wappen in Goldstickerei, 

Berlin um 1750, SPSG, Inv. Nr. IX (3)-8


Farbabb. 9 Rock für Offiziere des Infanterie-Regiments No. 15, 1. Bataillon Leibgarde König Friedrichs 

II., Berlin um 1785, Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inv. Nr. U.59.5


Farbabb. 10 vermutlich Jean Pailly: Stickmuster für das 1. Bataillon Leibgarde aus 

dem Tressenmusterbuch, Berlin 1754/1755, Deutsches Historisches Museum, Berlin, 

Sign. I/627 

Farbabb. 11 Stickmuster für das Kürassier-Regiment K 7 aus dem Tressenmusterbuch, 

Berlin 1754/1755, Deutsches Historisches Museum, Berlin, Sign. I/627


Farbabb. 12 Kaminschirm aus dem Konzertzimmer 

des Potsdamer Stadtschlosses, SPSG, 

Inv. Nr. IX (3)-1 

Farbabb. 14 Kaminschirm aus dem Arbeitsund 

Schlafzimmer Friedrichs II. des Potsdamer 

Stadtschlosses, SPSG, Inv. Nr. IX(3)-2 

Farbabb. 13 Detail aus Farbabb. 12 

Farbabb. 15 Detail aus Farbabb. 14


Farbabb. 16 Ludwig Ferdinand Hesse: 

Maurisches Kabinett, 1852, SPSG, 

Plansammlung Nr. 5789 

Farbabb. 17 Carl Ludwig Rundt: Stanza di Ruggero, 1842, SPSG, 

Aquarellsammlung 2699


Farbabb. 18 Ludwig Ferdinand Hesse: Stanza 

di Ruggero, 1835, Privatbesitz 

Farbabb. 20 Kalkschlämme auf dem Ziegelmauerwerk 

des Turmes, 2001 

Farbabb. 19 Blick in die Kolonnade, 2001 

Farbabb. 21 Westturm mit Kalkschlämme, 2001

GUIDO HINTERKEUSER 

Ehrenpforten, Gläserspind und 

Bernsteinzimmer 

Neue und wieder gelesene Quellen zur 

Baugeschichte von Schloss Charlottenburg 

(1694–1711) 

Schriftliche Quellen und Architekturzeichnungen ermöglichen es, die 

frühe Geschichte von Planung, Bau und Ausstattung des Charlottenburger Schlosses – das 

im ersten Jahrzehnt seines Bestehens bis 1705 noch Lietzenburg hieß – zu rekonstruieren. 

Mit ihrer Hilfe lassen sich Befunde an der Bausubstanz, die auf Planwechsel oder Brüche 

in der Ausführung deuten, korrekt interpretieren. Die systematische Erfassung der Dokumente 

und Graphiken bildet eine wichtige Voraussetzung für die Erforschung der Planungsund 

Baugeschichte von Schloss Charlottenburg. In den vergangenen einhundert Jahren ist 

in dieser Hinsicht viel geleistet worden. Hier sind vor allem die Arbeiten von Wilhelm 

Gundlach und Margarethe Kühn zu nennen, die auch die nachfolgenden Bauphasen des 

18. und 19. Jahrhunderts berücksichtigen, sowie – bezogen auf die barocke Baugeschichte – 

ein Aufsatz Fritz-Eugen Kellers. 1 Zuletzt wurden anlässlich der 1999/2000 gezeigten Ausstellung 

»Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg- 

Preußen« die frühe Baugeschichte des Schlosses nochmals unter strenger Berücksichtigung 

der bekannten Quellen und auf der Basis eines vollständigen Katalogs der Zeichnungen 

und Druckgraphik rekapituliert und die Innenausstattung in Einzeluntersuchungen gewürdigt. 

2 

Die im folgenden wiedergegebenen Dokumente sind im Ausstellungskatalog von 

1999/2000 noch nicht erwähnt. Einige Quellen wurden erst kürzlich publiziert. Auf sie soll 

hier nochmals gezielt aufmerksam gemacht werden. Andere Quellen wiederum sind zwar 

bereits lange veröffentlicht, gerieten jedoch bald wieder in Vergessenheit oder wurden bislang 

noch gar nicht dezidiert für die Charlottenburger Baugeschichte berücksichtigt. Sie 

werden hier erstmals in den Zusammenhang der Baugeschichte gestellt. Wieder andere 

Dokumente sind im vorliegenden Beitrag überhaupt zum ersten Mal publiziert. Die frühe 

Bau- und Ausstattungsgeschichte des Schlosses muss aufgrund der Dokumente nicht umgeschrieben 

werden. Sie geben jedoch neue Einblicke und erlauben wichtige Präzisierungen.

66 Guido Hinterkeuser 

1. Zur Gründung von 

Schloss Lietzenburg (1694/1695) 

Am 5. Juni 1694 gab Kurfürstin Sophie Charlotte ihrem Gemahl Friedrich 

III. Schloss Caputh zurück, das ihr 1690 als persönlicher Landsitz übertragen worden war. 3 

Sie suchte einen Landsitz, der näher an der Residenzstadt Berlin lag. Wenige Wochen später 

entschied sie sich für das in einem Spreebogen gelegene Gelände in der Nähe des Dorfes 

Lietze. 4 

Es ist bekannt, dass sich in die Planungen für einen Schlossneubau schon bald der schwedische 

Gouverneur von Vorpommern, Feldmarschall Graf Niels Bielke, einschaltete. 5 Im 

Juni oder Juli 1694 wurde ihm der vorgesehene Baugrund gezeigt. Bielke genoss als Abgesandter 

des schwedischen Königs hohes Ansehen in Brandenburg. Dies geht aus dem 

Bericht des französischen Gesandten Jean-Baptiste de la Rosière hervor, der sich damals 

ebenfalls in Berlin aufhielt. Ausdrücklich erwähnte er die Wertschätzung, die Bielke von 

Seiten der Kurfürstin erfuhr. 

»On a de grands égards à la cour de Berlin pour le roy de Suède. L’inclination 

que ce monarque témoigne pour la Ligue l’y fait extrêmement considérer. Le comte 

de Bielke, gouverneur de Stettin, y fut receu cet esté comme un prince. L’électeur l’accabla 

de caresses et de présents. Madame l’électrice mesme, qui commence à faire des réflexions 

et à n’estre plus jeune, luy fit des honneurs d’une grande distinction.« 6 

Bielke muss damals sofort den schwedischen Hofarchitekten Nikodemus Tessin d. J. informiert 

haben, denn schon in einem Brief vom 1. August 1694 äußerte dieser seine Bereitschaft, 

die Berliner Entwürfe zu der geplanten »maison de plaisance, mesme petite« zu 

begutachten. 7 Allerdings scheint der Berliner Hof Tessins Angebot zunächst nicht aufgegriffen 

zu haben. Erst 1697, als eine Lösung für das Treppenhaus gesucht wurde, wandte 

man sich an ihn. 8 Entwürfe wurden von Berlin nach Stockholm gesandt, worauf Tessin 

einen Vorschlag ausarbeitete. Seine Pläne fanden dann allerdings keine Berücksichtigung. 

Nur wenige Wochen nach Bielke besuchte auch der Abgesandte des Herzogs von Savoyen, 

Philibert Sallier, Graf de la Tour, den vorgesehenen Baugrund. Jüngst wurde in Auszügen 

ein Brief de la Tours an Sophie Charlotte publiziert, aus dem hervorgeht, dass sich dieser 

in seiner Heimatstadt Turin um Baupläne für das geplante Lustschloss bemühen wollte. 

Der vollständige Wortlaut des Briefes lautet: 

»Madame, 

Je me sentis comblé de joye et d’honneur la premiere fois que je fis la 

reverence à Vostre Altesse Electorale, et que je fus frappé de tout l’eclat qui l’environne, 

dont l’elevation de son rang fait la moindre partie et que Sa bonté tempere si obligemment. 

Ces mémes sentimens ont toujours augmenté à mesure qu’elle m’a permis de l’approcher 

plus souvent, mais la necessité ou je suis de m’en eloigner presentement fait un effet 

tout contraire, et me chagrine d’aucune plus que je ne saurois aller prendre longé de Vot.

Ehrenpforten, Gläserspind und Bernsteinzimmer 67 

Abb. 1 C. Reichmann: Schloss Lietzenburg, Aufriss der Hoffassade (Zustand um 

1700), 1704, SPSG, Plankammer, Planslg. 16174 

E. encor une fois comme je me l’estois proposé. Toute ma consolation en d’emporter avec 

moy l’admiration et le respect que son merite inspire à tous leur qui ont l’honneur de La 

voir, et qui ne S’effaceront jamais de mon esprit. Je fus hier avec Mons. Dankelman voir 

l’endroit ou V. A. E. a dessein de batir, la situation ne peut pas estre plus belle, mais la difficulté 

sera d’avoir le plan d’un Palais digne d’une si grande Princesse. J’ay ecri à Turin pour 

en faire venir un, et sitot que je l’aurai receu je prendrai la liberté de l’en voyer à V. A. E. 

et de Luy renouveller la protestation que je Luy fais maintenant d’estre toute ma vie avec 

un tres profond respect. 

Madame De V. A. E. 

Tres humble tres obeissant 

et tres fidele serviteur 

De La Tours 

Berlin 7./17. 7bre 1694.« 9 

Auch das Angebot de la Tours dürfte auf den Planungs- und Bauverlauf des Schlosses keinen 

Einfluss genommen haben. Es ist überhaupt recht zweifelhaft, ob aus Turin jemals ein 

Bauplan in Berlin eintraf. Am 9. Mai 1695 befahl der Kurfürst, die Vorbereitungen für die 

Übergabe des Dorfes Lietze an seine Gemahlin zu treffen. 10 Die offizielle Übereignung des 

Baugrundes fand am 30. Juli 1695 statt. 11 Den Ausführungsentwurf lieferte der langjährige 

brandenburgische Hofarchitekt Johann Arnold Nering. Noch vor seinem Tod am 21. Oktober 

1695 wurde mit dem Bau begonnen, den Martin Grünberg nach Nerings Plänen fortsetzte 

(Abb. 1, 2). 12


Abb. 2 Martin Grünberg (?): Schloss Lietzenburg, Grundriss des Erdgeschosses, 1695/1699, ehem. 

Dresden, HStA, Ing. Corps. B. III. Charl. 2.b.; seit 1945 verschollen 

2. Schloss Schönhausen als zeitweiliger 

Sommersitz Sophie Charlottes 

(1694/1698) 

Aus dem Bericht de la Rosières geht hervor, dass die Kurfürstin im Sommer 

1694, also nachdem sie Caputh zurückgegeben hatte, zeitweilig Schloss Schönhausen 

(Abb. 3) als privates Lustschloss nutzte. Damals weilte gerade ihr Bruder, der hannoversche 

Kurprinz Georg Ludwig, zu Gast. 

»Je ne puis oublier une soirée que nous passasmes cet esté à Cheunhausen, 

maison de l’électrice de Brandebourg; l’électeur n’y estoit point. Tout le monde estoit 

en joie; quelque temps avant que de souper, ce prince proposa une mascarade pour réjouir 

l’électrice. […] Cheunhausen est une petite maison de plaisance à une lieue de Berlin, 

où l’électrice ne va jamais qu’avec un très petit train, afin d’y jouir plus tranquillement des 

douceurs et de la liberté de la campagne.« 13 

Womöglich stand Sophie Charlotte das Schloss Schönhausen bis zur Einweihung von Lietzenburg 

zur Verfügung. Der Hofprediger Daniel Ernst Jablonski teilte Leibniz in einem Brief 

vom 5./15. März 1698 mit:


Abb. 3 Jean Baptiste Broebes: Schloss Schönhausen (Zustand um 1695), Ansicht von der Gartenseite 

und Grundriss des Erdgeschosses, 1733, Radierung, aus: Jean Baptiste Broebes: Vues des Palais 

et Maisons de Plaisance de Sa Majesté le Roy de Prusse, Augsburg 1733, Bl. 33 

»Da im verwichenen Jahr S e Churf. Durchl. in Preüssen abwesend waren, 

Ihre Churf. Dchl. Unsre Gd ste Fraw aber sich gefallen liessen die angenehme Frühlingszeit 

auf einem nahgelegenen Lusthauß beständig zu geniessen, da dann auch ich gelegenheit 

hatte, des Gottesdienstes halber offters zu sein, Und Ihro Churf. Dchl. über Taffel sich plaisir 

machten von allerhand Natürlichen Dingen, sonderlich die Ober-Welt betreffend, 

gespräche zu führen.« 14 

Erst 1691 hatte Friedrich III. Schloss Schönhausen erworben. 15 Zusammen mit Schloss Oranienburg 

avancierte Schönhausen zum bevorzugten Sommersitz des Kurfürsten. Im Januar 

1692 unternahm der Kurfürst eine Schlittenpartie an diesen Ort. 16 Laut dem Reisebericht 

John Tolands, der 1702 Berlin besuchte, nahm Schönhausen eine herausgehobene Stellung 

ein: »C’est à Schoonhausen, située à une lieue de Berlin, que le Roi fait sa résidence ordinaire 

en été.« 17 Zwischenzeitlich scheint das Schloss jedoch einige Jahre – dies legen die 

oben zitierten Dokumente nahe – der Kurfürstin als Sommersitz gedient zu haben. Damit 

tritt eine weitere eigenständige, wenn auch kurze Phase in der Nutzungsgeschichte des 

Schlosses hervor, wie sie bislang noch nicht bekannt war und für die sich möglicherweise 

weitere Belege finden lassen.


3. Zu Ausstattung und Nutzung von 

Schloss Lietzenburg (1697–1704) 

1697 erschien der zweite Band der von Benjamin Neukirch herausgegebenen 

Anthologie Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und 

bißher ungedruckter Gedichte. In ihm befinden sich zwei Gedichte des brandenburgischen 

Zeremonienmeisters Johann von Besser. Sie sind Gemälden aus der Sammlung Sophie Charlottes 

gewidmet, genauer: weiblichen Porträts englischer Schönheiten, ihrer Ankunft in 

Berlin und ihrer Hängung in einem der Gemächer der Kurfürstin. Michael Wenzel geht auf 

diese Gedichte ausführlich ein. 18 Das erste lautet: 

»Uber die conterfeyen der schönsten von 

Engelland, die der Churfürstin zu Brandenburg 

von daher geschicket worden. 

Die schönen Engelländerinnen, 

Die man zum wunder überschickt, 

Entsatzten sich ob dem beginnen, 

Als sie Charlotten angeblickt. 

Was habt ihr, alle Königreich, 

(Sprach iede) dieser Fürstin gleich? 

Schickt ihr auch eure Königinnen, 

Ihr werdet dennoch nicht gewinnen.« 19 

Unmittelbar im Anschluss folgt ein zweites Gedicht Bessers. 

»Darüber, daß ihre Churfürstl. Durchl. diese 

conterfeyen in dero zimmer setzen lassen. 

Ihr schönen aus dem Engellande 

Seyd wol die glücklichsten der welt, 

Daß man euch, über eurem stande, 

In unser Fürstin zimmer stellt! 

Doch ist es auch bey eurem glücke 

Um euren gantzen ruhm geschehn, 

Wo bleiben eure schönen blicke, 

Sehn wir Charlotten bey euch stehn?« 20 

Tatsächlich lassen sich in der ersten Wohnung Sophie Charlottes in Schloss Lietzenburg 

mehrere englische Porträts nachweisen. Laut dem nach dem Tod der Königin angefertig-


ten Nachlassinventar von 1705 befanden sich in der Vorkammer (Raum 103) zum Audienzgemach 

acht, im Vorgemach (Raum 117) zum Gläsernen Schlafgemach drei Porträts englischer 

Damen (Abb. 2, 4, 8). 21 Sie hingen dort zusammen mit einer Vielzahl weiterer Porträts. 

Außerdem war im Ovalen Saal (Raum 116) noch eine Schönheitengalerie französischer 

Damen vereint. Die englischen Damen sind namentlich benannt. Michael Wenzel fand heraus, 

dass es sich bei ihnen um Kopien handelte, deren Originale zum Bestand berühmter 

englischer Schönheitengalerien gehörten. 

Eines der Porträts weist die Jahreszahl 1698 auf. 22 Daraus lässt sich schließen, dass 

Sophie Charlotte außer der von Besser gewürdigten Lieferung noch weitere Porträts aus 

England bezog. Angesichts der erst im Juli 1699 erfolgten offiziellen Einweihung des Kernbaus 

von Schloss Lietzenburg ist es ohnehin unwahrscheinlich, dass die Porträts sogleich 

nach ihrer Ankunft dort aufgehängt wurden. Zwar wurde im Jahr 1697 nachweislich an der 

Innenausstattung des Schlosses gearbeitet, doch hätten gerade Leinwandgemälde an den 

Wänden diese Arbeiten behindert. Womöglich hingen die Damenporträts also zunächst 

noch zwei Jahre im Appartement der Kurfürstin im Berliner Schloss, ehe sie dann nach Lietzenburg 

transferiert wurden. 

Bereits im Sommer 1697 wurden nachweislich Malereien im Schloss ausgeführt. Am 

10. November 1697 werden einem italienischen Freskomaler 400 Reichstaler angewiesen. 

»Seine Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg p., unser gnädigster Herr, 

befehlen dero p. Ledoltt hirmit gnädigst. Zum […] baw zu Lüzenburg über die, auf dieses 

Jahr bereits bezahlte 8000. Rtlr: noch Vierhundert Rthlr: inbehuf der abfindung des Italianischen 

Fresco Mahlers N. N. hierauff und gegen des Bauschreiber Jänickens Quitung aus 

denen Postgeldern zu bezahlen. Signatum Cölln p. den 10. November 1697.« 23 

Oben links auf diesem Blatt findet sich noch folgender Vermerk: 

»Den 10. Novemb. 1697. Zum Lietzenburgischen bau sollen 400 tal. 

gezahlet werden.« 24 

Es steht also außer Frage, dass sich diese Nachricht auf Lietzenburg bezieht. 25 Nicht zu 

klären ist, um welchen Maler es sich handelt. Der italienische Reisende Alessandro Bichi, 

der ein Jahr zuvor in Berlin weilte, hat dort mehrere italienische Maler angetroffen. »In Berlin 

leben viele italienische und zwar größtenteils mailändische Kaufleute; außer diesen einige 

Maler, so Giovanni Battista Bangi, der Bruder des Antonio genannt lo Spadarino, ein 

Miniaturmaler aus Rom, und Domenico Cadorati aus Como, ein trefflicher Freskenmaler.« 26 

In dem 1768 von Carl Heinrich von Heinecken herausgegebenen Künstlerlexikon ist ein 

Maler namens Rossi genannt, der angeblich in Charlottenburg tätig war. »Rossi, ein Historien-Mahler 

aus Ragusa gebürtig, hat auch perspectivische und Architectur-Stücke gemahlet, 

war unter Friedrich des I. Regierung nach Berlin berufen worden, und hat daselbst 

sowohl als zu Charlottenburg gearbeitet.« 27 

Keiner der genannten Maler ist allerdings näher greifbar oder gar mit konkreten Werken 

in Verbindung zu bringen. Überhaupt ist unklar, was der italienische Freskomaler in


Abb. 4 Schloss Charlottenburg, Vorkammer zum Audienzgemach 

in der Ersten Wohnung der Königin Sophie Charlotte, 1912 

Lietzenburg anfertigte. Die Deckenmalereien in den Haupträumen der Ersten Wohnung 

stammten von Augustin und Matthäus Terwesten und sind 1698 datiert (Abb. 4). Es wäre 

immerhin denkbar, dass sich die Rechnung auf eine Deckenausmalung im Obergeschoss 

bezieht, wie sie dort bis zur Zerstörung des Schlosses 1943 noch in zwei Räumen 

(Raum 205, 206) erhalten war. 28 

Schon ein Jahr vor seiner Einweihung wurde Lietzenburg vom Hof besucht. Johann Philipp 

Rebeur, der Erzieher des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (I.), notierte am 2. Mai 1698 

in sein Tagebuch, dass dieser im Garten Soldaten exerzieren ließ. 

»Il [d. i. der Kronprinz] fit exercer les soldats de son Regiment a Lutzelbourg, 

[…] Il est aussi tombé de cheval ce méme jour dans une cavalcade qui se fit au parc 

pour celebrer la fete de naiss. de Monseign. l’Electeur.« 29 

Am 23. Juli 1698 war der Kronprinz erneut in Lietzenburg, um dort Soldaten zu inspizieren. 

Ausdrücklich vermerkte Rebeur, dass der Junge kein Interesse für das Schloss, seine 

Ausstattung und den Park aufbrachte. Insbesondere die malerische Ausstattung scheint ihn 

gelangweilt zu haben. 

»Etant a Lutzelbourg, il temoignat plus de curiosite pour voir les soldats 

qui y étoient et examiner leur habillement et leurs armes que pour les Jardins, la maison ny 

la peinture disant qu’il ne se soucioit pas de toutes les fadaises de peintures.« 30


Auch diese Aussage macht nur Sinn, wenn damals bereits an der Innendekoration gearbeitet 

wurde und erste Resultate sichtbar waren. Neben der genannten Arbeit des italienischen 

Freskenmalers, die bereits 1697 fertiggestellt war, waren im Sommer 1698 womöglich auch 

schon die in dieses Jahr datierten Deckengemälde der Ersten Wohnung zu sehen (Abb. 4). 

Ebenfalls Rebeur verdanken wir die Nachricht, dass Friedrich III. mit seinem leitenden 

Architekten Martin Grünberg, der seit Nerings Tod den Schlossbau fortsetzte, unzufrieden 

war. Zu diesem Zeitpunkt war Grünberg bereits von der Bauleitung des Zeughauses entbunden 

worden. Im Verlauf des Jahres 1699 trat er auch von seinen übrigen Aufgaben 

zurück. Rebeur berichtet am 1. September 1698: 

»Il [d. i. der Kronprinz] me dit sur cela que je lavertissoit qu’il étoit indigne 

d’un Prince de s’emporter jamais, il me dit que Mr. L’El, sétoit pourtant emporté contre 

Mr. Gruneberg parce qu’il n’avoit pas achevé les batiments comme il le devoit; mais je 

donnai a cela le tour qu’il luy falloit donner.« 31 

Die Unzufriedenheit mit Grünberg währte jedoch schon länger. Ein dreiviertel Jahr zuvor 

hatte der Architekt und Mathematiker Leonhard Christoph Sturm ähnliches an Leibniz 

geschrieben, allerdings ohne Grünberg namentlich zu erwähnen. Sturm wollte eine Anstellung 

als Architekt oder Universitätslehrer erreichen und bat zu diesem Zweck Leibniz um 

Unterstützung. Der bislang unpublizierte Brief ist für die Architekturgeschichte des Barock 

in Norddeutschland von allgemeinem Interesse und wird hier deshalb in voller Länge 

zitiert. 

»HochEdler Vester und Hochgelahrter 

Insonders Hochgeneigter Herr 

und geEhrter Patron ! 

Daß Ew: Excellenz mein letztes wunderlich vorkommen ist, habe aus 

dero geneigten Schreiben ersehen; deswegen vor nöthig erachtet, meine intention in gegenwärtigen 

Zeilen deutlicher vorzustellen. Weil demnoch mein Verlangen sehr dahin stehet, 

aus Wolffenbüttel hinweg, und in andere dienste zu kommen, als habe mein Absehen auf 

verschiedene örther gerichtet, da einige Hoffnung vor mich seÿn mögte. 

Erstlich habe gehoffet in Hanover als Baumeister, und zugleich als Professor Matheseus, 

sonderlich beÿ dem jungen Printzen, gute und nützliche dienste thun zu können. 

Zum andern will mir auch Hoffnung anscheinen, zu der Employ noch einmahl zugelangen, 

welche mir in Berlin vor vierthalb Jahren versprochen worden, sonderlich weil 

mann itzo daselbst mit dem baumeister nicht zum besten zufrieden ist. 

Wann nun unter beiden Keines angehen wolte, so habe endlich wegen der Ruhe und 

Beständigkeit Lust zu dem universität Leben bekommen, und mein Absehen entweder auf 

Helmstadt, oder Auf Altorff, allwo mein Vatter nächst ab= und nach Tübingen ziehen wird 

gerichtet. 

In solchem Vorhaben gelanget nun an Ew: Exc: mein bitten, Ihrem mir geneigt gethanen 

Versprechen nach sich meinet wegen in Hanover wegen obgemeldeter baumeisterstelle, 

oder im fall diese nicht angehen wolte, wegen Helmstätt ferner zu bemühen, auch


darauff, wie weit es zu bringen seÿn mögte, mir, so ferne es ohne Ihre beschwehrde geschehen 

kan, geneigte antwort zu ertheilen. Ich werde vor solche gütigkeit beflißen seÿn, mich 

in allen gelegenheiten nach meinem Vermögen würklich zu erweißen, 

als 

Ew Excellenz 

gehorsamer diener 

Leonh: Christ: Sturm. Math: Pr. P. 

Wolffenbl. dn 24 st. Dec: 

1697.« 32 

Es war dann allerdings nicht Sturm, der in Berlin Grünberg nachfolgte. Andreas Schlüter – 

erst am Zeughaus, dann vor allem am Berliner Schloss und womöglich für kurze Zeit auch 

in Lietzenburg tätig 33 – und wenig später Johann Friedrich Eosander und Jean de Bodt traten 

an Grünbergs Stelle. Sturm fand 1702 eine Anstellung als Mathematikprofessor an der 

Viadrina in Frankfurt/Oder. 

Über Aspekte der Nutzung des Kernbaus von Lietzenburg nach seiner vorläufigen Fertigstellung 

informieren zwei eher versteckt publizierte Dokumente, auf die hier nochmals 

aufmerksam gemacht werden soll. Das eine bezieht sich auf den unteren Ovalen Saal 

(Abb. 9), der häufig als Festsaal diente. Schon bei der Einweihung des Schlosses am 1./11. 

Juli 1699 war er aufwendig geschmückt gewesen. 34 Ein knappes Jahr später, am 6. Juni 

1700, als Lietzenburg in die mehrtägigen Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit von Luise 

Dorothea Sophie, der Tochter Friedrichs III. aus erster Ehe, mit Friedrich von Hessen-Kassel 

einbezogen wurde, fand hier ein Bankett statt: 

»Die Tafeln, daran man gespeiset, waren in einem Saale beysammen, und 

eine um die andere im halben Mond, oder in Form eines Amphitheaters herum gesetzet. 

Die Fürstliche stand in der Mitten, einige Stuffen erhöhet, und diejenige der Hof=Leute, 

von 80. Personen auf ebener Erden und um die Fürstliche: so daß beyde, weilen die gnädigste 

Herrschafft an ihrer Tafel inwendig, und die Hof=Leute hingegen an der Ihrigen auswerts 

herum sassen, sich gar füglich einander sehen und gleichsam nur eine Gesellschaft 

zusammen machen konten.« 35 

Es gehörte zum besonderen Charakter von Lietzenburg, dass die Wohnräume der Kurfürstin 

im Erdgeschoss lagen, die weniger bedeutenden Gästewohnungen hingegen das durch 

den architektonischen Apparat eigentlich als Piano Nobile ausgezeichnete Obergeschoss 

einnahmen. Diese Situation kommt sehr schön in einem Brief des englischen Advokaten 

und Reisenden Thomas Burnett of Kemney (1656–1729) an Catharine Trotter Cockburn 

(1679–1749) vom 5. Dezember 1704 zum Ausdruck. Burnett hielt sich von Juli 1704 bis Januar 

1705 als Gast Sophie Charlottes in Berlin und Lietzenburg auf. Danach begleitete er die 

Königin nach Hannover, wo diese bekanntlich am 1. Februar überraschend starb.

»Good Madam, Yours of the latter end of summer last was very acceptable 

to me, and that in a very sad time, when I was attacked with a most violent and searching 

fever, which seized me all on a sudden about the last days of August last. I continued 

in my little chamber of court at Lutzenbourg, not being able to come to town hither in 

that condition. And the queen thought it would be of no continuance, and sent so often to 

see where I was, that upon the least ceasing of this fever, I was willing to creep down stairs 

to the low apartments, where the queen and the court were, to present myself.« 36 

4. Ehrenpforten 

für Charlottenburg (1706) 


Im Jahr 1706 publizierte der Verleger und Buchdrucker Andreas Luppius 

(1654–1731) zwei Kupferstiche mit Darstellungen von Ehrenpforten (Abb. 5, 7). 37 Dabei 

handelt es sich nicht um die Wiedergabe tatsächlich aufgerichteter Triumphbogen, sondern 

um Widmungsblätter. Sie sind auf die Hochzeit zwischen Kronprinz Friedrich Wilhelm (I.) 

und Sophie Dorothea von Hannover bezogen. Deren Vermählung war am 14. November 

1706 in Hannover in Stellvertretung vollzogen worden. Die eigentlichen Feierlichkeiten 

begannen mit der Ankunft der Braut am 26. November 1706 in Spandau und wurden in 

den folgenden Tagen in Berlin und vom 4. bis 8. Dezember 1706 auch in Charlottenburg 

fortgesetzt. Der festliche Einzug des Paares in Charlottenburg am 4. Dezember wurde in 

einer zeitgenössischen Schrift mit dem Titel Die große Preußische und Lüneburgische Vermählungs-Freude 

ausführlich beschrieben. 38 An diesem Tag wollte Luppius auch seine beiden 

Stiche überreichen. 

Zur Herstellung des einen Blattes (Abb. 5) bediente sich Luppius offensichtlich zweier 

bereits zwölf Jahre alter Kupferplatten. Diese hatte er anlässlich der am 1. Juli 1694 erfolgten 

Einweihung der Universität Halle anfertigen lassen und zu einem Dedikationsblatt zusammengesetzt 

(Abb. 6). Die größere der beiden Platten bildet die Ehrenpforte ab. Entwurf und 

Zeichnung stammten von Luppius, die Übertragung auf die Kupferplatte besorgte, wie die 

Signatur am linken unteren Rand verrät, der Kupferstecher Elias Nessenthaler. 39 Über der 

Ehrenpforte sitzt die kleinere Platte mit der Widmung an Friedrich III. und dessen Porträt 

im Zentrum. Sie geht ebenfalls auf eine Idee und Zeichnung von Luppius zurück. Für die 

Ausführung des Stiches engagierte er den für Porträtdarstellungen bekannten Leipziger Stecher 

Martin Bernigeroth. 40 Das Hallenser Blatt war im Vorfeld in Amsterdam gedruckt worden 

und wurde dann Teil einer umfassenden Schrift über die Gründungszeremonien der Universität. 

41 Sie enthält neben der Ehrenpforte eine Widmung an den Kurfürsten, die Gründungsurkunde 

sowie die Statuten, Lobgedichte und eine Beschreibung der Einweihungszeremonien. 

Luppius’ Ehrenpforte war nur Konzept, das mit dem realen, von den künftigen 

Studenten errichteten Triumphbogen auf dem Hallenser Markt nichts zu tun hatte. 42 

Dem 1706 für Charlottenburg angefertigten Kupferstich (Abb. 5) liegen exakt dieselben 

Platten zugrunde. Doch hat Luppius einige Änderungen an Insignien und Inschriften vor-


Abb. 5 Martin Bernigeroth und Elias Nessenthaler nach Andreas Luppius: Präsentationsblatt 

mit dem Entwurf einer Ehrenpforte, ursprünglich anlässlich der Einweihung 

der Universität Halle 1694, umgewidmet 1706 auf die Hochzeitsfeierlichkeiten 

des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (I.) und seiner Gemahlin Sophie 

Dorothea, 1694/1706, Kupferstich, GStAPK, I. HA, Rep. 21, Nr. 197(1705–1724), 

Bl. 722


Abb. 6 Martin Bernigeroth und Elias Nessenthaler nach Andreas Luppius: 

Präsentationsblatt mit dem Entwurf einer Ehrenpforte anläßlich der Einweihung 

der Universität Halle, 1694, Kupferstich, aus: Andreas Luppius, 

Nova Mirabilia & Relatio Curiosa […], Halle 1694


genommen, um der inzwischen erfolgten Rangerhöhung Friedrichs Rechnung zu tragen. 

Diese Änderungen und Ergänzungen fielen, wie der Vergleich offenlegt, überaus dilettantisch 

aus. In der Kopfleiste etwa ist das Schriftband um den Zusatz »REX Borussiae« erweitert 

worden. An die Stelle des Kurhuts tritt die Krone. Das Porträt Friedrichs verlor bei der 

nochmaligen Verwendung der Platte sehr an Schärfe. An der Ehrenpforte wurde das Kurwappen 

durch das königliche Wappen ersetzt. Auch die Inschrift im Bogen musste stellenweise 

aktualisiert werden. War der erste Stich in Amsterdam gedruckt worden, trat nun 

Charlottenburg an diese Stelle. Den Namen des Stechers Elias Nessenthaler, der auf dem 

Hallenser Blatt unten links angebracht war, beseitigte Luppius jetzt. 

Einen weiteren Triumphbogen konzipierte Luppius eigens für die kronprinzliche Hochzeit 

(Abb. 7). Er dürfte das Blatt auch allein gestochen haben. 43 Es ist von deutlich minderer 

Qualität als der zweitverwendete Stich (Abb. 5), für den er seinerzeit professionelle Stecher 

engagiert hatte. Die Thematik des Bogens ist nunmehr eigens auf das frisch vermählte 

Paar zugeschnitten, wie die Inschrift in der Bogenöffnung verrät: »Auf Ihro hoheit des 

Königlichē preuß Crohn-Prinzen Hn. Fridrich Wilhelms u der Crohn Prinzessin Dorothea 

Sophia Beÿlager Ao. 1706.« Auf der abschließenden Balustrade sitzen die bekrönten Porträts 

von Prinz und Prinzessin sowie in der Mitte König Friedrichs I. 

Die beiden Blätter brachten dem ohnehin streitbaren Luppius viel Ärger ein. Dies geht 

aus zwei Briefen hervor, die er im November und Dezember 1706 an König Friedrich I. richtete. 

Sie geben Einblick in das Leben in der am 5. April 1705 begründeten Stadt Charlottenburg. 

»Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König 

allergnädigster Herr 

Ewr Königl. Majestät Zum unsterblichen Ehren habe ich beÿkommende 

beÿde Ehrenpforten nach armen vermögen auf meine unkosten ausgefertiget und nebenst 

einigen gedrückten bogen und Glückwüntschung E. K. M. und Dero Crohnprinzen beÿ Ihro 

höchsterfreulichen Wiederkunfft aus Holland aus unterthänigster Devotion in Charlottenburg 

praesentiren wollen, weilen aber mir damahls gerathen worden, es würde sich beßer 

fügen auf den Einzug, als habe ichs biß dahin aufgeschoben, nachdem aber anitzo einige 

wenige Bürger zu Charlottenburg eine Ehrenpforte bauen wollen, und mir ehegestern 

Moritz Krüger solches gemeldet, so habe ich Ihm angezeiget daß ich zweÿ Ehrenpforten in 

Kupffer ausgefertiget hätte ümb selbige zum allerunterthsten. Willkommen zu praesentiren, 

auff deßen begehren habe ich auch beÿde nach Charlottenburg überbracht auch Ihme 

offeriret E. K. Majestät Bildnis, wie auch des Crohnprintzen und Crohnprinzeßin, zu ihrer 

Ehrenpforte zu begeben, auch was sonst mehr nöthig seÿn möchte. Es hat mich aber H. 

Cracau (welcher eben beÿm Trunck in Morizens Hause geseßen), mich so hart mit scheltworten 

angefahren daß ich dieses aus leichtfertigkeit gethan zum nachtheil ihrer der Bürger 

Ehrenpforte, da doch solches gantz falsch und erdichtet, indem solche Kupffer so bald 

nicht zu machen sind, ich auch mit viel Zeugen beweisen kan, daß selbige albereit vor 

3. Monathen verfertiget gewesen, und an dieser gegenwärtigen mit grünen Reisern ausge-


Abb. 7 Andreas Luppius: Präsentationsblatt mit dem Entwurf einer Ehrenpforte anlässlich 

der Hochzeitsfeierlichkeiten des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (I.) und seiner Gemahlin 

Sophie Dorothea, 1706, Kupferstich, GStAPK, I. HA, Rep. 21, Nr. 197 (1705–1724), Bl. 426


zierten Ehrenpforte, vor wenig tagen erst der anfang gemacht worden. Es rühret aber 

eigendlich des Hn Cracaus wiederwillen daher, daß er nebst Hn Schmieden mich durch den 

Landknecht hat Citiren laßen, ich bin aber eben in Berlin gewesen, bin aber dennoch, als 

ichs erfahren, zum Hn CammerSecretario Schmieden in sein Hauß gegangen, und habe Ihm 

Ewr Königl. Majestät allergndsten befehl und Privilegium gezeiget, daß alle diejenige die 

wieder mich etwas anbringen wolten, an das Königl. Cammer Gerichte verweisen in übrigen 

aber sich keiner Iurisdiction über mich anmaßen solten. als bitte Ew: Königl. Majestät 

ich allerunterthänigst mich nicht nur beÿ dero Königl. befehl und Privilegio fori, allergndst 

zu schützen, sondern auch diese meine wohlgemeinte ausgefertigte Ehrenpforten, 

welche doch viele verständige Leuthe gepriesen, allergndst. auffzunehmen, weilen mir es 

in Halle Anno 1694. beÿ der damahligen stifftung der Academie, wie auch des postmeister 

H. Madeweis in Kupfferstich ausgefertigte Ehrenpforte, nicht übel, sondern gndst. auffgenommen 

wurde, denn Ich opffere nach armen Vermögen meine Habe, so gut als ich sie 

habe, Nam ultra posse nemo obligatur. Ich ersterbe Ewr Königl. Majestät 

allerunterthänigster 

Andreas Luppius 

Berlin am 23. 9br. 1706.« 44 

Man erfährt von den Plänen der Charlottenburger Bürger, das Kronprinzenpaar bei deren 

Einzug mit einem Triumphbogen, einer, wie Luppius es nennt, »mit grünen Reisern ausgezierten 

Ehrenpforte« zu empfangen. Und tatsächlich war dieser Bogen am 4. Dezember 

1706 auch ausgeführt, wie die oben zitierte Schrift vermerkt: »So hatte auch eben diese Bürgerschaft 

eine recht schöne Ehrenpforte, welche wohl eine Admiration meritierte, aufführen 

lassen, auf welcher vierundzwanzig Trompeter und zwei Pauker placieret waren, 

die bei dem Durchzuge sich mit voller Lust hören ließen.« 45 Luppius vermutete, dass die 

Bürger seine Pforten auf Papier schon im Vorfeld als unliebsames Konkurrenzprojekt 

betrachteten. Schließlich wurden sie auch handgreiflich gegen ihn. 

»Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König 

allergnädigster Herr 

Diese zweÿ gegenwärtige Triumph und Ehrenpforten sind das Erste was 

ich in meiner Buchdruckerkunst zu Charlottenburg albereit vor 3. Monathen in Kupffer ausgefertiget, 

Gedruckt und zum allerunterthänigsten Willkommen Ewr Königl. Majestät 

gehorsamst praesentiren wollen, welches mir von einigen unverständigen wieder alle raison 

sehr übel genommen worden, sogar, daß der Türcke Assa gestern auf freÿer Straße 

getrauet mir für diese wohltat, anstatt der dancksagung, den buckel voll schläge zugeben; 

da doch allergnädigster Herr einem iedem solches freÿ stehet, Ich auch ao. 1694. zu Halle 

beÿ Einweÿhung der Academie ebenfalls dergleichen Ehrenpforte in Kupffer ausgefertiget, 

wie auch der Postmeister Hr. Madeweis und andre mehr gethan, welches Ewr: Königl. 

Majestät damahls allergnädigst auffgenommen auch niemand etwas dawieder gesprochen, 

da doch viel tausend kluge Geister daselbst beÿsammen gewesen und alles gar genau zu


beurtheilen gewust; Bitte demnach Ew: Königl. Majestät allerunterthänigst diese meine 

wohlgemeinte Arbeit gnädigst aufzunehmen und mich vor aller boßheit und gewaltthätigkeit 

meiner feinde gndst. zuschützen. Ich wüntsche Ewr Königl. Maÿtt: langes leben, 

beständige Gesundheit und alles höchstglückliche von Gott gesegnete Wohlergehen und 

ich ersterbe 

Ewr Königlichen Majestät 

meines allergnädigsten Herren 

P. S. 

Ich habe auch einen Mann in meinem Hause darzugehalten der mit an der Charlottenburgischen 

Ehrenpforte gearbeitet, gewachet und so vielmahl auffgezogen als es von Ihm 

begehret worden, dennoch ist man damit nicht zufrieden gewesen, weilen Er sich nicht 

neu mundiren können und haben das Königl. Gewehr so mir gegeben worden mit Gewalt 

aus meinem Hause abgeholet, damit weder Ich weder mein Haußgenoße, beÿ dem Königl. 

Einzuge nicht mit aufziehen und meine allerunterthst. Dienste abstatten können. 

allerunterthänigster 

treuergebenster 

Andreas Luppius 

Königl. Preuß. HoffBuchdr: 

Berlin den 4. Dec. 1706.« 46 

Der hier genannte »Türcke Assa«, der Luppius malträtierte, ist Friedrich Wilhelm Hassan 

(1672–1728), der zusammen mit seinem Landsmann Friedrich Aly in Diensten Sophie Charlottes 

stand und seit 1704/1705 ein Freihaus in der Schloßstraße bewohnte. 47 Luppius 

beschwerte sich ferner darüber, dass ihm das Gewehr abgenommen worden war und er deshalb 

nicht am Einzug der königlichen Familie teilnehmen konnte. Der genannten Schrift 

über die Hochzeit ist zu entnehmen, dass »auch von der Bürgerschaft, die noch zur Zeit 

nicht über 50 Mann ausmachte, aber in guten Kleidern, mit gold=egal=bordierten Hüten 

und mit gleicher Art Bändern gezieret erschien, mit dem Gewehr, darinnen sie stunde, die 

unterthänigste Schuldigkeit abgestattet« wurde. 48 

An den Schwierigkeiten mit seinen Mitbürgern dürfte Luppius nicht unschuldig gewesen 

sein. Dies legt zumindest sein Lebenslauf nahe. Geboren wurde Luppius am 20. Dezember 

1654 im sächsischen Kyhna. 49 Von 1681 bis 1685 trat er als Buchhändler in Nimwegen 

in Erscheinung, ehe er 1685 nach Wesel übersiedelte. In den folgenden Jahren erwarb und 

begründete er Verlage mit Sitz in Duisburg, Amsterdam, Leipzig, Frankfurt a. M., Lüneburg, 

Osnabrück und Münster. Er machte sich als Verleger mystischer und pietistischer Literatur 

einen Namen. 1686 verlieh ihm Kurfürst Friedrich III. das Buchdruckerprivileg. Von da an 

ist er vor allem in Halle und Leipzig nachweisbar. Als er 1702 wegen Beleidigung aus Leipzig 

verwiesen wurde, ging er nach Berlin. 1703 ernannte ihn Königin Sophie Charlotte zum 

Hofbuchdrucker in Lietzenburg, wo er ein Freihaus bezog. Ab 1705 verlor er allmählich die 

Unterstützung des Hofes, dessen Erwartungen seine Arbeiten nicht erfüllen konnten. Die 

oben zitierten Briefe legen nahe, dass seine Druckprivilegien nicht unangefochten waren.


1707 soll er auch in Berlin mit dem Gesetz in Konflikt geraten und kurze Zeit sogar inhaftiert 

gewesen sein. Sein Geschäft lief zunehmend schlechter und er verlor weitgehend seinen 

Besitz. 1731 starb Luppius. Wie die Kupferstiche der beiden Triumphbogen belegen, 

betätigte er sich nicht nur als Drucker und Verleger, sondern bisweilen auch als Zeichner 

und Radierer. Friedrich Nicolai schätzte ihn nicht: »Andreas Luppius, ein Kunsthändler, der 

auch selbst (obgleich schlecht) radirte. Er war vorher Buchhändler in Halle, und kam von 

da nach Berlin. Er legte 1704 in Charlottenburg (damals noch Lützeburg) eine Buchdruckerey 

an (die aber nicht lange dauerte). Seine eigne Arbeit ist nur sehr mittelmäßig.« 50 

5. Zu Ausstattung und Nutzung von 

Schloss Charlottenburg (1706–1708) 

Drei bislang unpublizierte Quellen werfen ein neues Licht auf die Ausstattung 

eines der beiden Ovalen Säle im Kernbau des Schlosses (Abb. 8). Markgraf Albrecht 

Friedrich, der während der Reise Friedrichs I. nach Kleve und Holland im Sommer 1706 

die Statthalterschaft in Berlin innehatte, hielt den König durch Briefe über den Fortgang 

der Bauarbeiten in seinen Schlössern auf dem Laufenden. Aus seinem Schreiben vom 

19. Juni 1706 geht hervor, dass er die Erweiterung der Stadt Charlottenburg vorantrieb. 

Zudem berichtete er, dass der berühmte Lackkünstler Gérard Dagly, der bereits seit 1687 

in Diensten des brandenburgischen Hofes stand, im Schloss die Arbeit an einer Glasvitrine 

aufgenommen hatte. 

»Ich habe Ew. May: unterthänigst berichten wollen, daß ich nacher Charlottenburg 

bin geweßen und habe etsliche platze der statt außgeteilet, und will hoffen daß 

wenn Ew. May: werden wiederkommen die Stat verändert werden finden, Dagelÿ hat an 

daß gläser spinde angefangen zu arbeiten verhoffe, daß es balde wird fertig werden« 51 . 

Knapp zwei Monate später kann Markgraf Albrecht dem Kurfürsten die Fertigstellung der 

Vitrine melden: 

»ich bin gestern zu Charlottenburg gewesen, und habe die Capelle gesehen 

welche sehr schön ist, daß gleser spinde ist auch fertich, und habe die gleser alle wieder 

eingesetzt, ich wünsche nichts mehr alß die genade balde wieder zu haben, Ew: May: 

die hände zu küssen« 52 . 

Außerdem existiert glücklicherweise noch ein Bericht des russischen Gesandten Boris Ivanovi˘c 

Kurakin (1676–1727), der genau in der Zwischenzeit am 27. Juli 1706 Charlottenburg 

besuchte und dabei ein Buffet erwähnt, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um 

das von Dagly hergestellte »gläser spinde« handelt.


Abb. 8 Johann Friedrich Eosander: Schloss Charlottenburg, Grundriss des Erdgeschosses, 

Berlin um 1710 (Umzeichnung mit modernen Raumnummern), Dresden, 

Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, M 63, Bl. 18 

»Dort befindet sich in einem runden Saal ein Ofen und diesem Ofen in 

Proportion gegenüber ist ein anderer Ofen, in welchem ein kleines Buffet gemacht ist und 

der Schlüssel von diesem Buffet befindet sich beim König selbst. Und alle seine geliebten 

Kristallgefäße stehen hier.« 53 

Bei dem erwähnten runden Saal kann es sich nur um einen der beiden zum Garten gelegenen 

ovalen Säle (Raum 116, 211) handeln. Die davor gelegenen runden Säle (Raum 115, 

210) entstanden erst mit der Errichtung des Kuppelturms ab 1710. 54 Zudem sind sie nicht 

beheizbar. Ob Kurakin nun den Ovalen Saal im Erdgeschoss (Raum 116) oder denjenigen 

im Obergeschoss (Raum 211) sah, ist dagegen nicht ganz eindeutig zu entscheiden (Abb. 9, 

10). Zwei Gründe sprechen jedoch für das Erdgeschoss: Zum einen lagen hier auch die 

königlichen Gemächer, so dass der König damit die geschätzte Gläsersammlung in seiner 

Nähe gehabt hätte. Zum zweiten ist noch für die Zeit um 1770/1780 in diesem Saal tatsächlich 

ein Ofen nachgewiesen. 55 

Kurakin beschrieb eine ungewöhnliche Situation: Die Vitrine habe die Gestalt eines 

Ofens besessen und als Pendant habe auf der anderen Seite ein wirklicher Ofen gestanden. 

Diese Beobachtung deckt sich mit den baulichen Verhältnissen im unteren Ovalen Saal 

(Abb. 9). Von den beiden dort heute vorhandenen Kaminen ist nur der westliche (der auf 

Abb. 9 rechte) tatsächlich beheizbar. Der östliche ist als Attrappe ausgeführt, denn der Mau-


Abb. 9 Schloss Charlottenburg, Unterer Ovaler Saal, um 1930 

erkern dahinter ist durch eine Wendeltreppe ausgehöhlt, so dass der Platz für einen Kaminabzug 

fehlt (vgl. Abb. 2, 8). Dementsprechend befand sich also 1706 auch nur ein Ofen in 

diesem Raum, eben an der Südwestseite, während im Südosten die Glasvitrine gestanden 

haben dürfte. 

Wann der Ofen in diesen Raum kam, ist nicht ganz klar. Das unmittelbar nach dem Tod 

von Sophie Charlotte angefertigte Inventar vom April 1705 vermerkt weder Kamine noch 

einen Ofen. Daraus kann man schließen, dass der Ofen womöglich erst danach, also 1705 

oder in der ersten Hälfte des Jahres 1706 und damit in einer Konzeption mit dem Gläserspind 

entstand. Die Baugeschichte der beiden ovalen Säle ist ohnehin überaus kompliziert 

und längst noch nicht in allen Teilen erforscht. Dies zeigt sich jetzt erneut, denn bislang 

war unbekannt, dass im unteren Saal bis ins ausgehende 18. Jahrhundert ein Ofen stand. 

Der Gläserspind hingegen dürfte bereits früher umgesetzt worden sein. Im Bericht des 

Kastellans Daun von 1760, der detailliert die Verwüstungen und Plünderungen russischer 

Truppen im Schloss verzeichnet, ist im unteren Ovalen Saal kein solcher Spind mehr vermerkt. 

56 Stattdessen findet sich in seiner Schilderung des ehemaligen Schlafzimmers des 

Königs (Raum 96) folgende Notiz: »Das Laquirte Spinde ist zerschlagen.« 57 Hierbei könnte 

es sich sehr wohl um Daglys 1706 angefertigtes »gleser spinde« handeln, das in jedem Fall,


Abb. 10 Schloss Charlottenburg, Oberer Ovaler 

Saal, um 1970 

eben weil es von Dagly stammte, eine Lackarbeit gewesen sein muss. 58 Die Frage nach dem 

Verbleib des Möbels ist durch Dauns Bericht ebenfalls hinlänglich beantwortet. 

Ob hinter Ofen und Glasvitrine bereits von Anfang an Kaminöffnungen lagen, lässt sich 

beim derzeitigen Forschungsstand nicht klären. Die jetzigen Kaminumrahmungen aus Arabescato-Marmor 

sind jedenfalls erst im 19. Jahrhundert im Stil des Neorokoko angefertigt 

worden und nicht, wie bislang angenommen, bereits 1735. 59 Dieser Schluss ergibt sich aus 

stilistischen Gründen. 60 Zudem stand hier ja bis mindestens 1770/1780 noch der Ofen, der 

sicherlich entfernt worden wäre, hätte man tatsächlich 1735 den Kamin erneuert. Die hier 

kurz skizzierten Beobachtungen und Überlegungen zeigen, wie ungenau unsere Kenntnis 

von einem der wichtigsten Räume im Schloss Charlottenburg gegenwärtig noch ist. Das 

gleiche dürfte für den Ovalen Saal im Obergeschoss gelten. Es erscheint zumindest fraglich, 

ob der Raum ursprünglich nicht doch beheizbar gewesen war. Die ehemalige Schlösserdirektorin 

Margarete Kühn datierte die Kamine gänzlich ins 19. Jahrhunderts und ließ sie 

bei der Wiederherstellung des Raums nach dem Krieg 1961/1962 entfernen (Abb. 10). 

Beispiele für Glasvitrinen mit kostbaren Exponaten sind im Berliner Schloss überliefert. 

Ebenfalls ein russischer Reisender, Andrej Matvěevič Apraksin, sah dort 1699 »kleine 

Schränke: einer mit Kristallgefäßen, der zweite mit Glasgefäßen, der dritte mit Jaspisgefäßen, 

4 goldenen, viele mit Diamanten« 61. Es dürfte sich hierbei um die pyramidenförmigen 

Vitrinen handeln, die eine Darstellung im Thesaurus Brandenburgicus zeigt (Abb. 11). 

Auch hier zeigt sich eine besondere Wertschätzung des Kurfürsten, der die Sammlung in 

einer Art Geheimkabinett aufbewahrte. Im zugehörigen Text ist die Rede von »quatuor


Abb. 11 Ansicht des »geheimsten Kabinetts« Friedrichs 

III. in der Kunstkammer des Berliner Schlosses mit Vitrinen 

in Pyramidenform, 1696, Kupferstich, aus: Lorenz 

Beger: Thesaurus Brandenburgicus, Bd. 1, Cölln/Spree 

1696, S. 226 

Abb. 12 Schloss Tamsel, Ofen aus 

Eisen und Messing in Gestalt eines Spiegelsekretärs, 

1727, Zustand vor 1945 

illas Pyramides […] quae intimum Electoris Conclave exornant« 62 . Im Charlottenburger 

Schloss war das Paar aus Ofen und Glasschrank formal eng aufeinander abgestimmt. Kurakin 

bezeichnet die Vitrine als »Ofen, in welchem ein kleines Buffet gemacht«. Nimmt man 

Kurakins Bericht ernst, so gab in diesem Fall also die Gestalt des Ofens diejenige des Glasschranks 

vor. Dabei bleibt unklar, ob es sich um einen Kachelofen oder einen Ofen aus 

Eisen handelte. Umgekehrt sind Beispiele für Öfen bekannt, die die Form von Möbeln 

annahmen. Im Tafelgemach des Berliner Schlosses, der zweiten Paradevorkammer, befand 

sich zumindest bis 1700 ein Kachelofen in der Architektur eines Buffetschranks, der das 

exakte Pendant zu einem wirklichen Silberbuffet bildete (beide nach 1690). 63 In Schloss 

Tamsel stand ein Ofen in Gestalt eines barocken Spiegelsekretärs, der in das Jahr 1727 

datiert ist (Abb. 12). 64 

Der oben erwähnte Bericht Kurakins gibt einen Eindruck vom Zustand des Schlosses im 

Jahr 1706. 

»27. Juli. Aus Berlin fuhr ich nach ˇ Sarlotenburch, dieses Dorf befindet 

sich von Berlin in einer Entfernung von einer Meile oder 4 Moskauer Werst, zwischen 

Wäldchen, an einem niedrig gelegenen Ort/Stelle.


[…] 

Die Gemächer sind schön gemacht, nur noch nicht vollendet, und in ihnen befindet sich 

eine sehr reiche Ausstattung, wo ich einen Saal sah, ausgestattet mit Porzellan [iz porcelinu] 

und Spiegeln, was ich so [noch] nirgends gesehen habe. In diesem Haus sah ich das Bildnis 

[persona] eines griechischen Bischofs im Ornat und neben ihm das Bild [persona] der Frau 

von Andrej Matvfev zwei[fach], eines [der Bilder] mit einer Krone [Kopfschmuck] und im russischen 

Putz und das andere in einem französischen Kleid und vielen wunderbaren Applikationen 

[»pisem«; pis’mo eigentlich Brief, Schreiben; Schrift, -zeichen] und reichem Putz. 

Das Dorf ist ein ausgesprochenes Lustdorf, und besitzt einen ausgezeichneten Garten, 

nur ist er noch nicht fertiggestellt; und durch den Garten sind vom Fluß aus Kanäle gezogen 

und bei diesen Kanälen hat man – zur Belustigung – Kähne gebaut, mit denen man 

fährt. Dort befindet sich in einem runden Saal ein Ofen und diesem Ofen in Proportion 

gegenüber ist ein anderer Ofen, in welchem ein kleines Buffet gemacht ist und der Schlüssel 

von diesem Buffet befindet sich beim König selbst. Und alle seine geliebten Kristallgefäße 

stehen hier.« 65 

Besonders das Porzellankabinett am westlichen Ende der Enfilade beeindruckte Kurakin 

(Raum 95). Dass seine Ausstattung damals schon weit fortgeschritten war, belegen die 

bereits bekannten Dokumente. 66 Des weiteren wurden Kurakin auch die Räume der Zweiten 

Wohnung der verstorbenen Königin gezeigt. Er erwähnt drei Gemälde, von denen noch 

zwei existieren: Schon das Inventar von 1705 verzeichnet im Toilettezimmer (Raum 110) 

die Porträts von Neofilo Vidola, Erzbischofs von Philipopel, und der Frau des russischen 

Gesandten Matvěev, wo sie noch heute hängen. 67 Kurakin erwähnte noch ein zweites Porträt 

von Matvěevs Frau, das sich im Inventar von 1705 allerdings nicht eindeutig identifizieren 

lässt. Vielleicht ist es identisch mit einem der zahlreichen Damenporträts in der Ersten 

Wohnung, von denen – abgesehen von den oben beschriebenen englischen Porträts – nur 

wenige identifiziert sind. 68 

Kürzlich wurde außerdem der Bericht eines anonymen Venezianers veröffentlicht, der 

sich im Jahr 1708 in Berlin aufhielt und dabei am 21. Oktober auch einen Abstecher nach 

Charlottenburg unternahm. 

»Domenica 21 andai á Ciarlotemburgh luogho di delitia, Ia strada é un 

Viale dritissimo dá Berlino sino al Palazzo, subito fuori della porta ultima della Cittá si entra 

in un‘ amenissimo Boscho che ripieno di Cervi e Daini dá un grandissimo passatempo a’ 

viandanti, a’ fianchi della Strada sono collone di legno con un Ferale di Vetro Nella Cima, 

che continuano tutta la lontananza della Strada che é longa quatro miglia e questi sono acesi 

tutte le notti quando il Ré si ritrova á Ciarlottemburgh p comodo di chi Stá continuamente 

alla Corte. il Palazzo é Fabricha nova di gran Faciata con due Iongissimi Bracci, oltre altri 

due che ripiglian la Faciata stessa, e Formano dalla parte del Giardino una sola Fronte, parte 

del Corpo di mezzo é terminato il restante al di dentro ricerca I’ultima mano, Ii apartamenti 

Reali sono richi di Razzi á seta, et oro, lumiere, Torciere Cavioni ‘d Argento in ogni Camera, 

frá le altre Una né fú á Damasci co’ Fogliami di ricamo ‘d Oro si ben compartiti che spi-


cavano molto la Camera dove il Ré dorme há tutto il suo regio bisogno sopra il Tavolino ‘d 

Oro puro e cosi et in altri 30 luoghi che tiene vicino si vede una cifra tutta Diamanti et altre 

simili rarittá á torno il muro; oltre 4 gabinetti con Ritrattini in picolo de Prencipi che certo 

sono rarissimi, oltre poi un Camerone tutto di robba chinese, con gran Vasi altissimi, má 

credo di Delft. il Giardino há Stradoni che stracano I’Ochio, Laghi con bellissime Barche 

guardati da 12 Canoni di Bronzo oltre molti piciolini. Strade coperte tutte di Iegno dipinte 

con erbe che serpegiano, Vasi indorati di bellissima inventione donai buona mano e partij 

p Berlino […].« 69 

Der Bericht trägt zur Baugeschichte des Schlosses wenig Neues bei. Im Äußern wie im 

Innern waren die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Immerhin überliefert er ein allgemeines 

Bild vom Reichtum der Ausstattung in den königlichen Gemächern (»apartamenti 

Reali«). An konkreten Räumen werden zum einen das Schlafgemach Friedrichs I. (Raum 96) 

genannt, in dem ein goldener Tisch (»il Tavolino ‘d Oro puro«) hervorstach. Außerdem sah 

der Venezianer das anschließende Porzellankabinett (Raum 95), das er als «Camerone tutto 

di robba chinese, con gran Vasi altissimi, má credo di Delft« charakterisiert. Er irrt allerdings, 

wenn er die großen Vasen für Delfter Fayencen hält. Bei den schließlich 1717 zusammen 

mit weiteren Exemplaren aus Oranienburg an August den Starken gegen 600 Reiter 

getauschten Vasen – daher der Name »Dragonervase« – handelte es sich tatsächlich um chinesisches 

Porzellan. 

Für die Baugeschichte bedeutend ist der bislang unpublizierte Bericht des Bauschreibers 

Peter Jänicke vom 18. Dezember 1708. Darin geht es um die Vergoldung des Treppengeländers 

(Abb. 13). 

»Supplicirender Mahler Weißhuth, hat das Eÿßerne Geländer auf der 

Treppe zu Charlottenburg, zwart in dießem Frühjahre Vergüldet Daß Er sich aber darauf 

beziehet, Eß wehren Gipser=Bildt=hauer undt Klein[?]schmiede, mehrentheils, Undt Er 

nicht, bezahlet, ist die ursache, weilen jene, Ihre arbeit albereits beylebzeiyten Ihro Mayst. 

der Höchstseel. Königin, Die Ihnen die Zahlung thun laßen, Verfertiget, Er aber die seinige 

allererst Vor 3/4 jahren Verrichtet hat, Daher Er so woll dieser Wegen, als auch waß Er 

Wegen der, beÿm Cronprintzen Beÿlager angestelleten Illumination, zufordern hat, an diejenige 

gelder, welche zu abführung der alten Bauschulden, in 4. nacheinanderfolgenden jahren 

die kommen sollen, Verwiesen worden, Von welcher Er dann auch Seine Befriedigung 

zu gewarthen haben Wirdt. Berlin, den 18. Xbr. 1708. Pjänick.« 70 

Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, dass der – ansonsten unbekannte – Maler Andreas 

Weißhuth zu Anfang des Jahres 1708 (»Vor 3/4 jahren«) das Treppengeländer vergoldete. 

Weiter ist dem Text zu entnehmen, dass Weißhuth die Arbeit nicht etwa an einer jüngst 

erst errichteten Treppe ausführte. Vielmehr wird gesagt, dass andere an der Treppe beteiligte 

Künstler »Ihre arbeit albereits beylebzeiyten Ihrer Mayst. der Höchstseel. Königin« verrichtet 

hätten. Es handelt sich also um dieselbe Treppe, die im Inventar von 1705 als »neue 

treppe« bezeichnet wird. 71


Abb. 13 Johann Friedrich Eosander: Schloss Lietzenburg, Entwurf für den unteren Treppenarm mit 

Schnitt durch den ersten Wendepodest, Berlin 1701/1704, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und 

Universitätsbibliothek Dresden, Archit. 261, Bl. 5 

6. Die Anfänge des Bernsteinzimmers 

Es ist seit langem bekannt, dass die Ursprünge des legendären Bernsteinzimmers 

(Abb. 15) in Charlottenburg liegen. 72 Eine Akte im Geheimen Staatsarchiv Preußischer 

Kulturbesitz enthält hierzu zahlreiche Dokumente. 73 Schon früher wurde vermutet, 

dass der hierfür vorgesehene Raum die Rote Kammer (Raum 100) gewesen sein könnte 

(Abb. 14), denn den Quellen ist zu entnehmen, dass es sich um einen galerieartigen Raum 

handelte. 74 Diese Vermutung wird nun durch eine bislang unbekannte und unveröffentlichte 

Quelle zur Gewissheit. Eine Liste aus dem Jahr 1710 führt die ein Jahr zuvor durchgeführte 

Neuausstattung einiger Räume im Charlottenburger Schloss auf. Im November 1708 

hatte Friedrich I. zum dritten Mal geheiratet. Im Anschluss daran wurden auch in den Lustschlössern 

einige Räume für die Bedürfnisse der neuen Königin hergerichtet. 

»Anno 1709 ist auff Seiner Königl. Mayst. Lüsthäuser nachfolgende Tapezier 

arbeit gemacht worden 

[…]


Abb. 14 Schloss Charlottenburg, Rote Kammer, 1999 

zu charlottenborg 

2 Cameren Vor die Königin beschlagen 

die eine mit goldt die ander mit silber 

aus gemacht wie aug ein neü bette 

die bernstein Camer mit Carmosin damast 

und güld brelatebanden beschlagen 

3 Cameren Vor die Hoffmeisterin Von die 

Königin beschlagen aug etliche fenster 

gardinen gemacht daran 2 gesellen gearbeit 

10 tage, ieder den tag 3 gr. Kostgelt … 2 [Tlr.] 12 [Gr.]« 75 

Der Liste ist zu entnehmen, dass 1709 endgültig die Idee einer »bernstein Cammer« in 

Charlottenburg aufgegeben wurde. Nun wurde der Raum mit »Carmoisin Damast und güld 

brelatebanden beschlagen«. Diese Wandbespannung behielt er – nach dem letzten Krieg 

freilich rekonstruiert – bis heute. Im bereits genannten Bericht des Kastellans Daun über

Abb. 15 Zarskoje Selo, Bernsteinzimmer, um 1924 


die Zerstörungen im Schloss im Jahr 1760 wird der Raum als »roth mit goldgestückten 

Damast Cammer« bezeichnet. 76 Das 1770/1780 angefertigte Inventar nennt »eine roth 

Damstne Tapéte, starck mit goldenen Tressen en Dessein besetzt« 77 . Der Raum wurde daher 

ab dem späten 19. Jahrhundert auch als Rotes Tressenzimmer bezeichnet. 

Die Geschichte des Bernsteinzimmers in Charlottenburg endete im Jahr 1709. Weitere 

Stationen waren Schloss Oranienburg und das Berliner Schloss, ehe es Friedrich Wilhelm I. 

1716 Zar Peter dem Großen schenkte. 78 Über die Herstellung der Bernsteinpaneele und die 

beteiligten Künstler liegen, gerade was die Charlottenburger Jahre anbelangt, ausführliche 

Schriftquellen vor. 79 Sie verdanken ihre Existenz einem Streit, der 1706 zwischen dem leitenden 

Architekten Johann Friedrich Eosander und dem bis dahin mit dem Bernsteinzimmer 

beauftragten Bernsteindreher Gottfried Wolffram entbrannte. Als Folge dieses Streits 

wurde Wolffram durch die Danziger Meister Ernst Schacht und Gottfried Turow ersetzt. 

Damit war der Konflikt keineswegs beendet, denn Wolffram fühlte sich ungerecht behandelt 

und legte Beschwerde über seine Entlassung ein. Vor allem sah er sich für die geleistete 

Arbeit unzureichend entlohnt. Erst 1709 wurde eine Untersuchungskommission ein-


berufen. Da sich Wolffram bald darauf nach Kopenhagen begab, ruhte die Angelegenheit 

für weitere zwei Jahre. Als er dann 1711 nach Berlin zurückkehrte, betrieb er die Wiederaufnahme 

der Untersuchungen. Seine Ansprüche wurden schließlich nicht anerkannt. Der 

Verlauf der Untersuchung im einzelnen ist hier nicht von Bedeutung. Im folgenden soll nur 

auf die für Charlottenburg relevanten Dokumente eingegangen werden. 

Von beiden Kontrahenten sind Schilderungen des Streits überliefert. Wolffram beschreibt 

ihn aus seiner Sicht in einem Brief an den König vom 24. April 1711. 

»Wie ich nun eine große Wand zu demjenigen Zimmer, wozu Ew. Königl. 

Maÿt. besagte kostbahre Bernstein arbeith destiniret, fertig und zu den übrigen Wänden 

einen guthen anfang in Vorrath gemacht gehabt; hat Ew. Königl. Maÿt. Obrister und Baw 

Director der H. Eosander, seiner Gewohnheit nach, die Ehre haben wollen, solche wand 

Ew. Königl. Maÿt. alß seine eigene invention zu praesentiren, und hat in Ew. Königl. Maÿt. 

Abwesen nach Holland, wieder Ihro Königl. Hoheiten des Herrn Statthalters außtrücklichen 

ofters wiederhohlten Verboth, mir die Wand in meinem Abwesen durch mehr den 20. 

bewaffneten von der Baw compagnie mit gewalt und erbrechung der Thüren auß meinem 

Hauße nehmen, und sie nach Charlottenburg bringen laßen, wodurch die Wand nicht 

wenig beschädiget, auch unter anderen der große darin befindliche Spiegel zerbrochen 

worden. Hierauff hat Er mich von der Arbeith verstoßen, fälschlich vorgegeben, ich wolte 

selbige nicht verfertigen, und leuthe, die doch der arbeith nicht gewachsen, und nimmermehr 

Ew. Königl. Maÿt. intention erreichen werden, mit hindansetzung Ew. Königl. Maÿt. 

interesse, vor sich selbst verschrieben, und dadurch verursachet, daß die arbeith, da sie 

längst hätte können vergeßen seÿn, biß dato noch nicht fertig worden; ich will alhir nicht 

sagen, sondern es wirt sich hinkünftig von selbst schon hervor thun, wie mit dem kostbahren 

Ew. Königl. Maÿt. bernstein umbgangen, und zu nicht geringen Ew. Königl. Maÿt. 

Schaden damit haußgehalten worden«. 80 

Der Vorfall ereignete sich also just zu der Zeit, als der König im Sommer 1706 in Holland 

weilte und Dagly nur einige Räume weiter an dem oben genannten »gläser spinde« arbeitete. 

Eosander ließ Wolfframs Arbeit daraufhin von den beiden Danziger Bernsteindrehern 

taxieren. Sie prüften bei jeder Einzelposition, ob der von Wolffram geforderte Preise berechtigt 

sei und verpflichteten sich zugleich, die noch ausstehenden Arbeiten zu dem von ihnen 

genannten niedrigeren Preis fortzuführen. Außer vielen Einzelformen, die noch nicht zu 

ganzen Paneelen zusammengeführt waren, nennt die Taxliste »die Große Wandt so bereits 

in Charlottenburg angesetzet gewesen« 81 . Es muss offen bleiben, ob es sich hierbei nur um 

ein einzelnes großes Wandstück handelte – solche wurden später mehrfach in einer vor der 

Versendung nach Russland angefertigten Stückliste genannt 82 – oder ob gar schon die 

gesamte, den Fenstern gegenüberliegende Längswand verkleidet war. Letzteres erscheint 

naheliegender. Es kann nicht verwundern, dass Wolffram sich über die Vorgehensweise 

Eosanders sehr verärgert zeigte. Seine Konkurrenten taxierten vor allem die Teile überaus 

niedrig, die er bereits vollendet hatte. So bezifferten sie die genannte »Große Wand« auf 

500 Taler, während Wolffram 1700 Taler forderte. Es scheint, dass sie Wolffram durch sol-


che fiktiven Dumping-Preise – fiktiv, denn sie selbst mussten die Leistung zu diesem Preis 

ja nicht mehr erbringen – aus dem Geschäft drängten. So schreibt Wolffram in dem genannten 

Brief vom 24. April 1711 weiter: 

»da immittelß der H. Eosander Ew. Königl. Maÿt. jederzeith verführet, 

ich wäre allemahl richtig bezahlet, Ja umb seinen Haß wieder außzuüben, weil ich Ihm die 

obbesagte Wand nicht habe wollen außfolgen laßen, gesuchet, mich umb mein verdientes 

lohn zu bringen, zu dem Ende Er die von mir gemachte arbeith einseitig, und ohne den 

geringsten Schein oder ordnung von rechten durch zwenne meiner feinde, und mit welchen 

ich im proceß gelegen, taxiren laßen, von welcher Taxe die ungültigkeit und unbilligkeit 

von selbsten ins auge leuchtet.« 83 

Eosanders Version des Konflikts findet sich in einem »Memoriale betreffend den abgesetzten 

börnsteindreher Wollfram«, das bereits im Mai 1709 entstanden sein dürfte. Es wird 

hier vollständig wiedergegeben: 

»Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster 

König und Churfürst 

allergnädigster Herr, 

Eß hat der Börnstein-Dreher Wolffram an Ew. Königl. Maÿ. eine mit 

unwahrheit, und boßheit angefültes memorial übergeben, in welchen er gedencket daß Ew: 

Königl. Maÿ: tt ihm mit seine familie von Königsberg berufen laßen, welches wie alles übriges 

so Er in dem memorial gesetzet gantz falsch, dan er von sich selbsten anhero gekommen, 

und unterschiedl. mahlen, ümb. die Arbeith gebehten. Die Ursach warümb Er auß 

der Arbeit gesetzet worden; doch aber auf Ew: Königl. Maÿ: tt hohes Befehl ist folgende. 

Eß ließ sich dieser Wolffram verlauten, das daß Gemach, so mit börnstein solte bekleidet 

werden, woll über 20000 Rthlr. Arbeits Lohn kommen dörffte, zu dehm folgete er auch 

den dessin nicht, so ich ihm auf Ewer Königl. Maÿ: tt Befehl gegeben sondern machte viele 

Kleinigkeiten darin die den dessin nur verderbete, die arbeit desto kostbahrer machete und 

auf der Langen Bancke zöge, Da nuhn kein ander Börnstein=Dreher hier wahr den man 

ihn entgegen setzen könte, ümb zu wißen waß das ArbeitsLohn kommen könte, und wieviel 

Börnstein dazu verbrauchet würde. Alß haben Ew: Königl. Maÿ: tt allergnädigst befohlen 

noch 2 andere Meister zu verschreiben, da selbige nuhn gekommen, und auch an die 

Arbeit gesetzet worden, hat gedachter Wolffram sich nicht allein gewalthätig gegen ihm 

erwiesen, sondern er verschloß die beÿ sich habende Königl. Arbeit und reÿsete darauf 

nach Saxen. Alß ist auf Ew: Königl. Maÿ: tt Hohen Befehl, diesen Menschen die Arbeit gantz 

abgenommen, nicht allein wegen seiner Boßheit, sondern weilen er die Arbeit nicht vor 

den Preiß, wie die andern Meister machen sondern nach sein Belieben, unbillig wolte 

bezahlet haben. Die differentz aber kann auß beÿgehenden Taxe ersehen werden, und ist 

nicht natürl. das die Beÿde Meister, den Wolffram zu schade oder Leide taxiret haben, weile 

sie es selbsten davor machen, und davon ihr Weib und Kinder unterhalten müßen; Ich kann 

auch mit Gott und auf mein gewißen bezeugen, daß diesen boßhafftig und unruhigen Menschen, 

nicht ein Gr. restiret, und ist laut beÿliegender taxe richtig bezahlet, da Er doch in


der gantzen Welt fälschlich außbreitet, er habe noch über 2000 Rthlr. von Ew: Königl. Maÿ: tt 

zu fordern. Dazu noch Ew: Königl. Maÿ: tt selbsten mit solche grobe und Höchst Strafbahre 

unwahrheit, antreten und molestiren darf. Ich verharre in unaufhörlicher Treuwe und 

Devotion. 

Aller durchlauchtigster Groß Mächtigster 

König und Cuhrfürst 

Ewer Königl. May: tt 

allerdehmütigster und untertähnigster 

diener 

d’ Eosander genand göthe« 84 

Unabhängig von den Differenzen im einzelnen enthält diese Quelle eine für die Geschichte 

des Bernsteinzimmers hochbedeutende Information. Den Entwurf zum Bernsteinzimmer 

lieferte Johann Friedrich Eosander. Denn Eosander warf Wolffram vor, er »folgete […] auch 

den dessin nicht, so ich ihm auf Ewer Königl. Maÿ: tt Befehl gegeben sondern machte viele 

Kleinigkeiten darin die den dessin nur verderbete.« Der immer wieder ins Spiel gebrachte 

Andreas Schlüter hat weder mit der Konzeption noch mit der Herstellung des Bernsteinzimmers 

etwas zu tun. Zu den beiden Danziger Bernsteindrehern, die Wolffram den Auftrag 

abspenstig machten, besaß er keine nähere Verbindung, wie man aufgrund der gemeinsamen 

Herkunft aus der Ostseemetropole vielleicht vermuten könnte. Schlüter jedoch 

besaß das Vertrauen Wolfframs. Als 1711 erneut die Zusammensetzung der Kommission diskutiert 

wurde, schlug Wolffram zweimal innerhalb eines halben Jahres Schlüter als Gutachter 

vor. Auch dies beweist eindeutig, dass Schlüter mit dem Bernsteinzimmer nichts zu 

tun hatte. Wolffram schlug in seinem bereits zitierten Schreiben an Friedrich I. vom 

24. April 1711 vor, »die arbeith durch hülffe und zuziehung Kunst verständiger leuthe, wozu 

ich den Ehemaligen Bau Director Schlüter und den Mahler Ewers allerunterthänigst vorschlage, 

servato juris ordine aestimiren zu laßen.« 85 Ein zweites Mal kommt er am 1. Oktober 

1711 auf die Zusammensetzung der Kommission zu sprechen und bringt erneut Schlüter 

ins Gespräch. 

»Ich will demnach dehro Geheimen Justiz wie auch Hoff und Cammer=Gerichts 

Rath Wolffgang Bewerth in dieser Sache zum Commissario vorgeschlagen, 

und Ew. Königl. Maÿt. allerunterthänigst gebeten haben, denselben darzu allergnädigst zu 

confirmiren, und weilen auch dabeÿ Jemand von Nöthen seÿn wird, welcher meine arbeit 

kunstmäßig zubeurtheilen vermag; So habe darzu dehro Ober Bau Directorem Schlütern 

mir ausersehen, welchen in tiefster devotion ich zum con=Commissario mit zu confirmiren 

bitte. Der ich ersterbe.« 86 

Leider sind bislang keine Quellen bekannt, die über die ersten Planungen zum Bernsteinzimmer 

Auskunft geben. Das Empfehlungsschreiben des dänischen Königs für Wolffram 

datiert von 1701. 87 Die Idee, ein Zimmer mit Bernstein auszustatten, kam also sehr wahrscheinlich 

erst nach der Königskrönung auf. Ob nun sogleich an Lietzenburg gedacht

wurde, oder ob zeitweilig auch das Berliner Schloss im Gespräch war, ist unklar. Ebenso 

liegt im Dunkeln, wann die Arbeit aufgenommen wurde. Der für das Bernsteinzimmer 

bestimmte Raum war Teil der von Eosander im Sommer 1701 erarbeiteten umfassenden 

Erweiterungspläne, die bis Dezember 1701 auch als Modell vorlagen. 88 1702 begann man 

westlich im Anschluss an den Kernbau mit der Errichtung der neuen Trakte, die zum Hof 

hin eine weitere Wohnung für die Königin und entlang des Gartens eine repräsentative 

Folge von Staatsgemächern enthalten sollten (vgl. Abb. 3 und 8). Teil dieser Staatsräume 

wäre zeitweilig auch das Bernsteinzimmer gewesen. Allerdings ist nicht zu beweisen, ob 

es bereits 1702 für Lietzenburg vorgesehen war. Immerhin wäre auch denkbar, dass erst 

Friedrich I., der sich nach dem Tod Sophie Charlottes 1705 besonders intensiv um die Vollendung 

Charlottenburgs kümmerte, ein Bernsteinzimmer für diesen Ort vorschlug. Da aber 

bereits im Sommer 1706 »die Große Wandt […] in Charlottenburg angesetzet gewesen«, 

ist es höchst unwahrscheinlich – gerade wenn man die zögerliche Fortführung bis 1709 

bedenkt –, dass nicht bereits vor 1705 an einem Bernsteinzimmer für den brandenburgischpreußischen 

Hof gearbeitet worden wäre. Ob für Charlottenburg oder vielleicht doch für 

ein anderes Schloss – diese Frage wird vielleicht einmal ein glücklicher Quellenfund beantworten 

helfen. 

Anmerkungen 


1 Wilhelm Gundlach: Geschichte der Stadt Charlottenburg, 2 Bde., Berlin 1905. – Margarete Kühn: 

Schloß Charlottenburg, Berlin 1955. – Margarete Kühn: Schloß Charlottenburg, 2 Bde.: Text- und 

Tafelbd., Berlin 1970 (Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin). – Fritz-Eugen Keller: Zur 

Datierung der Planungsvorschläge Nikodemus Tessins des Jüngeren für das Schloß Charlottenburg, in: 

Von der Residenz zur City. 275 Jahre Charlottenburg, hrsg. v. Wolfgang Ribbe, Berlin 1980, S. 39–65. 

2 Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen, hrsg. v. der 

SPSG, Ausstellung, Berlin, SPSG, 1999/2000, München 1999. – Siehe darin die Beiträge von Gerd 

Bartoschek, Susanne Evers, Burkhardt Göres, Guido Hinterkeuser, Jörg Meiner, Franziska Windt 

sowie im Katalogteil das Verzeichnis der Zeichnungen und Druckgraphik zur frühen Planungs- und 

Baugeschichte von Guido Hinterkeuser. 

3 Urkunde Sophie Charlottes vom 5. Juni 1694, in: GStAPK, I. HA, Rep. 21, Nr. 75 Fasz. 4, Bl. 6r–7v, 

zitiert in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 11–13, Nr. 3. 

4 »Dieses veranlaßete, daß verschiedene Oerter als Malchou, Weißensee etc. vorgeschlagen und 

erkaufet werden solten, bis endlich zufälliger Weise dieser wilde bewachsene Ort unterhalb dem 

Dorffe Lützow, wo nichts als eine Therhütte war, ersehen und von dem Churfürsten beliebet«. 

Johann Christoph Jeckel: Teltographia, in: SBBPK, Ms. Boruss. qu. 61, zitiert in: Gundlach, 1905 

(Anm. 19), Bd. 2, S. 201. – Für das östlich des Schlosses, hinter dem heutigen Charlottenburger 

Rathaus gelegene Dorf finden sich im 17. und 18. Jahrhundert die Bezeichnungen Leutzen, Lütze, 

Lüzo, Lützow sowie Lietze und Lietzow. In den Quellen bezüglich der Übergabe aus dem Jahr 1695 

ist gleichermaßen von Lütze und Lietze die Rede (s. Anm. 10, 11). Das Dorf gab dem Schloss seinen 

Namen. Meist wurde es Lützenburg (Lüzenburg, Lützenbourg, Lützelburg, Lutzenb[o]urg, Lutzelb[o]urg) 

genannt. Doch findet man in den zeitgenössischen Quellen auch die Bezeichnung Lietzenburg 

(s. Anm. 12, 24). Dieser Form, die sich heute durchgesetzt hat (z. B. Lietzenburger Straße, 

Alt-Lietzow, Lietzensee), wird im Folgenden der Vorzug gegeben. Südlich des Schlosses wurden ab


1701 Freihäuser entlang der Schlossstraße errichtet und eine Stadt angelegt. Ihr wurden 1705 offiziell 

die Stadtrechte verliehen. Von nun an hieß sie – ebenso wie das Schloss – Charlottenburg. 

1720 wurde das Dorf Lütze eingemeindet (vgl. Gundlach, 1905 [Anm. 1], Bd. 2, S. 216–225, 

258–260, 268 f., 276–278). 

5 Kühn, 1955 (Anm. 1), S. 18 f. – Keller, 1980 (Anm. 1), S. 39 f. 

6 Jean-Baptiste de la Rosière: État de la Cour de Brandebourg 1694, hrsg. v. C. Schéfer, in: Revue d’histoire 

diplomatique, 1, 1887, S. 267–292, 411–424, hier: S. 280. 

7 Brief Tessins an Bielke vom 1. August 1694, in: Handlingar ur Grefliga Bielkeska familje arkivet på 

Thureholm, in: Nya Handlingar Rörande Skandinaviens Historia 24, Stockholm 1853 (Handlingar 

Rörande Skandinaviens Historia, 34), S. 122–125). – Des weiteren zitiert in: Kühn, 1955 (Anm. 1), 

S. 18 f. – Keller, 1980 (Anm. 1), S. 39 f. 

8 Vgl. hierzu: Guido Hinterkeuser: Von der Maison de plaisance zum Palais royal. Die Planungs- und 

Baugeschichte von Schloß Charlottenburg zwischen 1694 und 1713, in: Sophie Charlotte und ihr 

Schloß, 1999 (Anm. 2), S. 115–117. 

9 Brief des Grafen de la Tour an Kurfürstin Sophie Charlotte vom 7./17. September 1694, in: GStAPK, 

BPH, Rep. 56 II Prinz Heinrich, F Nr. 7, Bd. 1.2., Bl. 482 f. – Rolf Thomas Senn hat erstmals auf 

diesen Brief aufmerksam gemacht und ihn in Auszügen publiziert, in: Rolf Thomas Senn: Sophipolis. 

Die Begründung Charlottenburgs 1694–1701 als »Theatrum repraesentationis«, in: Zeitschrift 

für Kunstgeschichte, 63, 2000, S. 26–46, hier: S. 29. 

10 Kurfürstliches Konzept, zitiert in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 14, Nr. 5. 

11 Vermerk betreffend die Übergabe der Lietze, zitiert in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 14, Nr. 6.– 

Als Bielke im Juli 1694 der Baugrund gezeigt wurde, war er also noch nicht offiziell an die Kurfürstin 

übergeben. Senn gibt als Datum der Übergabe fälschlich den 9. Mai 1694 an (Senn, 2000 [Anm. 

9], S. 28). 

12 All dies geht aus dem Erlass Friedrichs III. vom 26. Oktober 1695 hervor, der die im Bau befindlichen 

Projekte Nerings nach dessen plötzlichem Tod Martin Grünberg anvertraut: »und beklagen 

im übrigen den frühzeitigen Verlust dieses in seiner Profession sehr geschickten Dieners nicht 

wenig, befehlen Euch auch, den Ingenieur Grünbergen vor Euch zu fordern und ihm anzudeuten, 

daß er die Auffsicht über Unsere dortige Gebäude, zu Berlin, Oranieburg, Potstam und Lietzeburg, 

woran jetzo gearbeitet wird, über sich nehmen und damit so lange es das Wetter zulässet, auff den 

fuß wie der Abgelebte thun sollen fleißig continuiren lassen solle«. Zitiert in: Günther Schiedlausky: 

Martin Grünberg. Ein märkischer Baumeister aus der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, Burg 

b. M. 1942, S. 198, Anhang II, Nr. 6. – Auf diese Quelle sei hier nochmals ausdrücklich hingewiesen, 

da jüngst von Senn der Baubeginn von Lietzenburg in das Jahr 1698 (sic!) datiert und damit 

Nerings Autorschaft in Frage gestellt wurde (Senn 2000 [Anm. 9], S. 26, 31). Die meisten Thesen 

in Senns Aufsatz sind völlig überzogen. Sein Versuch, die Chronologie des Bauverlaufs kurzzuschließen 

mit der Chronologie der diplomatischen Ereignisse im Vorfeld der Krönung, wird der 

Individualität von Schloss Lietzenburg nicht gerecht. Da die diplomatischen Ereignisse unverrückbar 

feststehen, ist Senn gezwungen, die bauhistorischen Daten entsprechend anzupassen. 

Dabei überschreitet er mehrfach den zulässigen Spielraum. Der Autor suggeriert detaillierte Kenntnis 

der Quellen, doch sind ihm anderseits wichtige Dokumente wie der kurfürstliche Erlass vom 

26. Oktober 1695 nicht bekannt. Trotz einer minutiös erscheinenden Chronologie des Bauverlaufs 

von 1695 bis 1699 wird der ausführende Architekt des Kernbaus, Martin Grünburg, überhaupt 

nicht erwähnt. Die Anteile Schlüters und Tessins überschätzt Senn bei weitem (S. 26), ohne sie 

näher in den komplizierten Bauverlauf einzubinden.


13 De la Rosière 1887 [1694] (Anm. 6), S. 419 f. 

14 Brief von Daniel Ernst Jablonski an Gottfried Wilhelm Leibniz, 5./15. März 1698 (Auszug), in: Gottfried 

Wilhelm Leibniz: Allgemeiner politischer und historischer Briefwechsel, hrsg. v. Leibniz- 

Archiv der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover, Bd. 15, Berlin 1998, S. 410–413 (Gottfried 

Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe, hrsg. v. der Berlin-Brandenburgischen 

Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, 1, 15). – Zur 

Identität des »nahgelegenen Lusthauß« mit Schloss Schönhausen: Hermann Dalton: Daniel Ernst 

Jablonski. Eine preußische Hofpredigergestalt in Berlin vor zweihundert Jahren, Berlin 1903, S. 203 

f. – Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 226. 

15 Zur Bau- und Nutzungsgeschichte von Schloss Schönhausen vgl. Erich Schonert: Schloß Schönhausen 

und seine Erneuerung, in: Zentralblatt der Bauverwaltung, 56, 1936, S. 1287–1298. – Erich 

Schonert: Schloß Schönhausen und seine Geschichte, Berlin 1937. – Tilo Eggeling: Schloß Niederschönhausen. 

Ein unbekanntes Schloß im Norden Berlins, in: Museums-Journal, 7, 1993, S. 57–61. 

– Christiane Salge: Schloß Niederschönhausen, in: Berliner Baukunst der Barockzeit. Die Zeichnungen 

und Notizen aus dem Reisetagebuch des Architekten Christoph Pitzler (1657–1707), hrsg. 

v. Hellmut Lorenz, Berlin 1998, S. 201–205. 

16 »Den 27. January stelleten Se. Churfl. Durchl. Dero vornehme Ministros eine ansehnliche Schlittenfarth 

an. Zuerst fuhren sie durch alle 3 Städte die Quere und die Länge, gegen Abend nach 

Schönhausen, woselbst sie gespeiset, und um 10 Uhr wieder mit Pauken= und Trompeten=Schall 

zurück nach dem Schlosse gefahren«. Wendlandsche Chronik vom 27. Januar 1692, zitiert in: 

Wendlandsche Chronik von 1648 bis 1701, hrsg. v. Ernst Fidicin, in: Schriften des Vereins für die 

Geschichte Berlins, 1, 1865, S. 45–104, hier: S. 85. 

17 John Toland: Relation des Cours de Prusse et de Hanovre, Den Haag 1706, S. 52. 

18 Für den Hinweis auf diese Gedichte danke ich herzlich Dr. Michael Wenzel, Jena. Er gab mir 

zugleich Einblick in seine im Druck befindlichen Arbeiten, in denen er sich ausführlich mit der 

Schönheitengalerie Sophie Charlottes beschäftigt. Michael Wenzel: »Über die conterfeyen der 

schönsten von Engelland«. Die Frauenporträtgalerien der Königinnen Sophie Charlotte und Sophie 

Dorothea von Preußen als Dokumente des Selbstverständnisses der hocharistokratischen Frau um 

1700, in: Frau und Bildnis 1600–1750. Barocke Repräsentationskultur an deutschen Fürstenhöfen, 

hrsg. v. Cordula Bischoff/Gabriele Baumbach (im Druck). – Michael Wenzel: Heldinnengalerie – 

Schönheitengalerie. Studien zu Genese und Funktion weiblicher Bildnisgalerien 1470–1715, Diss. 

Heidelberg 2001, Manuskript, S. 387–404. 

19 Benjamin Neukirch: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher 

ungedruckter Gedichte anderer Theil, Leipzig 1697 (Nachdruck: Tübingen 1965 [Neudrucke deutscher 

Literaturwerke, N.F., 16]), S. 20 f. 

20 Neukirch, 1697 (Anm. 19), S. 21. 

21 INVENTARIUM ARGIS SCHARLOTTENBURG CONSCRIPTVM MENSE APRILLI M.D.C.C.V., in: 

SPSG, Plankammer, Chbg. 33, S. 54 f., Nr. 93–100, S. 78 f., Nr. 195, 205, 207 (transkribiert in: Sophie 

Charlotte und ihr Schloß, 1999 [Anm. 2], S. 348–367, hier: S. 354 f., 357). 

22 Inventar Schloß Charlottenburg, 1705 (Anm. 21), S. 78, Nr. 205, zitiert in: Sophie Charlotte und 

ihr Schloß, 1999 (Anm. 2), S. 357. 

23 GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 36 Hofverwaltung, Nr. 2887, Bl. 24r, zitiert in: Gundlach, 1905 

(Anm. 1), Bd. 2, S. 226. 

24 Ebenda.


25 Senn bezieht die Quelle völlig unzulässig auf das Berliner Schloss (Senn, 2000 [Anm. 9], S. 33, 

Anm. 27), steht sie doch seiner These entgegen, mit dem Lietzenburger Schlossbau sei überhaupt 

erst 1698 begonnen worden. Der Autoritätsbeweis (Dank an Goerd Peschken) kann den unübersehbaren 

Vermerk auf der Rechnung («zum Lietzenburgischen bau«) nicht außer Kraft setzen. 

26 Alessandro Bichi: Reiseerinnerungen (Berlin und sein Hof im Jahre 1696), in: Die Grenzboten, 50, 

1891, S. 20–30, 71–81, hier: S. 26. 

27 Carl Heinrich von Heinecken/Abraham Humbert: Nachrichten von Künstlern und Kunst-Sachen, 

Leipzig 1768, S. 78 f. 

28 Kühn, 1970 (Anm. 1), Tafelbd., Abb. 274 f. 

29 Tagebucheintrag von Johann Philipp von Rebeur, 2. Mai 1698, in: Heinrich Borkowski: Aufzeichnungen 

von Johann-Philipp von Rebeur über seine Tätigkeit als Informator Friedrich-Wilhelms (I.) 

(Vom 8. Mai 1697 bis Januar 1701), in: Hohenzollern-Jahrbuch, 8, 1904, S. 214–230, hier: S. 228. 

30 Tagebucheintrag von Johann Philipp von Rebeur, 23. Juli 1698, in: Borkowski, 1904 (Anm. 29), 

S. 229. 

31 Tagebucheintrag von Johann Philipp von Rebeur, 1. September 1698, in: Borkowski, 1904 (Anm. 29), 

S. 229. 

32 Brief von Leonhard Christoph Sturm an Gottfried Wilhelm Leibniz, 24. Dezember 1697, in: Hannover, 

Niedersächsische Landesbibliothek, LBr. 910 Bl. 7–8. – Isolde Küster zitierte aus dem Brief 

bereits einen kurzen Abschnitt. Vgl. Isolde Küster: Leonhard Christoph Sturm. Leben und Leistung 

auf dem Gebiet der Zivilbaukunst in Theorie und Praxis, Diss. Berlin 1942, Manuskript, S. 25. 

33 Hinterkeuser, 1999 (Anm. 8), S. 117 f. 

34 »Der Saal war mit allerhand geflochtenem Blumenwerk und mit darzwischen gesetzten Sinnebildern 

ausgezieret und die Tafeln darin also gesetzet, daß man ohne aufzustehen das hernachmals 

angesteckte Feuerwerk nebst der Illumination sehen konnte«. Bessers Hofjournal vom 1./11. Juli 

1699, zitiert in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 1, S. 23 f. 

35 Johann von Besser: Des Herrn von B. Schrifften, Beydes in gebundener und ungebundener Rede; 

So viel man derer, theils aus ihrem ehemaligen Drucke, theils auch aus guter Freunde schrifftlichen 

Communication, zusammen bringen können, Leipzig 1711, S. 379. 

36 Brief von Thomas Burnett of Kemney an Catharine Trotter Cockburn, 5. Dezember 1704 (Auszug), 

in: The Works of Mrs. Catharine Cockburn, Theological, moral, dramatic, and poetical. Several of 

them now first printed, Bd. 2, London 1751, S. 179. – Auch zitiert in: Karl August Varnhagen von 

Ense: Leben der Königin von Preußen Sophie Charlotte, in: Karl August Varnhagen von Ense: Ausgewählte 

Schriften, Bd. 10, 2. Abt.: Biographische Denkmale, 4. Teil, Leipzig 1872, S. 243–397, hier: 

S. 368. 

37 Von den beiden äußerst seltenen Blättern finden sich Exemplare in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 21 

Brandenburgische Ämter, Städte und Kreise, Nr. 197 (1705–1724), Bl. 426, 722. 

38 Die große Preußische und Lüneburgische Vermählungs-Freude oder Kurtze und eilfertige Beschreibung 

dessen, was bei der im Jahre 1706 geschehenen höchstglücklichen Vermählung Sr. Königl. 

Hoheit Fridrich Wilhelms, Cron-Prinzens von Preußen, mit der Durchlauchtigsten Printzessin 

Sophia Dorothea, aus dem Chur-Hause Braunschw.-Lüneb. sich sowol anfangs in Hannover als hernach 

auf der Durchlauchtigsten Braut Abreise, und endlich in Berlin selbst remarquables zugetragen, 

Berlin 1707. – Ferner: Theatrum Europäum, Bd. 17 (1706), Frankfurt a. M. 1718, S. 107. – 

Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 1, S. 64 f.; Bd. 2, S. 299–301. – Carl Hinrichs: Friedrich Wilhelm I. 

König in Preußen. Eine Biographie, Hamburg 1941, S. 289–296.


39 Die Maße der Platte betragen: 23,6 × 16,7 cm. – Auf dem Stich finden sich folgende Signaturen: 

»E. Nessenthaler sc.« unten links, sowie »A. Luppius invenit et Excudit.« unten Mitte. 

40 Die Maße der Platte betragen: 6,7 × 14,7 cm. – Auf dem Stich finden sich folgende Signaturen: »M. 

Bernigeroth sc:« unten links, sowie »A. Luppius edit et excudit.« unten Mitte. – Zu Martin Bernigeroth 

vgl. Wilhelm Weidler: Die Künstlerfamilie Bernigeroth und ihre Porträts. Eine familiengeschichtliche 

Studie, Altona 1914. – Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller 

Zeiten und Völker, Bd. 9, München/Leipzig 1994, S. 605 f. 

41 Andreas Luppius: Nova Mirabilia & Relatio Curiosa oder Neue höchst verwunderungs würdige 

Relation von der Excellentissimè fundirten / nunmehro Kayserl. allergnädigst Privilegirten Chur= 

Brandenburgischen preißwürdigsten FRIDERICHS UNIVERSITät. Das ist Churfürstliche Brandenburgische 

sonderbahre und von Sr. Röm. Kayserl. Majest. gnädigst confirmirte PRIVILEGIA Der fast 

mehr als Königlich inaugurirten Chur=Brandenburgischen FRIDERICHS ACADEMIA, in der 

Welt=berühmten Stadt Halle in Sachsen / VIVAT, FLOREAT, & CRESCAT, Nebst einer Ehrenpforte 

/ Lobschrifft / Und Beschreibung des unvergleichlichen Churfürstl. Einzugs / Den 30. Junii und 

erfolgten Inauguratio den 1. Julii 1694. aus unterthänigsten Gehorsam ad perpetuam rei memoriam 

Carminicè auffgerichtet / zusammen getragen und einfältigst außgefertiget von ANDREA LUPPIO, 

Churfürstl. Brandenburgischen gnädigst Privileg. Buchh. Civ. Academ. und Exemto, Halle 1694. – 

Laut Aussage auf dem Vorblatt entstand die Schrift noch am Gründungstag: »Aus freudigem Hertzen 

eiligst und einfältigst außgefertiget in meinem Museo auff der Chur=Brandenb. höchstlöbl. FRI- 

DERICHS UNIVERSITät zu Halle / am Tage der herrl. Inauguration und Churfürstl. Brandenburgischen 

Geburts=Feste den 1. Julii 1694.« – Luppius muss sehr schnell gearbeitet haben, wenn man 

bedenkt, dass die Schrift auch die Ereignisse des 1. Juli 1694 beschreibt. 

42 Eine ausführliche Beschreibung der Ehrenpforte der Studenten in: Kurtzer Bericht Von der Solennen 

Inauguration, Der Von Sr. Chur=Fuerstl. Durchlauchtigkeit zu Brandenburg gestiffteten Friderichs=Universität 

/ Darinnen so wohl der prächtige Einzug Seiner Chur=Fürstlichen Durchlauchtigkeit 

/ als alle andere Ceremonien / so darbey vorgegangen sind / beschrieben werden, o. 

O. 1694, S. 7–15. 

43 Die Maße der Platte betragen: 15 × 9,6 cm. – Auf dem Stich findet sich unten Mitte folgende Signatur: 

»ANDREAS LUPPIUS edit et excudit.« 

44 Supplik des Kupferstechers Andreas Luppius an Friedrich I. vom 23. November 1706, in: GStAPK, 

I. HA Geh. Rat, Rep. 21 Brandenburgische Ämter, Städte und Kreise, Nr. 197 (1705–1724), Bl. 425 

r/v. – Die hier erstmals vollständig publizierte Supplik wurde bereits von Gundlach erwähnt und 

auszugsweise zitiert, in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 301. 

45 Die große Preußische und Lüneburgische Vermählungs-Freude 1707 (Anm. 38), zitiert in: Gundlach, 

1905 (Anm. 1), Bd. 1, S. 64. 

46 Supplik des Kupferstechers Andreas Luppius an Friedrich I. vom 4. Dezember 1706, in: GStAPK, I. 

HA Geh. Rat, Rep. 21 Brandenburgische Ämter, Städte und Kreise, Nr. 197 (1705–1724), Bl. 424 r/v. – 

Die hier erstmals vollständig publizierte Supplik wurde bereits von Gundlach erwähnt und auszugsweise 

zitiert, in: Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 2, S. 301. 

47 Zu den Charlottenburger Hoftürken vgl. Stefan Gehlen: »portée en chaise par ses Turcs«. Turquerie 

und »Kammertürken« am Hof Sophie Charlottes, in: Sophie Charlotte und ihr Schloß, 1999 

(Anm. 2), S. 106–112. 

48 Die große Preußische und Lüneburgische Vermählungs-Freude 1707 (Anm. 38), zitiert in: Gundlach, 

1905 (Anm. 1), Bd. 1, S. 64.


49 Friedrich Nicolai: Nachricht von den Baumeistern, Bildhauern, Kupferstechern, Malern, Stukkaturen 

und andern Künstlern […], Berlin/Stettin 1786, S. 98. – Allgemeine Deutsche Biographie, 

Bd. 19, Leipzig 1884, S. 650 f. – Gundlach, 1905 (Anm. 1), Bd. 1, S. 40, Bd. 2, S. 258 f. – Suvi-Päivi 

Koski: Der Buchhändler Andreas Luppius und die von ihm verlegten Gesangbücher, in: Jahrbuch 

für Liturgik und Hymnologie, 35, 1994/1995, S. 216–232. 

50 Nicolai, 1786 (Anm. 49), S. 98. 

51 Brief des Markgrafen Albrecht Friedrich an Friedrich I., 19. Juni 1706 (Auszug), in: GStAPK, I. HA 

Rep. 96 Geheimes Zivilkabinett, ältere Periode, Nr. 121 B, Bl. 29 f. 

52 Brief des Markgrafen Albrecht Friedrich an Friedrich I., 10. August 1706 (Auszug), in: GStAPK, I. 

HA Rep. 96 Geheimes Zivilkabinett, ältere Periode, Nr. 121 B, Bl. 78 f. 

53 Bericht des russischen Gesandten Boris Ivanovič Kurakin, in: Archiv knjazja F. A. Kurakina, izdavaemyj 

im pod redakcieju M. I. Semevskago. Kniga pervaja (Archiv des Fürsten F. A. Kurakin, hrsg. 

unter der Redaktion v. M. I. Semevskij, erstes Buch), St. Petersburg 1890, S. 169 f.– Die hier zitierte 

deutsche Übersetzung stammt von Prof. Dr. Fred Otten (Humboldt-Universität zu Berlin), dem 

ich außerdem für seinen Hinweis auf diesen Bericht herzlich danke. 

54 Hinterkeuser, 1999 (Anm. 8), S. 121 f. – Sophie Charlotte und ihr Schloß, 1999 (Anm. 2), S. 332, 

Kat. Nr. Raum 115/210. 

55 Ein in diesem Zeitraum entstandenes Inventar erwähnt »5. Gips vasen auf den Ofen«. Vgl. Inventarium 

Von Mobilibus, im Königl. Schloße Charlottenburg (1770/1780), in: GStAPK, I. HA Geh. 

Rat, Rep. 21 Brandenburgische Ämter, Städte und Kreise, Nr. 197 (1768–1804), S. 24. 

56 Specificatio des Schadens, welcher auf dem Königl. Schloße zu Charlottenburg, durch die am 9.ten 

Octobr 1760. Morgens um 9. Uhr geschehene feindl. invasion derer Österreichischen Esterhasichen 

Husaren, Ulanen und Cosacken verursachet worden, in: SPSG, Plankammer, Schloss Charlottenburg, 

Königliches Hofmarschallamt in Berlin, No. 10, Schloss Charlottenburg, Vol. 1, betr. Schriftwechsel 

1760, 1798–1808, Bl. 1–16, hier: Bl. 9r. 

57 Ebenda, Bl. 10v. 

58 Zu Gérard Dagly und seinem Werk jetzt ausführlich Winfried Baer: Die Lackmanufaktur der Gebrüder 

Dagly in Berlin, in: Japanische und europäische Lackarbeiten. Rezeption, Adaption, Restaurierung, 

hrsg. v. Michael Kühlenthal, München 2000 (Arbeitshefte des bayerischen Landesamtes für 

Denkmalpflege, 96), S. 288–330. 

59 Das Datum 1735 gab Margarete Kühn ohne nähere Quellenangabe an (Kühn, 1970 [Anm. 1], 

Textbd., S. 35) und wurde in der Folgezeit in den Amtlichen Führern übernommen. 

60 So auch mündlich Dr. Tilo Eggeling, SPSG. 

61 ˇ Zurnal puteˇsestvija po Germanii, Gollandii i Italii v 1697–1699 gg., vedennyj sostojavˇsim pri Velikom 

posol’stvě russkom, k viaděteljam raznych stran Evropy [Journal der Reise durch Deutschland, 

Holland und Italien in den Jahren 1697–1699, geführt von einem Teilnehmer der russischen Großen 

Ambassade zu Herrschern verschiedener Länder Europas], in: Russkaja starina 25, 1879, S. 101–132, 

hier: S. 131; deutsche Übersetzung in: Fred Otten: Neue Quellen zur Datierung einer Wachsfigur 

Friedrichs I., in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 42, 1988, 2, S. 77–81, 

hier: S. 78. 

62 Lorenz Beger: Thesaurus Brandenburgicus, Bd. 1, Cölln/Spree 1696, S. 226. 

63 Buffetschrank und Kachelofen sind überliefert in Zeichnungen des kurbrandenburgischen Hofbaumeisters 

Christian Eltester (SMBPK, Kupferstichkabinett, 79 D 25, Nr. 47, 48). – Vgl. Fritz-Eugen 

Keller: Christian Eltesters Entwürfe für die Erweiterung der Paradekammern und die Kapelle des 

Berliner Stadtschlosses 1697/98, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 48, 1985, S. 541–561, hier:


S. 55 f., Nr. 47 f. – Die Zeichnung des Bufettschranks ist mehrfach publiziert, z. B. in: Christiane 

Keisch: Das große Silberbuffet aus dem Rittersaal des Berliner Schlosses, Berlin 1997, Taf. 4. 

64 Walter Stengel: Alte Wohnkultur in Berlin und in der Mark im Spiegel der Quellen des 16.–19. Jahrhunderts, 

Berlin 1958, S. 208 f., Abb. 21. 

65 Archiv knjazja F. A. Kurakina, 1890 (Anm. 53), S. 169 f. (in der deutschen Übersetzung von Fred 

Otten). 

66 Sophie Charlotte und ihr Schloß, 1999 (Anm. 2), S. 326 f., Kat. Nr. IV. Raum 95. 

67 Inventar Schloß Charlottenburg, 1705 (Anm. 21), S. 3, zitiert in: Sophie Charlotte und ihr Schloß, 

1999 (Anm. 2), S. 348. – Zu den Porträts siehe ferner: Kühn, 1970 (Anm. 1), Tafelbd., Abb. 297, 

305. – Otten, 1988 (Anm. 61), S. 80, Anm. 14. – Sophie Charlotte und ihr Schloß, 1999 (Anm. 2), 

S. 313 f., Kat. Nr. IV. Raum 110, Nr. 2 f. 

68 Inventar Schloß Charlottenburg, 1705 (Anm. 21), S. 52–79, zitiert in: Sophie Charlotte und ihr 

Schloß, 1999 (Anm. 2), S. 354–357. 

69 Anonimo Veneziano: Eine deutsche Reise Anno 1708, hrsg. v. Irene Schrattenecker, Innsbruck 1999, 

S. 128–131. 

70 GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 36 Hofverwaltung, Nr. 2877, Bl. 52r/v. – Der Bericht erstmals 

erwähnt in: Alexander Holland: Zeichnungen aus dem Umfeld Johann Friedrich Eosanders, in: 

Aspekte der Kunst und Architektur in Berlin um 1700, hrsg. v. der SPSG, Potsdam 2002, S. 120–135, 

hier: S. 134, Anm. 34. 

71 Inventar Schloß Charlottenburg, 1705 (Anm. 21), S. 121, zitiert in: Sophie Charlotte und ihr Schloß, 

1999 ( Anm. 2), S. 362. – Es bleibt unverständlich, dass Holland gerade dieses Dokument als Beleg 

für die Datierung der heutigen Treppe in das Jahr 1708 erachtet (Holland, 2002 [Anm. 70], S. 130 f.), 

denn aus dieser Quelle geht das Gegenteil hervor. Zwar kündigte Friedrich I. in einem an Kurfürstin 

Sophie von Hannover gerichteten Brief vom 14. Juli 1708 eine Veränderung der Treppe an: »[die] 

Treppe aber wirdt verleget wer[den] und wil sie nicht ganz wech thun, da dieselbe das schönste 

ornement vom gantzen hause ist« (zitiert in: Ernst Berner: Aus dem Briefwechsel König Friedrichs I. 

von Preußen und seiner Familie, Berlin 1901 [Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des 

Hauses Hohenzollern, 1], S. 141 f.). Doch gibt es keinen Hinweis darauf, dass eine derartige Planung 

auch realisiert worden wäre. Außerdem hatte zum Zeitpunkt des Briefes Weißhuth seine 

Arbeit bereits erledigt. Sie ist also in jedem Fall noch der im Inventar von 1705 genannten Treppe 

zugute gekommen. 

72 Otto Pelka: Bernstein, Berlin 1920 (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler, 18), S. 65–67. 

– Kühn, 1955 (Anm. 1), S. 48 f. und S. 135, Anm. 104. 

73 GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2. 

74 Margarete Kühn: Das Charlottenburger Schloß. Zur Eröffnung wiederhergestellter Räume im 

Nering-Eosander-Bau, in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, N.F., 7, 1967, 

S. 85–90, hier: S. 89. 

75 GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 36 Hofverwaltung, Nr. 2804, unpaginiert. – Die Liste wird von Alexander 

Holland erwähnt, allerdings ohne Verweis auf das Bernsteinzimmer (Holland, 2002 

[Anm. 70], S. 134, Anm. 30). 

76 Specificatio des Schadens, 1760 (Anm. 56), Bl. 10r. 

77 Inventarium Von Mobilibus, [1770/1780] (Anm. 55), S. 29. 

78 Neue Überlegungen zum Einbau des Bernsteinzimmers in den brandenburgischen Schlössern finden 

sich in: Goerd Peschken: Bernsteinkabinett und Rote Kammer, in: Aspekte der Kunst und Architektur, 

2002 (Anm. 70), S. 48–57. – Eine quellenreiche Darstellung der Geschichte des Bernstein-


zimmers nach seiner Ankunft in Russland gibt: Sebastian Welter: Das Bernsteinzimmer des Katharinenpalastes 

(1701–1941): Diplomatiegeschenk – Audienzsaal am Zarenhofe – Legendenbildung, 

unveröffentlichte Magisterarbeit, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1994. 

79 GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2. 

80 Brief Gottfried Wolfframs an Friedrich I., 24 April 1711 (Auszug), in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 

Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 8r/v. 

81 Taxliste vom 27. Januar 1707, in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, N 12 

Fasz. 2, Bl. 6. 

82 Die Stückliste vom 13. Januar 1717 ist abgedruckt in: Pelka, 1920 (Anm. 71), S. 48 f. – Peschken, 

2002 (Anm. 78), S. 49 f. 

83 Brief Gottfried Wolfframs an Friedrich I., 24. April 1711 (Auszug), in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 

Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 9r. 

84 Memoriale Eosanders, undatiert [vermutlich Mai 1709], in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 Allgemeine 

Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 4 f. 

85 Brief Gottfried Wolfframs an Friedrich I., 24. April 1711 (Auszug), in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 

Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 10 r/v. 

86 Brief Gottfried Wolfframs an Friedrich I., 1. Oktober 1711 (Auszug), in: GStAPK, I. HA Geh. Rat, 

Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 23 r/v. 

87 Empfehlungsschreiben des dänischen Königs Friedrichs IV. für Gottfried Wolffram (Kopie), in: 

GStAPK, I. HA Geh. Rat, Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, N 12 Fasz. 2, Bl. 12. 

88 Hinterkeuser, 1999 (Anm. 8), S. 118. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1–4, 9–11, 14: SPSG. – Abb. 5, 7: GStAPK. – Abb. 6: SBBPK. – Abb. 8: Landesamt 

für Denkmalpflege Sachsen, Dresden. – Abb. 12: Stengel, 1958 (Anm. 63), Abb. 21. – Abb. 13: 

Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. – Abb. 15: SMBPK, Kunstbibliothek.

ASTRID FRITSCHE 

Neue Erkenntnisse zum 

Belvedere auf dem Pfingstberg 

Das Belvedere auf dem Pfingstberg wurde ab 1847 errichtet und mit einer 

Unterbrechung der Bauausführung (1852–1860) im Jahr 1863 in seiner heutigen Form zum 

Abschluss gebracht. 1 Maßgeblich für seine Gestaltung waren die Skizzen König Friedrich 

Wilhelms IV. von Preußen (1795–1861), in denen er seine eigenen Ideen als Vorgaben an 

Abb. 1 Belvedere auf dem Pfingstberg, Ansicht, Architekturbüro Selle, Berlin 1998

104 Astrid Fritsche 

seine Architekten übermittelte. Die Architekten Ludwig Persius (1803–1845), Ludwig Ferdinand 

Hesse (1795–1876) und Friedrich August Stüler (1800–1865) waren am Projekt tätig. 

Ihr persönlicher Anteil am Entwurf ist sehr unterschiedlich und nur in Ansätzen nachvollziehbar. 

Von Persius stammen die ersten Architektenzeichnungen für das Bauwerk. Wie 

auch bei den anderen Projekten in Potsdam, übernahm nach seinem Tod Hesse das Anfertigen 

von Entwürfen und die Bauleitung vor Ort, während Stüler einmal in der Woche nach 

Potsdam kam, um mit dem König die örtlichen Bauangelegenheiten zu besprechen. Stüler 

korrigierte und fertigte, wenn Friedrich Wilhelm IV. ihn aufforderte, Entwürfe als Alternativen 

an. Für das Belvedere auf dem Pfingstberg stammen dementsprechend die überwiegende 

Zahl der überlieferten Zeichnungen von Ludwig Ferdinand Hesse und nur vereinzelte 

von Friedrich August Stüler. 

Italien: Inspiration für die Architektur 

Italien konnte man sich im 19. Jahrhundert über zwei Wege erschließen: 

zum einen über Stichwerke, zum anderen über Reisen in das Land selbst. Das Stichwerk 

von Charles Percier und Pierre François Léonard Fontaine »Choix des plus célèbres maisons 

de plaisance de Rome et ses environs«, das ab 1809 erschien, stand sowohl dem König 

als auch seinen Architekten zur Verfügung. Aus den Skizzen Friedrich Wilhelms IV. lässt 

sich ablesen, dass er das Stichwerk sehr intensiv als Vorlage nutzte. In Grundrissen, Schnitten, 

Ansichten und Perspektiven eines Gebäudes sowie ausführlichen Angaben zum Garten 

vermittelt es dem Betrachter ein umfassendes Bild, der es bei Bedarf für seine eigenen 

Baupläne verwenden konnte. Seine Kenntnisse über Italien vertiefte Friedrich Wilhelm IV. 

1828 auf seiner lang ersehnten Reise, die ihn über Mailand, Pisa und Florenz nach Rom und 

Neapel führte. 2 Die südlichste Station war Sorrent. Das Kasino Caprarola 3 , das Friedrich 

Wilhelm nach intensiver Abwägung als Ausgangspunkt für die Bebauung des Pfingstberges 

auswählte, besuchte er auf seiner Italienreise nicht. Die Grundlage für seinen Entwurf blieb 

damit das Stichwerk von Percier und Fontaine. Zurückgreifen konnte er außerdem auf die 

persönliche Kenntnis von Hesse, der Caprarola besucht hatte. 4 

Für das Belvedere auf dem Pfingstberg wurden darüber hinaus vielfältige Anregungen 

aus Italien aufgegriffen. In dem Bauteil mit den beiden Türmen und der verbindenden Arkade 

sowie den seitlichen Kolonnaden ist das Vorbild für das oberste Turmgeschoss konkret 

fassbar. Die große Arkade mit dem umlaufenden Kämpferprofil greift auf das Belvedere im 

Garten der Villa d’ Este in Tivoli zurück. 5 Bereits die Skizzen Friedrich Wilhelms IV., die 

vor Hinzuziehung der Architekten entstanden sind, zeigen diese Turmgestaltung.


Italien: Grundlage für die Gestaltung 

des Maurischen Kabinetts 

In den beiden Türmen befindet sich je ein Teezimmer: das Römische und 

das Maurische Kabinett (Farbabb. 16). 6 Während im Römischen Kabinett allein der Duktus 

der Wandmalerei aus Pompeji, Herkulaneum und Stabiae 7 aufgegriffen wird, kann für das 

Maurische Kabinett das Vorbild wieder konkret nachvollzogen werden. Seine Gestaltung 

geht auf die Stanza di Ruggero im Palazzo dei Normanni in Palermo zurück. Die Baugeschichte 

des Palazzo reicht bis in das 5. Jahrhundert v. Chr. 8 Die Eroberung Siziliens durch 

die Normannen (1072) führte zu tiefgreifenden Umbauten des Palastes durch Roger II. 

(gekrönter König von Sizilien 1130). In diesem Zusammenhang entstand auch die Stanza di 

Ruggero, die ein hohes marmornes Paneel besitzt, das durch bunte Mosaikbänder gerahmt 

und in Felder geteilt wird. Die Oberwand, die Schildbögen und die Decke sind vollflächig 

mit Mosaiken versehen. Die Mosaiken der Wandflächen entstanden zwischen 1160 bis 1170, 

während das Mosaik des Gewölbes aus der Zeit Friedrichs II. stammt und unter anderem 

den Adler der Staufer zeigt. 9 

Die Stanza di Ruggero war berühmt und wurde oft von reisenden Künstlern besucht. 

Friedrich Wilhelm IV. erhielt beispielsweise von Carl Ludwig Rundt (1802–1868) für seine 

Aquarellsammlung eine Innenraumdarstellung aus dem Jahr 1842 (Farbabb. 17). 10 Friedrich 

Wilhelm hatte Sizilien nicht besucht, Stüler gelangte auf seiner Reise 1829 bis Sizilien 11 , von 

Hesse ist hingegen belegt, dass er den Palazzo dei Normanni und die Stanza di Ruggero aus 

eigener Anschauung kannte. Er hatte Palermo besucht und eine Skizze der Stanza di Ruggero 

angefertigt, die signiert und mit 10. 1. 35 datiert ist (Farbabb. 18). 12 Der Entwurf für 

das Maurische Kabinett im Belvedere auf dem Pfingstberg stammt ebenfalls von Hesse, so 

dass er als Entwerfer gelten muss, möglicherweise sogar als Ideengeber. Das Maurische 

Kabinett gestaltete er mit einem hohen weiß gefliesten Paneel, das er mit bunten, teilweise 

vergoldeten Fliesen in Felder unterteilte. Diese Bänder aus bunten Fliesen zeigen ein 

Sternmotiv, das in Palermo oft Verwendung fand und unter anderem im Palazzo dei Normanni 

und in der Zisa 13 zu finden ist. Die Schildwände gestaltete Hesse abweichend vom 

sizilianischen Vorbild, indem er das Sternmotiv der Paneelzone als schablonierte Bänderung 

fortsetzt. Die Binnenflächen füllte er mit einem flächigen Schablonenmotiv. Im Deckenbereich 

greift Hesse in seinem Entwurf für das Maurische Kabinett wieder auf die Stanza di 

Ruggero zurück und ordnet verschlungenen Bänder, die medaillonartige Felder bilden, an. 

In der Ausführung hat es einige Abweichungen vom Entwurf gegeben, die aber die 

grundsätzliche Entwurfsabsicht nicht in Frage stellen. Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades 

des Deckenputzes kann die ausgeführte Gestaltung im Einzelnen vor Ort nicht mehr 

nachvollzogen werden. Anhand von Fragmenten ist allerdings festzustellen, dass es sich um 

Schablonenmalerei handelt, wo einzelne Bänder medaillonartige Flächen umschreiben und 

die zwischen ihnen liegenden Flächen wie in der Stanza di Ruggero mit einem floralen 

Motiv gefüllt werden.


Das Wissen über den Ausgangspunkt des Entwurfs für das Maurische Kabinett muss 

bereits mit seiner Ausführung in Vergessenheit geraten sein, denn Haeberlin schreibt: »Das 

zweite Kabinett […] ist, […], im Maurischen Geschmack decorirt, […] in dem Styl, wie die 

innere Ausschmückung des altberühmten Maurischen Schlosses Alhambra in Spanien 

mosaikartig ausgelegt. Im gleichen Styl ist die Decke mit Wappen en mosaik geschmückt.« 14 

Italien: Südliche Architektur als 

bautechnische Herausforderung 

im Norden 

1847 wurde mit dem Bau an der Nordseite mit den beiden Türmen begonnen 

und bis 1852 sehr zügig fortgesetzt. Mit der Übergabe der Regierung Friedrich Wilhelms 

IV. an seinen Bruder Wilhelm war die Reduzierung des Bauumfangs beschlossen. Man 

brachte den bis zu diesem Zeitpunkt errichteten Baukörper mit der ursprünglich nicht vorgesehenen 

Eingangshalle zum Abschluss, so dass das Belvedere auf dem Pfingstberg 1863 

in seinem heutigen Umfang fertiggestellt war. Aber bereits für dasselbe Jahr findet man 

Angaben zu Ausbesserungsarbeiten des Asphalts. Bautechnisch gab es erhebliche Probleme, 

eine Dichtigkeit der begehbaren Asphaltflächen herzustellen, so dass ständige Instandsetzungsarbeiten 

erforderlich waren. Feuchteprobleme gab es stets auch im Römischen 

Kabinett, die so ausgeprägt waren, dass man sich 1885 entschloss, unter Leitung von Reinhold 

Persius, dem Sohn Ludwig Persius’, die Malerei an der Westseite des Kabinetts aufzugeben 

und eine hinterlüftete Wandkonstruktion einzubauen. 15 Die Malerei wurde dann 

nicht mehr in Leimtechnik, sondern in Öl wiederholt. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde 

die äußere, stark geschädigte Ziegelschicht entfernt und großflächig neu aufgemauert. Ausbesserungsarbeiten 

am gesamten Gebäude wurden seit seiner Fertigstellung kontinuierlich 

durchgeführt. 

Verfall und Wiederherstellung 

Kriegsbedingte Schäden gab es 1945 kaum, obwohl Kampfhandlungen auf 

dem Pfingstberg stattgefunden haben. Kleinere Einschüsse sind im Ziegel- und Natursteinmauerwerk 

zu verzeichnen, sowie ein Granattreffer am Westturm. Über Jahrzehnte war 

das Belvedere auf Grund seiner Lage zwischen dem sog. »Russischen Städtchen« im Süden 

und den sowjetischen Kasernen im Norden sowie aufgrund der Möglichkeit, von dort die 

Grenzanlage überblicken zu können, nicht öffentlich zugänglich. Dies führte zu einem kontinuierlichen 

Verfall des Gebäudes, der noch durch Vandalismusschäden beschleunigt 

wurde. 

Das Anliegen der Stiftung, diese für die Potsdamer Kulturlandschaft wichtige Anlage in 

Stand zu setzen und wieder zugänglich zu machen, konnte durch das Zusammenwirken

vieler Kräfte realisiert werden: Der Förderverein Pfingstberg e.V. hat sich bereits vor der 

Wende mit unermüdlichen Enthusiasmus diesem Ort gewidmet. Die Instandsetzungs- und 

Restaurierungsmaßnahmen konnten dann durch die großzügigen Spenden von Dr. Werner 

Otto für den Westturm und von der Herrmann Reemtsma-Stiftung für die Westkolonnade, 

die Freitreppen und die Eingangshalle sowie durch unzählige Einzelspenden ermöglicht 

werden. Die Instandsetzung der anderen Bauteile kann durch eine weitere Spendenzusage 

Dr. Ottos fortgesetzt werden. Voraussichtlich Ende 2003 wird das gesamte Gebäude wieder 

zugänglich sein. 

Im April 2001 war der erste Abschnitt der Wiederherstellung abgeschlossen, so dass für 

Besucher die Freitreppe, die Westkolonnade und der Westturm wieder begehbar sind. Bei 

der Instandsetzung des Wasserbeckens zeigte sich, dass es erst mit Abschluss der Anlage 

1860/63 eingefügt wurde, obwohl es bereits in den Skizzen Friedrich Wilhelms IV. und den 

Architektenzeichnungen vorhanden war. Die Beckenwände sind mit einem Zementmörtel 

gemauert. Dabei handelt es sich um ein frühes Beispiel für die Verwendung von Portlandzement. 

Der Mauermörtel enthält einen sehr hohen Zementanteil, so dass es in der Beckenwandung 

stets zu großen Spannungen kam. Eine Durchwurzelung von Fugen führte zu weiteren 

Schäden. 

In der Torhalle waren vier Spiegelgewölbe vollständig bzw. weitgehend eingestürzt und 

mussten neu aufgemauert werden. Nach der Ausbesserung des Putzes folgte entsprechend 

des Befundes ein Kalk-Kasein-Anstrich. 

Zur Instandsetzung der Freitreppe wurden die alten Sandsteinstufen wieder versetzt 

und durch neue ergänzt. In der Kolonnade war das Dach weitgehend zerstört, einzelne Kassettenfelder, 

die gehalten werden konnten, wurden wieder eingebaut und die dort befindliche 

Schablonenmalerei gesichert (Farbabb. 19). Die Schablonenmalerei auf den ergänzten 

Felder ist rekonstruiert. Das undichte Dach ermöglichte einen hohen Wassereintrag in die 

Zinkgusskapitelle der Kolonnade, so dass hier Zinksalze gelöst wurden, die an den Sandsteinsäulen 

zu erheblichen Schäden an den Kanneluren führten. 

Der Turm erhielt entsprechend des Befundes eine Kalkschlämme auf dem Ziegelmauerwerk, 

wobei die einzelne Fuge mit einer feinen Ritzung wieder hervorgehoben wurde. 

Durch die für das 19. Jahrhundert typische Schlämme wird erreicht, dass zwar die Struktur 

des Mauerwerks sichtbar bleibt, der Gesamteindruck jedoch stark vereinheitlicht wird 

(Farbabb. 20 und 21). 

Anmerkungen 


1 Astrid Fritsche: Der Pfingstberg in Potsdam, Potsdam 1995 (Amtlicher Führer SPSG). 

2 Friedrich August Stüler und Potsdam – Der »Architekt des Königs« Friedrich Wilhelm IV., bearb. 

v. Astrid Fritsche, Ausstellung, Potsdam-Sanssouci, SPSG, 2000, Potsdam 2000. 

3 Im Garten des Palazzo Farnese in Caprarola (80 km nördlich von Rom) gelegenes Kasino für Kardinal 

Alexander Farnese, von Giacomo da Vignola erbaut und 1587 fertiggestellt.


4 Hesse 1834 in Caprarola, in: Ludwig Ferdinand Hesse – Lebenslauf, zusammengestellt von Rudolf 

Samuel Hesse (Sohn von Ludwig Ferdinands), 27. April 1869, Privatbesitz. 

5 Villa d’Este, für Ippolito d’Este von Pirro Ligorio in Tivoli erbaut (1550–1566). 

6 Ludwig Ferdinand Hesse: Römisches Kabinett, bez. »Belvedere Pfingstberg«, »Decoration des römischen 

Zimmers«, »Hesse 1851«, in: SPSG, Plansammlung Nr. 5786 und Ludwig Ferdinand Hesse: 

Maurisches Kabinett, bez. »Belvedere Pfingstberg«, »Decoration des maurischen Zimmers«, »Hesse 

1852«, in: SPSG, Plansammlung Nr. 5789. 

7 Berlin und die Antike. Architektur, Kunstgewerbe, Malerei, Skulptur, Theater und Wissenschaft 

vom 16. Jahrhundert bis heute, hrsg. v. Willmuth Arenhövel, Ausstellung, Berlin, Deutsches Archäologisches 

Institut und Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, 1979, Berlin 1979. – Roger Ling: 

Roman Painting, Cambridge 1991. – Paola Miniero Forte: Stabiae. Pitture e stucchi delle ville romane, 

Neapel 1989. 

8 Angheli Zalapì: Paläste auf Sizilien, Köln 2000, S. 28–45. 

9 Friedrich II., Enkel von Friedrich I. Barbarossa, 1198 – 1250 König von Sizilien, 1212 deutscher 

König, 1220 römischer Kaiser. 

10 Carl Ludwig Rundt: Jagdzimmer im Palast des Roger (Stanza di Ruggero), 1842, SPSG Aquarellsammlung 

Nr. 2692. 

11 Reiseskizzen des Architekten Friedrich August Stüler: 1800–1865, bearb. v. Bernd Evers, Ausstellung, 

Berlin, Kunstbibliothek, 1995, Berlin 1995. 

12 Ludwig Ferdinand Hesse: Stanza di Ruggero, bez. »Arbeitszimmer des Königs von Sizilien im Palast 

in Palermo«, »Hesse« und »10/1 35«, 28 x 22 cm, Privatbesitz. 

13 Zalapì, 2000 (Anm. 8), S. 46–55. 

14 Carl Ludwig Häberlin, gen. Belani: Sanssouci, Potsdam und Umgegend, Berlin/Potsdam 1855, 

S. 226–227. 

15 BLHA, Pr. Br. Rep. 27A, Pdm I Nr. 136, S. 227 und 230. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1: Architekturbüro Selle. – Farbabb. 16–17: SPSG. – Farbabb. 18: Privatbesitz. 

– Farbabb. 19–21: Astrid Fritsche, SPSG.

KARL EISBEIN 

Fontänen, Brunnen 

und Gewässer im 

Schlosspark Babelsberg 

Nach dem Fall der letzten Grenzzäune vor dem Babelsberger Schloss und 

der nahezu beendeten Instandsetzung der landschaftlichen Situation wird wieder sichtbar, 

wie unvergleichlich und einzigartig der Schlosspark Babelsberg ist. Der folgende Beitrag 

beschreibt die verschiedenen Teile des Wassernetzwerkes im Park Babelberg und erläutert 

die denkmalpflegerischen Maßnahmen zu seiner Wiederherstellung bis zum Jahr 2000. 

Dem Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné verdankt der Babelsberger Park seine Existenz. 

Er nutzte am 3. August 1826 eine Feier in Glienicke zu Ehren des abwesenden 

Königs, um den Prinzen Wilhelm für den gegenüberliegenden Hügel als idealen Platz zur 

Errichtung eines Sommersitzes zu begeistern. In den Planungen Lennés für die Verschönerung 

der Insel Potsdam war der östlich der Stadt, jenseits des Tiefen Sees gelegene Hügel 

das noch fehlende Bindeglied zwischen dem Brauhausberg – Telegraphenberg, dem Schlosspark 

von Glienicke und der Pfaueninsel. Im Prinzen Wilhelm, dem späteren Kaiser Wilhelm 

I., hatte er den potenten Interessenten für die Verwandlung des schütter bewachsenen 

märkischen Sandhügels mit Blick auf eine aufblühende Stadt am Strom in einen 

paradiesischen Landschaftsgarten gefunden. Ab 1833 konnte der Traum verwirklicht werden. 

Auf der Suche nach dem besten Platz für das Schloss einigten sich der Architekt Friedrich 

Schinkel, Lenné und Prinz Wilhelm als Bauherr bald auf einen Ort mit einem Rundblick 

von 180 Grad auf die Wasserflächen der umgebenden Seen. 

In den Wirren der napoleonischen Besetzung abgeholzt, bot der Babelsberg eine ungehinderte 

Aussicht auf Potsdam inmitten der märkischen Seen- und Hügellandschaft. Über 

den Tiefen See, die Neue Fahrt, die Vorderkappe und den Templiner See kann man von hier 

bis zum Schwielowsee schauen. Nördlich und östlich begrenzen Jungfernsee und Bäkegraben 

bzw. Griebnitzsee den Hügel. Im Südwesten mündet die Nuthe, einst im Blickfeld 

des Parks, gegenüber der Heiligen Geist Kirche in die Havel. 

Größer als hier konnte vor 170 Jahren der Gegensatz kaum sein, einerseits die Seen, 

Flüsse und Feuchtwiesen und andererseits die mit Trockenrasen, Eichenstockausschlägen, 

Kiefern, Birken und Espen bestandenen Sandhügel. Die Neupflanzungen für den ab 1833 

entstehenden Schlosspark brauchten Wasser, das mit großen Mühen und Kosten in Was-

110 Karl Eisbein 

serwagen auf den Berg gefahren werden musste. Als im Dürrejahr 1834 das Geld für die 

Bewässerung nicht ausreichte, vertrocknete ein großer Teil der Neupflanzung. Erste Planungen 

für ein Wasserversorgungsnetz von 1839 sind in der Literatur erwähnt, konnten 

aber aus Geldmangel nicht verwirklicht werden. 1 

Fürst Pückler wurde 1842 um seine Meinung zu Lennés Arbeiten in Babelsberg gebeten. 

In seinem Gutachten forderte er den Bau einer Bewässerungsanlage als Voraussetzung für 

eine optimale Parkpflege. Nach der Thronbesteigung des kinderlosen Friedrich Wilhelm IV. 

wurde Wilhelm zum Prinzen von Preußen ernannt und avancierte zum zweiten Mann im 

Staate. Damit verfügte er nun über die Mittel, es seinen Brüdern in Sanssouci und Glienicke 

gleich zu tun und seinen Sommersitz mit Fontainen, künstlichen Gewässern und 

einem Bewässerungsnetz auszustatten. Bereits 1843 lag ein erster Leitungsstrang vom 

Hochbehälter bis zur Schlosshöhe. 

Die in der Plansammlung der SPSG aufbewahrten Pläne Nr. 7004 und 7005 zeigen zwei 

Standortvorschläge des Architekten Ludwig Persius für das Maschinenhaus. 2 Verworfen 

wurde der Standort nördlich vom Schloss am Wasserfall (wegen der Initialen auf dem 

Brückengeländer neuerdings »Wilhelm-Wasserfall« genannt, der historische Name ist unbekannt). 

In Anlehnung an die Anordnung von Schinkels Ensemble von Schloss Charlottenhof 

und Maschinenhaus am Maschinenteich sowie an die von umgebautem Kasino und 

Wasserturm am Maschinenhaus in Glienicke wählte Wilhelm, wie seine Brüder Friedrich 

Wilhelm IV. und Prinz Carl, einen Standort für das Maschinenhaus in der Ost-West-Achse 

des Schlosses. 3 

Die Schwierigkeiten, zu denen es cirka zehn Jahre zuvor bei der Festlegung der Lage 

des Schlosses zwischen Wilhelm auf der einen Seite und Lenné und Schinkel auf der anderen 

kam, beschreibt J. Sievers. 4 Die Orientierung des Schlosses mit der Enfilade und der 

von der Prinzessin Augusta, der späteren Königin und Kaiserin, entworfenen Pergola auf 

den 1832 errichteten Telegraphenturm auf dem Schäferberg am Wannsee war offensichtlich 

unstrittig. Das Schloss war bewusst auf ein Symbol des beginnenden Industriezeitalters 

ausgerichtet. Mit der Entscheidung, das Maschinenhaus in dieser Achse zu platzieren, 

wurde diese Haltung noch einmal unterstrichen. Auf der Gartenseite des Triumphtores am 

Winzerberg finden wir hierzu eine geistige Parallele. 5 

Nach den Nivellementplänen in der Plansammlung Nr. 6988 und insbesondere Nr. 6989 

sind die Standorte des Bassins auf der Schlosshöhe, der Schlossfontäne und der Hauptfontäne 

in der Havel in der Planung von Anfang an festgelegt, eine Fontäne in der Verlängerung 

der Enfiladeachse analog zu Glienicke findet sich noch nicht an der endgültigen 

Stelle. 

Das Bassin auf der Schlosshöhe ist als Hochbehälter für die Schlossfontäne gedacht. Die 

Formen der Terrassen erhalten erst in den Plänen Nr. 7005 und Nr. 7004 ihre Gestalt. Der 

Plan Nr. 7004 verdient eine besondere Beachtung. Es ist davon auszugehen, dass er zum 

einen die Vorzeichnung von Nr. 7005 ist, zum anderen aber weist die Darstellung des Tanzsaaloktogons 

von Gebhard und die Skizzierung der Terrassen einschließlich der Voltaire- 

Terrassen auf eine längere Verwendung als Planungsunterlage hin.


Abb. 1 Carl Graeb: Blick auf das Wasserwerk und Glienicke um 1844, Aquarell, nach 1919 dem 

Hause Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 90 N 31/19089 

Das Maschinenhaus projektierte Persius im Stile eines normannischen Kastells. Kommissionsrat 

Brix berechnete das Rohrleitungssystem, die Berliner Firma Egell baute die 

Dampfmaschine mit einer Leistung von 40 PS und Rudolf Wilhelm Gottgetreu leitete die 

gesamte Ausführung der Hoch- und Tiefbauarbeiten. Das Besondere an diesem Maschinenhaus 

war die Integration der Dampfmaschine in den Wohnbereich der Kavalierswohnung. 

Im Flur des Obergeschosses öffnet sich eine Arkade in den Maschinenraum, der durch alle 

Geschosse geht und mit einem Oberlicht das Dach durchstößt. Unter diesem Oberlicht 

drehte sich einst der Fliehkraftregler der Dampfmaschine, so dass in der Dämmerung bzw. 

Dunkelheit aus dem beleuchteten Maschinenraum rhythmische Lichteffekte traten, die zu 

dieser Zeit noch ungewöhnlich waren. Wohnhaus, Kesselhaus und Schornstein wurden als 

separate Baukörper aneinander gefügt. Ein Umgang auf der Wasserseite und die um den 

Schornstein geführte Pergola schaffen eine eindrucksvolle Aussichtsarchitektur, die im Kontext 

zur Großen Neugierde in Glienicke steht. 6 

Die Druckleitung vom Maschinenhaus führte zum Hochbehälter auf der Schlosshöhe 

und von dort zum großen Hochbehälter neben der Friedrich-Wilhelm-Höhe. Beide Becken 

konnten unabhängig von einander gefüllt werden. Die Versorgung der Fontänen am Schloss 

durch das cirka zwölf Meter höher gelegene Bassin auf der Schlosshöhe vereinfachte vermutlich 

das schwierige Problem, Hauptfontäne und Fontänen am Schloss gleichzeitig ohne 

Druckminderung zu betreiben und ermöglichte das Füllen des großen Hochbehälters beim 

Betrieb der Fontänen am Schloss.


Am 25. Mai 1845 wurde feierlich die Inbetriebnahme der Fontänenanlagen begangen. 

Mit der Erweiterung des Parks 1865 in der Ebene gen Nowawes, ausgeführt von Otto Ferdinand 

Kindermann, wurde auch das Maschinenhaus erweitert. Zur zweiten Dampfmaschine 

kam eine Druckleitung und ein weiterer Hochbehälter hinzu. 

Im Leitungsnetzplan des Hochbauamtes II vom 31. Dezember 1931 wird sie 1. Druckleitung 

genannt und trägt den Buchstaben A. Aus dem Jahr 1879 sind uns exakte Angaben 

über Pumpleistung und Verbrauch überliefert. 7 

Mit dem Abtrag der Schlosshöhe im Zuge der geplanten Schlosserweiterung wurde um 

1905 die alte Druckleitung zwischen Schlosszufahrtsweg oberhalb des Maschinenhauses 

bis in die Nähe des Schwarzen Meeres abgebaggert. Oberhalb der ehemaligen Schlosshöhe 

wurde 1908 ein Windkessel an das Reststück der Leitung von 1843 geflanscht und eine neue 

Verbindung zwischen dem im Steilhang oberhalb des Maschinenhauses verbliebenen Rest 

der alten Druckleitung über den verbliebenen Höhenrücken hergestellt. Eine völlig neue 

Leitung wurde vom Windkessel abwärts westlich um das Schloss herum zur alten Hauptfontänenleitung 

ab Schlossvorplatz geführt. Es ist davon auszugehen, dass der Küchengang 

bei dieser Aktion unterquert wurde. 

Die Wasserspiele 

im Blickfeld des Schlosses 

Hauptfontäne: Die Hauptfontäne, auch Geysir genannt, ist mit annähernd 

41 Meter die höchste Fontäne in Potsdam. Paul Graeb, der Neffe von Carl Graeb, stellte in 

seinen Skizzen den Geysir als einen starken Rohrstutzen mit Mundloch, eingespannt in der 

Mitte von vier Eckpfosten, dar. Georg Poensgen berichtet von einem Hügel aus Feldsteinen, 

aus dem der Geysir empor stieg. 8 Alle bildlichen Darstellungen zeigen jedoch Varianten 

der Graeb’schen Zeichnung mit einem massivem, mit Eckbetonungen versehenen 

Block. Laut mehrfachen Berichten – durch das Pumpenbuch indirekt bestätigt – ist sie 1958 

letztmalig vor Publikum gelaufen, als sie Studenten der damals im Schloss einquartierten 

Filmhochschule aufdrehten. 

Während einer Druckprobe des Leitungsnetzes stieg sie am 27. Februar 1998 erstmals 

nach 40 Jahren acht Meter hoch. Nach Reparatur eines Frostrisses in der Leitung sprang 

der Geysir zur Eröffnung des Uferweges am 18. Juni 1998 mit der halben Füllung der Leitung 

25 m hoch. Die Vorahnung der Wirkung der künftig wieder in voller Höhe springenden 

Hauptfontäne war beeindruckend (Farbabb. 22). 

Fontäne auf der Porzellanterrasse: Die Fontäne ist mit einer Porzellanterrasse 

umgeben worden, deren Lage und Größe schon am Beginn der Planungen zu den 

Wasseranlagen festgelegt wurde. Die Sitze und Plastiken aus Porzellan gaben der Terrasse 

den Namen. Auch die Rohrleitungen wurden bereits vor der Schlosserweiterung verlegt. 

Im Plan Nr. 6988 wurde sie »Fontaine vor dem Salon« genannt.


Abb. 2 Xaver Sandmann: Schloss Babelsberg, um 1850, SMBPK, Kupferstichkabinett, Top. 1225/3 

Abb. 3 Städtebrunnen auf der Porzellanterrasse, an der Stützmauer der Gold-Terrasse Wandbrunnen 

mit Löwenköpfen als Wasserspeier, um 1927, SPSG, Fotosammlung


In der Schlossansicht von Carl Graeb um 1850 ist die Fontäne mit dem Schlosserweiterungsbau 

in einer falschen, d. h. zu großen Darstellung der Porzellanterrasse zu sehen. 9 Aus 

den ersten Fontänenplanungen kann entnommen werden, dass die Schlossfontäne im 

Schnittpunkt der parallel verschobenen Enfiladeachse der Augustawohnung mit der Zimmerachse 

der Räume im Erker des Erweiterungsbaus geplant wurde. 10 Darstellungen vor 

1865 zeigen eine riesige Glockenfontäne. 11 Der »Städtebrunnen«, der von der Kölner Dombauhütte 

1863 angefertigt wurde, war ein Geschenk an Wilhelm für sein Engagement 

zugunsten der Vollendung des Kölner Domes. Die vollplastische Figur des legendären Kölner 

Dombaumeister Gerhard fehlt auf den Abbildungen der Zeit nach 1945. Statt dessen 

befindet sich heute auf der Spitze des Brunnens eine Kugel. 

Fontäne auf der Blauen Terrasse: Das Vorbild für die Fontäne auf der 

Blauen Terrasse finden wir in Glienicke. Im T-förmigen Ende der nördlichen Pergola füllt 

das Becken die gesamte Breite der Pergola aus. Der Pointe de vue jenseits einer Geländesenke 

ist der Wasserturm am Glienicker Maschinenhaus. 

Die ältesten Planungen der Fontäne vor der Babelsberger Pergola zeigen sie ebenfalls 

unmittelbar vor dem östlichen Joch des Gewölbeganges. 12 In den folgenden Planungen rückt 

sie immer weiter nach Osten, bis sie im Plan Nr. 7006 an endgültiger Stelle, zusammen mit 

der Größe und Ausformung der Blauen Terrasse dargestellt wird. In den Totalansichten der 

Vorder- und Rückseite des Schlosses von Strack 13 , in einer Zeichnung von Graeb und auf 

einem Foto vor 1900 ist die Fontäne abgebildet (Farbabb. 23). Der Abfluss speist die Quelle. 

Quelle, Bachlauf, Staubecken und Wilhelmwasserfall: Zu den frühesten 

Planungen gehört die Quelle mit Bachlauf zu einem kleinen Stausee und ein Wasserfall zur 

Havel. Die beiden Pläne Nr. 7004 und Nr. 7005, die in die Zeit von 1842 bis 1844 zu datieren 

sind, behandeln dieses Thema. Die Quelle nutzt das abfließende Wasser aus der Fontäne 

auf der Blauen Terrasse. Ihr Standort ist einer der ausgefallensten in den Achsensystemen 

des Parks: Quelle, Staubecken und Hauptfontäne bilden eine »Wasserachse«. 

Diese Achse liegt in der Sichtlinie Hauptfahrweg – Pfingstberg, die Lenné in seinem Babelsberg-Plan 

erwähnte. 14 Im Schnittpunkt dieser Achse mit der Schlossachse, die durch die 

Enfilade und die Pergola definiert wird und ehemals den Telegraphenturm auf dem Schäferberg 

im Visier hatte, entspringt die Quelle, nicht nur eine Zier des Gartens, sondern auch 

Metapher für Prosperität. Mit dem Bau des Schornsteins für das Maschinenhaus in diese 

Achse wird die Bejahung des anbrechenden Industriezeitalters durch das Prinzenpaar 

bekräftigt. Die landschaftsräumlichen Dimensionen dieser Inszenierungen haben Ausdehnungen 

von mindestens drei Kilometer Entfernung. Heinz Schönemann beschreibt dies mit 

den Worten: »Um hervorgehobene Punkte ordnen sich die Fernsichten wie Fächer; im wirbelnden 

Wechsel kostbarer Nähe und unendlicher Ferne schwindet die Realität von Raum 

und Zeit.« 15 

Fassung und Boden der Quelle ist aus Raseneisenerz-Schlacken gebaut, wie man sie 

öfter in märkischen Wäldern als Zeugnis frühindustrieller Tätigkeit findet. Der Springstrahl


Abb. 4 Schloss Babelsberg, Blick durch die Pergola, mit 

Blumenständer und Fontäne, Ende 19. Jahrhundert, SPSG, 

Fotosammlung 

und ein Ablaufstutzen sind noch heute erhalten. Den Höhenunterschied zwischen Beckenboden 

und Bachlauf überwand ein Wasserfall, der von Bäumen flankiert war. Der Bachlauf 

schlängelte sich in Sicht- und Hörweite durch Eichenbüsche hindurch, bildete eine Insel, 

auf der vermutlich ein Baum stand, und sprang über einige Findlinge ins Staubecken oberhalb 

des Wilhelm-Wasserfalls. Zusammen mit dem abfließenden Wasser der Schlossfontäne 

füllte er das Becken bis zum Überlaufen über eine vor dem Absperrschieber gelegenen 

Staumauer. Im Plan Nr. 7004 ist der Abfluss der Schlossfontäne noch nicht festgelegt. Quelle 

und Bachlauf sind schon angedeutet, doch das Staubecken ist noch nicht geplant. Diese 

unfertige Planung der Wasseranlagen und das Fehlen der Gehölzdarstellung hat bei der 

Inventarisierung der Pläne dazu geführt, ihn als älter als den »Vorzeigeplan« Nr. 7005 einzuschätzen, 

der sorgfältig gezeichnet und mit summarisch angegebenen Gehölzgruppen 

vermutlich zur Vorlage beim Auftraggeber diente. Die Darstellung zeigt jedoch die ältere, 

auf Schinkel und Persius zurückgehende Planung ohne Tanzsaal. Im Plan Nr. 7005 ist das 

Staubecken mit einem exederaförmigen Einlaufbauwerk und einer regelmäßigen Gewäs-


serform dargestellt, von dem eine nachträglich mit Bleistift gezeichnete Kaskade zur Havel 

führt. Im Plan Nr. 7006 mit dem Wasserzeichen von 1844 ist der Verlauf der Rohrleitungen 

festgelegt, das Staubecken ist »landschaftlich« geformt, die Eintragungen im Bereich des 

späteren Wilhelm-Wasserfalls wurden aber radiert. Im ersten, nach seinem Verfasser Gustav 

Meyer, dem langjährigen Mitarbeiter Lennés und späteren ersten Stadtgartendirektor Berlins, 

benannten »Meyerplan« ist er bereits in endgültiger Fassung dargestellt. 16 

Das Stauwerk besteht aus Ziegelmauerwerk, das mit Raseneisenerzschlacken verkleidet 

ist und auf beiden Seiten des Ablassschiebers in einer Böschung aus Lehm steckt. Die Ausspülungen 

der Böschungskronen (auch an der Staumauer zwischen Achterbecken und Wasserfall 

zum Schwarzen Meer zu sehen ) an beiden Enden der Mauer rühren von unkontrolliertem 

Überlaufen des Staubeckens bei Gewittergüssen her. 

Mit der Entfernung der Exedra an der Blauen Terrasse um 1905, mit der auch ihre Fontäne 

verschwand, wurden Quelle und Bachlauf aufgegeben. Statt dessen wurde ein Regenwassereinlauf 

mit Sandfang zwischen Quellbecken und Wasserfall in den Bachlauf gebaut 

und der Bachlauf durch eine Rohrleitung ersetzt. Dadurch wurde auch der westliche 

Beckenrand des Staubeckens verändert. 

Die Mündung des gusseisernen Abflussrohres der Schlossfontäne in das Staubecken ist 

aus ähnlichem Mauerwerk wie die Staumauer gebaut. In der Ostecke des Staubeckens liegen 

noch einige kleine Findlinge in einer Lehmpackung, die den Rest der Bachmündung 

bilden. 

Mit dem Wasserfall wird zwischen dem Staubecken und der Havel ein Höhenunterschied 

von elf Metern überwunden. Eine eiserne Fußgängerbrücke und eine hölzerne Fahrwegbrücke 

spannen sich über den Wasserlauf. Beide Brücken sind auf einer Ansicht von 

Carl Graeb aus Richtung Glienicker Lanke dargestellt. Die Fußwegbrücke ist in dieser Form 

nicht auf uns gekommen. 

Die erhaltene Eisenbrücke stammt aus Metz in Frankreich und wurde 1868 hergestellt. 

Drei leicht gebogene Doppel-T-Träger mit Holzbohlenbelag und gusseisernen Geländern, 

die Knorpelholz zum Vorbild haben, ruhten auf beiden Seiten auf eingegrabenen Holzstämmen. 

Das Knorpelwerk der Brückengeländer formt in der Mitte ein W. Nach der Wende 

war dies Anlass, die namenlosen Brücke »Wilhelm-Brücke« zu nennen. Nach ihr wurde 

auch der Wasserfall benannt. Die Fahrwegbrücke am Fuß des Wasserfalls hat gemauerte 

Widerlager. Sie waren in den siebziger Jahren bei der Verlegung von Nachrichtenkabeln der 

Grenztruppen und der Wasserstraßendirektion zerstört worden. Wie durch ein Wunder 

hat der bergseitige hölzerne Brückenträger in situ, unmittelbar zwischen dem Betongrenzweg 

auf der Bergseite und dem Todesstreifen auf der Wasserseite, überdauert. Anhand der 

Nägel konnte die Stärke des Bohlenbelages ermittelt werden. Die hölzerne Brücke lässt auf 

ein hölzernes Geländer schließen. 

Der Bachlauf im Oberlauf und der Abfluss unterhalb des Wasserfalls bilden immer wieder 

kleine Becken, aus denen das Wasser über Steine in das nächste Becken fließt. Das lässt 

auf einen gewissen kontinuierlichen Betrieb schließen. Die Lehmdichtung sollte ohnedies 

vor Austrocknung geschützt werden.


Abb. 5 Carl Graeb: Wilhelm-Wasserfall mit beiden Brücken, um 1850, Aquarell, nach 1919 dem Hause 

Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 9002/19098 

Brunnenbecken auf der Gold- und der Porzellanterrasse: Das Brunnenbecken 

auf der Gold-Terrasse ist erstmals auf der Rückseite des Planes Nr. 6987 dargestellt. 

Es ist ein exedraförmiges Becken. Auf den Plänen von 1844 an bis zu dem Schlossgrundriss 

aus dem Mappenwerk »Schloß Babelsberg« von J. H. Strack und M. Gottgetreu von 1857 

ist das Becken zu finden. 17 Ein erhaltenes Versatzstück eines Beckenrandes aus Marmor, 

von der Ecke zwischen gerader und runder Form, könnte in Größe und Materialqualität 

von diesem Becken stammen. 18 Die Wasserzuführung erhält der Brunnen, wie schon in der 

Skizze auf der Rückseite des Planes Nr. 6987 dargestellt, vom Abzweig der Leitung vor dem 

Schieber für die Fontäne auf der Blauen Terrasse. In zwei Zeichnungen von Strack mit Blick 

aus den Wohnräumen Augustas auf die Gold-Terrasse und die Blaue Terrasse über dem 

Haupteingang ist im Vordergrund der Brunnen mit flaschenförmigen Wasserspeier einer 

Glockenfontäne dargestellt. 19 Dieser Wasserspeier mit gotisierender Ornamentik und goldenen 

Sternen wurde um 1975 vom Dachboden der Waschküche am Maschinenhaus geborgen. 

20


Die Leitung über die Blaue und die Gold-Terrasse wird bis zur Abtragung der Schlosshöhe 

auch noch nach Entfernung des Beckens die beiden Brunnen auf der Porzellanterrasse 

versorgt haben. Die in Aussicht stehende Rekonstruktion der abgebrochenen Teile der Blauen 

Terrasse im Jahre 2002 wird Aufschluss über diese Leitung bringen. 

Die beiden Brunnenbecken auf der Porzellanterrasse findet man erstmals in Nr. 7006 

und im Aufmaß der Wege des Pleasuregroundes und der Schlossumgebung Nr. 7003 (Wasserzeichen 

von 1845). Sie sind bis heute erhalten. Der Verbleib der Löwenkopf-Wasserspeier 

ist zur Zeit unbekannt. Beide Brunnenbecken entwässern über Gussleitungen in das 

Becken der Schlossfontäne. Die Leitungen sind zum Schutz gegen die hohe Druckbelastung 

der Pflanzkübeltransportwagen mit einem gemauerten, »falschen« Gewölbe aus Ziegelsteinen 

überdeckt. Mit der Neuverlegung der Leitungen zwischen Schwarzem Meer 

und Schlossvorplatz um 1908 wurde, wie Grabungen zeigten, die Brunnenbecken unter 

Beibehaltung einiger Leitungsabschnitte von 1844 von der neuen, westlich der Porzellanterrasse 

verlaufenden Leitung versorgt. 

Gotische Fontäne: Das Rondell, in der die Gotische Fontäne steht, wurde 

von Lenné angelegt. Er verwendete einen nicht realisierten Entwurf für einen Gartenteil 

am Ansbachschen Palais in Berlin (Prinz Albrecht). 21 Das Rondell ist der Endpunkt des Blumengartens 

an Schloss. Es ist der letzte Raum des Schlosses, wenn wir die Gärten am Haus 

im Reptonschen und Pücklerschen Sinne als erweiterte Wohnung ansehen. Pückler wurde 

um Rat gefragt, als Augusta und Wilhelm mit Lennés Ideen zu diesem Areal nicht einverstanden 

waren. Ob das eine vorgeschobene Argumentation war, muss hier unberücksichtigt 

bleiben. 

Die Gotische Fontäne ist eine Synthese zwischen Laufbrunnen und Fontäne. Sie hat die 

Form einer Gotischen Filiale. Wasserspeier in Froschgestalt speien ins Becken. Aus dem 

knospenförmigen Ende der Filiale springt ein Fontänenstrahl. In der »Spezial=Karte von 

dem Plateau auf den Babelsbergen bei Potsdam« von Th. Kozlowski vom März 1843 ist das 

Rondell ohne Fontäne noch in Lennéscher Form dargestellt. 22 

Bereits vor der Entscheidung des Standorts des Maschinenhauses ist die Fontäne fester 

Planungsbestandteil. 23 In dem Plan Nr. 7006 mit einem Wasserzeichen von 1844 sind die 

exakten Längen und Anzahl der Rohrsegmente zur Fontäne angegeben. Der Fontänenabfluss 

hat seinen endgültigen Verlauf. Der jetzige Wasserfall am Steilhang ist nicht dargestellt. 

Er fehlt auch in allen späteren Plänen. Der Wasserfall ist, wie der östlich benachbarte Regenwasserfall, 

aus Schmolz (durch scharfen Brand versinterte Ziegel) gebaut. Am Fuß des Hanges 

speist er ein kleines, neben dem Fahrweg liegendes Becken, in dem das Wasser in Richtung 

Havel versickert. 

Brunnen am Michaelsdenkmal: Im Plan Nr. 7006 von 1844 ist der achteckige 

Platz und der Brunnenstandort in Bleistift eingetragen. 24 Die ältere Fassung ist an 

dieser Stelle radiert. Der erste Meyerplan weist an dieser Stelle noch einen älteren Weg 

auf. 25 Das Denkmal, ein Entwurf von Strack, in der Verlängerung der Tanzsaalachse ste-


Abb. 6 Carl Graeb: Der Gotische Brunnen, Aquarell, nach 1919 dem Hause Hohenzollern übergeben, 

Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 90 N 38/19096 

hend, erhielt Wilhelm von seinem Bruder König Friedrich Wilhelm IV. per Kabinettsorder 

geschenkt. 26 Es sollte an die Niederschlagung des Badischen Aufstandes erinnern. Ein 

Gegenstück ist als Gefallenendenkmal auf einem Karlsruher Friedhof aufgestellt worden. 

Auf einer Wand aus rotem Badischen Sandstein steht der den Drachen tötende Erzengel 

Michael. Die Bronzeplastik von August Karl Eduart Kiss wird von aufwendigen Sandsteinfilialen 

flankiert. In der Wand unter der Plastik ist eine zur Zeit noch zugeschmierte Widmungsinschrift. 

Darunter befindet sich der Wasserspeier. In der Zeichnung von Strack sind 

Löwenköpfe als Wasserspeier dargestellt. Das Wasser sprang in ein halbes achteckiges 

Wandbecken und floss aus diesem durch drei Wasserspeier in das große ebenerdige Auffangbecken. 

Es ist gleichfalls ein halbes Achteck. 

Marmorbrunnen auf den Voltaireterrassen: Der Marmorbrunnen auf den 

Voltaireterrassen wurde nach einem Entwurf von Strack aus dem Jahre 1851 von F. Drake 

ausgeführt. Die Daten auf der Fahne des Heroldes 11. Juni 1829 und 11. Juni 1854 nennen 

den Hochzeits- und den Silberhochzeitstag von Wilhelm und Augusta. Aus diesem Grunde 

wird der Brunnen auch Jubiläums- oder wegen der Plastik auch Heroldsbrunnen


Abb. 7 Carl Graeb: Hochzeits-, Jubiläums- oder Heroldsbrunnen, Aquarell nach 1919 dem Hause 

Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Bandenburg, 9001/19097 

genannt. Im Grundriss des Schlosses von Strack ist er noch nicht dargestellt, was ein Indiz 

für eine vorgezogene Datierung dieses Grundrisses wäre. 27 In den Parkplänen erscheint er 

zum ersten mal im zweiten Meyerplan. 28 Von C. Graeb stammt eine nicht datierte Darstellung. 

Der Grundriss des Brunnens ist sechseckig. Der Mittelpfeiler im Auffangbecken 

trägt eine Brunnenschale, in der ein schlanker Pfeiler mit Kapitell steht, der die Plastik 

eines Herolds trägt. Ein anderen Ortes aufgefundener Delphinkopf, dessen Abmessungen 

und Dübel zum Brunnen passen können, sollte ihm zugeordnet werden. 29 Da wir bisher 

über keine authentische Fotografie verfügen, sind wir nicht im Bilde, ob der plastische Aufsatz, 

wie bei Graeb gestaltet, ausgeführt worden war. Die beiden von Graeb dargestellten 

Banksockel-Gnome sind vermutlich erhalten. Südlich der Voltaireterrassen verläuft die 

rechteckige, in Ziegeln gemauerte Entwässerungsleitung vom Michaelsbrunnen und Marmorbrunnen 

bis zum Sickerschacht unterhalb des Trinkwasserbrunnens des Schlosses. 

Reiherfontäne im Goldenen Rosengarten: Der Goldene Rosengarten ist 

das Zentrum des Pleasuregroundes. Sein Vorbild ist der von Humphrey Repton in Ashridge 

gestaltete Rosengarten. Augusta kannte ihn aus Reptons Werk »Fragments on the theory 

and practice of landscape gardening«, das ihre Mutter Maria Pawlowna besaß und sich


Abb. 8 Balzender Königsreiher, Gipsmodell für Bronzeguss, 

1998, Autor der Originals unbekannt, nach originalen 

Resten von Walter Rentsch, SPSG, Depot der 

Plastiken 

heute in der Bibliothek der Stiftung Weimarer Klassik befindet. Pückler kannte das Original 

in Ashridge und es ist möglich, dass Wilhelm und Augusta es bei ihren Englandbesuchen 

ebenfalls gesehen hatten. Eine wichtige Besonderheit ist der Springbrunnen. Auf 

einem niedrigen Sockel aus Schmolz und Raseneisenerz-Schlacken steht die Plastik eines 

balzenden Königsreihers. Ein Duplikat der Plastik entdeckte Saskia Hüneke vor einigen Jahren 

beschädigt im Depot. Inzwischen ergänzt und nachgegossen, wird er nach der Reaktivierung 

der Wasserversorgung aufgestellt. Der Beckenrand des achteckigen Beckens ist 

nicht erhalten und muss nach einem mittelmäßigen Foto rekonstruiert werden. Im zweiten 

Meyerplan ist noch keine Wasserleitung zur Fontäne dargestellt. Im Haeberlin’schen 

Plan von 1863 ist die Zuleitung eingetragen. 30 Die Abflussleitung wurde auch in den späteren 

Plänen nicht erwähnt. Vermutlich entwässert die Fontäne des Goldenen Rosengartens 

über den Hauptkanal in die Havel.


Adlerbrunnen: Die Lage des Adlerbrunnens wurde erstmals im zweiten 

Meyerplan fixiert. Die zeichnerische Darstellung erscheint noch indifferent. Ein Schreiben 

des Hofmarschall Graf Pückler an seinen Vetter Fürst Pückler von 1849, in dem er ihn bittet, 

die Gestaltung unterhalb der Voltaireterrassen zum Abschluss zu bringen, kann man 

als das Ringen um die Gestalt dieses Punktes im Pleasureground deuten. Der Adlerbrunnen 

ist als point de vue der Voltaireterrassen, Scharnierstelle axialer Beziehungen, Mittelpunkt 

eines »in sich geschlossenen« Parkraumes und symbolträchtige Parkarchitektur. Der 

Adlerbrunnen steht in der Achse der Voltaireterrassen auf einem Erdkegel, der geübten 

Augen sofort als Kunstgebilde erkennbar ist. Das gemauerte Becken hat einen schlichten, 

in Zement profilierten Beckenrand. Über der gestauten Wasserfläche erhebt sich ein Würfel, 

der in seiner Flucht ebenfalls auf die Terrassenachse ausgerichtet ist. In seinen vier 

Ansichtsseiten wurden achteckige Felder aus vorgefertigten Steingussprofilen mit Löwenköpfen 

als Wasserspeier angebracht. Auf dem Würfel stand eine Säule mit Kapitell, auf der 

ein Adler steht. Er blickt auf die Voltaireterrassen. Der gesamte plastische Schmuck ist zu 

einem unbekannten Zeitpunkt verloren gegangen. Von den Löwenköpfen wurde der havelseitige 

bei Rodungsarbeiten wieder gefunden. 31 

Aus welchem Material Säule, Kapitell und Adler bestanden, ist bisher unbekannt. Die 

einzige zur Zeit bekannte Ansicht stammt von C. Graeb (Farbabb. 24). Der Adlerbrunnen 

gleicht in Größe und vielen Details dem wohl zeitgleich entstandenen Adlerbrunnen auf 

der Rheinterrasse von Burg Stolzenfels (Farbabb. 25). Dieser ist aus Eisenkunstguss. Der 

plastische Schmuck ist vergoldet. 

Wasseranlagen im Park 

Fontäne auf dem Fontänenplateau: In die Anfänge des Leitungsnetzausbaus 

gehört die Anlage einer Fontäne auf der östlichsten Kuppe des Babelsberges. Erstmals 

wird sie im ersten Meyerplan dargestellt. 32 In einer Zeit, wo die Verteilung des Wassers mit 

flexiblen Schläuchen noch in den Anfängen steckte, konnte diese Fontäne ohne Abfluss der 

indirekten Bewässerung der östlichen Parkpartie dienen. Der Höhenunterschied dürfte für 

einen drei Meter hohen Springstrahl gereicht haben. Es sind bisher nur die Darstellungen 

in den Parkplänen bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg, vermutlich nach der Gründung 

der Staatlichen Schlösserverwaltung, wurde die Fontäne beseitigt. Unklar ist bisher, wann 

das auf den Wasserleitungsplänen von 1931 in diesem Bereich erweitert dargestellte Leitungsnetz 

des »D«-Stranges verlegt wurde. Das Alter des Baumbestandes weist auf die zwanziger 

Jahre. Die künstlerische Bedeutung des Plateaus für die Erschließung der östlichen und 

südlichen Bilderwelt wird durch die Plenterungen der letzten Jahre immer deutlicher. 

Schwarzes Meer: Das Schwarze Meer wurde 1844 unter Pücklers Aufsicht 

angelegt. Nach einer Notiz im Plan Nr. 6988 wurde die Leitung zwischen Schlosshöhe 

und Hochbehälter 1843 verlegt. Sie verläuft in der längsten Diagonale unter dem Seeboden. 

Sein Wasser erhält dieser See vom Hochbehälter oberirdisch über ein Staubecken,


Bachlauf und Wasserfall (Farbabb. 26). Der Bachlauf fließt vom Grundablass des Staubeckens 

zu einem Verteiler, dessen Gestalt noch nicht untersucht ist, um von hier den Wasserfall 

zum Schwarzen Meer bzw. den Bachlauf zu einem kleinen Teich mit Insel westlich 

der Schanze mit Wasser zu versorgen. 

Schwarzes Meer, Bachlauf und Teich dienten der indirekten Bewässerung des Nordosthanges. 

Gestalterisch hat Pückler hier ein Kabinettstück der Reliefgestaltung geliefert. Vor 

dem Verkauf von Muskau bewies er sich in Babelsberg auch als Meister der kleinen Form. 

Vier Inseln beleben den buchtenreichen See. Zwei von ihnen liegen dicht benachbart am 

Ostufer, die anderen im Norden und im Süden. Die Herkunft des Namens »Schwarzes 

Meer« ist unbekannt. Pückler gab einige Jahre später in seinem Park in Branitz einem wichtigen 

Parkgewässer vor den Fenstern seines ägyptischen Zimmers und der Bibliothek den 

Namen »Schwarzer See«. In Glienicke hat ein Gewässer den Namen »Düsterer Teich«. Hinter 

diesen Namen steht wohl die romantische Vorstellung eines Sees in der »Waldeinsamkeit«. 

Hohe Bäume beschatten den See, lassen aber auch gelenktes Licht hindurch. 

Die Topographie des Geländes zwischen Fürstenhöhe und Griebnitzsee mit Schwarzem 

Meer, Teich und Griebnitzsee lässt das Erleben einer Wassertreppe zu. Zur Zeit verstellen 

noch die Bauten der ehemaligen Walter-Ulbricht-Akademie, die jetzt von der Universität 

genutzt werden, diesen Blick. 

Großer See: Der Große See erschien erstmalig auf der 1865 gezeichneten 

Projektskizze für »Die Neuen Anlagen auf dem Babelsberg« von Otto Ferdinand Kindermann. 

33 O. F. Kindermann, Sohn des im September 1865 verstorbenen Christoph Ferdinand 

Kindermann, der seit 1836 Hofgärtner in Babelsberg war, beendete seine einjährige Mitarbeit 

in Pücklers Alterssitz in Branitz, um in Babelsberg die Arbeit seines Vaters im Sinne 

Pücklers fortzusetzen. Die Ausführung des Großen Sees weicht positiv von dem etwas simplen 

Entwurf ab. Im Generalplan des Schatullgutes vom November1868 ist der Große See 

in seiner jetzigen Gestalt dargestellt. 34 Für 1867 ist letztmalig ein Besuch des Fürsten Pückler 

im Babelsberg verbürgt. Da die Arbeit Kindermanns bisher weder näher untersucht, 

noch ausreichend gewürdigt wurde, soll hier auf die zur bekannten Anekdote gewordenen 

Gemeinschaftsarbeit König Wilhelms und Kindermanns am Wasserfall des Großen Sees hingewiesen 

werden. Gestalterisch ist der Wasserfall eines der schwächsten Details des Parks. 

Sein Wasser erhält er durch eine Leitung von 100 Millimeter Durchmesser. In der Nähe des 

östlichen Fußweges mündet das Rohr als eine Quelle unter einem großen Findling. Ein kurzer 

Bachlauf führt das Wasser bis zur Absturzkante. Man kann vermuten, dass der Bachlauf 

wie bei den anderen Wasserfällen zum Becken ausgebildet ist, um bis zur Absturzkante 

eine größere Wassermenge, als der Leitung entströmen kann, zu zeigen. Der See hat drei 

Inseln. Die dem Wasserfall nächstliegende Insel zeichnet sich durch reiche Steinsetzungen 

aus. Die Steinsetzungen der westlichen Insel beziehen sich auf den hochgelegenen Bankplatz 

und flankieren einen flach im Wasser liegenden Stein. Hierauf stand die Plastik »Wasser 

holendes Mädchen« von Wichmann. Wann die Plastik entfernt wurde, ist unbekannt. 

In dem Kloster Unser lieben Frauen in Magdeburg befindet sich ein Duplikat dieser Figur.


Der Große See diente im Zweiten Weltkrieg als Löschwasserreservoir. Ein horizontal verlaufendes 

Rohr in der Südostbucht war die Ansaugleitung und führt zu einem Schacht an 

der Wollestraße. Zwei Leitungen, die die westlichen Teile des Parks mit Havelwasser versorgen, 

unterqueren den See und haben am tiefsten Punkt der Leitungsführung im See ihre 

Entleerungsöffnungen. 

Kindermannsee: Im Plan Nr. 7015 ist als Vorläufer des Kindermannsees 

ein aus zwei Zuläufen gespeister Wasserlauf verzeichnet, der in den »Aha«-Graben mündet. 

35 Von Gustav Meyer liegen zwei Pläne vor, die sich mit der Parkerweiterung um 1865 

beschäftigen. 36 Vom Flatowturm kommend, fließt ein Bachlauf südlich am Kutscherhaus 

vorbei in einen buchtenreichen See mit einer Insel. Der See entwässert über einen Graben 

außerhalb des Parks zur Havel. Ausgerichtet ist er auf die Verlängerung der Achse Flatowturm 

Eingangstür – Rondell vor dem Turm. 

O. F. Kindermann sah in seinem Plan von 1865 an dieser Stelle kein Gewässer vor. Wie 

in einem Bericht aus dem Jahre 1888 mitgeteilt wird, hat Kindermann jr. den See zwischen 

1887 und 1888 ausheben lassen. 37 

Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde für das größte künstliche Gewässer 

im Park der Name Kindermannsee festgelegt. In den Plänen wurde er bis dahin Pfuhl 

oder Erlenbruch genannt. Durch das Abholzen des Erlenwildwuchses und Freistellen der 

alten Pappeln und Weiden wurde die Bedeutung dieses Grundwasser führenden Sees deutlich. 

Seine geradezu fehlende künstlerische Ausformung im Pücklerschen Geiste gibt ihm 

an dieser Stelle die Glaubwürdigkeit, natürlich zu sein. Mit der Namensgebung sollten 

Vater Christoph Ferdinand und Sohn Otto Ferdinand Kindermann gewürdigt werden, die 

zusammen 57 Jahre die Arbeiten im Park geleitet hatten. 

Der Überlieferung nach soll ein Garteninspektor, der Anfang des 20. Jahrhunderts im 

Havelhaus wohnte, die Abkürzung des Weges zur Gärtnerei durch die Aufschüttung eines 

Dammes durch den Erlenbruch erreicht haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 

Damm mit Bauschutt weiter ausgebaut. Bei hohem Grundwasserstand wird er überschwemmt. 

Reservoir auf der Schlosshöhe: Dem Hochbehälter auf der Schlosshöhe 

scheint in der ersten Bauphase eine große Bedeutung beigemessen worden zu sein. Der 

Standort war auf einer Anhöhe etwa 100 Meter südlich des Schlosses. Er fiel 1905 der riesigen 

Baugrube für den geplanten Schlosserweiterungsbau zum Opfer. 

In den frühen Plänen ist er erstes Ziel der Druckleitung vom Maschinenhaus. 38 Eine 

Ansicht von C. Graeb zeigt seine Lage in der Landschaft und die malerische Form des einfassenden 

Geländers (Farbabb. 27). 

Die Schlosshöhe ist der erste Aussichtspunkt des Lennéschen Umfahrweges. Er beginnt 

an der ersten Kreuzung des Fahrweges zum Schloss oberhalb des heutigen Maschinenhauses. 

Der Fußweg von Klein Glienicke kommend, hat seine Fortsetzung in einem bergan 

steigenden Fahrweg. Er windet sich zur Schlosshöhe hinauf, umrundet das Becken und


Abb. 9 Ludwig Wichmann: Wasser holendes Mädchen, 

vor einer Insel im Großen See, Verbleib unbekannt 

führt am Schwarzen Meer vorbei zu Fürstenhöhe, Viktoriahöhe und über die Lenné-Höhe 

(jetzt Standort der Gerichtslaube) zurück zum Schloss und dem Ausgangspunkt. 

Das Reservoir erlaubte den separaten Betrieb der kleineren Brunnen und Fontänen am 

Schloss, unabhängig von der Hauptfontäne. Als Brauch- und Löschwasserreservoir eignete 

es sich aufgrund seiner Tiefe von mehr als drei Metern auch im Winter. 

Achterbecken neben der Friedrich-Wilhelm-Höhe: Auf den ersten 

Nivellementplänen zum Wasserleitungsbau ist der große Hochbehälter an der Friedrich-Wilhelm-Höhe 

noch nicht als gebaut dargestellt. Mit einem Durchmesser von 23,50 Metern 

und einem maximalen Wasserstand von zwei Metern Höhe fasst das Becken heute 868 Kubikmeter. 

39 Gleich den Speichen eines Rades, gehen von diesem Becken zwölf Hauptleitungen 

mit insgesamt 330 Hydranten aus, die es ermöglichen, mit einem Schlauch von 

100 Meter Länge jeden Winkel im Park zu bewässern. 40


Mit der Parkerweiterung 1865 wurde das Leitungsnetz vergrößert und ein zweiter gleich 

großer Hochbehälter neben dem bestehenden gebaut. Damit erreicht die Speicherkapazität 

heute 1736 Kubikmeter. Da der Grundriss beider runden Becken eine Acht darstellt, erhielten 

beide Hochbehälter den volkstümlichen Namen »Achterbecken«. Beide Hochbehälter 

besitzen einen, durch einen tiefer liegenden Einschnitt im Beckenrand geschaffenen Überlauf. 

Wird das Wasser bis in diese Höhe gepumpt, fließt es über eine offene Rinne und füllt 

einen kleinen Stausee. Die Staumauer, mit Schlacken dekoriert, hat einen Grundablass, der 

das Wasser in einen Bach frei gibt. Erosionsschäden beiderseits der Mauer zeugen von 

unkontrolliertem Überlaufen des Stausees. Durch die Überlaufmöglichkeit der Hochbehälter 

ist die Reinigung von schwimmenden Verunreinigungen (Laub, Algen, Entengrütze) gut 

möglich. 

Im Plan Nr. 6989 ist der erste Hochbehälter an dieser Stelle nur skizziert dargestellt. Die 

Druckleitung zum Füllen dient gleichzeitig als Abflussleitung. Es nehmen noch keine weiteren 

Leitungen von hier ihren Ausgang. Im ersten Meyerplan versorgt eine Leitung die 

Fontäne auf dem Fontänenplateau und eine weitere ein Becken unterhalb der Viktoriahöhe. 

Im zweiten Meyerplan ist das vom Hochbehälter ausgehende Netz unverändert, 

jedoch entspringt dem Becken unterhalb der Viktoriahöhe ein Bachlauf, der oberhalb des 

schmalen Fußwegenetzes verlief, das sich westlich der Louisenhöhe befindet. Die Lage des 

Beckens ist auch heute noch im Gelände gut zu erkennen. Es kann davon ausgegangen werden, 

dass auch dieses Becken abflusslos war und der indirekten Bewässerung des Südhanges 

dienen sollte. Vom Bachlauf sind, wohl auch wegen der zahlreichen Bombentrichter in 

dieser Gegend, nur noch wenige Reste erhalten. Im Generalsituationsplan von 1869 wird 

der Durchmesser der Zuleitung mit drei Zoll angegeben. 41 Im Haeberlin-Plan von 1863 finden 

wir diese Leitung bis zum Flatowturm verlängert. Spätestens zu dieser Zeit ist das Wasserleitungsnetz 

nahezu komplett, die ab 1865 gestalteten Parkpartien ausgenommen. Offensichtlich 

reichte der Leitungsquerschnitt nicht aus, das vom Flatowturmreservoir versorgte 

Netz einschließlich der etwa ab 1863 produzierenden Gärtnerei ausreichend zu versorgen. 

Da der Flatowturm 1856 vollendet war, ist davon auszugehen, dass zu diesem Zeitpunkt 

das Reservoir gefüllt werden konnte. 

Die Entwicklung der Wasseranlagen 

bis zum Jahr 2000 

1888, im Todesjahr von Kaiser Wilhelm I., befanden sich die Wasseranlagen 

auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Nach dem Tod der Kaiserin Augusta 1891 wurden 

die Ausgaben für Babelsberg reduziert, die Fontänen liefen nur noch selten, das 

Schwarze Meer wurde nicht mehr gefüllt. Otto Ferdinand Kindermann ging 1893 in den 

vorgezogenen Ruhestand. Die geplante Schlosserweiterung für den letzten Kronprinzen 

brachte in den Jahren 1905 bis 1907 Veränderungen mit sich. Sie betrafen das Leitungsnetz, 

die Fontäne auf dem nach ihr benannten Plateau wurde entfernt und durch die Leitung D

ersetzt. Der Chinesische Blumengarten, auch Marlygarten genannt, mit den beiden Majolikabrunnen 

wurde entfernt und im Maschinenhaus eine Kreiselpumpe mit Elektromotor 

installiert. 

Mit dem Ausbau der Richterschule oberhalb des Maschinenhauses wurde das alte Kesselhaus 

zum Heizwerk umgerüstet. Die Verlagerung der Elektropumpe 1958 in einen neuen 

Raum, wie sie das letzte erhaltene Pumpenbuch bekundet, weist auf den Einbau der großen 

Kesselanlage in den eigens dafür aufgestockten Erweiterungsbau von 1865. Nach dem Tod 

des letzten Wasserwerksmeister Rudolf Kaiser 1967 wurde durch unsachgemäße Bedienung 

die Pumpe beschädigt. Zugangsprobleme zu dem im Grenzgebiet gegenüber dem 

Jagdschloss Glienicke liegenden Wasserwerk dämpften das Interesse an der Reaktivierung 

der Pumpe. Die Restaurierung des Pleasuregroundes ab 1970, die beabsichtigten Neupflanzungen 

von Großgehölzen und der Wunsch, die Seen wieder zu füllen, führten ab Mitte 

der siebziger Jahre zu Planungen eines neuen Pumpenhauses am Tiefen See und zu Sanierungsarbeiten 

am Achterbecken und am Flatowturmbecken. 

1991 wurden Pläne zur Reaktivierung der Wasserspiele am Schloss erstellt. Sie waren 

der Anlass für eine systematische Untersuchung eines ersten Teiles des historischen Leitungsnetzes 

und der Vorlage einer fundierten Planungsunterlage, die die gesamte Reaktivierung 

des in hervorragend gutem Zustand befindlichem Leitungsnetzes zum Inhalt hat. 

Eine neue Pumpe findet im Bereich des 1978 zerstörten Wirtschaftshofes auf dem Standort 

der einstigen Waschküche des Maschinenhauses ihre Aufstellung, die 1. Druckleitung zum 

Achterbecken wird ergänzt und Schwarzes Meer, Pleasureground und Hauptfontäne erhalten 

als erste wieder Havelwasser. Die übrige Anlage wird schrittweise überprüft, instandgesetzt 

und in Betrieb genommen. Somit können auch die dringend erforderlichen Strauchanpflanzungen 

in allen Teile des Parks vorgenommen werden, ohne dass das Desaster, das 

Lenné 1834 ereilte, sich wiederholen muss. 

Anmerkungen 


1 N. N.: Spaziergang durch Potsdams Umgebungen, Berlin/Potsdam 1839, S. 73. 

2 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7004 und 7005, vermutlich von Ludwig Persius: Am Ufer kolonnadenartige 

Fassung für eine Fontaine in der Havel. Vermutlich hat Friedrich Wilhelm IV. den Plan 

Nr. 7004 längere Zeit für Planungen benutzt als den Plan Nr. 7005. Auch alle weiteren im vorliegenden 

Beitrag erwähnten Pläne befinden sich in der Plankammer der SPSG. 

3 Heinz Schönemann: Karl Friedrich Schinkel. Das Architektonische Werk heute, Stuttgart/London 

2001, S. 9. 

4 Johannes Sievers: Die Arbeiten von Karl Friedrich Schinkel für Prinz Wilhelm, späteren König von 

Preußen, Berlin 1955. 

5 David E. Barkley: Denkmal und Revolutionsfurcht. Friedrich Wilhelm IV. und die Verherrlichung 

des Preußischen Feldzugs in Südwestdeutschland 1849 – Monumentale Beispiele im Potsdamer 

Raum, in: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 1993, 44, S. 130–160. 

6 Heinz Schönemann: Die Sonne und der Dampf – Maschinenhäuser und Himmelsrichtungen. Vortrag 

am 9. November 2000 in der Pücklergesellschaft e.V., Berlin.


7 Ernst Laufer: Der Babelsberg. Geognostisch und pedologisch bearbeitet, in: Jahrbuch der königlichpreußischen 

Geologischen Landesanstalt für 1880, Berlin 1881, S. 324 f.: »Die jährliche Bewässerung 

geschieht auf den zu düngenden 6,400 Aren, abgesehen von neu gepflanzten Bäumen, die in 

Gruppen vereinzelt stehen und deren Bewässerung mehr im späten Herbst und frühem Frühjahr 

erfolgt. Für folgende Berechnung liegt das Jahr 1879 zu Grunde. 

Die Reservoire halten ca. 2,600 Kubikmeter Wasser. Nach Ausrechnung des Maschinenmeisters ist 

die grosse Maschine vom 15. Mai bis 15. Oktober gegangen 1160 Stunden. Dieselbe füllt in 10 Stunden 

die Reservoire; es ergeben sich ca. 300,000 Kubikmeter. Die Kleine Maschine ist in der selben 

Zeit ca. 350 Stunden gegangen; sie füllt die Reservoire in 20 Stunden, es ergeben sich ca. 50,000 Kubikmeter, 

also zusammengenommen sind im Jahre 1879 heraufbefördert 350,000 Kubikmeter Wasser. 

Rechnet man davon zurück für Fontainen, Küche etc. ein Siebentel, welches nutzlos wieder der 

Havel zurückläuft, so bleiben 300,000 Kubikmeter. 

Da aber das Jahr 1879 ein ausnahmslos nasses Jahr war, so ergeben sich für die trockenen Jahre 

weit höhere Zahlen. Rechnet man vom 15. Mai bis 15. Oktober 150 Arbeitstage mit ca. nur 10 Stunden 

(oft auch 15–18 Stunden) und dass mit diesen beiden Maschinen unausgesetzt gearbeitet wird, 

so werden die Reservoire 150 + 75 Mal = 225 Mal gefüllt. 225 Mal 2600 Kubikmeter = 585,000 Kubikmeter 

Wasser, davon kommen wieder zurück 50,000 für Fontainen, Küche etc. welche Zahl sich 

annähernd gleich bleibt. So erhält man 535,000 Kubikmeter und bei wenig länger angenommener 

Arbeitszeit ergeben sich 600,000 Kubikmeter, so dass ich den jährlichen Durchschnitt zwischen 

trockenen und nassen Jahren auf 450,000 Kubikmeter festsetzen würde.« 450.000 Kubikmeter 

Wasser auf 64.000 Ar (100 Ar entsprechen einem Hektar) ergeben eine Niederschlagsmenge von 

7.031 Kubikmeter pro Hektar. 

8 Georg Poensgen: Schloß Babelsberg, Berlin 1929, S. 60. 

9 Schlossansicht von Carl Graeb, um 1850, Foto in: Meßbildstelle Berlin-Brandenburg, Inv.-Nr. 90 N 

32/19090. 

10 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr.7006. 

11 Johann Heinrich Strack/Martin Gottgetreu (Bruder von R. W. Gottgetreu): Schloß Babelsberg, in: 

SMBPK, Kupferstichkabinett, Top. 100 Potsdam Babelsberg (Top. II 41 c). 

12 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 6989, 7005, 7004. 

13 Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 

14 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5297. 

15 Heinz Schönemann: Peter J. Lenné. Pläne für Potsdam, Potsdam 1978, S. 5. 

16 Michael Seiler: Die Entwicklungsgeschichte des Landschaftsgartens Klein Glienicke 1796–1883, 

Diss. Hamburg 1986, beschreibt den unbeschrifteten Plan mit der Darstellung von Glienicke und 

Babelsberg von Gustav Meyer um 1844 als Druckvorlage für ein Gesamtplan der Potsdamer Parklandschaft. 

In Babelsberg ist dies der erste »Meyerplan«. Vgl. SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. 

Nr. M 1/3. 

17 Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 

18 Claudia Sommer: Babelsberg, Inventarverzeichnis aus Bombentrichtern geborgener Gegenstände, 

1988, MR 11. 

19 J. H. Strack: Zeichnungen, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5920, 5921 um 1844. 

20 Sommer: Babelsberg, Inventar 1988 (Anm. 18), ME 20. 

21 Peter Joseph Lenné: Project vom Anspachschen Palais Garten – Theil beim Schlosse, um 1831, in: 

SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 3628.



23 Vgl. Pläne Plslg. Nr. 7004, 7005, 7006. 

24 Vergleiche dazu auch den Textteil von Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 

25 SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. M 1/3. 

26 J. H. Strack: Entwurf, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5935; und vom Januar 1850, ebenda, Plslg. 

Nr. 5939. 

27 Vgl. Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 



30 Franz Haeberlin: Plan vom Königlichen Parke Babelsberg, 1863, in: SPSG, Plansammlung, Plslg. 

Nr. 7012. 


32 SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. M 1/3. 

33 Otto Ferdinand Kindermann: Allerhöchst genehmigte Skizze zu den neuen Parkanlagen bei Babelsberg, 

1865, SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7014. 



36 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 13159, Nr. 7008. 

37 Carl Hampel: Der Schloßpark des Hochseeligen Kaisers Wilhelm I. zu Babelsberg bei Potsdam, in: 

Jahrbuch für Gartenkunde und Botanik, 6, 1888/89, S. 41–45. 

38 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 6989, Nr. 7005, Nr. 7004. 

39 Brauchwassernetz Park Babelsberg, bearb. v. Ingenieurbüro Hohloch & Timper, Wildpark-West, 

SPSG, Bauabteilung, September 1999, in: SPSG, Bauabteilung. 


41 A. Fischer: General-Situationsplan von dem Schatullgut Babelsberg bei Potsdam, 1869, in: SPSG, 

Plankammer, Plslg. Nr. 7015. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1, 5–7: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg. – Abb. 2: SMBPK, Kupferstichkabinett. 

– Abb. 3–4, 8–9: SPSG. – Farbabb. 22: Christel Köster, Märkische Allgemeine Zeitung. – 

Farbabb. 23–24: SPSG. – Farbabb. 25–26: Karl Eisbein, SPSG. – Farbabb. 27: SMBPK, Kupferstichkabinett.

DANIEL FITZENREITER 

Gemälderestauratoren in den 

Preussischen Schlössern 

Das Interesse von Kunsteleven an den Meisterwerken in den fürstlichen 

Sammlungen im 18. und 19. Jahrhundert, während der Zeit der bürgerlichen Revolutionen, 

stand am Anfang einer Entwicklung, die zur Öffnung der Bildergalerien der adligen Sammler 

und schließlich zur Herausbildung der Institution des Museums führte. Den Höhepunkt 

der »Kopierwut« spiegeln die großen Kopiensammlungen wie der Raffaelsaal in Potsdam 

oder die Galerie Schack in München in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wider. Jungen 

Künstlern dienten Kopieraufträge zur Finanzierung von Studienaufenthalten, vor allem 

in Italien. Gewerbliche Kopisten boten ihre Arbeiten Kulturtouristen an. Das Geschehen in 

den Galerien bestimmten die Staffeleien der Kopisten, die hoch geschätzte Meisterwerke 

umlagerten. Für einige Bilder gab es lange Wartelisten. Im 20. Jahrhundert schwand das 

Interesse an gemalten Kopien, die Reproduktionstechniken ermöglichten präzise Abbilder 

von beliebten Kunstwerken. Das Kopieren hat sich als malerische Übung aus Liebhaberei 

ebenso wie als Studium historischer Maltechniken für Restauratoren erhalten. Denen war 

und ist nun das Material des Originals anvertraut, um es heute für die vielen Reisen als Leihgaben 

für Ausstellungsevents zu erhalten, denn Kopien anstelle der originalen Gemälde zu 

zeigen, gilt heute schon fast als peinlich. 1 Die Bearbeitung und Zustandskontrolle von Originalgemälden, 

die für Ausstellungen hin und her transportiert werden, nimmt heute einen 

erheblichen Teil der Arbeit von Restauratoren ein. Für die jüngere Geschichte der Potsdamer 

Gemälderestaurierungswerkstatt ist die Arbeit von Friedrich Decker von grundlegender 

Bedeutung. 

Der in Halle (Saale) zum Akademischen Maler und Restauratoren ausgebildete Friedrich 

Decker arbeitete seit 1956 an der Gemäldegalerie Dresden. Seine Festanstellung dort erfolgte 

übrigens erst, nachdem er eine Kopie eines altniederländischen Stilllebens angefertigt 

hatte. Im Jahre 1969 begann er in den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci 

als Leiter der Gemälderestaurierung zu arbeiten. Er baute die Werkstatt als eine mit 

modernen technischen und wissenschaftlichen Mitteln arbeitende Einrichtung auf. Mit seinen 

Erfahrungen aus der traditionsreichen Dresdner Werkstatt begann er die Arbeit der 

Potsdamer Gemälderestaurierungswerkstatt in der heute noch üblichen Weise zu organi-

132 Daniel Fitzenreiter 

Abb. 1 Die Restauratoren Friedrich Decker, Ingo Juffart 

und Fritz Hentler in der Werkstatt im Mezzaningeschoss 

des Neuen Palais, etwa 1960, Foto: Roland Handrik, SPSG 

sieren. Weiterhin bildete er in Sanssouci tätige Kollegen innerbetrieblich zu Gemälderestauratoren 

aus. Einige Kollegen, die hier seit längerem arbeiten, haben bei Friedrich 

Decker studiert oder nach seinen Lehrmaterialien in ihrem Studium gearbeitet. Nach acht 

Jahren Tätigkeit in Potsdam ging Friedrich Decker zurück nach Dresden, um an der dortigen 

Hochschule für Bildende Künste das Lehrgebiet Historische Maltechnik und Kopie in 

der dort 1976 begonnenen Restauratorenausbildung zu betreuen. 

An den Dresdner und der Berliner Gemäldegalerien bestehen die Werkstätten der 

Restauratoren seit der Gründung der Museen im 19. Jahrhundert. Deren Restauratoren 

waren in ihrer Zeit durchaus schillernde Figuren, wie beispielsweise der damals berühmte 

Kopist und Restaurator Jakob Schlesinger, der erste verbeamtete Restaurator an der Berliner 

Gemäldegalerie. Seine Kopien wurden hochgeschätzt, akzeptierte doch König Friedrich 

Wilhelm IV. fünf Kopien von Schlesingers Hand, als man versuchte, 1847 die Bildergalerie 

weitestgehend friderizianisch einzurichten. 2 

Wenn heute ein Gemälde in der Restaurierungswerkstatt untersucht wird, findet man 

sehr schnell die Bearbeitungsspuren von vorhergegangenen Restaurierungen. Die Fragen

Gemälderestauratoren in den Preussischen Schlössern 133 

nach dem Ausführenden, nach dem Zeitpunkt und den verwendeten Materialien – Informationen, 

die heutzutage in einer Dokumentation vermerkt und im Archiv der Gemäldewerkstatt 

geordnet aufbewahrt werden – sind selten erschöpfend zu beantworten, und es 

mangelt häufig an Zeit, diesen Fragen über die technischen Details hinaus nachzugehen. 

Eine gründliche Quellenauswertung zur genaueren Ermittlung der in der Vergangenheit 

ausgeführten Restaurierungen ist äußerst sinnvoll, denn die heutigen Bearbeitungen können 

so gezielt auf das historisch gewachsene Materialgefüge eingestellt werden. Das ist um 

so nötiger, da das 20. Jahrhundert eine Unzahl von Kunststoffen als Restaurierungsmaterialien 

hervorgebracht hat. Diesen »Wundermitteln« sind aber die klassischen Materialien 

wie Kleister, Hautleim und Naturharze an Lebensdauer und handwerklicher Berechenbarkeit 

überlegen. 

Für die Gemälde in den Preußischen Schlössern sind Restaurierungen seit dem Beginn 

der Sammlungen im 17. Jahrhundert wahrscheinlich, im 18. Jahrhundert nachweisbar, im 

19. und 20. Jahrhundert die Regel. Eine über längere Zeit arbeitende Restaurierungswerkstatt 

in den Schlössern könnte die Werkstatt der zwischen 1789 bis 1846 mehrfach erwähnten 

Restauratoren im Berliner Schloss gewesen sein. 3 Außerhalb des Berliner Schlosses fanden 

Pflege und Konservierungsarbeiten vermutlich häufig an den Hängeorten der Gemälde 

oder in zeitweilig eingerichteten Ateliers statt. 4 

Nachdem die Sammlungen der preußischen Könige durch die Sammlertätigkeit Friedrichs 

des Großen europäischen Rang erlangten, begehrten immer mehr Künstler danach, 

die Gemälde zu kopieren. Das gesteigerte Interesse an den Gemälden alter Meister seitens 

der Kunstakademie seit 1786, die Vorbereitungen der Museumsgründung und nicht zuletzt 

die nationale Bedeutung, die die Gemälde erhielten, als sie nach dem napoleonischen Bilderraub 

wieder aus Paris zurückkehrten, hatten auch Klagen über ihren teils schlechten 

Zustand laut werden lassen und waren Anlass für Restaurierungen. 

Die praktischen Bearbeiter der Gemälde waren Dekorationsmaler, Galerieinspektoren, 

Galeriewärter, Wappen- und Schildermaler, Kunstmaler und ausgebildete Handwerker. 

Auch Beamte des Hofmarschallamtes sind nachweisbar. Gemälderestaurieren war damals 

und ist bis ins 20. Jahrhundert die Arbeit von Künstlern und Kunstkennern, die das Restaurieren 

autodidaktisch oder bei Lehrmeistern erlernten. Hochschulausbildungen wurden in 

Deutschland erst nach 1976 etabliert. Doch zeugen die heute auf uns gekommenen Bilder 

überwiegend vom soliden gemäldetechnischen Wissen und vom beachtlichen Können der 

damaligen Bearbeiter. 

Einige Gemälde erfuhren die ersten Behandlungen schon vor dem Ankauf für die Schlösser, 

weitere wurden für die Platzierung in den barocken Hängungen bearbeitet. Nach der 

Ankunft von den europaweiten Transporten der Gemälde im 18. Jahrhundert werden sich 

an einigen Schäden gezeigt haben, die ebenfalls bearbeitet wurden. Eine der ersten belegten 

Restaurierungen im Neuen Palais war das Verkitten und Retouchieren der Risse im 

Deckenbild des Grottensaals (1774), kurz nach dessen Errichtung. Aus der Rechnung sind 

uns die Namen der ausführenden Maler Bock und Baron bekannt. Die Decke stürzte jedoch 

einige Jahre später völlig ein. 5


Die Einzelheiten der Pflege und Konservierung der Gemäldesammlungen beschrieb die 

Bestallung des zweiten Galerieinspektors der Bildergalerien in Berlin und Potsdam, Johann 

Gottlieb Puhlmann, aus dem Jahr 1787. Der Potsdamer Gastwirtssohn studierte von 1774 

bis 1787 in Rom, seine Ausbildung zum Historienmaler genoss er dort bei Pompeo Batoni. 

Nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms II. war er seit 1787 fast vierzig Jahre als 

Inspektor beider Galerien, also der Bildergalerie in Sanssouci und der Galerie im Berliner 

Stadtschloss, tätig. 

Er wurde, mit großen Erwartungen an sein künstlerisches Vermögen, mit einer Vielzahl 

von Aufgaben konfrontiert, die die Betreuung der Akademiezöglinge beim Kopieren, die 

Katalogisierung, die jährliche Revision der Bestände, Restaurierungen und nicht zuletzt die 

Betreuung von Besuchern umfasste. Ausführlich wurde in der Bestallungsurkunde Puhlmanns 

beschrieben, worauf er bei der Betreuung der Kopisten zu achten habe: »er überhaupt 

lernbegierigen Künstlern auf alle Art behilflich seyn und ihnen, wie sie es bedürfen, 

mit Rat und Unterweisung an die Hand gehen muß, daß während der Arbeit, oder sonst, 

die Gemälde von den studierenden Künstlern nicht beschmutzt und beschädigt werden«. 

Seine Verantwortung erstreckte sich auch auf den konservatorischen Zustand der Gemälde: 

»und von denjenigen, welche einer Reparatur bedürfen mit Bemerkung der dazu erforderlichen 

Kosten eine Liste bei der Akademie zu weiterer Besorgung übergeben, welche 

alsdann die Veranstaltung trefen wird, daß die schadhaften und einer Reparatur bedürfenden 

Gemälde alsbald wieder in guten Stand gesetzt werden.« 6 Obwohl in der Bestallung 

Puhlmanns die direkte Tätigkeit als Restaurator nicht vorgesehen war, begründete er etwas 

später eine Bitte um die Erhöhung des Gehaltes damit, daß er die schwierigsten Partien der 

Bilder selbst retouchieren müsse. 7 

Weiterhin zu erwähnen sind aus der Zeit nach 1787 die im Berliner Stadtschloss wirkenden 

Galeriewärter, Wappenmaler und Restauratoren Schulz und Beckly. Nach Becklys 

Tod 1817, wurde der Maler Bock zum neuen Restaurator ernannt. 8 

Wenig später kümmerten sich die Hofräte Ernst Friedrich Bußler (d. Ä.) und Robert 

Bußler (d. J.) um restauratorische Belange und legten auch selbst Hand an. 9 Von den restauratorischen 

Kenntnissen der Hofräte geben die Kommentare Robert Bußlers (d. J.) im 1858 

und 1861 erschienenen Katalog zum Raffaelsaal deutliche Auskunft. So berichtete er von 

einige Kopien, deren Originale in Paris von Holz auf Leinwand übertragen wurden, und 

merkte über die Darstellung des Erzengel Michael an: »Die hohe Schönheit desselben hat 

zahlreiche, viel getadelte Restaurationen und die Übertragung von Holz auf Leinwand siegreich 

überstanden.« 10 Die aus heutiger Sicht abzulehnende Totalübertragung der Farb- und 

Grundierschicht auf einen anderen Bildträger wurde auch an Gemälden der Schlösser ausgeführt. 

Dies belegt ein Gutachten von Olfers, dem Direktor der königlichen Museen, und 

seines Restaurators Jakob Schlesinger über ein Konservierungsvorhaben des Restaurators 

Schrader, der im Berliner Schloss tätig war. 11 Schrader wollte mit königlicher Erlaubnis Holztafelgemälde 

mit gefährdeter Farbschicht von Holz auf Leinwand übertragen. Mit dem vielfach 

vorgetragenem Bedarf nach Restaurierungen der Schlösserbilder verbanden die Beteiligten 

immer wieder den irrigen Wunsch nach dauerhaften Konservierungsmethoden.

Mit der Gründung des Königlichen Museums 1830 in Berlin ist die Restaurierung als 

museale Tätigkeit ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Die kunstwissenschaftlichen Ordnung 

dieser Vorbildsammlungen prägte seither das Bild der alten Künste, die museale Präsentation 

nahm seither auf die Restaurierungsästhetiken entscheidenden Einfluss. Wurde 

im 19. Jahrhundert noch nach Kräften die Kunst um fehlende Teile ergänzt, neigten die 

Restauratoren im 20. Jahrhundert eher dazu, Kunstwerke auf das wesentliche, das vorgeblich 

authentische, zu reduzieren. Die Untauglichkeit beider Konzepte für Kunstwerke 

in Schlossmuseen zwingt zur genauen Beachtung der Geschichte der Objekte, zu der auch 

die wiederholten Restaurierungen durch verschiedene Restauratorenpersönlichkeiten 

gehören. Deren Namen sind teilweise bekannt und können auch mit einzelnen Restaurierungen 

in Verbindung gebracht werden, doch sind für einige markante »Handschriften« 

noch keine Personen oder Zeiträume zugeordnet worden. Eine systematische Untersuchung 

der Restaurierungsgeschichte der Gemälde an den Preußischen Schlössern wird die 

Arbeit der nächsten Jahre sein. 

Anmerkungen 

Gemälderestauratoren in den Preussischen Schlössern 135 

1 Angelo Walter setzte sich 1983 ironisch mit dem wandelbaren Wertschätzungen von Original und 

Kopie auseinander. Der Beitrag im Katalog weißt darauf hin, dass er sich bei dem Vorhaben, eine 

Ausstellung überwiegend mit Kopien zu gestalten, mit Geringschätzung konfrontiert sah. Vgl. Angelo 

Walter: Eine Ausstellung mit Kopien?, in: Raffael zu Ehren, bearb. v. Werner Schmidt, Ausstellung, 

Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, 1983, Radeberg 1983, S. 33. 

2 Bei Götz Eckart: Die Bildergalerie in Sanssouci, unveröffentlichte Diss. Halle 1974, sind fünf Kopien 

Schlesingers erwähnt und vier Kopien bezeichnet: GK I 7539 nach Rubens »Perseus und 

Andromeda«; GK I 7738 nach Rubens »Jesus und Johannes mit zwei Engeln«; GK I 7603 nach Rembrandt 

»Simson bedroht seinen Schwiegervater«; GK I 7636 nach einer Correggio Kopie »Jupiter 

und Io«. 

3 Eckart, 1974 (Anm. 2), S. 173: »Als Galeriewärter im Berliner Schloß war 1789 der Maler und 

Restaurator Beckly ernannt worden.« Ebenda, S. 195: »Der Tod des für die Schlösser tätigen Restaurators 

Beckly der seine Werkstatt im Berliner Schloß hatte«. Der Restaurator Beckly und sein Vorgänger 

Schulz waren gleichzeitig als Galeriewärter und Wappenmaler angestellt; also war bereits 

vor 1789 ein Restaurator im Berliner Schloss tätig. Ebenda: »Im März 1817 wurde der Maler Bock 

zum neuen Restaurator ernannt und verpflichtet, in bestimmten Zeitabständen sämtliche Gemälde 

in den Schlössern und Galerien zu untersuchen und für deren Restaurierung Sorge zu tragen.« 

4 Götz Eckart hat in seiner Dissertation über die Bildergalerie von Sanssouci (Anm. 2) Quellen über 

die preußischen Schlösser aus der Anfangszeit des sich etablierenden Restauratorenberufes ausgewertet: 

»Es war vorgesehen, die Restaurierung der großen Bilder in einem Raum des dritten Obergeschosses 

im Neuen Palais und die der kleineren Stücke im Kabinett der Bildergalerie oder in der 

Wohnung des Kastellans durchführen zu lassen« (S. 221). Den Großteil der Gemälde restaurierte 

man dann aber im Schloss Monbijou. Bei der jüngsten Restaurierung der Bildergaleriegemälde von 

1991 bis 1996 wurden die Gemälde überwiegend vor Ort in der Galerie bearbeitet.


5 Rechnungsbeleg der Maler Bock und Baron (GStAPK, I. HA Rep. 36 Nr. 3070, 22. Juni 1774). – Die 

Maler Bock und Baron haben sich an den Vergoldungen, Lackierungen sowie an den Dekorationsmalereien 

des Neuen Palais und der Neuen Kammern beteiligt. Beide waren in Potsdam ansässig. 

Baron ist durch Stadtveduten in der Sammlung vertreten. 

6 Textentwurf der Bestallung Puhlmanns, zitiert nach: Eckart, 1974 (Anm. 2), S. 227–230. 

7 Eckart, 1974 (Anm. 2), S. 170. 

8 Siehe Anm. 3. 

9 Puhlmann schrieb am 18.8.1816 an Bußler (d. Ä.): »Ich bewundere Ihren Mut sich an den da Vinci 

zu wagen! Wünsche Geduld, dieses Gemälde verdient Ihren Fleiß und hoffe, daß es so geraten wird 

wie die heilige Familie nach Garofalo«, zitiert nach: Eckart, 1974 (Anm. 2), S. 195. 

10 Robert Bußler: Der Rafael-Saal, 2. Aufl., Berlin 1861 (Reprint: Potsdam-Sanssouci 1983), S. 47. 

11 Eckart, 1974 (Anm. 2), S. 221. 

Abbildungsnachweis: Abb. 1: SPSG.

Farbabb. 22 Schloss Babelsberg mit Hauptfontäne am 18. Juni 1998 


Farbabb. 23 Carl Graeb: Schloss Babelsberg, Blick durch die Pergola, mit Blumenständer, Fontäne 

und Schornstein des Maschinenhauses in der Mittelachse, um 1850, SPSG, Aquarellslg. Nr. 1042 d


Farbabb. 24 Carl Graeb: Adlerbrunnen im Park Babelsberg, Aquarell, Verbleib unbekannt, 

Foto: Diasammlung der Gartendirektion der SPSG. – Dieses Aquarell ist in dem von Sybille 

Harksen herausgegebenen Bestandskatalog: Carl Graeb 1816 bis 1884, Potsdam 1986, nicht 

erwähnt 

Farbabb. 25 Adlerbrunnen auf der 

Rheinterrasse von Schloss Stolzenfels, 

1999

Farbabb. 26 Wasserfall am Schwarzen Meer, März 1998 


Farbabb. 27 Carl Graeb: Ansicht von Schloss Babelsberg von Südost mit der Schlosshöhe im Vordergrund, 

in: SMBPK, Kupferstichkabinett, Top. 98/6 (1484–1856)


Farbabb. 28 Gussmodell des Schlosses Königs 

Wusterhausen 

Farbabb. 29 Kostüme für thematische Führungen 

im Schloss Königswusterhausen

SILKE HOLLENDER 

Der begehrte Blick 

hinter die Kulissen 

Auswertung einer Besucherbefragung 

während der Sonderveranstaltungen 

im Jahre 2000 

Sonderveranstaltungen für ein speziell interessiertes Publikum in Form 

von Führungen, Vorträgen, Lesungen und musikalischen Veranstaltungen wurden bereits 

von den ehemaligen »Staatlichen Schlössern und Gärten« durchgeführt. Seit April 1994 

erscheint nun monatlich bzw. seit 2001 zweimonatlich ein gedrucktes Veranstaltungsprogramm 

der SPSG in einem ansprechendem Layout. Der nationale und internationale Vergleich 

und die interne Vorlaufphase, in der wir die Resonanz auf ein solches Programm in 

Form von selbst erstellten Blättern erprobt hatten, bestätigte den Bedarf an einer solchen 

Form der Öffentlichkeitsarbeit. 

Nach etwa zwei Jahren wurden die mindestens vier Mal im Monat stattfindenden Sonderveranstaltungen 

vom Publikum so gut angenommen, dass sie schon zu diesem Zeitpunkt 

stark nachgefragt, teilweise auch überbucht waren. Auch von den Kollegen der Fachabteilungen, 

die im Sinne eines Eigen-Marketings den größten Teil dieser Veranstaltungen leiteten, 

wurden sie nach manchmal anfänglicher Zurückhaltung akzeptiert. Zunehmend 

kamen sowohl aus ihren Reihen als auch von den Besuchern Veranstaltungsvorschläge und 

-wünsche. 

Die Veranstaltungen 

Der Bogen der Veranstaltungsthemen und -inhalte reicht von der Vermittlung 

denkmalpflegerischer, kunst- und gartenhistorischer Hintergründe, meist in Form 

von Führungen und Vorträgen, über praktische Einblicke in die Arbeit der Stiftung bis hin 

zu kulturhistorischen und künstlerischen Veranstaltungen. Von Anfang an besonders beliebt 

sind Werkstattbesuche und Demonstrationen bestimmter Restaurierungs- und Arbeitstechniken. 

Auch Einblicke in ansonsten unzugängliche Bereiche oder Häuser sind sehr gefragt, tragen 

sie doch den Hauch des Exklusiven und kommen der menschlichen Neugier entgegen. 

Als Spitzenreiter in der Publikumsgunst erweisen sich jedoch kulturhistorische Themen, 

wie das Funktionieren eines Schlosses in allen seinen Bereichen, Kochen und Tafeln am

142 Silke Hollender 

Hof, Mode und Lebensalltag, höfische Feste usw. – kurz: alle Themen mit einem lebenspraktischen 

Hintergrund. 

Partner 

Die Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern – kommunalen Institutionen, 

Vereinen usw. – hat sich, nicht zuletzt durch die regionale Einbindung der neu 

eröffneten märkischen Schlösser im Land Brandenburg, verbreitert und vertieft. Die Kastellane 

nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, nicht wenige schöpfen dabei ihre Gestaltungsspielräume 

im Sinne vielfältiger und interessanter Veranstaltungsangebote für »ihr« Schloss 

aus. 

Besucherbefragung 

zu den Sonderveranstaltungen 

Nach Jahren reger Veranstaltungstätigkeit besaßen wir eine Fülle von 

mehr oder weniger sicheren Erkenntnissen über unser Zielpublikum, die Akzeptanz der 

Veranstaltungen und die Güte der Vertriebswege unserer Programme. Um dieses Wissen 

zu systematisieren, führten wir von Mitte März bis Mitte Juni 2000 eine Besucherbefragung 

über alle in diesem Zeitraum laufenden Sonderveranstaltungen durch. Die Befragung erfolgte 

mittels eines nach dem Ende der Veranstaltungen ausgegebenen Fragebogens. Die Fragen 

orientierten sich an denen der Besucherbefragung aus dem Jahr 1998, wodurch ein Vergleich 

der Ergebnisse möglich wurde. 

Im Befragungszeitraum besuchten insgesamt 247 Gäste unsere Veranstaltungen. Etwa 

70 % von ihnen beteiligten sich an der Befragung und füllten 172 Fragebögen aus. Häufig 

beantworteten Paare einen Fragebogen gemeinsam. Gefragt wurde nach Besuchshäufigkeit, 

Informationsquelle, Zufriedenheit, Gründen für den Veranstaltungsbesuch, nach Anregungen, 

Kritik und Verbesserungsvorschlägen sowie nach soziodemografischen Daten. Bei 

geeigneten quantitativen Fragen wurde der Vergleich zur Besucherbefragung 1998 gezogen.

Quantitative Auswertung 

Frage 1: Wie häufig besuchen Sie unsere Sonderveranstaltungen? 

Der begehrte Blick hinter die Kulissen 143 

Sonderveranstaltung 2000 Besucherbefragung 1998* 

Anzahl Prozent Prozent 

1. Besuch 59 34,1 37,0 

1 bis 2 Besuche im Jahr 24 13,8 17,7 

3 bis 5 Besuche im Jahr 45 26,0 13,9 

öfter 45 26,0 18,6 

* Angaben beziehen sich auf die Schlösser Cecilienhof, Schloss Sanssouci, Neues Palais, Babelsberg, 

Charlottenburg 

Über ein Drittel der Teilnehmer an den Sonderveranstaltungen sind Erstbesucher. Dieser 

Anteil ähnelt dem der touristischen Besucher in der Besucherbefragung 1998. Ein Viertel 

der Besucher kommt drei bis fünf Mal, ein weiteres Viertel sogar öfter. Das deckt sich mit 

unserer Erfahrung, dass sich zu jeder Veranstaltung ein größerer Anteil »Stammpublikum« 

einfindet. Die Besucher der Sonderveranstaltungen bestehen zwischen einem Viertel und 

der Hälfte aus Stammpublikum. Das zeugt zum einen von großer Akzeptanz und Zufriedenheit. 

Zum anderen bedeutet das, dass im Bereich der Erst- und Wenigbesucher noch 

Möglichkeiten liegen, die auszubauen wären. Eine Veranstaltungsstruktur, mit der auch 

Spontan- und Zufallsbesucher angezogen werden, wird im Augenblick aufgebaut, u.a. mit 

einem regelmäßigen Angebot sich wiederholender Themen, die ohne Voranmeldung 

besucht werden können.


Frage 2: Woher haben Sie die Information über das Stattfinden der Veranstaltung? 

Gesamtzahl der Angaben: 271 (mit Doppelnennungen) 

Sonderveranstaltung 2000 Besucherbefragung 1998 


Über Monatsprogramm 145 52,9 27,8 

davon über Postversand 83 Stadtpläne, Prospekte, 

selbst geholt 62 Reiseführer 

Tagespresse 19 6,9 

Programmzeitungen u. Medien 21 –7,66 8,7 

davon BM-live (Morgenpost) 11 Zahl meint alle Medien 

Ticket (Tagesspiegel) 5 

MAZ-ab 3 

Kulturplakat Potsdam 3 

Events – 

Zitty – 

Radio, TV – 

Anregung von Freunden, 37 15 32,8 

Verwandten, Kollegen 

Zufällig wahrgenommen 49 19,8 3,7 

Unsere Erfahrungen bestätigen, dass das Stammpublikum zu dem Kreis der Besucher 

gehört, der das gedruckte Programmheft regelmäßig nutzt. Fast die Hälfte derjenigen, die 

auf Grund der Ankündigung im Programmheft zur Veranstaltung kamen, hat sich das Programm 

von einer unserer Verteilerstellen selbst geholt, wurde also aktiv, um an die gewünschte 

Information zu gelangen. Sehr ähnlich erscheint im Vergleich die Bedeutung der 

Medien (ohne Tagespresse) für die Anregung zum Besuch der Schlösser und Gärten bzw. 

der Veranstaltungen. Für die Sonderveranstaltungen sind es besonders die Programmbeilagen 

der bekannten Berliner und Potsdamer Tageszeitungen, deren Ankündigungen Besucher 

zu uns bringen (s. Wohnort). 

Erstaunlich hoch ist die Zahl derjenigen, die angeben, zufällig auf die Veranstaltung 

gestoßen zu sein. Leider konnten wir nicht erfahren, was die Besucher mit »zufällig« meinen, 

da wir es nicht erfragt haben. Auf jeden Fall handelt es sich hier aber um Besucher, 

die nicht zum Stammpublikum zählen und sich allein durch Art oder Inhalt der Ankündigung, 

die sie nicht planvoll gesucht hatten, zur Teilnahme anregen ließen. 

Die persönlichen Tipps von Familie und Freunden spielen bei den Veranstaltungen zwar 

eine nicht ganz so große Rolle wie bei den touristischen Schloss- und Parkbesuchen. Sie 

stellen jedoch eine nicht zu vernachlässigende Größe dar. Bedenkt man, dass sich positive 

Erfahrungen im Tourismussektor sehr viel schwerer herum sprechen als Mängel und Fehler, 

kann man diese Zahl umso höher schätzen. Deutlich wird auch, wie nachteilig sich eine 

mangelhafte Qualität der Veranstaltungen auswirken würde.

Frage 4: Erfüllte die Veranstaltung Ihre Erwartungen? 

Ja 169 

Nein 2 

Frage 6: zu demografischen Angaben 

Alter 



Bis 19 Jahre 3 4,05 5,3 

20 bis 29 Jahre 13 7,47 21,8 

30 bis 39 Jahre 24 13,97 20,3 

40 bis 49 Jahre 21 12,06 16,7 

50 bis 59 Jahre 40 32,35 17,0 

60 Jahre und älter 73 41,95 18,9 


Auffällig ist der sehr hohe Anteil an über Fünfzigjährigen. Hier wird deutlich, dass die Anziehungskraft 

der Sonderveranstaltungen, die zum überwiegenden Teil klassischen Bildungscharakter 

tragen, vorwiegend auf ein älteres Publikum wirkt. Die Veranstaltungen tragen 

nur selten den Freizeitinteressen jüngerer Besucher Rechnung, die z. B. bei Veranstaltungen 

wie »Lange Nächte der Museen« oder »Schlössernacht« in größerer Zahl in den Schlössern 

und Parks anzutreffen sind. 

Wollen wir künftig für Sonderveranstaltungen mehr jüngeres Publikum anziehen, müsste 

ein spezielles Veranstaltungsprofil entwickelt werden. So könnten beispielsweise Familien 

mit Kindern als eine auszubauende Zielgruppe in Frage kommen. Erfahrungen mit 

Familienveranstaltungen vor allem in Berlin und die starke Nachfrage nach Veranstaltungen 

mit dem Siegel »Erlebnis plus Bildung« lassen einen entsprechenden Bedarf erkennen. 

Die Vorbereitung solcher Veranstaltungen ist allerdings sehr zeit- und personalaufwändig 

und kann schon jetzt aufgrund der Fülle der zu bewältigenden Aufgaben kaum organisiert 

werden. So erscheint es sinnvoll, verstärkte Energien auf diesem Sektor in die Zusammenarbeit 

mit unseren Partnern, mit Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Vereinen, fließen 

zu lassen.


Wohnort 



Berlin 98 57,6 51,1 

Potsdam 56 33 Berlin/Potsdam und 

Umland 10 5,9 Umgebung 

Von auswärts 6 3,5 48,8 

Landkreis Havelland, Touristen aus dem 

Bundesländer: Sachsen-Anhalt, In- und Ausland 

Nordrhein-Westfalen, Hessen 

96,5 Prozent der Besucher von Sonderveranstaltungen kommen aus Berlin, Potsdam und 

der näheren Umgebung. Diese hohe Zahl entspricht der Zielgruppenausrichtung und dem 

Werberadius. Mit knapp 58 Prozent ist der Anteil der Besucher aus Berlin verhältnismäßig 

hoch. Diese Tatsache fällt um so mehr ins Gewicht, wenn man die geringe Verteilerzahl 

der Monatsprogramme in Berlin berücksichtigt. Neben dem Postversand kommen die Programme 

nur in den Schlössern der SPSG, im Pergamonmuseum und im Deutschen Historischen 

Museum zur Auslage. Unregelmäßig, je nach dem Buchungsstand, gibt es auch 

Ankündigungen in der Tagespresse. Beim Berliner Publikum ist möglicherweise ein noch 

ungenutztes Potential vorhanden, das mit einer durchdachten Erweiterung des Verteilerschlüssels 

sicher besser angesprochen werden könnte. Ziel der inzwischen eingeführten 

Wiederholungsveranstaltungen ist es, stärker als bisher das touristische Publikum zu erreichen. 

Bildung 



Volks-, Hauptschul-, 

Realschulabschluss, Gesamtschule 

Fachhochschul- und 

46 26,9 38,4 

Hochschulreife 64 37,4 25,6 

Hochschulabschluss 50 29,2 34,3 

Sonstiges bzw. keine Angaben 11 6,4 1,6 

Deutlich wird, dass die Besucher der SPSG ebenso wie die Gäste der Sonderveranstaltungen 

zumeist einen höheren Bildungsabschluss besitzen.

Berufsgruppe 

Sonderveranstaltungen 2000 Besucherbefragung 1998 


Schüler, Studenten, Azubis 15 8,72 17,5 

Facharbeiter, Arbeiter 7 4,06 

Angestellte, Beamter 42 24,41 

Selbstständige 17 9,88 

z. Zt. ohne Arbeit 11 6,40 3,5 

Vorruhestand, Rentner, Pensionäre 80 46,5 16,3 

Etwa ein Viertel der Veranstaltungsbesucher gehört als Angestellter oder Beamter zu den 

gut Verdienenden mit sicherem Einkommen und höherem Bildungsabschluss. Mit knapp 

der Hälfte der Befragten ist die Gruppe der Vorruheständler, Rentner und Pensionäre überdurchschnittlich 

stark vertreten (s. auch Alter). Nach unseren Beobachtungen setzt sich aus 

dieser Gruppe im wesentlichen unser »Stammpublikum« zusammen. Man könnte mutmaßen, 

dass diese Zielgruppe über das ausreichende Maß an Freizeit und ein gewisses 

Bedürfnis nach klassischer Wissensvermittlung verfügt, um zu regelmäßigen Veranstaltungsbesuchern 

zu werden. Potenzen für zu erschließende Zielgruppen liegen sicher noch 

in der Gruppe Schüler, Studenten und Azubis. Die Zahlen der Besucherbefragung der SPSG 

zeigen, dass man auch in dieser Gruppe von einem gewissen Interesse an den Schlössern 

und Gärten ausgehen kann. 

Qualitative Auswertung 


Die Fragen 3, 4 und 5 waren ungestützte Fragen und wurden von einer 

unterschiedlichen Zahl von Teilnehmern beantwortet. Im folgenden werden mehrfach 

genannte Antworten nach ihrer Häufigkeit geordnet wiedergegeben. 

Frage 3: Aus welchem Grund haben Sie die Veranstaltung besucht? 

(Von 148 Teilnehmern beantwortet.) 

Als Hauptgrund wurde allgemeines und spezielles Interesse angegeben (140 Nennungen), 

und zwar Interesse an Geschichte, Kunstgeschichte, Architektur, preußischer 

Geschichte, Geschichte Potsdams, an der Kulturlandschaft Potsdam, an der Arbeit der 

SPSG, an fachlichen Konzepten und Einzelheiten von Restaurierungen usw. Auch Wissenserwerb 

oder -vervollkommnung wurde als Motivation angeführt. Ebenso spielt die Neugierde 

auf sonst für die Öffentlichkeit geschlossene Gebäude und Areale eine Rolle. Unserer 

Erfahrung nach übt ein normalerweise unzugänglicher Veranstaltungsort immer eine 

große Anziehungskraft auf Besucher aus, wie etwa beim Tag des offenen Denkmals oder 

bei Baustellenbesichtigungen. Als weitere Gründe wurden genannt: sehr gute Erfahrungen 

mit anderen Führungen und Referenten, Empfehlungen von Freunden, Veranstaltungsbesuch 

als Geburtstagsgeschenk.


Bemerkungen zur Frage 4: Erfüllte die Veranstaltung Ihre Erwartungen? 

(Bemerkungen von 63 Teilnehmern.) 

Insgesamt gab es 85 Bemerkungen zur Qualität der Veranstaltungen. Das Spektrum der 

Antworten reichte von informativ, (hoch)interessant, hohes fachliches Niveau, kompetent, 

engagiert, umfassend über lebensnah, gut recherchiert, gut auf die Gäste eingegangen, verständlich 

bis hin zu einer Sympathiebekundung für die leidenschaftliche Führung. Eine 

gute Zusammenfassung gibt der Ausspruch eines Besuchers, ihm habe die Veranstaltung 

deshalb so gut gefallen, weil man »in lockerer Atmosphäre gutes Wissen vermittelt« bekommen 

habe. 

Frage 5: Haben Sie Anregungen, Kritik oder Verbesserungsvorschläge? 

(Von 63 Teilnehmern beantwortet.) 

Angeregt wurde, die jeweilige Führung öfter anzubieten, eine schriftliche Zusammenfassung 

bzw. Literaturtipps zu verteilen, mehr Werbung in Berlin zu machen, eine Abo- 

Gebühr für den Bezug der Monatsprogramme zu erheben, im Anschluss an die Führung 

eine Spendenmöglichkeit zu bieten. 

Einige Gäste schlugen vor, Sonderführungen, besonders jene mit kulturhistorischem 

Charakter, häufiger zu wiederholen. Auch der beliebte »Blick hinter die Kulissen« sollte 

öfter ermöglicht werden. Mehr Veranstaltungen in den Parks zu jeder Jahreszeit wurden 

gewünscht. Stärker als bisher sollten auch Berufstätige in Bezug auf die Terminlegung 

berücksichtigt werden. Kritisch wurde angemerkt, dass die Veranstaltungen sehr schnell 

ausgebucht und die Zahl der Teilnehmenden zu hoch waren. 

Schlussbemerkungen 

Fortlaufend, jedoch verstärkt seit der Mitte des Jahres 2000, haben wir 

entsprechend den Forderungen des Marketingkonzeptes Ergänzungen am Veranstaltungsprogramm 

vorgenommen, die einen Teil der von den Besuchern geäußerten Kritik oder 

Wünsche aufnehmen. So sind wir aufgrund der riesigen Nachfrage vor allem nach kulturhistorischen 

Veranstaltungen und nach Einblicken in sonst nicht zugängliche Bereiche dazu 

übergegangen, diese Veranstaltungen häufiger als bisher und mit regelmäßigen Wiederholungen 

(mindestens einmal pro Quartal) anzubieten. 

Darüber hinaus erproben wir seit Juni 2000 die neue Veranstaltungsreihe der wöchentlich 

bzw. monatlich stattfindenden Sonderveranstaltungen, die vom Personal der Schlösser 

selbst durchgeführt werden. Diese Veranstaltungen sollen verstärkt das touristische Publikum 

ansprechen, es sind daher keine Anmeldungen nötig. Sie sollen im Sinne der Besucherlenkung 

ebenso dazu dienen, das Augenmerk auf weniger beachtete Schlossbereiche, 

Ausstellungsschwerpunkte oder auf die für Individualbesucher sonst nur selten zu erlebenden 

historischen Gärten zu lenken. Themenbeispiele sind: »Frauen um Friedrich den 

Großen«, Pesne-Galerie Neues Palais; »Raffael und seine Zeit«, Führungen im historischen 

Kostüm, Orangerieschloss Park Sanssouci; »Auch ich bin in Arkadien geboren...«, Park-


führung im Lustgarten des 18. Jahrhunderts und im Marlygarten Park Sanssouci. Die Einführung 

weiterer Themen ist vorgesehen. 

Wir werden beobachten, wie groß das Interesse an diesen Veranstaltungen ist und welche 

Werbemaßnahmen dafür sinnvoll und erforderlich sein werden. Weiterhin muss im 

Rahmen des Marketingkonzeptes überdacht werden, inwieweit Veränderungen an den existierenden 

Veranstaltungsthemen und -formen und deren Bewerbung vorgenommen werden 

müssen, um andere Zielgruppen in den Vordergrund zu stellen oder gänzlich neue 

Besucher zu gewinnen.

WILMA OTTE 

Schlösser und Gärten – 

ein Erlebnis für alle Besucher 

Was suchen behinderte Menschen im Museum? Eigentlich genau dasselbe 

wie alle anderen Besucher auch; sie wollen einen Ausflug machen, etwas Besonderes 

erleben, sich mit Geschichte, Kunst und Kultur vertraut machen. Sie wollen teilhaben am 

kulturellen Leben, an sozialer Kommunikation. Ganz normale Ansprüche. Nur werden sie 

bei ihrer Verwirklichung allzu oft behindert. Sie stehen vor Treppen und kommen mit ihren 

Rollstühlen gar nicht erst in die Gebäude. Nehmen sie an einer Führung teil, sind Rollstuhlfahrer 

eingeklemmt zwischen 39 anderen Besuchern, von denen sie aus ihrer Perspektive 

nur Knie und Hinterteile sehen. Und das sind nur die Probleme der Körperbehinderten. 

Gehörlose Besucher haben keine Chance zum Lippenlesen. Gleichzeitig lesen und 

das Schloss anschauen können sie nicht, denn ihre Augen müssen ja auch die Ohren ersetzen. 

Also gibt es nur Besichtigungen ohne jede Erklärung. Und für blinde und sehbehinderte 

Besucher ist ein Besuch in unseren, so sehr auf die Optik ausgerichteten Häusern ein 

ganz besonders schwieriges Unterfangen. 

Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, dieser Besuchergruppe einen ihren Fähigkeiten 

entsprechenden Zugang zu den Schlössern und Gärten zu schaffen. Für körperbehinderte 

Besucher wurden in den letzten Jahren neue Zugangsmöglichkeiten geschaffen. Am Neuen 

Palais und vor dem Marmorpalais muss niemand mehr draußen stehen bleiben. Lifte ermöglichen 

zumindest einen Zugang zum unteren Geschoss. Für Besucher mit Sinnesbehinderungen 

sind es weniger die technischen Hilfsmittel, die den Schlossbesuch zu einem wirklichen 

Erlebnis machen. Es ist das Eingehen auf ihre ganz speziellen Fähigkeiten und 

Möglichkeiten. Eine gründliche Vorbereitung, ein bisschen Phantasie und vor allem Zeit 

und Ruhe während der Führung sind dafür die ganz entscheidenden Voraussetzungen. 

Nehmen wir nur das Beispiel der blinden und sehbehinderten Gäste. Wenn sie nach 

Potsdam kommen, möchten sie, wie alle anderen Besucher auch, das Sanssouci Friedrichs 

II. besuchen. Und schon hier beginnen die Schwierigkeiten. Eine Führung in Ruhe ist in 

diesem Schloss mit seinem streng geplanten Führungsablauf kaum, eine Vorbereitung 

(Absperrungen entfernen, Hilfsmitteln deponieren) unmöglich. Also beginnt schon hier, 

was die ganze Veranstaltung prägt – adäquaten Ersatz finden. Das Gewünschte durch Ähn-

152 Wilma Otte 

liches ersetzen und mit diesem »Ersatz« die gleichen Inhalte vermitteln. Der ideale Ort ist 

hierfür die Wohnung Friedrichs II. im Neuen Palais. Der gleiche König, das gleiche Jahrhundert, 

eine ähnliche Einrichtung – und das Ganze wenig frequentiert, so dass eine Führung 

in ruhiger Atmosphäre möglich ist. Hat die Gruppe den Vorschlag akzeptiert, folgen weitere 

Überlegungen. Was will ich vermitteln? Was kann ich wo und wie zeigen? Was ist charakteristisch 

und wie kann ich es darstellen? Wie kann ich die fehlende optische Wahrnehmung 

durch die funktionierenden Sinne ersetzen? 

Ersetzen – das bedeutet, statt sehen – hören, riechen, fühlen, schmecken. Und das in 

Schlössern, die normalerweise nur mit den Augen erfasst werden. Nutzbar sind für diese 

Zwecke: der Schall, der es ermöglicht, unterschiedliche Größen, Höhen, Raumausstattungen 

zu erkennen, verschiedene Materialien, die sich in Temperatur und Oberflächenstruktur 

unterscheiden, charakteristische Formen, die es zu »begreifen« gilt, und natürlich die 

eigene Fähigkeit, Dinge so verständlich wie möglich zu beschreiben – nicht zu reich an 

Details, um nicht zu verwirren, aber ausführlich genug, um eine Vorstellung von Räumen, 

Bauten oder auch Gartenbereichen zu vermitteln. Dazu kommt die anfangs erwähnte Phantasie, 

um Abstraktes, schwer Vorstellbares auf Reales, für den Besucher Bekanntes zurückzuführen 

oder aber nicht Betast- und schwer Beschreibbares nachzugestalten. Dies allerdings 

nur im Ausnahmefall, denn auch diese Besucher kommen, um Authentizität zu 

erleben. 

Im Neuen Palais ist es möglich, verschiedene Materialien wie Marmor, Stuck oder Holz 

zu berühren und zu vergleichen; die großen Säle abzuschreiten, um eine Vorstellung von 

ihrer Größe zu bekommen – auch der Schall ist hierbei hilfreich. Der Grottensaal klingt einfach 

größer als die Bibliothek. Strukturen sind zu erkennen – die Wände der Grotte fühlen 

sich anders an als die hölzernen Putten in der Blauen Kammer. Genaues Beschreiben bedeutet: 

wieviele Fenster und Türen gibt es, wo sind sie? Was macht den Eindruck des Raumes 

aus – ist er hell oder dunkel, wirkt er gemütlich oder eher sehr prunkvoll, welche Farbe 

haben die Wände und was ist auf den Gemälden an der Decke dargestellt? Manches ist ohne 

»Hilfsmaterialien« nicht zu erklären, z. B. die Schneeballvasen. Anfassen ist hier wirklich 

nicht möglich. Wie sich Porzellan anfühlt, weiß jeder Besucher – interessant ist die Struktur. 

Um diese zu beschreiben, gibt es einen etwas überdimensionierten Schneeball aus Pappmaché. 

Von ihm auf das Aussehen der ganzen Vase zu schließen ist genauso möglich, wie 

von einer einzelnen Pendelocke eines Leuchters auf das ganze Stück. 

Halten sich Erklären und Beschreiben, die Nutzung von Modellen und das »Begreifen« 

der Originale, dort wo es aus restauratorischer Sicht zu vertreten ist, die Waage, ist es möglich, 

ihnen wie auch Besuchern mit jedem anderen Handicap – nutzt man ihre spezifischen 

Möglichkeiten und Fähigkeiten – zu einem erlebnisreichen Schlossbesuch zu verhelfen 

(Farbabb. 28 und 29). 

Abbildungsnachweis: Farbabb. 28–29: SPSG, Abt. Museumspädagogik/Besucherbetreuung.

Autoren 

Dr. Uta-Christiane Bergemann, Bochum 

Kurt Eisbein, SPSG Berlin-Brandenburg 

Daniel Fitzenreiter, SPSG Berlin-Brandenburg 

Astrid Fritsche, SPSG Berlin-Brandenburg 

Guido Hinterkeuser, Berlin 

Silke Hollender, SPSG Berlin-Brandenburg 

Christa-Maria Jeitner, Blumberg 

Dr. Dagmar Neuland-Kitzerow, SMBPK, 

Museum Europäischer Kulturen, Berlin 

Wilma Otte, SPSG Berlin-Brandenburg

II. 

Die Arbeit der Stiftung 

Preussische Schlösser und Gärten 


in den Jahren 1999/2000

In den Jahren 1999 und 2000 fielen wichtige Entscheidungen, die sich 

nachhaltig und positiv auf die Rahmenbedingungen der Stiftung und auf die Arbeit an ihren 

Kernzielen auswirken werden. 

Die 23. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees hat Ende 1999 die Erweiterung der 

Potsdamer Welterbestätten um insgesamt 14 Bereiche beschlossen. Davon lagen im Verantwortungsbereich 

der Stiftung u. a. die Schlossanlage Lindstedt und der Pfingstberg. Diese 

Entscheidung ist eine Bestätigung der internationalen Wertschätzung für die Schlösser und 

Gärten in Potsdam und Berlin sowie den zur Stiftung gehörenden Zeugnissen preußischer 

Kunst und Geschichte. Sie ist sowohl eine Anerkennung der intensiven denkmalpflegerischen 

Arbeiten in den vergangenen zehn Jahren zur Erhaltung und Wiederherstellung der 

Potsdam-Berliner Kulturlandschaft als auch ein Appell der UNESCO an alle Verantwortlichen, 

in den Bemühungen um den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft nicht nachzulassen. 

Ein Jahr später, am 12. Dezember 2000, konnte die Stiftung das zehnjährige Jubiläum 

der Aufnahme der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft – deren größter Teil zum Verantwortungsbereich 

der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gehört – in 

die Welterbeliste der UNESCO mit einem Festakt im Schlosstheater des Neuen Palais im 

Park Sanssouci feierlich würdigen. Das Welterbekomitee der UNESCO hatte am 12. Dezember 

1990 beschlossen, die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft als Kulturdenkmal der 

Menschheit in die Welterbeliste aufzunehmen. 

Damit wurde die herausragende Bedeutung dieses großartigen Gesamtkunstwerkes 

mehrerer Schlösser und Parkanlagen als Kulturdenkmal der Menschheit dokumentiert und 

gewürdigt. Zugleich war dies ein bedeutsamer Schritt für die Erhaltung des Ensembles aus 

Schlössern, Gärten und Werken der bildenden und angewandten Kunst für spätere Generationen. 

Seither haben die beiden Stifterländer Brandenburg und Berlin sowie der Bund 

und zahlreiche Mäzene und Sponsoren über 150 Millionen DM für Restaurierungs- und 

Wiederherstellungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Dabei wurden herausragende, zum Teil 

kaum für möglich gehaltene Ergebnisse erzielt. Ganze Gartenreiche, wie der Ruinenberg,

158 Die Arbeit der Stiftung – Bericht des Generaldirektors 

Abb. 1 Urkunde der UNESCO über die Aufnahme der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft 

in die Welterbeliste vom 12. Dezember 1990, SPSG 

Foto: SPSG

Die Arbeit der Stiftung – Bericht des Generaldirektors 159 

der Pfingstberg oder die ehemaligen Mauerbereiche im Neuen Garten und im Park Babelsberg 

sind der Vergessenheit entrissen worden und wurden wieder zu dem gemacht, was 

sie einmal waren: Kunstwerke der Garten- und Landschaftsgestaltung. Mit der Historischen 

Mühle am Park Sanssouci, der Gotischen Bibliothek im Neuen Garten oder dem seit April 

2001 wieder begehbaren Belvedere auf dem Pfingstberg sind seit 1990 Gebäude der Öffentlichkeit 

zugänglich gemacht worden, an deren Wiederauferstehung noch vor zehn Jahren 

nur wenige geglaubt haben. 

Ein für die Zukunft der Stiftung wichtiges finanzpolitisches Ereignis war die Unterzeichnung 

eines neuen Finanzierungsabkommens für die Jahre 2000 bis 2004 durch die Vertreter 

des Bundes sowie der Länder Berlin und Brandenburg am 8. Juni 2000. Danach werden 

die Zuschüsse seitens der Zuwendungsgeber der Stiftung auf jährlich 61,8 Millionen DM 

angehoben. Mit dieser Erhöhung wurde u. a. der Tatsache Rechnung getragen, dass sich 

das Aufgabenfeld der Stiftung mit der Übernahme der Schlossgärten von Charlottenburg 

und Glienicke seit dem 1. Januar 2000 um einen bedeutenden Teilbereich erweitert hat. 

Ein weiterer wichtiger Schritt für die Entwicklung der Stiftung war die Verabschiedung 

eines Leitbildes. Es wurde von der Referentenkommission auf ihrer 11. Sitzung am 27. Oktober 

1999 bestätigt. Das Leitbild, welches im vorliegenden Band abgedruckt ist, soll unseren 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als deutliche Richtschnur für ihre Arbeit dienen, 

indem es die Hauptziele und Aufgaben unserer Einrichtung festschreibt. Sie bestehen darin, 

die Preußischen Schlösser und Gärten in ihrem Ensemblecharakter als wichtige Zeugnisse 

deutscher Kultur und Geschichte zu pflegen und zu bewahren, wissenschaftlich zu bearbeiten 

und zu interpretieren sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Auch 1999 und 2000 gehörten die Schlösser und Gärten der Stiftung wieder zu den Besuchermagneten 

in der Region Berlin-Brandenburg. Im Jahr 1999 betrug die Gesamtbesuchszahl 

1.883.349. Allein die herausragende Oranier-Ausstellung im Schloss Oranienburg zog 

mehr als 85.000 Besucher an. Im Jahre 2000 konnten die Besucherzahlen gegenüber dem 

Vorjahr nochmals deutlich gesteigert werden. So wurden in 2000 2.145.427 Besuche 

gezählt. Erfreulich ist, dass offenbar die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen zur 

Besucherlenkung erste Früchte tragen, wie die zum Teil erheblich gestiegenen Besucherzahlen 

in den bisher weniger beachteten Schlössern zeigen. 

1999 wurde erstmals die Potsdamer Schlössernacht durchgeführt. Wir haben mit der für 

historische Gartenanlagen neuen Veranstaltungsform das Ziel verfolgt, auch auf die weniger 

bekannten Schlösser in Potsdam aufmerksam zu machen und gleichzeitig neue Zielgruppen 

zu erreichen. Folgerichtig war auch die zweite Potsdamer Schlössernacht am 19. August 

2000 ein Veranstaltungshöhepunkt der Stiftung und der gesamten Stadt Potsdam. 

Wie die Berichte der Abteilungen zeigen, waren die beiden Berichtsjahre wiederum von 

umfangreichen Restaurierungsprojekten, Wiederherstellungen und Sanierungsmaßnahmen


Abb. 2 Zweite Potsdamer Schlössernacht am 19. August 2000, Orangerie im Park Sanssouci mit 

den Jubiläumsterrassen 

Foto: Shandwick International Berlin 

in den Schlössern und Gärten der Stiftung geprägt. Seit der 1999 abgeschlossenen Wiederherstellung 

von Schloss und Garten Caputh gehört dieses historische Ensemble wieder zu 

den Juwelen der Schlösserlandschaft. Für die SPSG ist die Restaurierung der Schlossanlage 

ein wichtiger Schritt auf dem von der Stiftung eingeschlagenen Weg, neben den Hauptresidenzen 

in Berlin und Potsdam auch die ländlichen Schlossanlagen der Öffentlichkeit 

zugänglich zu machen. 

Diese Entwicklung wurde am 30. September 2000 mit der Eröffnung des Schlosses in 

Königs Wusterhausen fortgesetzt. Aufgrund des großen Umfangs der notwendigen Sanierungs- 

und Restaurierungsarbeiten mußte die Stiftung im Jahr 2000 Kräfte aus allen Bereichen 

auf diese Schlosseröffnung konzentrieren. Die Wiederherstellung des Schlosses kostete 

insgesamt rund 9,2 Millionen DM. Sie wurde mit Mitteln der Europäischen Union, der 

Bundesregierung sowie der Länder Berlin und Brandenburg gefördert. Als wir im Jahre 

1990, damals noch als Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, die Ausstellung 

der Gemälde des Soldatenkönigs präsentierten, war an die Wiederherstellung seines Schlosses 

in Königs Wusterhausen noch nicht zu denken. Dass wir zehn Jahre später dieses Haus 

als Museum wiedereröffnen konnten, ist nicht zuletzt der vielfältigen Unterstützung durch 

Zuwendungsgeber, Förderer, Mäzene und Sponsoren und dem stetig wachsenden Interesse 

der Besucher zu verdanken. Das Schloss ordnet sich als bevorzugte Residenz Friedrich 

Wilhelms I. hervorragend in die von der Stiftung verwalteten ehemals kurfürstlich-königlichen 

Residenzen ein.


Abb. 3 Schloss Königs Wusterhausen, 2000 

Foto: W. Pfauder, SPSG 

Am 31. Dezember 1999 wurde nach jahrelangen Wiederherstellungsarbeiten das Schlosstheater 

in Rheinsberg seiner Bestimmung übergeben. Den komplizierten Wiederaufbau 

koordinierte die Stiftung als Bauherr. Zur vielbeachteten Eröffnung wurde die Oper »Kronprinz 

Friedrich« von Siegfried Matthus uraufgeführt. Das Haus wurde äußerlich nach historischem 

Vorbild rekonstruiert und im Inneren als moderner Theaterort gestaltet. Betreiberin 

ist die Musikakademie Rheinsberg. 

Fortgesetzt wurde das seit Jahren laufende, breit angelegte Programm der Restaurierungen, 

Wiederherstellungen und Denkmalpflege, in dessen Rahmen allein 1999 nahezu 30 Millionen 

DM investiert wurden. Zu den Großprojekten in Potsdam gehörten die Arbeiten am 

Normannischen Turm auf dem Ruinenberg und am Belvedere auf dem Pfingstberg. Beide 

Vorhaben ordnen sich in die Vorbereitung der Stiftung auf die BUGA im Jahre 2001 ein. 

Die Sanierungs- und Wiederherstellungsarbeiten am Belvedere auf dem Pfingstberg, 

unserem derzeit größten und spektakulärsten Bauvorhaben, gingen planmäßig voran. An 

dieser Stelle muß die umfangreiche finanzielle Unterstützung für dieses Projekt durch den 

Unternehmer Dr. Werner Otto, die Hermann Reemtsma-Stiftung, das brandenburgische 

Finanzministerium, den Förderverein Pfingstberg e.V. sowie durch zahlreiche andere Spender 

hervorgehoben werden, ohne deren großartiges Engagement dieses einzigartige Projekt 

nicht zu realisieren gewesen wäre.


Die Restaurierung des Orientalischen Kabinetts im Marmorpalais wurde durch eine 

Spende der »Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« möglich, während die 

Cornelsen Kulturstiftung die Restaurierung des historischen Fußbodens im dortigen Konzertsaal 

förderte. Ein Kleinod der Gartenarchitektur konnte in der Nähe des Neuen Palais 

in Sanssouci mit der Restaurierung des Gartensalons erhalten werden. Den Abschluss dieses 

Projektes haben wir ebenfalls der Unterstützung eines Mäzens, dem Architekten Klaus 

Pracht, zu verdanken. 

In Berlin wurden im Jahre 1999 umfangreiche Sanierungsarbeiten am Schloss Charlottenburg 

vorgenommen. Ein großes Gerüst am Mittelbau des Alten Schlosses kündete von den 

Arbeiten an der Fassade und der Balustrade. Nach dem Abschluss der Sanierung konnte 

der Spiegelsaal wieder eröffnet werden. Wiederhergestellt wurden der schmiedeeiserne 

Zaun und die Fechtergruppen am Eingangsportal des Schlosses. Im Jahr 2000 lag der 

Schwerpunkt auf der Sanierung bzw. Restaurierung und Ergänzung der Innenausstattung 

des Schlosses. 

Dazu gehörte die Anbringung zweier zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstandener Bildteppiche 

aus der bedeutenden Berliner Manufaktur Barraband im Gobelinraum. Die beiden 

Teppiche gehören einer mehrteiligen »Großmogulfolge« an, von der die Berliner Schlösserverwaltung 

bereits 1962 das Werk »Die Teetrinker« mit Mitteln der Stiftung Deutsche 

Klassenlotterie Berlin erwarb. Jetzt konnte auch das Hauptstück dieser Folge, »Die Audienz 

beim Kaiser von China«, erworben werden. Dies war dank der großzügigen Unterstützung 

der Kulturstiftung der Länder, des Ernst von Siemens-Kunstfonds, des Beauftragten der Bundesregierung 

für die Angelegenheiten der Kultur und der Medien, des Ministeriums für Wissenschaft, 

Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, und schließlich der »Freunde 

der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« möglich. Außerdem konnte im Boisierten Kabinett 

des Alten Schlosses die Sänfte der preußischen Königin Sophie Luise (1708–1713) aufgestellt 

werden. Sie wurde mit Unterstützung der Ernst Freiberger-Stiftung, Berlin, umfassend 

restauriert. Am 15. Juni schließlich wurden die Gelbe Atlaskammer sowie das 

Pretiosenkabinett im Schloss Charlottenburg eröffnet. Die Gelbe Atlaskammer führt eine 

kostbare mobile Raumausstattung aus dem Schloss Potsdam zusammen. Die 1744 von 

Johann August Nahl für das versilberte Speisezimmer der Wohnung Friedrichs des Großen 

geschaffene Ausstattung zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen des frühen friderizianischen 

Rokoko. 

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt blieben umfangreiche Vorbereitungen und 

Bauforschungen für die in den nächsten Jahren beginnenden Sanierungsarbeiten an den 

Schlössern Babelsberg und Neues Palais. Im Schloss Babelsberg wurde bereits mit Sicherungs- 

und sonstigen unabweisbaren Bau- und Befundungsmaßnahmen begonnen. Für das 

Neue Palais entstand ein EDV-gestütztes Raumbuch des Schlosses, mit dem völlig neue 

Maßstäbe für die Vorbereitung und Planung denkmalpflegerischer Großvorhaben gesetzt 

werden konnten.


Sowohl in Babelsberg als auch am Neuen Palais sollen mit den Restaurierungsarbeiten 

zugleich moderne Eingangs- und Servicebereiche entstehen, um in diesen viel besuchten 

Schlössern eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots der Stiftung zu ermöglichen. 

Zur Verbesserung des Serviceangebots für die Besucher der Stiftung zählt die Gewinnung 

der Firma Mövenpick als Investor für die Gaststätte Zur Historischen Mühle unterhalb des 

Schlosses Sanssouci. Zu Pfingsten 2000 wurde das mit großem Aufwand denkmalpflegerisch 

höchst anspruchsvoll sanierte Restaurant in unmittelbarer Nähe des Schlosses eröffnet. 

In den Gärten und Parks der Stiftung konnten in beiden Berichtsjahren mehrere große 

Projekte abgeschlossen werden. Für 1999 sind das restaurierte Heckentheater in Rheinsberg 

und die Wiederherstellung eines großen Teiles der Hauptallee im Park Sanssouci zu nennen. 

2000 wurde im Park Sanssouci der nach 1827 am Schloss Charlottenhof angepflanzte 

Dichterhain nach Rodung der 44 abgängigen Bäume vollständig neu gepflanzt. 

Im Marlygarten, am Ostrand des Parks Sanssouci gelegen, war es nach Abbruch der 

alten Toilettenanlage möglich, den Südteil in gleicher Weise wie das übrige Gelände dieser 

Perle Lennéscher Gartenkunst zu restaurieren. Der kleine Bachlauf mit Wasserfall wurde 

ergraben und instandgesetzt, ebenso die malerische Teichanlage. Die seit mehr als 50 Jahren 

untergegangenen schmalen Fußwege wurden restauriert. Im Mittelpunkt der gartendenkmalpflegerischen 

Arbeiten stand im Jahr 2000 natürlich der Abschluss der Wiederherstellung 

der Gartenanlage des Schlosses Königs Wusterhausen. Sie konnte gemeinsam 

mit dem Schloss am 30. September der Öffentlichkeit übergeben werden. 

Mit der Wiederaufstellung des Segnenden Christus an der Friedenskirche in Potsdam 

und der Anbringung des Tympanonreliefs am sogenannten Kugelfang im Atrium der Friedenskirche 

im Park Sanssouci wurden im Februar weitere wichtige Restaurierungsprojekte 

in den Parks der Stiftung abgeschlossen. Gleiches gilt für die Restaurierung und Aufstellung 

der Ildefonsogruppe im Innenhof des Schlosses Glienicke. 

Die Ausstellungstätigkeit der Stiftung konzentrierte sich im Berichtszeitraum auf das Jahr 

1999, während das darauffolgende Jahr vor allem für die konzeptionelle, restauratorische 

und wissenschaftliche Vorbereitung der für das Preußenjahr 2001 geplanten Ausstellungen 

in Berlin und Potsdam genutzt wurde. 

Die Mehrzahl der Ausstellungen des Jahres 1999 fanden in Charlottenburg statt. Nachdem 

im Frühjahr die Ausstellung zum 300. Geburtstag von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 

den Auftakt bildete, wurden dort im Herbst die Ausstellung mit dem berühmten 

»Flora Danica Service« aus dem persönlichen Besitz der dänischen Königin und die dem 

300. Jahrestag der Einweihung des Schlosses und seiner Gründerin gewidmete Ausstellung 

»Sophie Charlotte und ihr Schloss. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen« 

eröffnet. Beide Ausstellungen wurden bis Anfang 2000 gezeigt. Höhepunkt war im Jahr 

1999 natürlich die bereits erwähnte Oranier-Ausstellung. 

Im Jahr 2000 wurden in erster Linie kleinere Kabinettausstellungen realisiert. Den Auftakt 

bildete im Januar die Ausstellung »Friedrich II. und Voltaire – ein Dialog in Briefen« in


Abb. 4 Das »Philosophische Tafelservice« des Marquis d’Argens, 2000 

Foto: R. Handrick, SPSG 

der Marquis d’Argens Wohnung des Neuen Palais. Sie entstand in Kooperation mit dem Forschungszentrum 

Europäische Aufklärung in Potsdam und zeigte erstmals Originalbriefe 

Voltaires aus der Russischen Nationalbibliothek St. Petersburg. 

In den Römischen Bädern im Park Sanssouci wurde die Ausstellung »Eine Reise durch 

Italien – Aquarelle aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV.« gezeigt. Sie präsentierte Aquarelle 

aus den Sammlungsbeständen der Stiftung, die auf die Sammelleidenschaft Friedrich 

Wilhelms IV. und seine enge Beziehung zu Italien zurückgehen. 

Die Exposition »25 Jahre Grafik im Turm: Die 25. Grafikverkaufsausstellung« bildete den 

Höhepunkt und Abschluss der zweieinhalb Jahrzehnte lang durchgeführten Präsentation 

moderner Grafik in der Turmgalerie des Orangerieschlosses in Sanssouci. 

Eine weitere Ausstellung widmete sich aus Anlass seines 200. Geburtstages dem Architekten 

»Friedrich August Stüler und Sanssouci«. Sie gab einen Überblick über die außerordentliche 

Vielfalt der Projekte Stülers als »Architekt des Königs« unter der Regentschaft 

Friedrich Wilhelms IV., die von Gartenarchitekturen bis hin zu Entwürfen für Schlosskirchen- 

und Museumsbauten reichte. Schließlich seien noch die Exposition der »Fotografien 

von Ernest Nash« in den Römischen Bädern sowie die Postkartenausstellung »Gruß aus 

Rheinsberg« im Schloss Rheinsberg genannt.

Im Berichtszeitraum konnte die Stiftung weitere wichtige Erwerbungen zur Vervollständigung 

ihrer Sammlungen melden. Sie sind im Bericht der Schlösserdirektion detailliert 

aufgelistet. Eine besondere Bereicherung für die Kunstsammlungen der Stiftung ist der 

Ankauf eines Augsburger Prunksilberspiegels für das Schloss Charlottenburg. Der mit Mitteln 

der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin erworbene silberne Minerva-Spiegel wurde 

1695–1700 von Albrecht Biller geschaffen und zählt zur obersten Kategorie des legendären 

Silberschatzes aus dem Berliner Schloss. Weitere wichtige Erwerbungen waren eine Entwurfszeichnung 

für das Schloss Babelsberg von Karl Friedrich Schinkel, das Aquarell von 

Johann Erdmann Hummel mit einer Darstellung des Mausoleums der Königin Luise im 

Charlottenburger Schlosspark sowie das Gemälde »Die Tänzerin Reggiana als Leda« von 

Antoine Pesne, das aus dem Besitz des Prinzen Heinrich stammt und eine ideale Ergänzung 

für Schloss Rheinsberg darstellt. 

Zu den größeren Erwerbungen der Stiftung gehörten darüber hinaus 64 Teile aus dem 

»Gelben Service« Friedrichs des Großen, welche die Stiftung als Schenkung erhielt, eine 

Bronzestatue »Jungfer Laurenzen« von Christian Daniel Rauch für das Schloss Babelsberg 

sowie ein Service Friedrich des Großen für den Marquis d’Argens von 1760/61. Es wurde 

von den »Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« angekauft und in das Neue 

Palais als Leihgabe gegeben. 

Die wissenschaftliche Arbeit der Stiftung hat in den beiden Jahren an Profil gewonnen. Das 

schlug sich in mehreren wissenschaftlichen Tagungen mit teilweise internationaler Beteiligung 

nieder. Dazu gehörte ein Kolloquium über die zukünftige Gestaltung des Parterres am 

Schloss Charlottenburg, eine Tagung über die Giustiniani-Sammlung in Berlin – gemeinsam 

veranstaltet mit der Freien Universität Berlin und den Staatlichen Museen Preußischer 

Kulturbesitz – sowie eine Konferenz zum Wirken Karl Friedrich Schinkels in Potsdam und 

Berlin. 

Am Rande von Ausstellungen der Stiftung fanden zwei Kolloquien statt: Im Sommer 

1999 veranstaltete die Stiftung im Rahmen des Begleitprogramms der Ausstellung »Mit goldenem 

Faden. Stickereien für den preußischen Hof« ein Symposium zu dieser Thematik. 

Die Ausstellung »Königin Sophie Charlotte und ihr Schloss« fand ihren wissenschaftlichen 

Abschluss mit einem Kolloquium über »Aspekte der Kunst und Architektur in Berlin um 

1700«. Außerdem richtete die Stiftung gemeinsam mit der Gesellschaft für Geistesgeschichte 

und der Brandenburgischen Historischen Kommission im Oktober 2000 die Tagung 

»Der Soldatenkönig. Friedrich Wilhelm I. und seine Zeit« in Königs Wusterhausen aus. 

Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg 

Die Arbeit der Stiftung – Bericht des Generaldirektors 165

Berichte 

Generaldirektion 

Die Generaldirektion besteht aus dem Büro des Generaldirektors mit seinem 

persönlichen Referenten, dem Pressereferat mit dem Pressesprecher und einer Mitarbeiterin 

für Öffentlichkeitsarbeit, dem Referenten für Publikationen und der Stiftungskonservatorin. 

Letztere, Frau Dr. Gabriele Horn, konnte nach längerer Vakanz dieser wichtigen 

Stelle im Oktober 1999 ihre Arbeit aufnehmen. 

Durch das Pressereferat wurden in den Berichtsjahren 25 (1999) bzw. 33 (2000) Pressetermine 

organisiert. Dazu gehörten Pressekonferenzen bzw. Pressevorbesichtigungen – 

beispielsweise anlässlich von Ausstellungseröffnungen, der Eröffnung der Schlösser Caputh 

und Königs Wusterhausen und zur Präsentation von Neuerwerbungen, Fototermine sowie 

Hintergrundgespräche zu aktuellen Entwicklungen. Außerdem gab die Pressestelle 60 

(1999) bzw. 55 (2000) Presseinformationen heraus. 

Berichte über die Arbeit der Stiftung erschienen u. a. in folgenden Tageszeitungen: Berliner 

Kurier, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Bild, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 

Handelsblatt, Märkische Allgemeine Zeitung, Märkische Oderzeitung, Mitteldeutsche Zeitung, 

Potsdamer Neueste Nachrichten, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, taz, Die 

Welt, in den Wochenzeitungen Rheinischer Merkur und Die Zeit sowie in den Publikumszeitschriften 

Art, Feine Adressen, Focus, Landsicht, Monumente, Museumsjournal, Der 

Spiegel, Vernissage, Weltkunst. Berichte und Dokumentationen sendeten folgende Anstalten: 

Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg, Sender Freies Berlin, Zweites Deutsches Fernsehen, 

Stadtfernsehen Potsdam. Im Bereich des Hörfunks berichteten u. a. Antenne Brandenburg, 

BB-Radio, Radio Kultur, Deutschlandradio Berlin, Berlin 88,8 und Radio 100,6. 

Diese Auflistung spiegelt die öffentliche Wirkung der Stiftung in der Region und darüber 

hinaus wider und ist ein Beleg für die Ausstrahlung der Schlösser und Gärten in Brandenburg 

und Berlin als bedeutende Kulturstätten und touristische Anziehungspunkte. 

Neben der Präsenz im Bereich der Medien ist die Herausgabe von fünf Ausgaben des 

Besuchermagazins »Porticus« sowie des Jahresveranstaltungsprogramms der Stiftung her-


vorzuheben, die durch die Generaldirektion verantwortet wurde. Das Besuchermagazin hat 

sich als ein wichtiges Medium des Besucherservices etabliert. Darin wird über Neuerwerbungen 

und laufende Restaurierungsprojekte berichtet sowie ausgewählte Anlagen und 

Schlösser der Stiftung und aktuelle Ausstellungen dem Publikum näher gebracht. Es hat 

nunmehr cirka 1500 Abonnenten. 

Das Pressereferat übernahm 1999 darüber hinaus die Leitung der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung 

der Darstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

im Internet sowie die Erweiterung und Aktualisierung der Homepage. Seit 1999 ist die Stiftung 

mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Über zahlreiche Links können sich 

die Besucher über die verschiedensten Schlösser und Gärten der Stiftung und ihre Angebote 

informieren. 

Ein wichtiges Tätigkeitsfeld der Referenten in der Generaldirektion waren die Koordination 

der Ausstellungsplanung und der Publikationstätigkeit der Stiftung. 

Zu den wichtigsten außenwirksamen Aufgaben zählte wiederum die Organisation von 

Staatsbesuchen und protokollarischen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Protokollstellen 

der Landesregierungen und der Bundesregierung. Hierzu gehörte die Vorbereitung 

des Besuchs höchster Staatsgäste, wie des Präsidenten der Republik Tschechien, 

Vaclav Havel, ebenso wie die Organisation des Festaktes zum zehnjährigen Jubiläum der 

Aufnahme der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft in die UNESCO-Welterbeliste am 12. Dezember 

2000. Zu den Rednern des Festaktes gehörten der Ministerpräsident des Landes 

Brandenburg, Manfred Stolpe, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, 

der Stellvertreter des Beauftragten der Bundesregierung für die Angelegenheiten der 

Kultur und der Medien, Knut Nevermann, der Oberbürgermeister von Potsdam, Matthias 

Platzeck, die Stiftungsratsvorsitzende und Brandenburger Kulturministerin Johanna Wanka 

und der Präsident von ICOMOS, Michael Petzet. 

Im Verantwortungsbereich der Generaldirektion lag ebenfalls die Organisation der Eröffnungsveranstaltungen 

zu den Ausstellungen und Neueröffnungen der Stiftung. Dabei 

waren die Eröffnungen der Ausstellungen »Onder den Oranje Boom« im Schloss Oranienburg 

am 14. August 1999 im Beisein der Königin Beatrix der Niederlande (Abb. 1) und »Das 

Flora Danica-Service« am 20. Oktober 1999 in Charlottenburg in Anwesenheit der Königin 

Margarethe von Dänemark sowie die mit einem großen Volksfest begangene Eröffnung des 

Schlosses Königs Wusterhausen am 30. September 2000 die Höhepunkte in den Berichtsjahren. 

Ein wichtiges und sehr zeitintensives Projekt war die Koordinierung der Vorbereitungen 

für die 1. und 2. Potsdamer Schlössernacht durch das Pressereferat. Zwar wurde die 

Durchführung der Schlössernächte an die Hamburger Agentur Gross-Events vergeben, dennoch 

mußten viele Aufgaben durch die Mitarbeiter der Stiftung wahrgenommen werden, 

darunter von Schlossbereichsleitern und Schlossführern, den einzelnen Gewerken des 

Schirrhofes und den Mitarbeitern der Gartenabteilung. 

In Zusammenarbeit mit der Generalverwaltung oblag der Generaldirektion die Organisation 

und Nachbereitung der Sitzungen des Stiftungsrates und der Referentenkommission.

168 Berichte 

Abb. 1 Eröffnung der Ausstellung »Onder den Oranje Boom« im Schloss Oranienburg durch Königin 

Beatrix der Niederlande am 14. August 1999. V. r. n. l. Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, Königin Beatrix 

der Niederlande, Prinz Claus der Niederlande, Bundespräsident Johannes Rau. 

Foto: Fotoarchiv SPSG 

Letztere dienen der Vorbereitung der Beschlüsse des Stiftungsrates. In den Jahren 1999 und 

2000 fanden folgende Sitzungen des Stiftungsrates statt: 10. Sitzung am 12. Juli 1999 im 

Jagdschloss Grunewald, 11. Sitzung am 22. November 1999 im Schloss Charlottenburg, 

12. Sitzung am 8. Juni 2000 im Schloss Caputh und die 13. Sitzung am 6. Dezember 2000 

im Schloss Glienicke. 

Die wichtigsten Entscheidungen und Themen des Stiftungsrates waren die Feststellung 

der Wirtschaftspläne für die Jahre 2000 und 2001, die Übertragung des Eigentums an den 

Berliner Schlossgärten Charlottenburg und Glienicke sowie weiterer Liegenschaften am 

Pfingstberg und am Park Babelsberg in Potsdam an die Stiftung, die Unterzeichnung des 

neuen Finanzierungsabkommens, die Entscheidung über ein Marketingkonzept, welches 

eine Arbeitsgruppe der Stiftung in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Arthur 

D. Little erarbeitet hat, sowie die Feststellung der Ausstellungs- und Veranstaltungspläne 

der Stiftung. 

Als Träger öffentlicher Belange und als untere Denkmalschutzbehörde gibt die Stiftung 

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Stellungnahmen gemäß den Denkmalschutzgesetzen 

der Länder Berlin und Brandenburg zu Planfeststellungsverfahren, Flä-


chennutzungsplänen, Vorhaben- und Erschließungsplänen, Bebauungsplänen und bauaufsichtlichen 

Verfahren (Vorbescheids-, Abriss- und Bauanträge) ab. 1999 wurden 85 und im 

Jahr 2000 134 schriftliche stiftungsexterne Vorgänge in der Verantwortung der Stiftungskonservatorin 

bearbeitet. Auch in diesem Berichtszeitraum wurde deutlich, dass die aus 

denkmalpflegerischer Sicht der Stiftung gemachten Einwände nur sehr bedingt Berücksichtigung 

fanden, somit Konflikte über die denkmalpflegerischen Belange der der Stiftung 

anvertrauten Denkmale im Umgebungsschutz bereits in den planungsrechtlichen und bauaufsichtlichen 

Verfahren vorprogrammiert waren. Vielfach handelt es sich allerdings um 

Verfahren, die schon in den vorangegangenen Jahren eingeleitet wurden. Es ist zu hoffen, 

dass nach Abschluss dieser Verfahren eine Änderung zu verzeichnen ist. 

Neben den denkmalpflegerischen Vorgängen, die besonders dem Umgebungsschutz der 

Anlagen der Stiftung dienten, war die Stiftungskonservatorin an allen denkmalpflegerischen, 

restauratorischen und betreuenden eigenen Projekten der Stiftung beteiligt, die 

von den Fachabteilungen realisiert wurden. Diese von den Abteilungen durchgeführten 

Maßnahmen sind in der Regel durch einen außerordentlich hohen Grad der Komplexität 

hinsichtlich der Arbeitsprozesse und vorbereitenden Forschungen und Planungen gekennzeichnet. 

Die notwendigen Abstimmungsprozesse zu den denkmalpflegerischen Entscheidungen 

innerhalb der Stiftung konzentrieren sich dabei auf die von der Stiftungskonservatorin 

einberufene Denkmalpflegekommission, die sowohl als Ortstermin wie auch als 

Sitzung organisiert sein kann. Im Jahr 1999 gab es 21 Zusammenkünfte der Denkmalpflegekommission, 

im Jahr 2000 waren es 14. Die Zusammensetzung und Arbeitsweise der 

Denkmalpflegekommission – wie im Jahrbuch 1995/1996 beschrieben – hat sich bewährt, 

so dass sie in der gefundenen Form weitergeführt wurde. 

Im Jahr 1999 konzentrierten sich die Arbeiten und damit die Tätigkeit der Denkmalpflegekommission 

auf das Schloss Rheinsberg, hier vor allem auf das Schlosstheater, das 

Kavalierhaus, die Grabpyramide, auf das Schloss und den Park Babelsberg mit den Vorarbeiten 

zur Erstellung von Haushaltsunterlagen Bau und auf das Belvedere auf dem Pfingstberg. 

Im Jahr 2000 wurden die letzten denkmalpflegerischen Entscheidungen zur Teileröffnung 

des Belvedere auf dem Pfingstberg getroffen und umgesetzt, zum Schloss 

Rheinsberg wurden grundlegende Einscheidungen zur Dachsanierung des Corps de Logis 

getroffen. Die Planung zur Herstellung der Bespielbarkeit des Schlosstheaters im Neuen 

Palais in Sanssouci wurde weiter vorangetrieben. Auf dem Ruinenberg wurden unter 

Zugrundelegung denkmalpflegerischer Kriterien die Sanierung und Restaurierung der Zirkuswand 

und des Normannischen Turmes weiter geplant und ausgeführt. 

Diese und weitere Maßnahmen und Projekte sind in den nachfolgenden Berichten der 

Fachabteilungen im Einzelnen dargestellt.

170 Berichte 

Generalverwaltung 

Die Generalverwaltung hat sich in den Jahren 1999 und 2000 schwerpunktmäßig 

mit drei Projekten befasst: Die Entwicklung eines Marketingkonzeptes, die Diskussion 

über die Stiftungsstruktur und die Bearbeitung von Eingruppierungskorrekturen 

infolge eines Bundesrechnungshofsberichtes. In allen drei Bereichen konnten in Zusammenarbeit 

mit den anderen Abteilungen der Stiftung deutliche Fortschritte erzielt werden. 

Hinsichtlich der Eingruppierungskorrekturen wurden sämtliche Tätigkeitsdarstellungen 

und Bewertungen neu gefasst. Bei Unstimmigkeit mit dem Personalrat kam es im Laufe eines 

Einigungsstellenverfahrens in allen Fällen zu einer Einigung. Bei Rückgruppierungen stimmten 

der Stiftungsrat und die Zuwendungsgeber einer sozialen Abfederung zu. Im Ergebnis 

konnte den Zuwendungsgebern Anfang 2001 ein völlig neuer Stellenplan auf der Grundlage 

der überprüften Bewertungen vorgelegt werden. Dieser Stellenplan ist Grundlage der Stiftungsarbeit 

ab 2002. 

Für das Stiftungsmarketing erstellte eine stiftungsinterne Marketinggruppe zusammen mit 

einer externen Unternehmensberatung bis zum Sommer 2000 ein 300 Seiten starkes Marketinghandbuch. 

Daraus hat die Stiftung 20 prioritäre Maßnahmen zur ersten Umsetzung ab 

2001 festgelegt. 

Bei den Strukturgesprächen hat sich die Stiftung ein Leitbild gegeben, auf dessen Grundlage 

auch die Leitung jeweils ihre Zielsetzung präzisiert hat. Aufgrund des Vorschlages, eine 

Projekt- oder Matrixstruktur einzuführen, erarbeitete eine Arbeitsgruppe im Laufe des Jahres 

2000 eine Projektordnung, die der Generaldirektor Anfang 2001 für die Stiftung in Kraft 

gesetzt hat. 

Personal 

In den Jahren 1999/2000 waren in der SPSG beschäftigt: 

1999 2000 

Stellenplanpersonal 

Wissenschaftspersonal / höherer Dienst jeweils zum 31. Dezember 

sonstige Angestellte / gehobener und mittlerer Dienst 

41 41 

jeweils zum 31. Dezember 183 200 

Arbeiter jeweils zum 31. Dezember 

Personal außerhalb des Stellenplanes 

285 299 

Saisonkräfte cirka 140 120 

Volontäre – Kunsthistoriker 4 4 

Volontäre – Restauratoren 

ABM-Kräfte 

6 4 

(die übers Jahr Beschäftigen wurden auf Vollzeit umgerechnet) 24 27 

Zivildienstleistende jeweils zum 31. Dezember 34 22


Praktikanten 89 73 

Referendare 5 7 

Auszubildende 10 14 

Gesamtsumme 821 811 

Haushalt 

Das Ausgabenvolumen der Stiftung setzte sich in den Jahren 1999 und 2000 wie folgt zusammen: 

1999 2000 

(MDM) (MDM) 

Ausgaben 

Personalausgaben 34,1 35,7 

Sächliche Verwaltungsausgaben 18,2 20,4 

Investitionsausgaben 24,2 25,6 

Summe der Haushaltsausgaben 76,5 81,7 

Ausgaben aus Drittmitteln und Spenden 11,4 8,5 

Gesamtsumme 87,9 90,2 

Die Ausgaben wurden auf der Einnahmenseite folgendermaßen gedeckt: 

2000 

(MDM) (MDM) 

Einnahmen 

Eigene Erträge der Stiftung 18,8 19,9 

Zuschuss des Bundes 21,4 26,0 

Zuschuss des Landes Berlin 11,5 13,2 

Zuschuss des Landes Brandenburg 24,8 22,6 

Summe der Haushaltseinnahmen 76,5 81,7 

Drittmittel und Spenden (inklusive Übertrag) 15,6 8,0 

Gesamtsumme 92,1 89,7 

Übertrag Drittmittel und Spenden auf das Folgejahr 4,2 3,4 

Im Jahr 1999 erfolgte die Einstellung einer Sachbearbeiterin für eingeworbene Drittmittel. Von 

1998 bis 2000 wuchs die Anzahl der mit Drittmitteln bewirtschafteten Projekte von 8 auf 20. 

Mittel von privaten und öffentlichen Stiftungen (Oetker-Stiftung, Siemens Stiftung, Deutsche 

Klassenlotterie, Kulturstiftung der Länder u. a.) sowie von der öffentlichen Hand versetzten 

die Stiftung in die Lage, die ihr anvertrauten Kulturgüter vor dem weiteren Verfall zu bewahren 

und wertvolle Kunstgegenstände zu erwerben.

172 Berichte 

Liegenschaften 

Eigentumsfragen: Bis 1999 wurden der Stiftung für die Erfüllung ihrer Aufgaben weitestgehend 

alle im Staatsvertrag genannten Grundstücke und Gebäude übergeben. Seither hat es 

keine wesentlichen Veränderungen gegeben. 

Nach Zustimmung des Stiftungsrates konnte die Stiftung im Jahr 2000 zusätzlich zu diesen 

Grundstücken den Park um das Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam in ihr Eigentum 

übernehmen und somit die 1862 von Peter Joseph Lenné in unmittelbarer Nachbarschaft 

des Neuen Gartens geschaffene Parkanlage vervollständigen. Die Bemühungen der Stiftung, 

den Park in seiner historischen Struktur wieder herzustellen und das Gesamtensemble entsprechend 

seiner kulturhistorischen Bedeutung wiederzubeleben und aufzuwerten, wurde 

mit der Aufnahme des Parks in die Welterbeliste der UNESCO honoriert. 

Ebenso positiv wurden die Bemühungen der Stiftung bewertet, den Parkteil des Sternwartengeländes 

in Potsdam-Babelsberg zu übernehmen. Die Übertragung befindet sich in der 

Vorbereitung und soll 2001 erfolgen. In Berlin hat die Stiftung im Wege der vorläufigen Besitzeinweisung 

die Schlossgärten in Charlottenburg und Klein Glienicke zum 1. Januar 2000 vom 

Land Berlin übernommen. Im gleichen Jahr wurden Gespräche zur Übernahme von Schloss 

und Park Paretz aufgenommen. Am Ende des Jahres 2000 bewirtschaftet die Stiftung Liegenschaften 

mit einer Gesamtfläche von cirka 715 ha. 

Werkmietwohnungen und Verpachtungen: In den von der Stiftung verwalteten historischen 

Gebäuden konnten im Zeitraum 1999/2000 weitere dort befindliche Werkmietwohnungen 

unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Besonderheiten mit modernen Sanitäreinrichtungen 

und Gas-Etagenheizungen ausgestattet werden. Damit hat sich der Anteil modernisierten 

Wohnungen in der Stiftung auf 80 % erhöht. Durch die Übergabe von Skulpturenwerkstätten 

am Südtor des Neuen Palais und auf dem Schirrhof der Stiftung an fünf weitere 

Gewerbeunternehmen hat die Stiftung insgesamt 27 Objekte an öffentliche Institutionen 

oder gewerbliche Unternehmen vermietet bzw. verpachtet. 

In den Jahren 1999 und 2000 setzte sich der Trend, Schlossräumlichkeiten für private 

Feierlichkeiten zu begehren und sie somit nicht-museal zu nutzen, unvermindert fort. Es 

zeigten sich hier u. a. die Auswirkungen durch die Präsentation der Stiftung auf der Internationalen 

Tourismus Börse (ITB). Aber auch die Landesregierungen und Gemeinden nutzten 

zunehmend die Möglichkeit, Lesungen, Preisverleihungen, Empfänge oder auch Konzerte 

in historischem Ambiente durchzuführen. Die Stiftung trug dieser Entwicklung dahingehend 

Rechnung, dass zusätzlich Schlossräumlichkeiten, insbesondere in den neu eröffneten 

Häusern, für Sondernutzungen zur Verfügung gestellt wurden. Zu nennen sind hier der Konzertsaal 

und der Grottensaal des Marmorpalais, der im Souterrain gelegene Weinkeller, der 

Festsaal und der westliche Erweiterungsflügel im Schloss Caputh sowie der Saal im Sockelgeschoss 

des Schlosses Königs Wusterhausen. Hinzu kamen auch Freiflächen, die nunmehr 

für Sondernutzungen zur Verfügung gestellt werden dürfen. Hier wurden die Terrasse südlich 

des Haupthauses des Marmorpalais, der Schlosshof des Schlosses Caputh und der Gar-

tensalon beim Neuen Palais in die entsprechende Liste aufgenommen. Der Innenhof des 

Jagdschlosses Grunewald, der Schlosspark Glienicke, die Römischen Bäder oder auch der 

Kreuzgang der Friedenskirche wurden immer wieder für künstlerische Darbietungen oder 

kleinere Festakte genutzt. Als politischer Höhepunkt gilt sicherlich der Staatspräsidentenempfang 

im Schloss Charlottenburg im Juni 2000, an dem der Präsident der USA, Bill Clinton, 

teilnahm. Diese nichtmusealen Sondernutzungen haben dazu geführt, dass die Stiftung 

in den Jahren 1999 und 2000 Einnahmen in Höhe von DM 149.730 bzw. 204.360 verbuchen 

konnte. 

Besucherzahlen 


1999 zählten die Häuser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

insgesamt 1.883.349 und 2000 2.145.427 Besucher. Davon entfielen auf den Bereich Berlin 

1999 625.813 und 2000 674.815; auf den Bereich Potsdam und Brandenburg 1999 1.257.536 

und 2000 1.470.612 Besucher. In diesen Zahlen sind für die Schlössernächte 1999 18.646 

bzw. 2000 46.368 Besuche enthalten. Besonders stark waren das Schloss Sanssouci (1999: 

339.566, 2000: 363.833 Gäste), das Neue Palais (1999: 234.046, 2000: 289.385 Gäste), das 

Schloss Cecilienhof (1999: 185.868, 2000: 235.016 Gäste), das Schloss Charlottenburg mit 

dem Alten Schloss und dem Neuen Flügel (1999: 350.259, 2000: 401.181 Gäste) und die 

Pfaueninsel (1999: 179.551, 2000: 166.128 Gäste) frequentiert.

174 Berichte 

Schlösserdirektion 

Die Schlösserdirektion setzt sich aus den Zuständigkeitsbereichen Architektur 

und Denkmalpflege, Kunstsammlungen (Gemälde, Skulpturen, Angewandte Kunst 

und Graphische Sammlungen/Plankammer), Depot, Bibliothek und Fotoarchiv sowie den 

13 bzw. seit 2000 14 Schlossbereichen zusammen. Zentrale Aufgaben bilden neben der 

Gewährleistung der ganz- bzw. halbjährigen Öffnung der Museumsschlösser die kontinuierliche 

wissenschaftliche Erforschung und Betreuung des Kunstbesitzes sowie die Wahrnehmung 

der denkmalpflegerischen Verantwortung für die historischen Gebäude und 

Kunstwerke der Stiftung. 

Aus dem fachwissenschaftlichen Profil der Stiftung ergeben sich zahlreiche Einzelaufgaben. 

Dazu gehören unter anderem die Publizierung des Kunstbesitzes in Form von 

Bestandskatalogen, die Erarbeitung der Verlustkataloge, die einen Überblick über die Kriegsund 

Nachkriegsverluste der jetzigen Stiftung ermöglichen, die Redaktion von wissenschaftlichen 

Publikationen, die Konzeption von Schlosseinrichtungen und Sonderausstellungen 

sowie deren Durchführung und Publizierung, die Bearbeitung von Leihanfragen 

und -vorgängen, die Betreuung von stiftungsfremden Nutzern der Sammlungen sowie eine 

wirksame Öffentlichkeitsarbeit. Eine wesentliche Aufgabe der Kustoden ist die Vervollständigung 

der Sammlungen durch Ankäufe, womit oft eine aufwendige Sponsorenwerbung 

und -gewinnung verbunden ist. Zur Erforschung des Kunstbesitzes gehören naturwissenschaftliche 

Untersuchungen in den verschiedensten Disziplinen in Kooperation mit 

anderen Forschungseinrichtungen, die nur durch eine enge Zusammenarbeit mit den 

Sammlungskustoden erfolgreich sind. Die Planung für ein Dokumentationszentrum der 

gesamten Stiftung wurde begonnen. 

Durch Beendung der Tätigkeit von Jutta Nicht ist seit November 1999 die Stelle des 

Sammlungskustos für Möbel vakant. Obgleich diese Sammlung im europäischen Maßstab 

einen hohen Stellenwert besitzt, wurde diese Stelle noch immer nicht besetzt. 

Architektur und Denkmalpflege 

Zu den Schwerpunkten der Stiftungstätigkeit in den beiden Berichtsjahren gehörten wiederum 

die Bau- und Restaurierungsarbeiten an und in den Schlössern. Diese wurden in der 

Schlösserdirektion durch Forschungen zur Bau- und Nutzungsgeschichte der betreffenden 

Objekte und durch die Erarbeitung denkmalpflegerischer Vorgaben und Zielstellungen vorbereitet 

und in ihrer Ausführung begleitet. Die wichtigsten Maßnahmen in den Jahren 1999 

und 2000 sind im folgenden zusammengefasst.

1999 


Park und Schloss Sanssouci: Betreuung der Restaurierung des Triumphtors am Winzerberg 

und der Restaurierung und Rekonstruktion des Kugelfanges im Kreuzgang der Friedenkirche. 

Begleitung der Dach- und Deckensanierung in der westlichen Pflanzenhalle der 

Orangerie, Begleitung der restauratorischen Untersuchung und Wiederherstellung zahlreicher 

historischer Räume (Vorzimmer der Westwohnung im Mittelbau der Orangerie, 

Obergeschoss des Südwestpavillons der Orangerie u. a.). – Weiterarbeit an der Haushaltunterlage 

zum Neuen Palais, wissenschaftliche Vorbereitung und Begleitung der Restaurierung 

von fünf Schlossräumen in der Marquis d’Argens-Wohnung des Neuen Palais, der 

Dach- und Fassadeninstandsetzung am Hauptgebäude der Fasanerie, der Instandsetzung 

der nördlichen Treibmauern im Terrassengarten am Südhang des Klausbergs sowie der Wiederherstellung 

des mit Palmetten und Akroteren geschmückten Schinkeldachs auf dem 

Pavillon am See im Ensemble der Römischen Bäder. 

Schlösser und Baudenkmale im Neuen Garten: Erarbeitung und Koordinierung der denkmalpflegerischen 

Zielstellung und musealen Konzeption für Obergeschoss und Nordflügel 

des Marmorpalais. Wissenschaftliche Vorbereitung und Betreuung der Parkett- und Textilarbeiten 

zur Wiederherstellung von Zeltzimmer und Konzertsaal im Obergeschoss, der Fortsetzung 

der restauratorischen Arbeiten an Holzbekleidungen, Stuckgesimsen und Raumtextilien, 

der Konservierung und Neufassung von Wand- und Deckenausmalungen, der 

Fortsetzung der Beräumung und Freilegungen von Fußböden und Gewölbekappen im Nordflügel. 

– Schlosspolierhaus: umfassende Instandsetzung von Dach, Fassaden und Innenräumen. 

– Grotte am Jungfernsee: Festigung der losen Grottierung in den Innenräumen. 

Schloss und Baudenkmale im Park Babelsberg: Fortschreibung der denkmalpflegerischen 

Zielstellung und Vorbereitung der musealen Konzeption für das gesamte Schloss. Wissenschaftliche 

Vorbereitung des Rückbaus späterer Einbauten zur Wiederherstellung des 

ursprünglichen Raumgefüges. Erweiterung der Heizungs- und Sicherheitsanlagen. Wiederherstellung 

der Stützmauern an der Goldenen Terrasse. – Matrosenhaus: Sanierung der 

Kellerdecke, Einbau Heizungsanlage, Instandsetzung Fenster und Außentüren, Beginn der 

Malerarbeiten. – Schlossküche: Sanierung und Erneuerung von Dachstuhl, Dachhaut und 

Dachentwässerung. Schwammsanierung im Deckenbereich, Instandsetzung der Mauerzinnen 

und Ecktürmchen. – Bismarckbrücke: Restaurierung der gusseisernen Astwerkgeländer. 

–Hofgärtnerhaus: Rückbau von Einbauten, Freilegungsmaßnahmen und Hausschwammbekämpfung 

im Dachgeschoss. 

Schloss und Baudenkmale in Rheinsberg: Denkmalpflegerische Betreuung der konstruktiven 

Sicherungsmaßnahmen am südlichen Eckpavillon. Recherchen und Planungen zum 

Rückbau der Sommerwohnung. Begleitung restauratorischer Arbeiten in den Innenräumen, 

z. B. Schlafkammer des Prinzen Heinrich. – Kavalierhaus: Denkmalpflegerische Begleitung

176 Berichte 

der Bau- und Restaurierungsarbeiten im westlichen Teil des historischen Kavalierhauses und 

des Schlosstheaters. – Marstall: Denkmalpflegerische Betreuung der baulichen Wiederherstellung 

des Nordpavillons, Vorbereitung der weiteren Sanierungsmaßnahmen im Mittelbau. 

– Grabpyramide: Denkmalpflegerische Konzeption für die Wiederherstellung des 

Baukörpers, Beginn der Sanierung. – Weiterführung der Quellenforschungen zur Bau- und 

Nutzungsgeschichte des Schlossensembles Rheinsberg. Kunsthistorische Begleitung der 

Restaurierungen von beweglichem Kunstgut. Abschluss der Rekonstruktion von vier Glasarmkronleuchtern 

nach Mustern Zechliner Kronleuchter in den historischen Techniken. 

Schloss Caputh: Denkmalpflegerische Vorgaben und Begleitung der zum Abschluss 

gebrachten Bau- und Restaurierungsarbeiten im westlichen Teil des Schlosses (Wohnung 

der Kurfürstin Dorothea mit Porzellankammer) und des Haupttreppenhauses. Erarbeitung 

und Komplettierung der musealen Einrichtungskonzeption. Begleitung der Restaurierung 

von beweglichem Kunstgut. Denkmalpflegerische Betreuung der Ausbauarbeiten im westlichen 

Seitenflügel. Erarbeitung einer im Schloss präsentierten Fotodokumentation zur Wiederherstellung 

von Schloss und Garten. 

Schloss Königs Wusterhausen: Denkmalpflegerische Betreuung der Bau- und Restaurierungsarbeiten. 

Fertigstellung der Fassaden in Putz und Farbigkeit. Ausbau und Restaurierung 

der Innenräume, u. a. Herstellung der Terrakottaböden im Hochparterre Komplettierung 

der musealen Einrichtungskonzeption. Begleitung der Restaurierung der für die 

Ausstellung vorgesehenen Kunstwerke. Planung der Erstausstattung für den öffentlichen 

und nichtöffentlichen Museumsbetrieb. 

Schloss Oranienburg: Baudenkmalpflegerische Betreuung der Wiederherstellungsarbeiten 

am Schloss als künftiger Nutzer. 

Schloss und Baudenkmale im Park Charlottenburg: Weiterführung der Balustradensanierung 

im Rahmen des 1. Bauabschnitts. Beginn der Sanierung der ehrenhofseitigen Balustraden 

im Rahmen des 2. Bauabschnitts. – Oberer Ovaler Saal (Raum 211): Erneuerung der 

abgehängten Stuckdecke, Einbau von Lüftungsflügeln in die Fenster, Überarbeitung des 

Parketts, Elektrifizierung der Wandbranchen, Aufhängung der großen mittleren Krone und 

Elektrifizierung. Herrichtung und Instandsetzungsarbeiten an der kleinen Treppe am östlichen 

Ende des Neuen Flügels (Raum 369). 

Schloss und Baudenkmale auf der Pfaueninsel: Erneuerung des Putzes und Dachdeckerarbeiten 

in der Meierei. Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten an den Gewächshäusern 

5 bis 7. Vorbereitung des Baus einer Aufzuchtvoliere für Pfauen. Schlosserarbeiten in der 

Vogelvoliere. Aufstellung eines Benzincontainers zum Betanken der auf der Pfaueninsel 

stationierten Fahrzeuge und Geräte. Reparatur des Türsturzes der Alten Tischlerei. Instandsetzung 

und Anstrich der Fenster und Läden des Maschinenhauses.

Schloss und Baudenkmale im Park Glienicke: Schloss: Instandsetzung des Parketts im Gartensaal, 

Erneuerung der querliegenden Regenrinne zur Hofseite. Erneuerung der Schließanlagen 

bei zahlreichen Gebäuden. – Wirtschaftsflügel: Klempnerarbeiten an der innenliegenden 

Regenrinne. – Klosterhof: Ergänzungen am Putz der Außenmauern. Einbau einer 

Pforte in die Mauer neben dem Stibadium. – Hofgärtnerhaus: Erneuerung der hölzernen 

Abdeckung der Pergola und Anstrich, Instandsetzung des Zaunes und des Geländers. 

Abdichtung der Regenrinne der Terrasse an der Wagenremise. Erneuerung des Putzes am 

Kellerabgang. 

Schloss Grunewald: Überarbeitung und Teilerneuerung des Hofpflasters. 

Schloss Paretz: Erarbeitung einer Vorlage über Schloss Paretz für die Landesregierung aufgrund 

der im April 1999 getroffenen Entscheidung, das Gebäude als Museumsschloss 

wiederherzustellen. – Begleitung der im Mai 1999 beginnenden Bauarbeiten am Schloss, 

Teilnahme an den Baubesprechungen ab November. – Ergänzende Archivrecherchen zu 

baugeschichtlichen Details des Schlosses. 

2000 


Park und Schloss Sanssouci: Betreuung der Restaurierung des Triumphtors am Winzerberg 

und der Restaurierung und Rekonstruktion des Kugelfanges im Kreuzgang der Friedenkirche. 

Fachliche Vorbereitung und erfolgreiche Sponsorenwerbung für die Rekonstruktion der 

weiß-blauen Glassäule im Marlygarten, Begleitung der Instandsetzung an den Hoffassaden 

des Gartenkassengebäudes, wissenschaftliche Vorbereitung und Begleitung der Instandsetzungs- 

und Restaurierungsarbeiten an der Theaterwand und am Normannischen Turm 

auf dem Ruinenberg sowie an der Pergola auf dem Mühlenberg. Begleitung der Dach- und 

Deckensanierung in der westlichen Pflanzenhalle der Orangerie, der Instandsetzung und 

Teilerneuerung der Südwand an den Lepérschen Treibmauern im Terrassengarten am Südhang 

des Klausbergs. Wissenschaftliche Vorbereitung und Betreuung der Teilinstandsetzung 

des Schlosstheaters im Neuen Palais. Weiterarbeit an der Haushaltunterlage zur 

Restaurierung des Gebäudeinnern. – Begleitung der restauratorischen Untersuchung und 

Wiederherstellung zahlreicher historischer Räume (Obergeschoss im südlichen Anbau des 

Pförtnerhauses und Räume der historischen Kinderbewahranstalt im Bauensemble der Friedenkirche). 

Schlösser und Baudenkmale im Neuen Garten und am Pfingstberg: Erarbeitung der musealen 

Konzeption für Obergeschoss und Nordflügel des Marmorpalais. Denkmalpflegerische 

Vorbereitung und Betreuung der Restaurierung und Rekonstruktion von Paneelfassungen, 

Deckenausmalung und Tafelparkett im Obergeschoss. Beginn der Wiederherstellung der 

gefassten und bemalten Wandbespannungen. Im Nordflügel Fortsetzung der Restaurierung, 

Rekonstruktion und Neufassung von Wand- und Deckenausmalungen. – Im Cecilienhof

178 Berichte 

Rückbau und Instandsetzung der verzierten Schornsteine aus Terrakotta über der Tordurchfahrt. 

Sanierung des Dachstuhls und Erneuerung der Dachdeckung im Wirtschaftshof. 

– Meierei: Erarbeitung der denkmalpflegerischen Zielstellung für den Wiederaufbau 

und den Ausbau der Ruine und einer denkmalpflegerischen Stellungnahme zur Bedeutung 

des Lepsius-Hauses. 

Schloss und Baudenkmale im Park Babelsberg und am Stern: Erarbeitung einer musealen 

Konzeption für Schloss Babelsberg. Denkmalpflegerische Begleitung des Rückbaus im Inneren 

des Schlosses. Instandsetzung der Pergola und der Altane an der Nord- und Südfassade. 

Wiederherstellung der Terrassenmauer der Porzellanterrasse. Bau der Erschließungstrassen 

am und im Gebäude. – Bismarckbrücke: Bau neuer Fundamente, Montage der 

Trägerkonstruktion und Wiederaufstellung der Brücke im Park. – Vorbereitung der denkmalpflegerischen 

Zielstellung für das Kastellanhaus am Stern. 

Schloss und Baudenkmale im Park Charlottenburg: Weiterführung der ehrenhofseitigen 

Balustradenerneuerung im Rahmen des 2. Bauabschnitts. Anfertigung bzw. Vorfertigung 

von Balustern und anderen Baugliedern zur Balustradensanierung des 3. Bauabschnitts. 

Modernisierung der Toiletten in der Kleinen Orangerie. Erneuerung der Sanitärtechnik in 

den beiden Toiletten des Neuen Flügels. Sanierung der Holzbalkendecke und Erneuerung 

der Dielung im Ausstellungsraum Kronprinzensilber (Raum 235). – Neuausstattung der am 

16. Juni 2000 eröffneten Gelben Atlaskammer. Der Raum nimmt nun die Ausstattung des 

Speisezimmers aus dem Potsdamer Stadtschloss (Gemälde in den Rahmen von Johann 

August Nahl, Möbel) auf. Die fünf erhaltenen Rahmen Nahls wurden konserviert und 

restauriert, die beiden fehlenden Rahmen nach Fotos nachgeschnitzt. Die durchweg erhaltenen 

Gemälde von Nicolas Lancret und Antoine Pesne sowie zwei Kopien nach Watteau 

und Lancret konnten mit den für sie angefertigten Rahmen und den dazugehörigen Möbeln 

wieder vereint werden. Ein hochbedeutendes Ensemble der Innenraumgestaltung aus den 

1740er Jahren ist damit an einem gleichzeitig entstandenen neuen Ort wieder erlebbar. Die 

Restaurierung der Rahmen und die Rekonstruktion des Seidengewebes und der Tressen für 

Wandbespannung, Möbelbezüge und Fensterdekorationen wurden durch die Kustoden der 

Schlösserdirektion wissenschaftlich begleitet. – Einrichtung der Gobelinkammer im Schloss 

Charlottenburg mit Werken, die an die Nutzung des Raumes als Antikenkammer durch Friedrich 

II. erinnern, und mit dem neuangekauften Wandteppich »Die Audienz beim Kaiser 

von China« zusammen mit einem weiteren Stück der Großmogulfolge aus der Berliner 

Werkstatt des Jean Barraband d. J., entstanden um 1710, und neu angefertigter Wandbespannung. 

Schloss und Baudenkmale in Rheinsberg: Abschluss der konstruktiven Sicherungsmaßnahmen 

am südlichen Eckpavillon. Planung und Vorbereitung der Sanierung der Fassaden 

im Innenhof. Erarbeitung der denkmalpflegerischen Konzeption für die Rekonstruktion des 

Daches über dem Corps de logis. Beginn der Baumaßnahmen zur Wiedergewinnung der


Raumstrukturen in der Sommerwohnung. Betreuung der Innenraumrestaurierung mit 

Schwerpunkt in den Paraderäumen des Prinzen Heinrich. – Kavalierhaus: Erarbeitung der 

denkmalpflegerischen Konzeption für die Wiederherstellung des östlichen Teils des Kavalierhauses. 

– Marstall: Denkmalpflegerische Begleitung der Instandsetzungsarbeiten am 

Marstall, insbesondere am nördlichen Kopfbau und Mittelbau, Planungen und Beginn der 

Sanierung des südlichen Kopfbaus. Überarbeitung des Nutzungskonzepts. – Grabpyramide: 

Fortsetzung der Wiederherstellungsarbeiten. – Weiterführung der Quellenforschungen 

zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlossensembles Rheinsberg. Kunsthistorische 

Begleitung der Restaurierung von beweglichem Kunstgut. Planungen für ein Wegebeleuchtungskonzept. 

Schloss Königs Wusterhausen: Denkmalpflegerische Betreuung der zum Abschluss 

gebrachten Bau- und Restaurierungsarbeiten mit dem Schwerpunkt Innenräume: Wandund 

Deckenfassungen, Dielenböden, Restaurierung des Treppenturmes, Komplettierung 

des Sockelgeschosses mit modernen Türen und Treppe. Kunsthistorische Begleitung der 

Restaurierung von beweglichem Kunstgut. 

Schloss Caputh: Denkmalpflegerische Konzeption für die Sanierung des Logierhauses. 

Potsdamer Stadtschloss: Fachliche Begleitung des Wiederaufbaus des Fortunaportals am 

Alten Markt in Potsdam, gemeinsam mit der Abteilung Restaurierung (Rudolf Böhm). 

Schloss und Baudenkmale auf der Pfaueninsel: Erneuerung der Gaubenfenster und verschiedene 

Reparaturen am Dach des Schlosses. Einbau von Abtropfblechen in Gewächshaus 

6, Anstrich und Erneuerung der gesamten Verglasung. Erneuerung zahlreicher Glasdächer 

der Gewächshäuser nach Hagelschlag. 

Schloss und Baudenkmale im Park Glienicke: Anstrich des Flurs im Schloss. Instandsetzung 

bzw. Neudeckung des Daches vom Portikus am Schloss. Reparatur der Regenrinnen des 

Maschinenhauses. Erneuerung und Anstrich der hölzernen Abdeckung des Pergola. Herstellung 

und Einrichtung von Aufenthaltsräumen für Gärtner im Kavalierflügel. Instandsetzung 

und Anstrich der Fenster der Orangerie. 

Schloss Grunewald: Instandsetzung der Heizung des Schlosses. Erneuerung der Heizung 

im Jagdzeugmagazin. 

Sammlungen 

In allen Sammlungsbereichen wurden im Jahre 2000 übergreifende Inventarrecherchen zur 

Vorbereitung der Inventarklärungsgespräche mit den Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer 

Kulturbesitz, zur Klärung der Frage, ob sich ehemaliger jüdischer Kunstbesitz in den

180 Berichte 

Sammlungen der Stiftung befindet, und im Zusammenhang mit den Rückgabeansprüchen 

der Hohenzollern durchgeführt. Die wichtigsten Maßnahmen in den Berichtsjahren sind 

im folgenden zusammengefasst. 

1999 

Gemälde: Im Sammlungsbereich wurde eine Sammlungsdokumentation der französischen 

und italienischen Gemälde aufgebaut sowie Foto- und Provenienzrecherchen für den Katalog 

der seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen Gemälde durchgeführt. 

Textil: Die Forschungen für den Bestandskatalog der Stickereien und die redaktionelle Bearbeitung 

wurden abgeschlossen. Der Bestand der Textilien im Neuen Palais wurde EDVmäßig 

erfasst. 

Glas: Recherchen zur Ausstattung der königlichen Schlösser mit Glas zur Zeit Sophie Charlottes. 

Beleuchtungskörper: Forschungen für den Bestandskatalog der Kronleuchter mit Behang 

aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1810. – Wissenschaftliche Begleitung 

der Rekonstruktion von vier Glasarmkronleuchtern nach vorhandenen Mustern Zechliner 

Kronleuchter in den historischen Techniken sowie der Hängung im Schloss Rheinsberg, 

Spiegelsaal. – Betreuung eines Forschungsprojektes gemeinsam mit der Technischen 

Universität Berlin und der Bundesanstalt für Materialprüfung Berlin zu vergleichenden 

Materialanalysen von Kronleuchterbehang aus Glas mit dem Ziel der Erstellung eines chronologischen 

Rahmens als Datierungshilfe. 

Graphische Sammlungen / Plankammer: Umfangreiche Räumarbeiten, Umlagerungen und 

Verpackung des gesamten vor Ort gebliebenen Sammlungsgutes der Plankammer zur Vorbereitung 

der Bau- und Malerarbeiten ab Oktober 1999. Teilnahme an Baubesprechungen 

und Beaufsichtigung der Arbeiten. – Fortführung der Plankammerarbeiten unter erschwerten 

Bedingungen. Arbeiten mit dem Bestand nur in dringenden Fällen (Leihsachen, Ausstellungsvorbereitungen 

der Stiftung, Recherchen für Haushaltsunterlage-Bau Neues 

Palais). – Fortsetzung der Computerauswertung der Baugeneralia-Akten im Rahmen einer 

AB-Maßnahme. – Erledigung von 225 Fotoaufträgen, Erweiterung des Fotoarchivs durch 

763 Aufnahmen, Dreharbeiten, Benutzerbetreuung (120 Fremdnutzer, cirka 150 Mitarbeiter 

der Stiftung), Recherchen zum Thema Italienveduten, Materialsammlung zu langfristigen 

Ausstellungsprojekten. – Erstellung von Access-Datenbanken auf der Grundlage von 

Bandinventaren und Karteien mit 7707 Datensätzen für die Aquarellsammlung der Königin 

Elisabeth, 2632 Datensätzen zum Generalkatalog II der gerahmten Graphik in den 

Schlössern (gesamter Katalog, einschließlich der Verluste) sowie 390 Datensätzen aus der 

Sammlung der Visitenkarten aus dem Ankauf des Nachlasses des Gärtners Jancke. – Ermitt-


lung der in den Sammlungen befindlichen Graphiken und Graphikrahmen aus dem Schloss 

Babelsberg und Erstellung einer Liste des ehemaligen Gesamtbestandes. – Verlustrecherchen 

(Aktualisierung der Verlustliste der Aquarellsammlung mittels der Access-Datenbank, 

Ergänzung der Fotos nach vermissten Blättern). 

Neues Palais von Sanssouci: Angleichungen an das historische Inventar durch Umsetzungen 

von Antikenkopien des 19. Jahrhunderts in die Marmorgalerie. 

Schloss Charlottenburg: Neuhängung der Gemälde in der Zweiten Wohnung Friedrichs II. 

im Neuen Flügel des Schlosses. Hauptanliegen war es, alle erhaltenen Gemälde aus der Konzertkammer 

wieder in diesem Raum zusammenzuführen. Dort ist jetzt, soweit möglich, die 

friderizianische Hängung aus der Zeit unmittelbar nach den Zerstörungen des Siebenjährigen 

Krieges wiederhergestellt. – Betreuung der Abformung des Portraitmedaillons von 

Andreas Schlüter vom Sarkophag der Sophie Charlotte für die Ausstellung und zum Verbleib 

im Schloss Charlottenburg. Einrichtung der im Inventar von 1705 genannten Räume 

unter Berücksichtigung dieses ersten Inventars. 

Oranienburg: Erarbeitung der musealen Einrichtungskonzeption für das ständige Schlossmuseum 

in Zusammenarbeit aller Sammlungskustoden. – Im Zusammenhang mit der Ausstellung 

»Onder den Oranje boom« wurden die Standbilder des Kurfürsten Friedrich Wilhelms 

von Brandenburg von Francois Dieussart, des Kurfürsten Friedrichs III. von Gabriel 

Grupello und die Statue der Minerva Tritonia von Bartolomeus Eggers im Schloss aufgestellt. 

Depot: Betreuung und Beratung von 1350 Benutzern im Zusammenhang mit der Neueinrichtung 

von Schlössern und Schlossräumen, der Vorbereitung von Ausstellungen und der 

Erarbeitung der Haushaltunterlage-Bau/Neues Palais, sowie 88 Kunsttransporte. Laufende 

Inventarisierung. – Die Kolossale Bronzebüste des Grafen zu Lynar wurde der Familie 

zurückgegeben. 

Bibliothek: laufende Inventarisierung aller neuerworbenen Bücher (662) und Zeitschriften, 

Betreuung der Benutzer. 

Fotothek: Fortführung der Aufarbeitung der Fotobestände (Gesamtbestand Potsdam cirka 

25.000 Negative; Gesamtbestand Charlottenburg circa 15.000 Negative und 20.000 Abzüge), 

Weiterführung der Positivdatei, Betreuung von stiftungsfremden Benutzern, Bearbeitung 

von Fotoaufträgen und Fotoausleihen.

182 Berichte 

2000 

Gemälde: Fortführung der Sammlungsdokumentation für die Gemälde. – Foto- und Provenienzrecherchen 

für den Katalog der seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen Gemälde. 

– Forschungen zu den Gemälden der Sammlung Giustiniani in den preußischen Schlössern. 

– Beginn der Arbeiten am ersten Band des Bestandskatalogs der französischen 

Gemälde (Watteau und sein Kreis). 

Keramische Sammlungen: Einrichtung eines Computerarbeitsplatzes und Beginn der EDV- 

Inventarisierung der Vorlagensammlung im Archiv der Königlichen Porzellan-Manufaktur. 

Textil: Betreuung der Restaurierung und Vorbereitung der Hängung von zwei bedeutenden 

Gobelin-Serien für Schloss Oranienburg. – Betreuung der textilen Ausstattung der Gelben 

Atlaskammer und des Gobelinraumes in Schloss Charlottenburg. – Inventargemäße Rekonstruktion 

der Fensterdekorationen im Rothenburgzimmer des Schlosses Sanssouci sowie 

Erneuerung der Wandbespannung im Durchgang zur dortigen Bibliothek. – Betreuung der 

textilen Ausstattung für Schloss Königs Wusterhausen. – Recherchen zur Rekonstruktion 

der textilen Ausstattung in den Gesellschaftszimmern des Marmorpalais. – Vorbereitung der 

Rekonstruktion der umfangreichen textilen Ausstattung des Schlafzimmers Prinz Heinrichs 

in Rheinsberg. 

Glas: Inventarisierung der Glasbestände in Charlottenburg (Ausstellung und Depot). –Wissenschaftliche 

Bearbeitung der historischen Gläser für die Ausstellung »Preußen 1701. Eine 

europäische Geschichte«. 

Beleuchtungskörper: Abschluss der Forschungen für den Bestandskatalog der Kronleuchter 

mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie der Glasarmkronleuchter bis 1810 und redaktionelle 

Bearbeitung des Katalogs. – Wissenschaftliche Begleitung der Restaurierung des 

ältesten Kronleuchters der Sammlung, hergestellt 1647 von Elias Eliassen Vliet in Amsterdam. 

Ursprüngliche Hängung im Berliner Schloss, jetzt im Schloss Charlottenburg, Oberer 

Ovaler Gartensaal. – Betreuung eines gemeinsamen Forschungsprojektes mit der Universität 

Cardiff (Großbritannien) zu den verschiedenen Arten der Versilberung von Messing 

mit dem Ziel, Originale des 18. Jahrhunderts von Kopien und Fälschungen des 19. und 

20. Jahrhunderts unterscheiden zu können. 

Graphische Sammlungen / Plankammer: Bis Mai 2000 Begleitung umgangreicher Bau- und 

Malerarbeiten im gesamten Plankammerbereich, eingeschränkte Arbeitsmöglichkeiten 

wegen verpacktem Sammlungsgut und laufender Umlagerungen. Unterbringung der Bauund 

Kunstakten in säurefreien Kartons. – Nachträge und Vergabe von 829 Inventarnummern 

für die Mappen Brühl. Inventarisierung von cirka 500 Charlottenburg-Plänen und Plänen 

von Georg Potente. – 250 fotografische Neuaufnahmen, 700 Farbdias und Farbnega-

tive. – Betreuung von 450 Benutzern. – Zuarbeiten und Bereitstellen von Exponaten zu sechs 

Ausstellungsprojekten mit größerem Graphikanteil. – Recherchen zum Fremdbesitz, zur 

Baugeschichte und zur Graphik-Ausstattung von Schloss Paretz sowie zu Italienveduten. 

Bildergalerie von Sanssouci: Der östliche Bildersaal mit italienischen Gemälden wurde in 

verdichteter Hängung in Anlehnung an den friderizianischen Zustand neu gehängt. 

Charlottenburg: Beginn der Renovierung der Ausstellungspräsentation »Berliner Porzellan« 

im Charlottenburger Belvedere. – Einrichtung und Eröffnung des Pretiosenkabinettes 

mit den Tabatieren Friedrichs des Großen. 

Kutschen/Schlitten/Sänften: Wissenschaftliche Betreuung der Restaurierung von zwei 

Sänften des Preußischen Königshauses sowie des Staatswagens Friedrich Wilhelms II. (»Krönungswagen»). 

– Wissenschaftliche Bearbeitung eines Prunkschlittens für die Ausstellung 

»Preußen 1701. Eine europäische Geschichte«. 

Metall: Wissenschaftliche Bearbeitung der Krönungs- und Reichsinsignien für die Ausstellung 

»Preußen 1701. Eine europäische Geschichte«. Ersterfassung der schmiedeeisernen 

Ausleger am Thiemannhaus in Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Metallrestaurierung. 

Orden: Ersterfassung und fotografische Dokumentation der Ordenssammlung. 


Glienicke: Erfassung und fotografische Dokumentation des Inventars im Schloss, Casino 

und Maschinenhaus. 

Pfaueninsel: Erfassung und fotografische Dokumentation des Inventars im Schloss und in 

der Meierei. 

Depot: Betreuung und Beratung von 1010 Benutzern im Zusammenhang mit der Neueinrichtung 

von Schlössern und Schlossräumen, der Vorbereitung von Ausstellungen und der 

Fortführung der Haushaltunterlage-Bau/Neues Palais, sowie 75 Kunsttransporte. Laufende 

Inventarisierung. 

Bibliothek: laufende Inventarisierung aller neuerworbenen Bücher und Zeitschriften, 

Betreuung der Benutzer. 

Fotothek: Fortführung der Aufarbeitung der Fotobestände, Weiterführung der Positivdatei, 

Betreuung von stiftungsfremden Benutzern, Bearbeitung von Fotoaufträgen und Fotoausleihen.

184 Berichte 

Schloss Rheinsberg: Vorbereitung der Ausstellung zum 200. Todestag des Prinzen Heinrich 

von Preußen im Jahre 2002. 

In zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und Spezialführungen haben Mitarbeiter der 

Stiftung die historische und künstlerische Bedeutung der Preußischen Schlösser vor einer 

breiten Öffentlichkeit dargestellt und für deren Erhalt geworben. 

Leihgaben: 1999 wurden 85 Leihanfragen aus dem In- und Ausland an die Stiftung gestellt. 

Davon wurden 52 Leihvorgänge mit insgesamt 380 Leihgaben realisiert. 19 Ausleihen wurden 

für die Folgejahre vorbereitet. Im Jahre 2000 wurden 80 Leihanfragen bearbeitet. Von 

diesen wurden 46 Leihvorgänge mit insgesamt 276 Leihgaben realisiert. 12 Ausleihen wurden 

für 2001/2002 vorbereitet. 

Neuerwerbungen 

1999 

Skulpturen: August Kiss, Statuette der Kämpfenden Amazone, Zink, um 1850. – Christian 

Daniel Rauch, Büste des Fürsten Yorck von Wartenburg, Bronze, 1818. 

Porzellan: Vier Figuren der Guanyin, China, Dehua, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, Porzellan, 

teilweise Reste von Lackbemalung, H. 44 cm, Ankauf, Inv. Nrn. XII 3114–3117. – Schultertopf, 

China, um 1700, Porzellan, unterglasurblaue Malerei, H. 28 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 

3118. – Kendi, China, Wanli, 1. Hälfte 17. Jahrhundert, Porzellan, unterglasurblaue Bemalung, 

H. 19,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. 3119. – Messer und Gabel mit Porzellangriffen aus einem 

Service für Friedrich II., Meissen, 1761, Modell »preußisch-musikalisches Dessin«, Porzellan, 

Aufglasurmalerei und Vergoldung, L. (mit Klingen) 18 bzw. 21 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 

3120–3121. – 2 Teller aus einem Service Friedrichs II., Meissen, um 1762, Modell »Dulong«, 

Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. 24,7 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 3122–3123. 

– 2 Dessertteller aus einem Service für Prinzessin Wilhelmine von Oranien, KPM Berlin um 

1775, Modell »Osier«, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. 23 cm, Ankauf, 

Inv. Nr. XII 3124–3125. – Allegorie »Mars und die Geschichte«, KPM Berlin um 1766, 

Modell: Wilhelm Christian Meyer, H. 46,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 3126. – 13 Teller mit 

Blumenkränzen, elf Teller KPM Berlin um 1820, Modell »Antikglatt«, ein Teller KPM Berlin 

um 1840, ein Teller Pirkenhammer um 1900, Dm. 24,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 3127- 

3138 und XII 3209. – Osterei mit Soldatenszene, wohl KPM 1. Hälfte 19. Jahrhundert, 

L. 10,2 cm, Ankauf, Inv. Nr. 3139. – Tafelaufsatz aus einem Service Friedrichs II., Meissen, 

1762/1763, H. 40 cm, Ankauf, Inv. Nr. 3140. – 2 Schalen, KPM Berlin um 1773, Modell 

»Reliefzierat«, L. 25,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 3141–3142. – Dessertteller aus einem Service 

Friedrichs II., KPM Berlin um 1782, Modell »Englischglatt«, Dm. 25 cm, Ankauf, Inv.


Nr. XII 3143. – Vase mit Darstellung von Schloss Babelsberg, KPM Berlin um 1835, Modell 

»französische Vase«, H. 53 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 3144. – 51 Teile aus dem Service Friedrichs 

II. für das Potsdamer Stadtschloss und 11 zugehörige, spätere Nachlieferungen, KPM 

Berlin 1770/1771 bzw. 1844/1847, Modell »Antikzierat«, Geschenk, Inv. Nr. XII 3145–3208. 

Textil/Glas: Tapisserie »Die Audienz beim Kaiser von China«, Mittelstück der sogenannten 

Großmogulfolge, 360 × 544 cm, Manufaktur Jean II. Barraband, Wolle und Seide, Berlin 

um 1710, Ankauf, Inv. Nr. IX (4)-57. – Stickereien: gesticktes Wappen, Stickmustertücher, 

begonnene Stickereien für Möbelbezüge und einen Wandbehang, eine Bordüre, 

außerdem zwei Kaschmirschals, aus dem Besitz von verschiedenen Mitgliedern der gräflichen 

Familie zu Dohna, Geschenk, Inv. Nr. IX (3) – 213, 223–225, 234–238, 243, 244. 

Metall: 3 silberne Teller aus dem Besitz Kaiser Wilhelms I., Hossauer und Friedeberg Berlin 

um 1856, Silber, gedrückt, ziselliert, graviert, auf der Fahne Besitzermonogramm AW, 

Entwurf von Johann Georg Hossauer für die Hochzeitstafel des Prinzen Wilhelm von 

Preußen und der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, Berlin 1829, Ankauf: 1 Tiefer Teller, 

Dm. 26,5 cm, J. G. Hossauer, Inv. Nr. X 923; 1 Teller, flacher Spiegel, Dm. 26,5 cm, Friedeberg, 

Inv. Nr. X 924; 1 Großer Teller, Dm. 32,5 cm, Inv. Nr. X 925. – 12 silberne Teller 

aus dem Besitz Kaiser Wilhelms II., Gebrüder Friedländer, Berlin 1915, 1916, Silber, 

gedrückt, graviert, ziseliert, auf den Fahnen Monogramm WR, Entwurf der Tellerform 

Johann Georg Hossauer für Hochzeitstafel des Prinzen Wilhelm von Preußen und der Prinzessin 

Augusta von Sachsen-Weimar, Ankauf, Inv. Nr. X 911–922. – 51 Teile eines silbernen 

Speisebestecks aus dem Besitz der Kaiserin Auguste Viktoria, Sy & Wagner, Berlin nach 

1888, Silber, geprägt, graviert, auf den Griffen das Monogramm AV unter Krone, Ankauf: 

6 Tafelmesser, L. 25 cm, Inv. Nr. X 969–974; 6 Tafelgabeln, L. 20,5 cm, Inv. Nr. X 975–980; 

6 Tafellöffel, L. 22 cm, Inv. Nr. X 945-950; 6 Fischmesser, L. 21 cm, Inv. Nr. X 957–962; 

6 Obstmesser, L. 20 cm, Inv. Nr. X 963-968; 6 Dessertmesser, L. 20,5 cm, Inv. Nr. X 927–932; 

6 Dessertgabeln, L. 17,3 cm, Inv. Nr. X 933-938; 6 Dessertlöffel, L. 17,5 cm, Inv. Nr. X 

939–944; 6 Kaffeelöffel, L. 14,4 cm, Inv. Nr. X 951-956; 1 Suppenkelle, innen vergoldet, 

L. 37 cm, Dm. 10 cm, Inv. Nr. X 926; 1 Pfeffer- und Salzschälchen mit Löffel, H. 5,5 cm, 

B. 11 cm, T. 4,8 cm, Inv. Nr. X 981–982. – Silbervergoldetes Reiseservice aus dem Besitz 

der Königin Augusta von Preußen, Humbert & Söhne, Berlin 1840: 2 Teller, Inv. Nr. X 

992–993; 3 längsrechteckige Dosen mit Deckel, Inv. Nr. X 986-988; 2 Eierbecher, Inv. Nr. 

X 989–990; 1 Gewürzdose, Inv. Nr. X 991; 1 gefasster Glasstreuer, Inv. Nr. X 1004; 2 Messer, 

Inv. Nr. X 994–995; 2 Löffel, Inv. Nr. X 998–999; 2 Gabeln, Inv. Nr. X 996–997; 2 Obstmesser, 

Inv. Nr. X 1002–1003; 2 Kaffeelöffel, Inv. Nr. X 1002–1003. 

Beleuchtungskörper: 1 Paar Leuchter und eine Girandole, Berlin 2. Hälfte 19. Jahrhundert, 

Silber, vermutlich Nachbestellungen des preußischen Hofes für das silberne Tafelservice 

Friedrichs des Großen (1746/64), getrieben, gegossen und ziseliert, Ankauf: Leuchter, 

H. 24,5 cm, Inv. Nr. X 983, 984; Girandole, H. 45 cm, Inv. Nr. X 985.

186 Berichte 

2000 

Gemälde und Rahmen: Nicolas Lancret, Porträt der Tänzerin Maria Sallé, um 1732, Öl auf 

Leinwand, 42 × 54 cm, GK I 50071 (aus der Sammlung des Prinzen Heinrich erworben für 

Schloss Rheinsberg, mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder, des Ernst von Siemens-Kunstfonds 

und der Freunde der preußischen Schlösser und Gärten e. V.). 

Skulpturen: Rolf Löhmann, Büste Willy Kurth, 1999, Bronze. – Christian Daniel Rauch, 

Guss und Ziselierung von A. Th. Vollgold, Statuette der Jungfer Lorenzen auf einem Hirsch, 

Zink, galvanisch verkupfert, Silber- und Goldtauchierungen, mit Türkisen, bez.: CIS: 

F. VOLLGOLD, 1834, (erworben mit Hilfe des Vereins Kulturerbe Potsdam). – Trèchard, 

Porträtrelief des Prinzen Heinrich mit Widmung »DONNE PAR S.A.R. LE P. ce HENRI DE 

PRUSSE« »A Mlle. DU PONT EN FEVRIER 1789«, Bronze, bez.: TRECHARD F. 1789. – Vermutlich 

russischer Künstler, zwei Hirsche, 2. Drittel 19. Jahrhundert, Gelbguss. – Julius 

Franz, Schäfer im Kampf mit einem Panther, Zinkguss, galvanisch verkupfert, Guss von 

A. Mewes, Berlin, verkleinerte Fassung des Werkes aus dem Sizilianischen Garten im Park 

Sanssouci. 

Porzellan: Teller aus dem Service Prinz Heinrichs, KPM Berlin 1791, Modell »Antique Zierathen« 

(Kurländer Muster), Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. 24,5 cm, 

Ankauf, Inv. Nr. XII 10 001. – Kleine Schüssel aus dem Service Friedrich Wilhelms II. für 

Schloss Charlottenburg, KPM Berlin 1796, Modell Antikglatt, Porzellan, Aufglasurmalerei, 

Dm. 28 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 002. – Ovale und runde Platte, vierpassige Schüssel, 

Saucière und drei Teller aus einem Service Kaiser Wilhelms II. mit Weinlaubdekor, KPM 

Berlin 1893–1914, Modelle »Glatt« und »Konisch«, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, 

Dm. (Teller) 21 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 003–10 009. – Ovale Platte, Saucière, 

vier runde Schüsseln, zwölf Speiseteller, 12 tiefe Teller aus einem Service Kaiser Wilhelms II. 

mit eisenrotem Dekor, KPM Berlin 1900–1911, Modell »Neuosier«, Porzellan, Aufglasurmalerei 

und Vergoldung, Dm. (Teller) 24,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 010–10 039. – tiefer 

Teller aus dem Service Friedrichs des Großen mit grünem Schuppenrand, Meißen 1760/61, 

Modell »preußisch-musikalisches Dessin«, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, 

Dm. 26,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 040. – Ovale Platte und zwei Teller aus einem Service 

Friedrichs des Großen mit Vogelmalerei, Meißen 1760/62, Modell »Neubrandenstein«, Porzellan, 

Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. (Teller) 24,1 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 041 

bis 10 043. – 2 Dessertteller aus dem »Schwerin«-Service, Meißen 1760/62, Porzellan, Aufglasurmalerei 

und Vergoldung, Dm. 24,3 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 044–10 045. – Runde 

Schüssel und neun Dessertteller aus einem Service Friedrich des Großen, KPM Berlin um 

1768, Modell »Reliefzierat«, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. (Teller) 

25 cm, Dm. (Schüssel) 36 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 046–10 055. – 2 Teller aus dem Service 

Prinz Heinrichs, KPM Berlin 1791, Modell »Antique Zierathen« (Kurländer Muster), 

Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. 24,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 056 bis


Abb. 1 Nicolas Lancret, Porträt der Tänzerin Maria Sallé, um 1732, Öl auf Leinwand, 42 × 54 cm, 

GK I 50071 (aus der Sammlung des Prinzen Heinrich erworben für Schloss Rheinsberg, mit Hilfe der 

Kulturstiftung der Länder, des Ernst von Siemens-Kunstfonds und der Freunde der preußischen 

Schlösser und Gärten e. V.) 

10 057. – Dessert-Schüssel aus dem »Schwerin«-Service, Meißen 1760/62, Porzellan, Aufglasurmalerei 

und Vergoldung, Dm. 30,5 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 058. – Teller, Kakiemon, 

Arita, Japan, Anfang 18. Jahrhundert, Porzellan, blaue Unterglasur- und bunte Aufglasurmalerei, 

Dm. 25 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 059. – Figur der stehenden Guanyin, 

Dehua, China, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, Porzellan (blanc de chine), H. 33 cm, Ankauf, Inv. 

Nr. XII 10 060. – Deckel zu monumentaler Vase (»Bildergalerie-Vasen«), Meißen (?), Mitte 

18. Jahrhundert, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Dm. 28 cm, H. 28 cm, 

Geschenk, Inv. Nr. XII 10 061. – Giesser aus dem Service für Herzog Frederick von York, 

KPM Berlin 1785/86, Modell »Arabesque«, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, 

H. 8,7 cm, Ankauf, Inv. Nr. XII 10 062. – Dreiteiliger Vasensatz mit radierter Vergoldung, 

KPM Berlin 1775/80, Porzellan, Vergoldung, H. (Mittelvase) 49,5 cm, H. (Flügelvasen) 

29,5 cm, Ankauf, Inv. Nrn. XII 10 063–10 065.

188 Berichte 

Abb. 2 Großer silberner Wandspiegel mit Allegorie der Minerva als 

Schutzherrin der Künste des Augsburger Goldschmiedes Albrecht Biller, 

Silber, Augsburg 1695 bis 1700, Inv. Nr. X 1005 

Foto: Daniel Lindner, SPSG


Textil/Glas: 2 Tafeltücher und sechs Servietten mit Adler, Kronen, Monogramm, Kette 

Schwarzer Adlerorden und Hausorden, angeblich aus dem Besitz Wilhelms II., Leinendamast, 

Grünberg/Schlesien, um 1900, Ankauf, Inv. Nr. IX (5) – 47–49. – 3 Tafeltücher mit 

preußischem Wappen, Wilden Männern, Monogramm FR und Adler, Leinendamast, 1. Hälfte 

18. Jahrhundert, Ankauf, Inv. Nr. IX (5) – 50–52. – Deckelpokal, aufgelegtes Glaspastenmedaillon 

mit Brustbild Friedrichs I. mit Athena und Fortuna und Inschrift zur Krönung 

1701, farbloses Glas, Blank- und Mattschnitt, Potsdam 1701, Ankauf, Inv. Nr. XIII 717. – 

Heinrich Friedrich Halter, Deckelpokal mit Brustbild Friedrichs I. und Ansicht des Berliner 

Schlosses nach unausgeführtem Entwurf von Schlüter, farbloses Glas, Mattschnitt, 

Magdeburg um 1710, Ankauf, Inv. Nr. XIII 720. – Bleikristallschale mit Monogramm WR, 

Kristallglas, geschliffen, Ende 19. Jahrhundert, Ankauf, Inv. Nr. XIII 877. – Brieföffner, Griff 

mit Maiglöckchen-Vergissmeinnicht-Dekor, Geschenk Kaiser Wilhelms I. an einen Kammerdiener 

Wilhelms (II.), Elfenbein, geschnitzt, um 1880, Geschenk, Inv. Nr. XI 283. 

Metall: Großer silberner Wandspiegel mit Allegorie der Minerva als Schutzherrin der Künste 

des Augsburger Goldschmiedes Albrecht Biller, Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und 

punziert, Augsburg 1695–1700, H. 193 cm, B. 137 cm, Inv. Nr. X 1005 (erworben mit Mitteln 

der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Ein Paar Gewürzfässchen aus dem Silber 

der Preußischen Stände zur Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von 

Preußen, Silber, vergoldet, gegossen, zisiliert, Berlin, Vollgold & Sohn, 1881, Ankauf, Inv. 

Nr. X 1006–1007. – Saliere mit bekröntem Spiegelmonogramm aus dem Besitz des Prinzen 

Carl von Preußen, Silber, gegossen, graviert, mit Glaseinsätzen, Parma 1818–1872, H. 13 cm, 

Ankauf, Inv. Nr. X 1008. 

Darüber hinaus erfolgte die Rückgabe von Fragmenten des Potsdamer Stadtschlosses durch 

Potsdamer und Berliner Bürger. Weitere Erwerbungen tätigten die Freunde der Preußischen 

Schlösser und Gärten e.V. Diese Werke, die im Besitz des Vereins verbleiben, stehen der 

Stiftung für die Ausstattung der Schlösser zur Verfügung (s. Fördervereine).

190 Berichte 

Gartendirektion 

Die grundlegende Aufgabe der Gartenabteilung ist die Erhaltung der ihr 

anvertrauten Gartendenkmale in ihrer Gesamtheit durch kontinuierliche Pflege der Vegetation 

und der Wege nach gartendenkmalpflegerischen Vorgaben. Hinzu kommen die nach 

gartenhistorischen Forschungsergebnissen inszenierten Blumenbepflanzungen im Frühjahr 

und im Sommer für die stilistisch unterschiedlichen Rabatten und Beetanlagen. Dieser 

Auftrag konnte insoweit erfüllt werden, dass in den vielbesuchten Parkbereichen ein zufriedenstellender 

Gesamteindruck geschaffen wurde. Es darf jedoch nicht verschwiegen werden, 

dass wegen der begrenzten personellen und finanziellen Ausstattung die Pflegeintensität 

und in vielen Bereichen der Parkanlagen die Pflege überhaupt hinter dem denkmalpflegerisch 

Notwendigen oder gar Wünschenswerten zurückbleiben musste. 

Voraussetzung für die Pflegearbeiten und die sukzessiven Restaurierungen und Wiederherstellungen 

war die wissenschaftliche Erforschung der Geschichte und Schicksale der 

Anlagen durch die Gartendirektion. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Arbeit bildete 

die Dokumentation der gartenarchäologischen Befunde und der durchgeführten Arbeiten. 

Hierbei konnte im Jahr 2000 der dringend notwendige Schritt zur elektronischen Datenverknüpfung 

der nach und nach erstellten digitalen Gartenpläne mit den gartengeschichtlichen 

und biologischen Daten begonnen werden. Dies geschah durch die Einstellung einer 

kartographischen Fachkraft für elektronische Datenverarbeitung. Diese Strukturverbesserung 

in der Gartendirektion war durch die Übernahme der Schlossgärten von Charlottenburg 

und Klein Glienicke möglich. 

Die wissenschaftliche Bearbeitung dieser Anlagen wurde den vorhandenen Kustoden 

übertragen und damit die Möglichkeit geschaffen, eine kartographischen Fachkraft und 

einen Haushalts- und Sachbearbeiter einzustellen. Beide Stellen entlasten die Wissenschaftler 

von umfangreichen Nebenarbeiten und haben der Organisation und Struktur der 

Gartendirektion eine größere Effizienz verschafft. Das gilt ebenso für die schnelle und 

zufriedenstellende Bereitstellung von Überlagerungen historischen und aktuellen Planmaterials 

und die Bereitstellung von Bildern für Publikationen. 

Ein wichtiger Impuls für die Gartendirektion war seit September 1999 die Beschäftigung 

des wissenschaftlichen Volontärs Herrn Dr. Klausmeier. Zu seinen vielseitigen Leistungen 

gehörte die Redaktion des Dendrologischen Führers »Gehölze in Sanssouci«, der in dritter 

und stark erweiterter Auflage im Jahr 2000 erschien. Eine wesentliche Neuerung dieses 

Gehölzführers ist die Erweiterung durch die generelle Einführungsgeschichte der Gehölze 

und die spezielle Einführungsgeschichte für die Gärten von Sanssouci. Der Gartenhistoriker 

Dr. Wimmer hat diese erarbeitet. 

In das Jahr 2000 fallen auch die wissenschaftlichen und planerischen Vorbereitungen für 

die beiden Gartenausstellungen der Stiftung aus Anlass der Bundesgartenschau 2001. Der 

wissenschaftliche Volontär wurde als Kurator mit der Vorbereitung der Ausstellung »Nichts 

gedeiht ohne Pflege – Die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gärtner« betraut.

Am 13. September 2000, dem 200. Geburtstag des Gartenkünstlers Friedrich Ludwig von 

Sckell, wurde dem Gartendirektor, Prof. Dr. Michael Seiler, in München der »Friedrich Ludwig 

von Sckell-Ehrenring« von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. 

Am 1. Januar des Jahres 2000 konnte die Stiftung die Schlossgärten Charlottenburg und 

Klein Glienicke nach langjährigen Verhandlungen vom Land Berlin übernehmen. Damit 

erhöhte sich die Gesamtfläche der Parkanlagen der Stiftung auf 709 ha. 

Nachfolgend sind die wichtigsten Wiederherstellungsarbeiten in den einzelnen Gartendenkmalen 

aufgeführt. 

1999 


Park Sanssouci: Als in größeren Abständen wiederkehrende Pflegemaßnahme wurden die 

Baumwände der zwei Kilometer langen Hauptallee von Sanssouci geschnitten. Die eigenen 

Gärtner des Parkreviers 2 legten in den vier äußeren Kompartimenten des Parterres von 

Schloss Sanssouci die historischen »plates bandes« mit Eichenbohlen, Marmorkies und 

Taxuspyramiden neu an. Mit einer großen Investition wurde der Wegebau der Hauptallee 

im Bereich des Parterres, um die Fontäne und im westlichen Lustgarten bis zum Selloweg 

erneuert. Eine denkmalpflegerische Grundvermessung des Parkbereichs Charlottenhof für 

ein digitales Kartenwerk wurde durchgeführt. Auf dem Ruinenberg wurde der Panoramaweg 

von der Olympischen Säule bis zur Anschlussstelle Sanssouci-Sicht und bis zur Rodelbahn 

erneuert. Der schmale Weg von der Kaskade zur Höhe des Ruinenberges und zur 

Römischen Bank wurde nach Planunterlagen und Bodenbefund wiederhergestellt. 

Neuen Garten: Der Verbindungsweg vom Parkplatz zum Schloss Cecilienhof und die 

Anschlüsse vom Vierwegerondell wurden wiederhergestellt. 

Park Babelsberg: Der fehlende Teil der denkmalpflegerischen Grundvermessung für ein 

digitales Kartenwerk wurde im Gelände erfasst, damit liegt ein baumgenaues Kartenwerk 

für den Park Babelsberg vor. Vom Pförtnerhaus I bis zum Eingang Sternwarte wurde der 

Fahrweg mit den Anschlüssen bis zum »Schwarzen Meer« restauriert. Der schmale Fahrweg 

bis zum Brunnenplateau wurde rekonstruiert. Bei dem Projekt Wiederherstellung des 

Fahrweges von der verdeckten Pforte bis zum Abzweig Augusta-Blick wurden die Teilbereiche 

Generalsbankweg verwirklicht. Die Hilfskräfte des Internationalen Bundes stellten 

die Bodenbewegung am Uferstreifen zwischen der Parkbrücke und dem Maschinenhaus 

wieder her. Das nach Abriss des Heizhauses der Universität Potsdam zurückgewonnene 

ehemalige Parkgelände wurde nach denkmalpflegerischen Vorgaben planiert. Damit wurde 

das Vorhaben, ein restauriertes Wegenetz vom Anschluss an der Humboldtbrücke (BUGA- 

Projekt »Orte am Fluss«) bis zum Schloss Babelsberg zur BUGA zu präsentieren, merklich 

vorangebracht.

192 Berichte 

Abb. 1 Schlossgarten Rheinsberg, Blick in den rekonstruierten und theatertechnisch optimierten 

Zuschauerraum des Heckentheaters, Aufnahme von 1999 

Foto: Seiler, SPSG 

Park Sacrow: Die fehlenden Teile des historischen Wegenetzes östlich der ehemaligen 

Kastanienallee konnten wiederhergestellt werden. Zusätzlich wurden im ehemaligen 

Grenzgebiet Gehölzpflanzungen und Wiesenflächen angelegt. Die Arbeitskräfte des ABM- 

Programms gewannen die Wasserfläche bei der Thusnelda-Statue durch Ausräumen der 

sukzessionsbedingten Torfmassen zurück. 

Schlosspark Caputh: Die im Umfeld des Schlosses liegenden Parkteile wurden rechtzeitig 

zur Einweihung des Schlosses nach Grabungsbefunden neu angelegt. Auf der Gartenseite 

konnte das gefundene barocke Pflaster ergänzt werden und die wechselreiche Geschichte 

der Gartenanlage durch Ziegelpflaster, das den gefundenen Verlauf der alten Balustraden 

anzeigt, erlebbar gemacht werden. Es wurde ein überzeugender Übergang zwischen den 

wenigen erhaltenen Zeugnissen des Barockgartens und der Schöpfung Lennés gefunden. 

Park Königs Wusterhausen: Als gartendenkmalpflegerische Voraussetzung für die umfangreichen 

Gartenbaumaßnahmen des Jahres 2000 wurde eine denkmalpflegerische Grundvermessung 

für ein digitales Kartenwerk veranlasst. 

Schlosspark Rheinsberg: Das Heckentheater wurde nach gartenhistorischen Unterlagen 

und Befund mit dem gleichzeitigen Ziel der Optimierung der Sichtverhältnisse restauriert. 

Der Zuschauerraum erhielt ein optimale Terrassierung. Die umlaufenden Wege wurden

erneuert. Der hufeisenförmige Wall um den Zuschauerraum erhielt seinen mit Wein berankten 

Laubengang zurück. 

Kunstmosaike: Im Bereich Sanssouci wurden sämtliche Mosaikflächen einer Revision unterzogen 

und Fehlstellen und Schäden versorgt. In die Rundbank bei den Römischen Bädern 

konnte das restaurierte Mosaik wieder eingelegt werden. Im Neuen Stück wurden die 

Mosaike der vom Großen Fontänen-Rondell hierher versetzten Rundbänke restauriert und 

beide Fundamente grundlegend erneuert. Eines der Mosaike wurde vor Beginn des Winters 

wieder in situ gebracht. 

2000 


Park Sanssouci: Im Rahmen des Vorhabens, vom Bahnhof Park Sanssouci ab dem Posttor 

eine attraktive Wegeverbindung zum Neuen Palais sowie in Richtung Charlottenhof und 

Schloss Sanssouci wiederherzustellen, wurde ein Fußweg vom Posttor bis zum Weg nördlich 

der Fasanerie, der Weg nördlich der Fasanerie und ein Teilstück des Weges in Richtung 

Theaterweg wiederhergestellt bzw. nach Bodenbefunden rekonstruiert. 

Der als wesentliches Element des Schlosses Charlottenhof nach 1827 angepflanzte Dichterhain, 

ursprünglich bestehend aus 92 Bäumen, wurde nach Rodung der noch vorhandenen 

44 abgängigen Bäume vollständig neu gepflanzt. Bei dieser Gelegenheit wurde das ihn 

begrenzende und durchlaufende Wegerechteck nach Grabungsbefunden erneuert und die 

die Dichterwege begrenzenden Weißbuchenhecken neu gepflanzt. Gegen die Parkwiesen 

wurden malerische Deckpflanzungen eingebracht. 

Die digitale Grundvermessung der Parkanlagen, deren Vollendung eine dringende Notwendigkeit 

für die denkmalpflegerische Planung und für die Außendarstellung der Stiftung 

ist, wurde im Park Sanssouci, Parkrevier 1, weitergeführt. 

Nach Abbruch der alten Toilettenanlage war es möglich, den Südteil des Marlygartens 

in gleicher Weise wie das übrige Gelände dieser Perle Lennéscher Gartenkunst zu restaurieren. 

Der kleine Bachlauf mit Wasserfall wurde ergraben und instandgesetzt, ebenso die 

malerische Teichanlage, in die er mündet, neu mit Ton gedichtet und mit Felsen und Gehölz 

dekoriert. Die seit mehr als 50 Jahren untergegangenen schmalen Fußwege wurden restauriert. 

Damit kann dieses Kleinod der preußischen Gartenkunst zur Bundesgartenschau in 

seiner vielschichtigen Schönheit wieder eingeweiht werden. 

Seit 1995 wurde an der Restaurierung des Wegesystems des Ruinenberges mit dem Ziel 

seiner Präsentation zur Bundesgartenschau gearbeitet. Der Ruinenberg grenzt unmittelbar 

an das Gelände und schafft so die im Motto der Bundesgartenschau verkündete Verbindung 

zwischen Gartenkunst von Gestern und Morgen. Im Jahr 2000 wurde der Panoramaweg 

von der Anschlussstelle Seekoppel bis zum Anschlussweg Pappelallee wiederhergestellt 

einschließlich eines zweiten Abzweigs zur Pappelallee. Der malerische Fußpfad von der in 

diesem Jahr eingeweihten Gaststätte »Historische Mühle« bis zum Kaskadenbassin auf dem 

Ruinenberg wurde ebenfalls wiederhergestellt und bindet so diese wesentliche Ergänzung

194 Berichte 

Abb. 2 Potsdam, Park Sanssouci, Marlygarten, Landschaftsgärtnerische Arbeiten zur Restaurierung 

des Teiches mit schmalem Uferpfad und kleinem Wasserfall, Aufnahme vom September 2000 

Foto: Wacker, SPSG 

des Parks Sanssouci aus dem Jahr 1841 an die stark frequentierten Bereiche Besucherzentrum 

und »Historische Mühle« an. 

Neuer Garten/Pfingstberg: Auch der Pfingstberg schließt unmittelbar an das Bundesgartenschau-Gelände 

an und wird mit dem durch Spendenmittel wiederhergestellten westlichen 

Belvedereturm eine wesentliche Attraktion sein. In diesem Rahmen wurden die seit 

1994 auf dem Pfingstberg betriebenen Wiederherstellungsarbeiten des Wegenetzes mit der 

Wiederherstellung der Wege um das Ostparterre ergänzt. 

Park Babelsberg: Im Rahmen der Bundesgartenschau wurde die Kulisse »Ort am Fluss« als 

Grünverbindung vom Hauptbahnhof Potsdam zum Park Babelsberg an der Humboldtbrücke 

fertiggestellt. Danach war es vorrangiges Ziel, die daran anschließenden Wegeverbindungen 

zum Schloss Babelsberg zu restaurieren. Es wurde der Fahrweg an der Mühlenstraße 

bis Abzweig Augustablick bis hin zur Siegessäule restauriert. Auch die Fußwege im Bereich 

der 2000 eingeweihten Bismarckbrücke bis hin zur Generalseiche wurden restauriert. 

Königs Wusterhausen: Nach gartenhistorischen Gutachten und gartenarchäologischen 

Untersuchungen in den Jahren 1998/99 konnte die Anlage eines der Bedeutung des Schlos-


Abb. 3 Schlossgarten Königs Wusterhausen, das wiederhergestellte Plateau mit Graben und das barocke 

Rasenparterre vor der Alleepflanzung, Aufnahme von 1999 

Foto: Hamann, SPSG 

ses entsprechenden Gartens in den Formen der barocken Gestaltung von 1698 im Frühjahr 

2000 begonnen werden. Zuvor versperrten Betonpisten und eine Baracke die Baufreiheit. 

Für die Wiederherstellung der barocken Gartenstruktur musste umfangreicher Wildwuchs 

beseitigt werden und auf einer großen Fläche 60 cm Schuttüberlagerung abgetragen werden. 

Der Schlossgraben wurde nach archäologischen Befunden 60 cm unter dem ehemaligen 

Parterreniveau eingetieft, wodurch gegenüber der Schlossinsel ein erheblich größerer 

Höhenunterschied entstand. 71 barocke Alleebäumen, Linden und Kastanien, wurden neu 

gesetzt. 

Pfaueninsel: Im meist besuchten westlichen Teil der Insel wurde der Weg vom Kastellanhaus 

zum Schloss restauriert. Bei der Restaurierung des Mittelweges zwischen dem Königseichenweg 

und dem Affenweg wurde gleichzeitig eine Schadensbeseitigung in dem schon 

bestehenden Bereich, besonders beim Rosengarten, vorgenommen. 

Schlossgarten Charlottenburg: In Vorbereitung der geplanten Restaurierung des Parterres 

wurden im Frühjahr die 315 Linden der rahmenden Alleen zurückgeschnitten, so dass sie 

im Jahr 2001 das gewünschte barocke Aussehen haben werden. Entsprechend den Ergebnissen 

eines Kolloquiums zur Restaurierung des Parterres, das die Bewahrung des bis 1968

196 Berichte 

geschaffenen Zustands unter Änderung des Pflanzen- und Kiesmaterials empfahl, wurde 

eine grundlegende digitale Vermessung des gesamten Parkareals als Voraussetzung für die 

detaillierte Planung vorgenommen. Durch die Einbringung eines wesentlichen ursprünglichen 

Elements des Parterres, der vier großen Königsvasen, erfahren die »plates bandes« 

und die Aufstellung der Vasen eine entsprechende Modifikation. Da die Präsentation der 

Kübelpflanzen für die Einweihung des Parterres und das Erscheinungsbild der Schlossfronten 

von wesentlicher Bedeutung sind, wurden die verrotteten Kübel durch Neuanschaffungen 

ersetzt. 

Kunstmosaike: Die Restaurierung der einzigartigen Mosaike in den Parkanlagen Sanssouci 

und Babelsberg wurde fortgesetzt.

Baudirektion 


Die Jahre 1999 und 2000 waren für die Tätigkeit der Baudirektion wie 

zuvor vom Kampf gegen den Verfall der denkmalgeschützten Substanz sowie von der Aufrechterhaltung 

und Weiterentwicklung des Museums- und Verwaltungsbetriebes der Stiftung 

geprägt. Mit jährlich etwa 16 Millionen DM Bauanteil am Investitionsetat der Stiftung 

und knapp vier Millionen DM Bauunterhaltungsmitteln konnten wiederum nur selektiv 

Bauwerkssanierungen fortgeführt werden. Angesichts eines geschätzten Bedarfs von 700 

bis 800 Millionen DM für Bauinvestitionen und der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel 

wird das Spannungsfeld deutlich, in dem sich die Baudirektion bei ihrer Aufgabenerfüllung 

bewegen muss. 

Im folgenden sind die wichtigsten Planungsleistungen und Bauausführungen der beiden 

Jahre des Berichtszeitraums zusammengefasst. 

Berlin: Im Berichtszeitraum konnten in den Berliner Liegenschaften der Stiftung (Charlottenburg, 

Pfaueninsel, Glienicke, Grunewald) im wesentlichen nur Bauunterhaltungsarbeiten 

durchgeführt werden, da der Investitionsschwerpunkt wegen des erheblich größeren 

Schädigungsgrades weiterhin auf die brandenburgischen Schlossanlagen gelegt werden 

musste. In Schloss Charlottenburg konnte mit einer Sonderfinanzierung des Bundesverwaltungsamtes 

die Balustradensanierung fortgeführt werden und in der Großen Orangerie 

wurde eine Klimaanlage eingebaut. 

Park Sanssouci: Im Marstall an der historischen Mühle fanden die Instandsetzungs- und 

Modernisierungsarbeiten am 18. November 1999 mit dem Ausbau des Obergeschosses ihren 

Abschluss. 

Das Informations- und Besucherzentrum der Stiftung wurde durch die neu geschaffenen 

Büro- und Besucherräume voll funktionsfähig der Nutzung übergeben. Fortgeführt 

wurde die Sanierung der Pergola an der Historischen Mühle sowie des Normannischen 

Turms und der Ciscuswand auf dem Ruinenberg. Auch die Gesamtsanierung der Fasanerie 

wurde fortgesetzt. In dem Römischen Bädern wurde im Teepavillon mit Hausschwammsanierungsarbeiten 

begonnen. 

Neben zahlreichen kleineren Bau- und Instandhaltungsarbeiten an fast allen Objekten 

im Bereich Sanssouci wurde in den Jahren 1999 und 2000 die Planungen an der Generalsanierung 

des Neuen Palais durchgeführt. Bereits während der Planungen wurden 

unabweisbare Maßnahmen wie Hausschwammsanierungen, statische Sicherungen und 

Dekontaminierungsarbeiten vorgenommen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die 

Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten im Schlosstheater. 

Für die künftige Unterbringung der Depots und Restaurierungswerkstätten, die sich 

unter anderem im Neuen Palais befinden, wurden Standortuntersuchungen und Kostenvergleiche 

durchgeführt. Eine Standortentscheidung konnte aufgrund der noch zu klärenden 

Finanzierung noch nicht getroffen werden.

198 Berichte 

Im Gebäude der Bauabteilung, dem Marschall Keith Haus in der Lennéstr. 9, wurde die 

Planung der Umnutzung der freigezogenen Wohnung im Ostflügel zu Büroräumen in Eigenleistung 

vorgenommen. Die Dachräume sind kontaminiert. Sie sind zum Schutz der Mitarbeiter 

mit staubdichten Schleusen ausgestattet worden. Anschließend wurden Kontrollmessungen 

in den Arbeitsräumen durchgeführt. Für die Gartendirektion konnten ebenfalls 

durch Umnutzung einer Wohnung im Gartenkassenhaus Büroarbeitsplätze geschaffen werden. 

Für die Melonerie wurde die Vorplanung zur Nutzung als Poststelle vorangetrieben. 

Die Planung für die Nutzungsänderung des ehemaligen Wohnheimes in der Gregor- 

Mendel-Straße für Büroräume der Vergabestelle, für Archivräume, für Räume des Sicherheitspersonals 

und des Kinderklubs wurde 1999 genehmigungsfähig fertiggestellt. Die Ausführung 

erfolgte im Jahr darauf. Am Standort Schirrhof/Kastanienallee wurde eine 

öffentliche Toilette für Parkbesucher errichtet. 

Neuer Garten, Sacrow und Stadtgebiet Potsdam: 1999 erfolgte die Planung und Wiederherstellung 

des durch Brandschaden zerstörten Daches vom Adjutantenhaus und seiner 

Nebengebäude des Schlosskomplexes Sacrow. Es konnten zwei Wohnungen übergeben 

werden. 

Für die Gärtnerei im Neuen Garten wurde mit der Ausführungsplanung der Instandsetzung 

der Gewächshäuser begonnen und mit der Durchführung begonnen. Das Meiereitor 

an der Meierei im Neuen Garten wurde nach historischen Plänen und Vorlagen 

rekonstruiert. Das Schlosspolierhaus, Behlertstraße 4a, wurde rekonstruiert und modernisiert. 

Es konnte als Einfamilienhaus der Nutzung übergeben werden. 

Im Thiemann-Haus, Friedrich-Ebert-Str. 83, wurde eine einsturzgefährdete Pergola gesichert 

und die Grenzmauer instand gesetzt. Die kriegszerstörte Schwanenbrücke im Neuen 

Garten wurde durch eine Notbrücke ersetzt. Diese war in ihrer Substanz gefährdet. Es 

wurden die Auflager erneuert und die Brücke statisch ertüchtigt. Sie konnte wieder für die 

Öffentlichkeit freigegeben werden. Die Rekonstruktion der historischen Brücke steht noch 

aus. Für die Gebäude Villa Schlieffen und Villa Lepsius in der Großen Weinmeisterstr. 44/45 

wurden Aufmasse erstellt. Für das Rote Haus im Neuen Garten wurden die Vorplanungen 

beauftragt. Es liegt ein Baugrundgutachten und ein Aufmaß vor. Für das Marmorpalais ist 

die Ausführungsplanung als Folgemaßnahme der bestätigten Haushaltunterlage-Bau mit 

vorrangiger Sanierung der Dachkonstruktion in Auftrag gegeben worden. 

Von den zuständigen Ämtern wurde im Schloss Cecilienhof eine Brandschau durchgeführt. 

Zum Brandschutz wurden erhebliche Auflagen erteilt, die in den Folgejahren brandschutztechnische 

Baumaßnahmen nach sich ziehen werden. Außerdem sind im Dachbereich 

des gesamten Schlosses Holzzerstörungen durch Brandschutzmittel zu verzeichnen. 

Erste Untersuchungen und Gutachten sind erstellt worden. 

Der Kutschstall (Filmmuseum) erhielt im Sockel der Nordseite eine Schwammbekämpfung, 

verbunden mit Putz- und Malerarbeiten.


Schloss Caputh: Der Festsaal, alle weiteren Innenräume und das Treppenhaus des Schlosses 

Caputh wurden restauriert und malermäßig instandgesetzt. Nach historischem Vorbild 

wurden Kastenschlösser inklusive Schlüssel hergestellt und montiert. Im westlichen Erweiterungsflügel 

wurden Maurer-, Zimmerer- und Abbrucharbeiten durchgeführt. Der gesamte 

Schlosskomplex erhielt eine Sicherheits- und Schließanlage. Handwerker des Schirrhofes 

der Baudirektion errichteten die Begrenzungsmauern des Wirtschaftshofes und rekonstruierten 

eines der Holztore. Parkett- und Natursteinböden wurden rekonstruiert. Im westlichen 

Erweiterungsflügel wurden die raumklimatischen Bedingungen mit einer Zellulose- 

Dämmung erheblich verbessert. Das Schloss erhielt moderne Heizungs- und Sanitäranlagen. 

Der Kassenraum wurde modern und zweckmäßig ausgestattet. 

Im Jahr 2000 erfolgten keine Investitionen im Schloss. Im Gemüsekeller wurde das 

Gewölbe gesichert. Die Seiten wurden der konstruktiven Sicherung folgend teilweise ausgemauert. 

Die Nebengebäude wurden beräumt, um die Holzschutzuntersuchungen vorbereiten 

zu können. Das Logierhaus Caputh soll künftig weitere Besuchertoiletten, die Aufenthaltsräume 

der Gärtner, die Werkstatt und Depots enthalten. Die Planungen mit 

vorherigen Bestandsuntersuchungen konnten bis zur Genehmigungsplanung und Tragwerksplanung 

erstellt werden. 

Belvedere Pfingstberg: Für die Generalrestaurierung des Belvedere auf dem Pfingstberg 

wurden in den Jahren 1999 und 2000 Finanzmittel in Höhe von etwa acht Millionen DM 

zusätzlich zum Stiftungshaushalt bereitgestellt. Sponsor Prof. Werner Otto stellte rund 

4,5 Millionen DM für den Westturm bereit und die Hermann Reemtsma-Stiftung sponserte 

für die Torhalle und die Westarkade mit Kolonnade rund 3,55 Millionen DM. Letztgenannter 

Sponsor verknüpfte mit seiner Spende eine Gegenfinanzierung durch die Stiftung 

in gleicher Höhe für die beiden genannten Bauabschnitte. Hinzu kamen Spendengelder des 

Fördervereins Pfingstberg e. V. und Einzelspenden. 

Die Bauteile Westturm, Westarkade und Torhalle konnten somit in den Jahren 1999 und 

2000 generalrestauriert werden. Im Rahmen dieser Leistungen wurden Substanzsicherungen, 

Konservierungen und Erneuerungen am Mauerwerk und Putz sowie an Natursteinarchitekturteilen 

vorgenommen. Die Sanierung des Wasserbeckens im Innenhof wurde 

durch die Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. 

Die schwer zerstörte Aussichtsplattform des Westturmes musste komplett neu aufgemauert 

und mit einem Asphaltbelag versehen werden. Dabei wurde ein Entwässerungssystem 

integriert. Alle Keramikbaluster und die meisten Sandsteinabdeckplatten sind neu 

gefertigt worden. Von der gusseisernen Spindeltreppe, einst von der Firma Borsig in Berlin 

gegossen und montiert, konnten nur 20 originale Stufen wiederverwendet werden. Die 

Treppe erhielt oberhalb des Kabinetts eine Einhausung aus Sicherheitsglas und eine aufwendige 

Ausstiegseinfassung. An den stark geschädigten Fassaden des Westturmes mussten 

cirka 15.000 Steine gegen neue Handstrichziegel ausgetauscht werden. Die ockerfarbene 

Schlämme auf dem Sichtziegelmauerwerk entsprechen dem Originalbefund. Alle Fenster 

und Türen mussten neu gefertigt werden. Im Römischen Kabinett wurden die erhaltenen

200 Berichte 

Teile der Wandmalerei restauriert. Fehlende Putzbereiche wurden ergänzt und farblich so 

behandelt, dass kein störender Kontrast entsteht. Etwa 90 % des Mosaikfußbodens (Steinzeugplättchen-Mosaik 

aus rund 17.000 Einzelstücken) wurden neu hergestellt und verlegt. 

Zur Sanierung des Unterbaues auf der Westkolonnade mussten die Säulen aus sächsischem 

Sandstein demontiert und danach wieder aufgestellt werden. Die demontierten Säulen wurden 

vor Ort in einer Halle entsalzt, gereinigt und für die Reprofilierung restauratorisch und 

konservatorisch vorbereitet. Außerdem wurde das Ankersystem in nichtrostenden Material 

ersetzt. Ein Zinkgusskapitell wurde von den wenigen noch vorhandenen Originalen abgeformt 

und neu gegossen. Von den Terrakotta-Brüstungsfeldern waren nur noch Bruchstücke 

als Modellvorlage vorhanden. Das Dach mit der Kassettendecke musste ebenso wie die 

Schablonenmalerei fast vollständig erneuert werden. Die Gewölbe der Torhalle waren zum 

Teil eingestürzt. Alle Balustraden und viele Stufen der Freitreppen fehlten. Ein gläsernes 

Kassenhaus und ein großes Schutzgitter wurden im Innenraum der Torhalle eingefügt. 

Schloss und Park Babelsberg: Am Schloss Babelsberg wurden die Erkundungen, Befundungen, 

Schadensanalytik, Raumbucherstellung und Aufmassarbeiten fortgesetzt. Die 

Ergebnisse flossen in die Erstellung einer Haushaltsunterlage-Bau ein. Sicherungsmaßnahmen 

konnten an den Nord- und Südbalkonen, am südlichen Altan sowie an der Pergola realisiert 

werden. Für diese Bauteile musste ein auf Befund und Rechercheergebnis gestütztes 

Formsteinprogramm entwickelt werden, welches die Masse sämtlicher künstlich geformter 

keramischer Elemente aufnahm. Die vorhandenen wiederzuverwendenden Formziegel 

wurden mit ergänzenden nachgebrannten Terrakotten ergänzt. 

Nach dem Auszug des Museums für Ur- und Frühgeschichte aus dem Schloss Babelsberg 

entfiel die Zentralheizung, damit war der Dienst- und Museumsbetrieb gefährdet. Eine 

Interimsheizlösung wurde installiert. Handwerker des Schirrhofes der Baudirektion sind 

seitdem am Schloss mit der Freilegung von Bauteilen, Befundsicherungen und Sicherungsarbeiten 

befasst. So konnten nach 1950 errichtete Massivbauteile zurückgebaut und 

die historische Raumstruktur wieder deutlich gemacht werden. Durch das Direktorium der 

Stiftung wurde das Nutzungskonzept beschlossen; damit stand eine wichtige Arbeitsgrundlage 

für das Schlossmuseum und für die multifunktional nutzbaren Räume fest. Als 

Voraussetzung für die weitere Bearbeitung wurden im Sockelgeschoss Technikräume eingerichtet 

und die ersten Tiefbaumaßnahmen für die Sekundärtrasse der Medienführung 

ausgeführt. Der Stützmauerabschnitt der Goldenen Terrasse wurde gesichert und instandgesetzt. 

Teile der wertvollen Mosaike sind ebenfalls gesichert worden. 

Die Planung für den 5. und letzten Bauabschnitt der sogenannten »Komplexerschließung« 

im Park Babelsberg, d. h. die Wasserführung vom Ansaugbauwerk am Maschinenhaus 

über das Achterbecken und den Pleasureground bis zum Geysir, konnte fertiggestellt 

werden. Im 4. Bauabschnitt der Komplexerschließung wurde das Schloss an die vorhandenen 

Netze angeschlossen und die Übergabestellen von den Schlossräumen an die Trassen 

festgelegt. Der Innenausbau im Matrosenhaus konnte infolge von Etatkürzungen wiederum 

nur im geringen Umfang fortgesetzt werden.


Das Maschinenhaus erhielt infolge der zu geringen Dachneigung des Persius’schen Impluviumdaches 

eine stärkere Neigung und eine zweite Dichtungsebene. Der Ausbau der 

zwei Wohnungen konnte aufgrund der Finanzmittelkürzung nur planerisch fortgesetzt werden. 

Das Obergeschoss des Hofgärtnerhauses wurde 1999 freigezogen. Es wurden Bestandsuntersuchungen, 

Schadensermittlungen und Gutachten erarbeitet. Durch Freilegungen im 

Dachbereich konnte ein Hausschwammbefall lokalisiert und bekämpft werden. Statische 

Berechnungen zum Dachtragwerk und Grundrisslösungen zur besseren Vermietbarkeit der 

sehr großen Wohneinheit liegen vor. Die Schlossküche erfuhr eine Dachtragwerksinstandsetzung 

mit Schwammbekämpfung im Deckenbereich. Die Dachhaut und Entwässerung 

in Zink wurden erneuert. 

Die Vorfläche zum Park Babelsberg wurde von den Winterbau-Baracken und Baustelleneinrichtungen 

beräumt und wieder rekultiviert. Die Planungen und Ausführungen finanzierten 

größtenteils die Potsdamer Stadtverkehrsbetriebe als Ausgleichmaßnahme. Die Mietergärten 

im Park Babelsberg konnten in Teilbereichen neu eingefriedet werden. 

Schloss und Park Rheinsberg: Am Schloss Rheinsberg wurden die Ausführungsunterlagen 

und die Ausführung für den südlichen Eckpavillon mit aufwendigen komplexen Fundamentunterfangungen 

abgeschlossen. Die Rückbauten und Sanierungen der Innenräume, 

insbesondere der Sommerwohnung, durch die Restauratoren wurden fortgesetzt. 

Die über Fördermittel des Landkreises finanzierte Bauhülle des Marstalls Rheinsberg 

wurde durch den äußerst schlechten Zustand der Bausubstanz unter erschwerten Bedingungen 

fortgeführt. Zeitgleich konnte am nördlichen Kopfbau der nutzungsfähige Innenausbau 

der Räume für die Tucholsky-Gedenkstätte beginnen. Auch am Marstall mussten 

Unterfangungen der Fundamente ausgeführt werden. 

Für die Grabpyramide des Prinzen Heinrich im Park Rheinsberg wurden die Befundung 

und Erstellung der Ausführungsplanung begonnen. Das Hofgärtnerhaus in Rheinsberg soll 

künftig als Quartier für die Gärtner des Parks dienen und entsprechende Aufenthalts-, Sanitär- 

und Büroräume erhalten. Mit den entsprechenden Planungen, restauratorischen und 

ingenieurtechnischen Befundungen sowie mit den Bestandsaufnahmen wurde begonnen. 

Natursteinrestaurierungen: Vor der Bildergalerie wurden acht Skulpturenpostamente aus 

Carrara-Marmor durch Kopien ersetzt. Die Außentreppen und der Umgang des Neuen 

Palais vor dem Museumsshop wurden restauriert und für den Publikumsverkehr freigegeben. 

Im Nordflügel des Marmorpalais wurden Marmorfußböden restauriert sowie Restaurierungsarbeiten 

an den Marmorsäulen ausgeführt. Die Restaurierungsarbeiten des Landesbauamtes 

Potsdam im Botanischen Garten wurden von Spezialisten der Baudirektion 

betreut. Am Schloss Babelsberg wurden die Kalksteinmauern restauriert. Das Untersuchungsprogramm 

zur Erarbeitung der Restaurierungskonzeption und Neueindeckung der 

Neptungrotte wurde abgeschlossen. Im Park Sanssouci wurden Brunnen und Banksockel 

restauriert. Mit der Sanierung und Restaurierung der Circuswand und des Normannischen 

Turms wurde begonnen.

202 Berichte 

In Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen, dem Göttinger Zentrum für Geowissenschaften 

und dem Labor für Bauforschung Naumburg wurde ein Untersuchungsprogramm 

des Verwitterungsverhaltens schlesischer Marmore und deren modellhafte Konservierung 

in den Jahren 1999 und 2000, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung 

Umwelt, durchgeführt. Untersuchungsobjekte waren verschiedene schlesische Marmorvarietäten 

in unterschiedlich exponierter Einbaulage am Marmorpalais im Neuen Garten. 

Es wurde der Zusammenhang zwischen Genese und Verwitterungsphänomenen untersucht. 

Insbesondere wurde das Verhalten des Kristallgefüges bei thermischer Beanspruchung und 

die damit verbundene Entfestigung an den Korngrenzen sowie Restaurierungsmaterialien 

und Methoden gegenübergestellt, um konträr verlaufende Eigenschaftsveränderungen auszuschließen. 

Ein ausführlicher Bericht über die Ergebnisse ist für das kommende Jahrbuch 

vorgesehen, da ein Ergebnisbericht im Jahre 2001 vorliegt.

Abteilung Restaurierung 


Zu den Schwerpunkten der Abteilung Restaurierung gehörten in den beiden 

Berichtsjahren 1999 und 2000 die Weiterführung von Restaurierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen 

an und in den Schlössern der SPSG. 

Von den Restauratorinnen und Restauratoren in den einzelnen Fachbereichen wurden 

vielfältige Leistungen zur materiellen Bewahrung der Baudenkmale und Kunstsammlungen 

der Stiftung, bei der Durchführung von Sonderausstellungen und bei der restauratorischen 

Vorbereitung der Eröffnung neuer Schlossräume erbracht. Besonders stark eingebunden 

waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die freiberuflichen Restauratoren bei der 

Bestandserfassung, der Erstellung einer Restaurierungskonzeption und der Kostenermittlung 

für die wandfeste und bewegliche Ausstattung des Neuen Palais als Zuarbeit für die 

Gesamthaushaltsunterlage-Bau, die in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung erarbeitet 

wurde. Darüber hinaus waren die Arbeiten von Fremdfirmen vorzubereiten und restauratorisch 

zu begleiten. 

Im Berichtszeitraum wurden Restaurierungsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von 

7,2 Millionen DM durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Restaurierung 

für die externe Vergabe vorbereitet, koordiniert und restauratorisch begleitet. Zu den durch 

Haushaltsmittel finanziell abgesicherten Maßnahmen kamen noch Restaurierungsleistungen 

dazu, die mit Spendengeldern in Höhe von 6,6 Millionen DM realisiert werden konnten. 

Zur Bearbeitung der notwendigen Einzelleistungen in den Restaurierungsvorhaben 

wurden 600 Werkverträge und Aufträge an freiberufliche Restauratoren oder kleine und 

mittlere Handwerksfirmen vergeben. Allein im Zusammenhang mit den Werkverträgen 

wurden 1219 Rechnungen für die Anweisung bearbeitet. 

Herausragend für den Fachbereich Textil war die Vorbereitung und Durchführung der 

Ausstellung »Mit goldenem Faden. Stickereien für den preußischen Hof« vom 22. August 

bis zum 15. Oktober 1999 sowie das wissenschaftliche Kolloquium dazu am 16. Oktober 

1999 im Schloss Lindstedt. 

Nachdem bereits seit der Teileröffnung im September 1998 im Schloss Caputh acht 

Räume zu besichtigen waren, konnten der Garten und die insgesamt 19 Schlossräume erstmals 

nach Abschluss aller Wiederherstellungsarbeiten am 12. September 1999 der Öffentlichkeit 

zugänglich gemacht werden. Seit Beginn der Arbeiten 1995 sind für Restaurierungsleistungen 

aus dem Stiftungshaushalt 1,1 Millionen DM bereitgestellt worden. Eine 

weitere Millionen DM wurden aus Spenden für die Restaurierung des Fliesensaales, der 

Deckenbilder und für die Restaurierung von beweglichem Kunstgut von den »Freunden der 

Preußischen Schlösser e.V.« und der »Cornelsen Kulturstiftung« zur Verfügung gestellt. 

In einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Restauratoren der Fachbereiche 

Holz, Textil, Metall und Farbfassung sowie unter der Mitarbeit von Achsenbauern und Vermessungsingenieuren 

konnte im Jahre 2000 die Restaurierung des »Goldenen Krönungswagens« 

des Preußischen Königshauses von 1789 begonnen werden. Unterstützt wurde

204 Berichte 

diese Arbeit durch die Hilfe zusätzlicher Förderer. Das 300. Jubiläum der preußischen 

Königskrönung im Jahre 2001 wird ein gegebener Anlass sein, den mit der preußischen 

Geschichte so eng verbundenen Repräsentationswagen für König Friedrich Wilhelm II. erstmals 

wieder der Öffentlichkeit zu zeigen. 

Anlässlich der 299. Wiederkehr der Selbstkrönung Friedrichs I. wurden am 18. Januar 

2000 im Schloss Oranienburg die Paraderäume und die Königswohnung im Nordwestflügel 

mit hochrangigen Kunstwerken eröffnet. Die Ausstattung des Schlossmuseums, die teilweise 

bereits für die Oranier-Ausstellung konservatorisch und restauratorisch betreut 

wurde, ist besonders von den Restauratorinnen und Restauratoren der Berliner Werkstätten 

der SPSG vorbereitet und koordiniert worden. Einer der Höhepunkte dabei war die 

Restaurierung zweier Gobelinserien mit den Ruhmestaten des Großen Kurfürsten. Voraussetzung 

für die Präsentation war eine umfassende Restaurierung der Stücke, die von der 

Abteilung vorbereitet und fachlich betreut wurde. Dank der großzügigen Unterstützung 

durch die »Rudolf August Oetker Stiftung« konnte die Restaurierung beauftragt werden. 

Nach neunjähriger Restaurierung und Instandsetzung wurde der königliche Landsitz 

Schloss Königs Wusterhausen am 30. September 2000 als 26. Museumsschloss der SPSG 

eröffnet. Über 160 Gemälde sowie besondere Beispiele der Möbelkunst und des Kunsthandwerks 

wurden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Restaurierung 

konserviert und restauriert oder die externe Vergabe der notwendigen Arbeiten vorbereitet. 

Die wichtigsten Restaurierungsmaßnahmen der Jahre 1999 und 2000 sind im folgenden 

kurz dargestellt. 

1999 

Schloss Paretz: Im Mai 1999 begann die bauliche Wiederherstellung des Schlosses Paretz 

durch das Landesbauamt. Die Restauratoren der SPSG betreuten die umfangreiche Restaurierung 

der gemalten und gedruckten Papiertapeten aus der Zeit um 1800. Die Mittel für 

die Restaurierung stellte die »Cornelsen Kulturstiftung« zur Verfügung. Auch Einzelstücke 

der mobilen Ausstattung wurden in den Werkstätten der SPSG restauriert. 

Gartensalon am Neuen Palais: Mit der Einweihung des restaurierten Pavillons vom »Gartensalon 

am Neuen Palais« am 4. September 1999 konnte ein Kunstwerk der Gartenarchitektur 

des späten 18. Jahrhunderts zurückgewonnen werden. Finanziert wurde die aufwendige 

Restaurierung des Metallgitterwerks durch eine private Spende in Höhe von 

300.000 DM. Nach dieser Anschubfinanzierung wurde auch die Restaurierung des Gitterwerks 

der ovalen Saloneinfassung aus Mitteln des Stiftungshaushalts weitergeführt und 

wird im Jahre 2001 mit der Rekonstruktion der Blütenfestons abgeschlossen sein. 

Neues Palais: Ein weiterer Schwerpunkt für die eigenen Restauratorinnen und Restauratoren 

war 1999 die Weiterführung der denkmalgerechten Restaurierung weiterer Räume


Abb. 1 Paretz, Schloss, Gesellschaftssaal, Chinesische Vogeltapete während der Restaurierung, 

November 2000 

Foto: Wolfgang Pfauder, SPSG

206 Berichte 

Abb. 2 Potsdam, Gartenpavillon am Neuen Palais, Restauriertes Gitterwerk am Pavillon und der 

Rondelleinfassung aus der Zeit um 1770, Oktober 2000 

Foto: Roland Handrik, SPSG 

der Marquis d’Argens Wohnung im Theaterflügel des Neuen Palais. Die Arbeiten wurden 

im April 2000 abgeschlossen. Die Schlossräume können für Sonderveranstaltungen genutzt 

werden und sollen zur Verbesserung der Besucherbetreuung einen repräsentativen Kassenund 

Verkaufsbereich aufnehmen. 

Marmorpalais: Nach der Teileröffnung des Marmorpalais im Jahre 1997 wurden 1999 die 

Restaurierungsarbeiten weitergeführt, um vorrangig im Hauptbau weitere Schlossräume 

zugänglich zu machen. So konnte das Orientalische Kabinett nach Abschluss der Grundrestaurierung 

wieder in den Besucherrundgang einbezogen werden. Die Kosten von 

335.000 DM wurden von den »Freunden der preußischen Schlösser e.V.« übernommen. 

Nach der Rekonstruktion der Draperien hat dieses Zeltzimmer im Mai 2000 seinen 

ursprünglichen orientalischen Charakter zurückgewonnen. Der aufwendige Intarsienfußboden 

im Konzertsaal konnte mit einer Spende der »Cornelsen-Kulturstiftung« in Höhe 

von 360.000 DM rekonstruiert werden. Mit dem aus Haushaltsmitteln restaurierten Ankleidezimmer 

am Konzertsaal konnte so wieder eine ganze Raumflucht im Obergeschoss des 

Hauptbaus zugänglich gemacht werden.

2000 


Schloss Charlottenburg: Im Schloss Charlottenburg wurde in der Gelben Atlaskammer der 

Ersten Wohnung Friedrich des Großen im Neuen Flügel die friderizianische Boiserien 

restauriert und die gelbe Seidenatlastapete in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand 

rekonstruiert. Von den »Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« wurde die 

aufwendige Restaurierung und Rekonstruktion der versilberten Nahl-Rahmen für diesen 

Raum finanziert. 

In Paradeschlafzimmer der Königin Sophie Luise wurde die Wandbespannung erneuert 

und die Boiserie restauriert. Hier werden fortan die Bildteppiche aus der Berliner Manufaktur 

von Jean II. Barraband »Die Teetrinker« und »Die Audienz beim Kaiser von China« 

aus der »Großmogulfolge« der ehemaligen Antikenkammer Friedrich des Großen präsentiert, 

die mit Sondermitteln 1962 bzw. 1998 erworben wurden. 

Mit Sondermitteln des Landes Berlin war es mögliche, die Zinkgussgruppe der Borghesischen 

Fechter über den Torhäuschen zum Ehrenhof zu restaurieren. 

Belvedere auf dem Pfingstberg: Nach der Instandsetzung des Westturms am Belvedere 

Pfingstberg durch die Bauabteilung wurden durch die Abteilung Restaurierung die Konservierung 

der Ausmalung im »Römischen Kabinett« und die Rekonstruktion der Ausmalung 

an der Decke und im Säulengang vorbereitet und fachlich betreut. Die Schlämmverfugung 

des Baukörpers wurde vorbereitet und die Ausführung angeleitet. 

Große Fontäne Schloss Sanssouci: Mit der denkmalpflegerischen Entscheidung 1998, den 

Originalbestand des französischen Figurenrondells an der Großen Fontäne von Schloss Sanssouci 

vor dem weiteren Zerfall durch Deponierung oder Aufstellung im Innern zu schützen, 

wurde das anspruchsvolle Vorhaben, die Marmorskulpturen vom Rondell an der 

Großen Fontäne im Parterre des Schlosses Sanssouci zu kopieren, weitergeführt und soll 

2010 abgeschlossen werden. 

Bildergalerie: Die langfristig angelegte Restaurierung des Gemälde- und Rahmenbestandes 

in der Bildergalerie am Schloss Sanssouci wurde weitergeführt. 

Triumphtor am Winzerberg: Am Triumphtor unterhalb vom Winzerhaus Schopenhauerstraße, 

das 1850/51 nach Entwürfen von August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse ausgeführt 

wurde, konnte im Berichtszeitraum die Restaurierung der erhaltenen bzw. die 

Nachformung und der Neubrand der verlorenen oder zerstörten Terrakottaverkleidungen 

abgeschlossen werden. Der ursprüngliche Dachaufbau und die ehemalige Regenentwässerung 

wurden wiederhergestellt. Die »Enthüllung« ist für den September 2001 geplant. 

Gartensalon am Neuen Palais: Im Haushaltsjahr 2000 wurde die Restaurierung des Gitterwerks 

der Rondelleinfassung am Pavillon abgeschlossen. Die Rekonstruktion der die

208 Berichte 

Rundbogennischen rahmenden Blütenfestons wird 2001 beendet sein. Eine Entscheidung 

über deren Vergoldung steht noch aus. 

Marmorpalais: Nach der Teileröffnung des Marmorpalais im Jahre 1997 wurden im Jahre 

2000 die Restaurierungsarbeiten weitergeführt, um vorrangig im Obergeschoss des 

Hauptbaus weitere Schlossräume zugänglich zu machen. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten 

liefen besonders im Landschaftszimmer, in der Braunseidenen Kammer und im Eckstein-Kabinett. 

Die Arbeiten in diesen Gesellschaftszimmern werden mit der Einrichtung 

der restaurierten Ausstattung und der textilen Dekoration im Juli 2001 abgeschlossen sein. 

Friedenskirche: An der Friedenskirche konnten die Restaurierungsarbeiten an der Brunnennische 

der Schießmauer mit antikem und mittelalterlichem Skulpturenschmuck abgeschlossen 

werden. 

Paradiesgarten: Mit Sondermitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur 

des Landes Brandenburg wurde der Skulpturen- und Vasenschmuck an der Wasserkaskade 

im Paradiesgarten Maulbeerallee restauriert. 

Schloss Rheinsberg: Im Jahre 2002, zum 200. Todestag des Prinzen Heinrich, werden die 

zur Zeit nicht zugänglichen Räume der Sommerwohnung weitestgehend restauriert sein. 

Hierfür liefen im Jahr 2000 umfangreiche Untersuchungen an den Decken- und Wandfassungen. 

Unter der Wandverkleidung Heinrichs, die im Zuge der Restaurierungsarbeiten 

abgenommen werden mussten, entdeckten die Restauratoren Wandmalereien aus der Zeit 

des Kronprinzen Friedrich. Auch wurden die begonnenen Arbeiten in der Bibliothek und 

in der Schlafkammer weitergeführt.

Abteilung Museumspädagogik 

und Besucherbetreuung 

Die Jahre 1999 und 2000 waren geprägt von Strukturdiskussionen und 

von Verunsicherungen aufgrund der Neubewertung der Eingruppierungen. Die Arbeit im 

Bereich Angebotsentwicklung für Besucher mit Handicap ruhte von Januar bis April 1999, 

weil die Mitarbeiterin für die Arbeit in der Bewertungskommission freigestellt wurde. 

Die Diskussion um die Abteilungsstruktur konnte im Jahr 2000 abgeschlossen werden. 

Durch die Aufstockung des Personals um zwei Mitarbeiterinnen wurde es möglich, eine 

Umstrukturierung durchzuführen. Anstelle von sechs zum Teil nach Zielgruppen orientierten 

Fachbereichen wurden drei Fachbereiche gebildet: ein Fachbereich »Angebotsentwicklung« 

und ein Fachbereich »Vermittlung«, die beide sehr eng zusammenarbeiten. Den 

dritten, eigenständigen und von der sonstigen Arbeit der Abteilung eher unabhängigen 

Bereich bildet das Schlosstheater. Der Vorteil dieser neuen Struktur besteht vor allem in der 

Möglichkeit einer besseren Koordinierung der Angebote für unterschiedliche Zielgruppen. 

Nach der Einweihung des Besucherzentrums im Marstall an der historischen Mühle im 

Jahr 1995 wurden im November 1999 die Büros im Obergeschoss fertiggestellt und konnten 

bezogen werden. Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter haben sich damit unvergleichlich 

verbessert und setzen in der Stiftung Maßstäbe. 

Besucherfreundliche Maßnahmen 


Das Orientierungssystem wurde weiter ausgebaut. 1999 wurden alle Schlösser mit einheitlichen 

Öffnungszeiten- und Eintrittspreisschildern versehen. Für den Park Sanssouci 

wurde ein Wegeleitsystem in Form von Bronzegussplatten in den Wegen entwickelt. Dieses 

System hat sich nicht bewährt, da die Platten auf den wassergebundenen Wegedecken 

stark einschmutzen und kaum zu sehen sind. Im Park Babelsberg wurden die alten kaiserzeitlichen 

Findlinge als Orientierungssystem reaktiviert und neu beschriftet. Die Besucher 

finden sich damit im Park sehr gut zurecht. 

Schwerpunkt im Jahr 2000 war die Vorbereitung der Neueröffnung von Schloss Königs 

Wusterhausen. Im Außenbereich wurde ein Informationssystem unter besonderer Berücksichtigung 

der Bedürfnisse der Blindenschule entwickelt. Ein Gussmodell bietet den Blinden 

und sehbehinderten Besuchern die Möglichkeit, die Anlage mit dem Schloss, den Kavalierhäusern 

und der unmittelbaren Umgebung zu ertasten. Die Parkinformationstafeln 

wurden mit zusätzlichen Informationen in Blindenschrift versehen. 

Neue Kassenbereiche wurden im Schloss Sanssouci, im Jagdschloss Grunewald, im 

Schloss Königs Wusterhausen in der Orangerie, im Flatowturm und in der Moschee eingerichtet. 

Im Neuen Palais wurde die Öffnung der neuen Empfangsbereiche für die Saison 

2000 vorbereitet. Zur Eröffnung kam es erst am Saisonende 2000 aufgrund längerer Bauund 

Restaurierungsmaßnahmen.

210 Berichte 

Abb. 1 Neuer Kassenbereich im Schloss Königs Wusterhausen 

Foto: SPSG 

Mit der Einrichtung neuer Kassenräume in den Hauptschlössern des Parks Sanssouci verbesserte 

sich die Situation für die Besucher entscheidend. Die Kassen des Schlosses Sanssouci 

und des Neuen Palais wurden durch einen Computerverbund mit dem Besucherzentrum 

verknüpft. Gemeinsam mit der Firma Debis wurde die Konzeption für die Software 

und für die Kartengestaltung erarbeitet. Die Kassenkräfte wurden für die Arbeit mit der 

neuen Technik geschult. 

Seitdem die ausverkauften Führungen im Schloss Sanssouci per Bildschirm angezeigt 

werden können, sind die Beschwerden der Besucher deutlich zurückgegangen. Im Neuen 

Palais wurde erstmals eine Kasse mit großer Bildschirmanzeige für die aktuellen Angebote 

in Betrieb genommen. 

So gut ausgestattet die beiden Kassenräume im Neuen Palais auch sind, sie können nur 

eine Übergangslösung sein, denn die Räume sind für den Besucheransturm in diesem 

Bereich zu klein. Die denkmalpflegerischen Erfordernisse an einen Besucherempfang sind 

damit ebenfalls nicht gelöst. 

Mit der Einrichtung der Kasse in der Moschee 1999 wurde die Ausstellung zum Fontänensystem 

des Parks Sanssouci seit Friedrich dem Großen erneuert. Durch eine gezielte

Pressearbeit und die bessere personelle Ausstattung des Hauses konnten die Besuchszahlen 

um über 50 % gesteigert werden. 

Das EU-Projekt »Our City« fand 1999 seinen Abschluss. Im April fand in Brighton (Großbritannien) 

die Abschlusskonferenz statt. Im Mai konnten zwei Informationsterminals im 

Besucherzentrum aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Der Besucher hat hier erstmals 

in der Stiftung die Möglichkeit, über eine eigens entwickelte Software Informationen 

zu allen Parkanlagen und Schlössern der Stiftung und zur Stadt Potsdam abzurufen. 

Besucherbefragung 

Die 1998 durchgeführte Besucherbefragung wurde durch eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern 

der Freien Universität Berlin und der Abteilung ausgewertet. Die Ergebnisse wurden 

unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und daraus Vorschläge für zukünftige 

Maßnahmen abgeleitet. Die Befragung bildete eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung 

des Marketingkonzeptes der Stiftung. 

Im Jahr 2000 wurde eine Besucherzählung durchgeführt und für die Besucherbefragung 

2001 ein Konzept in Zusammenarbeit mit der Freien Universität erarbeitet. 

Marketing der Stiftung 

Mit der Firma Arthur D. Little wurden Marketingziele und -maßnahmen erarbeitet. Sie bildeten 

die Grundlage für 20 Marketingmaßnahmen, die Priorität für die Stiftungsarbeit 

haben sollen. Die Abteilung war durch die Leitung der Marketinggruppe maßgeblich an der 

Erarbeitung des Marketingkonzeptes beteiligt. 

Neue Eintrittspreise, die ab April 2001 für alle Schlösser der Stiftung in Kraft treten, 

wurden erarbeitet und den Mitarbeitern der Abteilung vorgestellt. Ebenso wurden die 20 vorrangigen 

Marketingmaßnahmen mit den Mitarbeitern diskutiert. 

Eröffnung von neuen Schlössern 


In Vorbereitung der Eröffnung der Schlösser Königs Wusterhausen und Oranienburg wurden 

Führungskonzeptionen erarbeitet und Schlossführer ausgebildet. Besondere Angebote 

wurden in Königs Wusterhausen für Blinde und Sehbehinderte entwickelt. Für Königs 

Wusterhausen wurde eine Kinderführung zum Thema »Kindheit am Hof Friedrich Wilhelms 

I.« entwickelt und originalgetreue Kostüme von Friedrich und Wilhelmine nach 

Gemälden von Antoine Pesne in Auftrag gegeben.

212 Berichte 

Saisonvorbereitung 

Zur Vorbereitung der Saison in den Jahren 1999 und 2000 wurden 58 Saisonschlossführer 

und festangestellte Schlossführer sowie 38 bzw. 42 freie Mitarbeiter und freie Lizenznehmer 

ausgebildet und geprüft. Die Führungskonzeptionen für Schloss Sanssouci und Cecilienhof 

wurden überarbeitet. 

Tourismus 

Im Bereich des Besucherzentrums, Bereich Gruppentourismus, wurden neue Strategien 

und Konzepte entwickelt, um den Anforderungen des Tourismus besser entsprechen zu 

können. Für Potsdamer Hoteliers wurden Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit 

mit der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH durchgeführt. In Zusammenarbeit mit 

der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, der Potsdam Information, der Weißen Flotte 

und der Berlin Tourismus Marketing GmbH wurden Angebote für den Individual- und 

Gruppentourismus entwickelt. Am Tourismuskonzept der Stadt Potsdam wurde mitgearbeitet. 

Teilnahme an Messen und Promotionsveranstaltungen: 

– Internationale Tourismus Börse, Berlin, März 1999, 2000 

– Berlin trifft Brandenburg (Länderpräsentation), Berlin, Mai 1999, 2000 

– Hannover trifft Brandenburg (Länderpräsentation), Hannover, Juni 1999 

– RDA (größte Fachmesse für die Bustouristik), Köln, August 1999 

Veranstaltungen und Sonderausstellungen 

Im Jahr 1999 haben insgesamt 67 im Monatsprogramm angekündigte Veranstaltungen mit 

1435 Teilnehmern stattgefunden. Im Jahr 2000 waren es 93 Veranstaltungen mit 1772 Teilnehmern. 

Besonders gut besucht waren Restaurierungsthemen wie »Die Papiertapeten von Schloss 

Paretz« oder »Restaurierungsarbeiten am Marmorpalais«, Gartenführungen, besonders Gartenrekonstruktionen, 

ausgewählte Familienveranstaltungen, z. B. »Fremde Welten« in 

Charlottenburg, Aktivitäten für Kinder wie »Murmeln, Kreiseln, Diabolo« in Caputh, kulturhistorische 

Themen mit Tanzvorführungen »Tanzen bis zur Atemlosigkeit ...« oder »Das 

Neue Palais vom Keller bis zum Dach«. Die letzten beiden Themen waren ständig überbucht. 

Als ständige Führungsangebote im Veranstaltungsplan wurden für Individualtouristen 

die Themen »Frauen um Friedrich den Großen« (Pesne-Galerie) und »Raphael und seine 

Zeit« (Orangerie) erarbeitet. Die Schlossführer in den Bereichen wurden ausgebildet. Für 

das Jahr 2001 wurde ein Konzept für ein neues, zweimonatlich erscheinendes Veranstaltungsprogramm 

entwickelt.

Auch in den Jahren 1999 und 2000 beteiligte sich die Stiftung mit dem Schloss Charlottenburg 

an der Langen Nacht der Museen. Die Resonanz der Besucher war sehr groß: 

Am 30. Januar 1999 kamen 4.500 Besucher. Ihnen folgten am 28. August 1999 3.700 Besucher. 

Aufgrund des beschränkten Besuchereinlasses wegen der gleichzeitig stattfindenden 

Ausstellung »Sophie Charlotte und ihr Schloss« konnten in der Nacht am 29. Januar 2000 

nur 2.400 Besucher das Charlottenburger Schloss besuchen. Am 26. August 2000 kamen 

5.045 Besucher. 

Die Besucherzahlen der Langen Nächte der Museen der beteiligten Museen insgesamt 

haben sich seit der zweiten Langen Nacht 1997 erheblich gesteigert: von 47.400 im Jahr 

1997 auf 200.800 im Jahr 2000. Der Erfolg dieser Veranstaltung beruht auf der Verbindung 

von Kunst und kulturvoller Unterhaltung. Die Besucher schätzen besonders die Veranstaltungsangebote, 

die im Rahmen der nächtlichen Museumsöffnungen angeboten werden. 

Ausstellungen 


Die 24. Grafikverkaufsausstellung »Einmal Rom und zurück« fand 1999 in der Turmgalerie 

der Orangerie statt. Das Thema der Ausstellung wurde anlässlich des 300. Geburtstages von 

Georg Wenzeslaus von Knobeldorff gewählt. An der Ausstellung beteiligten sich 43 Künstler 

aus Berlin, Potsdam und Umgebung. Durch die Beteiligung des »Künstlerhauses Bethanien« 

in Berlin nahmen auch ausländische Künstler, z.B. aus den Niederlanden teil. Einen 

besonderen Reiz erhielt die Ausstellung durch Arbeiten des »Kinder- und Jugendklubs Sanssouci 

e.V.« zum Thema Knobelsdorff. 

Zur 25. Grafikverkaufsausstellung 2000 und letzten Ausstellung dieser Art in der Turmgalerie 

wurden noch einmal alle Künstler eingeladen, die in den 25 Jahren ihres Bestehens 

die Ausstellungsreihe geprägt haben. Von jedem beteiligten Künstler wurde eine alte und 

eine neuere Arbeit ausgestellt, und es war interessant zu sehen, welche Entwicklung die 

Künstler genommen haben. Der Verkaufserfolg der Ausstellung war enorm. Die Grafikfreunde 

haben ausgiebig diese Möglichkeit genutzt, qualitätsvolle Grafik günstig zu erwerben. 

Im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg wurde im Jahr 2000 eine Dokumentation 

in Form einer Tafelausstellung zum Berliner Stadtschlossmodell installiert, um dem 

interessierten Besucher die Möglichkeit der Information über die Bau- und Nutzungsgeschichte 

des Schlosses anhand von Texten und historischen Stichen und Fotos zu geben. 

Für das Preußenjahr 2001 wurde gemeinsam mit dem Verband Bildender Künstler Brandenburgs 

das Konzept für die Ausstellung »Preußisch Blau« entwickelt. Dank der finanziellen 

Unterstützung durch das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung 

und Kultur und seitens der SPSG, des Bundesverbandes Bildender Künstler Deutschlands 

und der Sparkassenstiftung konnte die Vorbereitung im Oktober beginnen. Von einer Jury 

wurden 23 Künstler ausgewählt, deren Arbeiten einen heutigen Blick auf die preußische 

Geschichte der 300 Jahre seit der Königskrönung Friedrichs I. zeigen werden.

214 Berichte 

Museumspädagogische Mitarbeit an Sonderausstellungen 

Die Beteiligung der Museumspädagogen ist bereits in der Konzeptionsphase der Ausstellungen 

notwendig, um Weichen für eine größere Besucherfreundlichkeit hinsichtlich der 

Anschaulichkeit, der Besucherorientierung, der Sondertarife für Schüler sowie der Vertragsgestaltung 

mit der Veranstaltungsagentur zu stellen. 1999 fanden in den Ausstellungen 

»Zum Maler und Architekten geboren …«, »Mit Goldenem Faden«, »Sophie Charlotte und 

ihr Schloss« und in der 24. Grafikverkaufsausstellung insgesamt 23 Begleitveranstaltungen 

statt. 2000 wurden insgesamt 16 Begleitveranstaltungen in den Ausstellungen »Eine Reise 

durch Italien – Aquarelle aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV.«, »Friedrich August Stüler 

und Potsdam« und in der 25. Grafikverkaufsausstellung durchgeführt. 

Tag des offenen Denkmals 

Das Programm stand 1999 unter dem Motto »Baustellen – Schaustellen«. Die Stiftung beteiligte 

sich mit der Öffnung des Schlosstheaters in Rheinsberg, mit einer Besichtigung des 

Schlosses Babelsberg und eines Teils des ehemals dort untergebrachten Museums für Urund 

Frühgeschichte sowie mit einer Führung im Schloss Charlottenburg zum Thema Wiederaufbau. 

Insgesamt kamen etwa 800 Besucher. 

Im Jahr 2000 wurde für die Stiftung das Thema »Künstliche Bewässerung – Bewässerungskunst« 

gewählt. Interessierte Besucher hatten die Möglichkeit, das Fontänensystem 

im Park Glienicke und auf der Pfaueninsel sowie das Maschinenhaus im Park Babelsberg, 

die Meierei im Neuen Garten und die Moschee kennen zu lernen. Darüber hinaus konnte 

die Baustelle des Marstalls in Rheinsberg besichtigt werden. Ein Programm mit Führungen 

zur Mühlentechnik und mit einem Kunst- und Handwerkermarkt gab es an der Historischen 

Mühle am Park Sanssouci. 

Angebote für Kinder und Jugendliche 

Für Grundschulen, Sekundarstufe 1 und 2, wurden die Angebote überarbeitet und in einem 

Flyer vorgestellt. Das Angebot dieser thematischen Führungen nutzten 160 Schulklassen. 

In der 24. Grafikverkaufausstellung präsentierten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam 

mit den Künstlern ihre Sicht auf den Baumeister Knobelsdorff und seine Auswirkung auf 

Potsdam bis heute. 

In Zusammenarbeit mit dem »Kinder- und Jugendklub Sanssouci e.V.« und den Montagskursen 

wurden im Rahmen des Knobelsdorff-Projektes folgende Veranstaltungen angeboten: 

in den Winterferien Veranstaltungen für Kinder zur Vorbereitung der 24. Grafikausstellung: 

»Warum in die Ferne schweifen, denn das Fremde liegt so nah …«. Das 

Gemälde »Forum Romanum« von Knobelsdorff wurde als großformatiger Theaterprospekt 

nachempfunden. In den Sommerferien fand für Kinder ein Malworkshop über drei Tage 

unter dem Motto »Auf der Suche nach dem Süden« statt. Im Rahmen von Projekttagen für

das Einstein-Gymnasium wurden für einen Obelisken neue Hieroglyphen zum Thema 

»Knobelsdorff« in Anlehnung an die Biografie des Baumeisters, an sein architektonisches 

Schaffen in Berlin und Potsdam sowie an seine Italienreise entwickelt. Mit der 4. Klasse 

der 8. Grundschule in Potsdam wurden im Rahmen des Kunstunterrichts »Marionetten für 

den Hofstaat des Königs« gestaltet. Mit diesen Marionetten konnte im Modell des Marmorsaales, 

der von den Jugendlichen des »Kinder- und Jugendklubs e.V.« gebaut worden 

war, gespielt werden. Zum Thema »Spolien« erarbeiteten die Kinder des Klubs Materialkollagen, 

die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wurden. Insgesamt wurden 45 Veranstaltungen 

durchgeführt. 

Der »Kinder- und Jugendklub Sanssouci e.V.« feierte das 30. Jahr seines Bestehens mit 

einem Sommerfest im Schloss Lindstedt. Eingeladen waren dazu Mitglieder von der Gründungszeit 

bis zu Gegenwart. 

Lehrerfortbildung 


Abb. 2 Sommerfest des Jugendklubs Sanssouci e.V. im Schloss Lindstedt, Juli 2000 

Foto: Barbara Spindler, SPSG 

In Zusammenarbeit mit dem Berliner Institut für Lehrerfortbildung (BIL) wurde ein Workshop-Wochenende 

zur Ausstellung »Sophie Charlotte und ihr Schloss« durchgeführt. Ziel 

war es, 30 Lehrer in die Lage zu versetzen, zu diesem Thema selbst Veranstaltungen für

216 Berichte 

verschiedene Klassenstufen durchzuführen. Die Art und das Ergebnis der Zusammenarbeit 

wurde von beiden Seiten und auch von den Teilnehmern sehr positiv bewertet. 

Betreuung besonderer Zielgruppen 

Durch die Teilnahme an der Bewertungskommission in der SPSG von Januar bis April 1999 

ruhte in dieser Zeit die Arbeit im Fachbereich. 

Für den Berliner Blindenverband wurden Sonderveranstaltungen zu folgenden Themen 

konzipiert und durchgeführt: der Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, das Türkische 

Kabinett und der Weiße Saal im Marmorpalais, Architektur und Modell im Schloss 

Charlottenburg, Veranstaltungen im Rahmen der Tandemwoche des Berliner Blindenverbandes. 

Mit dem Gehörlosenverband Berlin-Brandenburg wurden zwei Veranstaltungen im 

Schloss Caputh durchgeführt. Weitere Veranstaltungen wurden für das Blindengymnasium 

Marburg, das Oberlinhaus Potsdam, die Körperbehindertenschule Birkenwerder, für behinderte 

Studenten der Universität Potsdam, für polnisch-deutsche Blindengruppen des Klinikum 

Beelitz und für die Förderschule Grimma organisiert. Insgesamt gab es 31 derartige 

Veranstaltungen. 

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur »Arbeit mit Besuchern mit Handikap« wurden 

über den Berliner Blindenverband ein Radiobeitrag für Blinde produziert sowie im Seminar 

für Fremdenverkehr ein Vortrag zum Thema »Tourismus für Behinderte« gehalten. Daneben 

erfolgte die Teilnahme an der Tagung »Behinderte Besucher im Museum. Möglichkeiten 

der Integration in die Museumskultur« in Köln teil. 

Für behinderte Besucher der Stiftung wurden weitere technische Hilfsmittel beschafft: 

ein Lift für Rollstuhlfahrer am Neuen Palais, zwei Leihrollstühle für die Parkanlagen der 

Stiftung sowie ein Echo-Ton-System für Veranstaltungen mit gehörgeschädigten Besuchern. 

Nutzung des Schlosstheaters 

Mit den ständigen Nutzern des Schlosstheaters erfolgte die Abstimmung der Terminplanung 

für 2000 und 2001. Mit sonstigen Nutzern wurden Verhandlungen über Art und Dauer 

sowie Nutzungsentgelte entsprechend der Nutzungsrichtlinien geführt. Für jeden Nutzer 

wurden Verträge ausgefertigt. 

Die Ausstattung mit Konferenztechnik für das Schlosstheater konnte in den Jahren 1999 

und 2000 vervollständigt werden. 

Im Jahre 1999 wurde das Schlosstheater für 254 Veranstaltungen genutzt. Davon entfielen 

auf das Hans-Otto-Theater 40 Vorstellungen, auf die Musikfestspiele neun Aufführungen 

und auf die Konzertagentur Heidenreich 15 Veranstaltungen. Die Brandenburgische 

Philharmonie Potsdam gab acht Konzerte. Das Theater wurde darüber hinaus für 

insgesamt 94 Proben genutzt. Lediglich vier Nutzungen entfielen auf die Stiftung, 23 auf 

sonstige Veranstalter.


Demgegenüber gingen im Jahre 2000 die Nutzungen der Spielstätte auf 160 zurück. Das 

Hans-Otto-Theater gastierte mit 35, die Musikfestspiele mit sechs Aufführungen. Die Konzertagentur 

Heidenreich nutzte das Theater für 14 Veranstaltungen. Die Brandenburgische 

Philharmonie gab hier sieben Konzerte. Insgesamt 69 mal wurde geprobt. Seitens der Stiftung 

gab es nur fünf Nutzungen, durch sonstige Nutzer 24.

Chronik 

Neueinrichtungen 

1999 

30. April Eröffnung des Orientalischen Kabinetts und weiterer wiederhergestellter 

Räume im Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam. 

3. Juli Einweihung des restaurierten Heckentheaters im Schlossgarten Rheinsberg. 

4. September Einweihung des restaurierten Gartensalons am Neuen Palais. 

11. September Eröffnung der Wohnräume der Kurfürstin Dorothea und des Haupttreppenhauses 

im Schloss Caputh. 

27. November Einweihung der Kronleuchter im Spiegelsaal des Schlosses Rheinsberg. 

30. Dezember Wiedereröffnung des Schlosstheaters Rheinsberg. 

2000 

9. Mai Präsentation des Bildteppichs »Die Audienz beim Kaiser von China« und 

Eröffnung des Gobelinraumes im Schloss Charlottenburg in Berlin. 

15. Juni Eröffnung der Gelben Atlaskammer in der ersten Wohnung Friedrichs des 

Großen im Schloss Charlottenburg in Berlin. 

15. Juni Eröffnung des Pretiosenkabinettes im Schloss Charlottenburg in Berlin. 

10. April Eröffnung des Museumsshops und des Besucherempfangs im Neuen 

Palais des Parks Sanssouci. 

30. September Eröffnung des Schlosses Königs Wusterhausen und des dazugehörigen 

Schlossgartens.

220 Chronik 

Ausstellungen 

1999 

18. Februar »… zum Maler und großen Architekten geboren …« Georg Wenzeslaus 

bis 12. April von Knobelsdorff 1699–1753 

Berlin, Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel 

Katalog 

28. März bis Elisabeth Christine (1715–1797). Prinzessin von Braunschweig-Bevern. 

15. Okt. Königin von Preußen 

Rheinsberg, Schloss Rheinsberg, Nordpavillon 

Begleitband 

1. April bis Beflügelte Landschaften. Eine Bilderausstellung von Christine Bülow 

31. Mai und die Dokumentation Mühlen in Baden-Württemberg 

Ausstellung der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg 

Potsdam, Historische Mühle im Park Sanssouci 

16. Mai bis … einmal Rom und zurück. Die 24. Grafikverkaufsausstellung 

8. August Potsdam, Orangerie im Park Sanssouci, Turmgalerie 

26. Juni bis Ansichten von Deutschland aus der Royal Collection in Windsor Castle 

12. Sept. Berlin, Schloss Glienicke 

Katalog 

4. Juli bis Wilhelmine Luise von Preußen (1799–1882). Eine fürstliche Malerin des 

29. August 19. Jahrhunderts 

Übernahme einer Ausstellung aus dem Stadtmuseum Düsseldorf 

Potsdam, Römische Bäder im Park Sanssouci 

Katalog 

10. Juli bis Von Ägypten nach Preußen 

12. Sept. Ausstellung der Universität Potsdam in Zusammenarbeit mit der Berlin- 

Brandenburgischen Auslandsgesellschaft e.V. 

Potsdam, Orangerie im neuen Garten 

15. August bis Onder den Oranje boom. Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 

14. November 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen 

Gemeinsame Ausstellung der Niederlande sowie der Bundesländer Nordrhein-Westfalen 

und Brandenburg 

Oranienburg, Schloss Oranienburg; Krefeld, Kaiser Wilhelm Museum 

(18. April bis 15. Juli 1999); Apeldoorn, Paleis Het Loo (16. Dezember 

1999 bis 20. März 2000) 

Katalog

22. August bis Identität & Illusion. Paraphrasen über das Traumzimmer Friedrich Wil- 

15. Okt. helms IV. im Schloss Sanssouci 

Potsdam, Orangerie im Park Sanssouci, Turmgalerie 

22. August bis Mit goldenem Faden – Stickereien für den preußischen Hof 

15. Okt. Potsdam, Orangerie im Park Sanssouci und Schloss Charlottenhof 

Katalog 

5. Sept. Klaus Pracht – Römische Impressionen. Ausstellung zum 70. Geburtstag 

bis 15. Okt. des Architekten 

Potsdam, Römische Bäder im Park Sanssouci 

21. Okt. bis Das »Flora Danica«-Service 1790–1803. Höhepunkt der Botanischen 

9. Januar Porzellanmalerei 

Berlin, Schloss Charlottenburg, Weißer Saal und Neuer Flügel 

Katalog 

6. Nov. bis Sophie Charlotte und ihr Schloss – Ein Musenhof des Barock in Bran- 

30. Januar denburg-Preußen 

Berlin, Schloss Charlottenburg, Orangerie und historische Räume im 

Alten Schloss 

Katalog 

2000 

Ausstellungen 221 

25. Januar bis Friedrich der Große und Voltaire – Ein Dialog in Briefen 

20. Februar Ausstellung der SPSG und des Forschungszentrums Europäische Aufklärung 

e.V., Potsdam 

Potsdam, Neues Palais, Wohnung des Marquis d’Argens 

Begleitheft 30. April bis 

30. April Gruß aus Rheinsberg – Ansichtskarten dokumentieren ein vergangenes 

bis 3. Okt. Jahrhundert 

Rheinsberg, Schloss Rheinsberg, Erdgeschoss Klingenbergflügel 

14. Mai bis Eine Reise durch Italien – Aquarelle aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. 

13. August Potsdam, Römische Bäder im Park Sanssouci 

Katalog 

16. Mai bis 25 Jahre Grafik im Turm. Die 25. Grafikverkaufsausstellung 

30. Juli Potsdam, Orangerie im Park Sanssouci, Turmgalerie 

Katalog 

27. Mai bis Höhepunkte Friderizianischer Tafelkultur 

15. Okt. Potsdam, Park Sanssouci, Neue Kammern 

23. Juli bis Friedrich August Stüler und Potsdam. Ausstellung zum 200. Geburtstag 

15. Okt. des »Architekten des Königs« Friedrich Wilhelm IV. 

Potsdam, Orangerie im Park Sanssouci, Turmgalerie 

Katalog

222 Chronik 

11. August »eyland«. Ausstellung des Potsdamer Künstlers Rayk Goetze 

bis 11. Sept. Potsdam, Orangerie im Neuen Garten 

27. August bis Ernest Nash/Ernst Nathan (1898–1974) – Fotografie: Potsdam – Rom – 

15. Okt. New York – Rom 

Potsdam, Haus im Güldenen Arm und Römische Bäder im Park Sanssouci 

Tagungen 

Aspekte der Kunst und Architektur in Berlin um 1700 

Wissenschaftliches Kolloquium anlässlich der Ausstellung: »Sophie Charlotte und 

ihr Schloss. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen« am 31. Januar 

2000 in der Kapelle von Schloss Charlottenburg 

Vom 6. November 1999 bis zum 30. Januar 2000 wurde in der Großen Orangerie des Charlottenburger 

Schlosses die Ausstellung »Sophie Charlotte und ihr Schloss. Ein Musenhof 

des Barock in Brandenburg-Preußen« gezeigt. Unmittelbar im Anschluss, am 31. Januar 

2000, veranstaltete die SPSG ein wissenschaftliches Kolloquium unter dem Titel »Aspekte 

der Kunst und Architektur in Berlin um 1700.« Tagungsort war die Schlosskapelle von Charlottenburg. 

Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, Generaldirektor der SPSG, begrüßte die weit 

mehr als einhundert Teilnehmer. 

Jörg Meiner und Guido Hinterkeuser, damals wissenschaftliche Volontäre in der SPSG, 

waren für die inhaltliche Konzeption und für die Organisation des Kolloquiums verantwortlich. 

Es war ihre Absicht, von der Ausstellung und ihren Exponaten ausgehende Fragestellungen 

in einem erweiterten Kreis von Fachleuten zu diskutieren. 

Das Kolloquium gliederte sich in zwei Teile. Der von Dr. Samuel Wittwer (SPSG) moderierte 

erste Abschnitt zur »Höfischen Kunst in Berlin und Charlottenburg« vereinte Untersuchungen 

zu Malerei und angewandter Kunst sowie deren Zusammenspiel in höfischen 

Innenräumen. 

Das Charlottenburger Schloss und seine Ausstattung standen dabei im Mittelpunkt, darüber 

hinaus war der Blick auf Berlin und die brandenburgisch-preußische Residenzlandschaft 

zur Zeit Friedrichs (III.) I. gerichtet. Dr. Cordula Bischoff (Dresden) sprach über die 

»Porzellansammlungspolitik im Hause Brandenburg«. Die Selbstdarstellung Sophie Charlottes 

als Fürstin thematisierte J. Meiner (SPSG) in seinem Vortrag über »Das Gläserne 

Schlafgemach in der Ersten Wohnung Sophie Charlottes in Schloss Lietzenburg». Dr. Burkhardt 

Göres (SPSG) referierte im folgenden »Zum Berliner Möbel zwischen 1680 und 1710«, 

Iris Wenderholm (Berlin) interpretierte den »Telemach-Zyklus im Schloss Charlottenburg«. 

Die Repräsentation des Staates und die Inszenierung des Hofes im Medium der Künste analysierten 

Gerd Bartoschek (SPSG) in seinem Referat über »Das Bildnis von Kurfürst Friedrich 

III. von Brandenburg und seiner Familie in den Franckeschen Stiftungen zu Halle/ 

Saale« sowie Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan (Berlin) in bezug auf »Gedeon Romandon und 

seine Bildnisse der Kurfürstin Sophie Charlotte«.

Der zweite Teil des Kolloquiums, dessen Moderation Dr. Jarl Kremeier (Berlin) übernommen 

hatte, war den »Architekten am Hof Friedrichs (III.) I. und ihren Zeichnungen« 

gewidmet. Am Ausbau der brandenburgischen Residenzstadt zur Königsmetropole waren 

so bedeutende Architekten wie der Danziger Andreas Schlüter, der Hugenotte Jean de Bodt 

oder der Schwede Johann Friedrich Eosander beteiligt. Anknüpfend an die Ausstellung, die 

erstmals sämtliche Zeichnungen aus der frühen Baugeschichte des Schlosses Charlottenburg 

vereinte, beschäftigten sich die Vortragenden insbesondere mit dem zeichnerischen 

Nachlass der Hofarchitekten. Prof. Dr. Goerd Peschken (Berlin) teilte in diesem Kontext 

seine »Beobachtungen zu Jean-Baptiste Broebes« mit. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf 

der Problematik der Zuschreibung sowie den unterschiedlichen Funktionen der Zeichnungen. 

Dr. Melanie Mertens (Berlin) machte diesbezüglich einige »Anmerkungen zu 

Zeichnungen für die Berliner Parochialkirche«. G. Hinterkeuser (SPSG) stellte »Eine Zeichnung 

von Andreas Schlüter für das Landhaus Kameke« in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. 

Dr. Alexander Holland (Berlin) sprach über »Architekturzeichnungen aus dem 

Umfeld Johann Friedrich Eosanders«, und Dr. Hans-Joachim Kuke (Berlin) »Zum Problem 

der Händescheidung: Jean de Bodt als Zeichner«. 

Das Schlusswort hielt Schlösserdirektor Dr. B. Göres. Die Vorträge des Kolloquiums werden 

in einem Tagungsband unter dem Titel des Kolloquiums publiziert (SPSG, Potsdam 

2002). 

Guido Hinterkeuser 

Tagungen 223 

»Ein Tempel der Humanität«. Die Sammlung Giustiniani in Berlin 

Wissenschaftliche Tagung der Freien Universität Berlin, der Staatlichen Museen 

zu Berlin und der SPSG vom 29. Juni bis 2. Juli 2000 im Kunsthistorischen Institut 

der Freien Universität Berlin sowie in Potsdam-Sanssouci 

1815 erwarb Friedrich Wilhelm III. in Paris den Kernbestand der bedeutenden römischen 

Barocksammlung Giustiniani. Er wurde 1829 zwischen dem neu gegründeten Berliner 

Museum und den königlichen Schlössern aufgeteilt. Seit dieser Zeit befinden sich Gemälde 

von Caravaggio, Régnier, Testa und anderen aus der Sammlung in den preußischen 

Königsschlössern. Hauptwerke der Sammlung Giustiniani wurden 2001 in Rom und Berlin 

im Rahmen der Sonderausstellung »Caravaggio in Preußen. Die Sammlung Giustiniani und 

die Berliner Gemäldegalerie« für kurze Zeit wieder zusammengeführt. 

Die Sammlung Giustiniani wird seit einer Reihe von Jahren intensiv erforscht. Das 

Thema erfordert eine umfassende internationale Kooperation, da die Archivbestände zur 

frühen Geschichte der Sammlung vor Ort in Rom ausgewertet werden, die Bestände aber 

neben den Hauptwerken in Berlin und Potsdam über viele Länder verstreut sind. Die 

Europäische Union unterstützt deshalb ein gemeinsames Forschungsprojekt der römischen 

Universität, des Kunsthistorischen Museums in Wien, der Gemäldegalerie der Staatlichen

224 Chronik 

Museen zu Berlin und der SPSG. Die Ergebnisse werden in Kolloquien, Publikationen, aber 

auch auf einer im Internet zugänglichen Datenbank unter der Adresse www.fu-berlin.de/ 

giove/ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

An der im Rahmen des GIOVE-Projektes (The Giustiniani Collection in a virtual environment) 

stattfindenden Tagung nahmen Forscher und Forscherinnen aus Deutschland, 

Österreich, Italien, Großbritannien und Frankreich teil. Ihr Ziel war es, einen Überblick 

über die spezialisierte und weit verstreute Forschung zum Thema zu geben und den wissenschaftlichen 

Austausch zu intensivieren. Am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität 

Berlin waren zwei Tage der Geschichte der Sammlung, den Künstlern im Umkreis 

der Brüder Giustiniani in Rom und der Wirkung der Sammlung gewidmet. Am Abschlusstag 

fand eine Exkursion nach Potsdam zu den Werken der Sammlung in der Bildergalerie 

und im Neuen Palais von Sanssouci statt. Auch die gewöhnlich deponierten Werke der 

Sammlung Giustiniani im Besitz der SPSG wurden aus diesem Anlass vollständig der Fachwelt 

präsentiert. Ein Empfang der Stiftung im Schloss Lindstedt für die Teilnehmer beschloss 

die Tagung. 

Die beiden Gemäldekustoden der SPSG Gerd Bartoschek und Dr. Christoph Martin Vogtherr 

waren an der Vorbereitung der Tagung intensiv beteiligt und hielten Vorträge. Ergebnisse 

und Anstöße aus den lebhaften Diskussionen flossen in den Katalog der Giustiniani- 

Sonderausstellung 2001 und in die GIOVE-Datenbank ein. Die Vorträge der Tagung sind 

über das Internet als Tonaufnahme abrufbar. 

Christoph Martin Vogtherr 

Schinkel 2000 

Internationale Schinkel-Konferenz vom 22. bis 24. Juni 2000 im 

Schloss Lindstedt in Potsdam 

Unter dem Motto »Schinkel 2000« fand vom 22. bis 24. Juni 2000 im Potsdamer Schloss 

Lindstedt eine internationale Schinkel-Konferenz statt. Sie wurde gemeinsam vom Verein 

»Friends of Schinkel« und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

veranstaltet. 

Diese erste »Friends of Schinkel«-Triennale – der Verein plant weitere Konferenzen im 

dreijährigen Rhythmus – war dem Werk Karl Friedrich Schinkels, seiner Zeit und seinem 

Erbe gewidmet. Unmittelbarer Anlass war das 200jährige Bestehen des Pomonatempels auf 

dem Pfingstberg, dem ersten Bauwerk Schinkels in Potsdam. Damals, im Jahre 1800, war 

er noch ein weitgehend unbekannter junger Architekt. Aber in dem klar gegliederten, relativ 

geschlossenen Baukörper, der zur Talseite durch einen säulengestützten Portikus 

begrenzt wird und bei dem sich Schinkel auf die Nordfassade des Erechtheions auf der 

Athener Akropolis berief, wurden bereits die Grundmuster der von ihm später zur Meisterschaft 

entwickelten klassizistischen Architektur deutlich.

Karl Friedrich Schinkel war der bedeutendste Vertreter des Klassizismus in Deutschland. 

Seine Architektur prägte wesentlich das Stadtbild Berlins. Wie John Nash in England 

oder Charles Percier in Frankreich folgte Schinkel dem klassizistischen Ideal einer Stadt als 

visuell einheitlichem urbanen Organismus. In der ihr adäquaten Architektur spiegelten sich 

die von funktionalen Aspekten geprägten Interessen und Machtkonstitutionen der aufstrebenden 

bürgerlichen Gesellschaft des 18./19. Jahrhunderts wider. Eine Besonderheit des 

Schinkelschen Schaffens war seine Universalität. Schinkel schuf sowohl bekannte Gemälde 

als auch Bühnenbilder – erinnert sei an sein berühmtes Bühnenbild für Mozarts Oper 

»Die Zauberflöte« –, Möbel und Innendekorationen. 

Aber Schinkel drückte nicht allein seiner Epoche seinen Stempel auf. Er prägte auch die 

Kunst und Architektur nachfolgender Generationen weltweit. Dem entsprach die internationale 

Zusammensetzung der Vortragenden, die zwei Generationen von Schinkel-Forschern 

repräsentierte. Die 24 Redner – Kunsthistoriker, Bauforscher und Architekten aus 

den USA, Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern – widmeten sich dem 

Wirken Schinkels insbesondere in Potsdam und Berlin, seiner Zusammenarbeit mit dem 

Gartenkünstler Peter Joseph Lenné sowie dem modernen Erbe Schinkels. Zu den Themen 

gehörten Schinkels Beitrag zum Klassizismus, seine Stellung in der Architekturtheorie, 

sowie die mediterranen Einflüsse auf Schinkels Wirken. Die Diskussion der architektonischen 

und künstlerischen Arbeiten Schinkels widmete sich u.a. seinem ersten bekannten 

Frühwerk, dem Molkenhaus in Bärwinkel, der Friedrichswerderschen Kirche in Berlin 

sowie Möbeln und Tafelaufsätzen nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels. Einen weiteren 

Themenschwerpunkt bildete das enge und fruchtbare Verhältnis Schinkels zur Gartenkunst 

seiner Zeit, personifiziert insbesondere durch Peter Joseph Lenné. 

Im Vorfeld der Konferenz war die Direktorin des Vereins »Friends of Schinkel«, Susan 

M. Peik, dem vor allem amerikanische und deutsche Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und 

Architekten angehören, mit der Bitte an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

herangetreten, die Durchführung der Konferenz über Schinkels Werk zu 

unterstützen. Diesem Wunsch hat die Stiftung sehr gern entsprochen und sich als Partner 

zur Verfügung gestellt. Geht doch ein wesentlicher Teil der von der Stiftung betreuten 

Gebäude, Kunstwerke und Pläne unmittelbar auf das Wirken Karl Friedrich Schinkels 

zurück. 

Die Beiträge der Konferenz wurden von Susan M. Peik in einem Sammelband unter dem 

Titel »Karl Friedrich Schinkel. Aspekte seines Werkes« im Verlag Axel Menges, Stuttgart/London 

2001, herausgegeben. 

Jürgen Becher 

Tagungen 225

226 Chronik 

Stickereien des 18. und 19. Jahrhunderts in ihrem 

kulturgeschichtlichen Umfeld 

Wissenschaftliches Kolloquium der SPSG am 16. Oktober 1999 im 

Schloss Lindstedt in Potsdam 

Textilien zur Ausstattung der Schlösser stellen einen bedeutenden und umfangreichen Teil 

der Sammlungen der SPSG dar. Anlässlich der Aufarbeitung des Bestandes der bestickten 

Textilien bot die Ausstellung der SPSG »Mit goldenem Faden. Stickereien für den preußischen 

Hof« einen repräsentativen Überblick über die noch erhaltenen Werke, die zum Teil 

eine erstaunlich hohe künstlerische Qualität aufweisen. Die Bestandserfassung wie auch 

die Vorbereitung der Ausstellung machten im Bereich der Stickereien ein weitgehendes 

Forschungsdefizit deutlich, das sozialgeschichtliche Aspekte der Herstellung sowie der Hersteller 

und Auftraggeber umfasst. Ziel des Kolloquiums war es daher, das Spektrum der 

aktuellen Forschungen zu diesem Bereich zu sammeln. Wissenschaftler aus verschiedenen 

Disziplinen – aus der Kunstgeschichte, Volkskunde und Restaurierung – trugen ihre unterschiedlichen 

Ansätze vor. 

Nach der Begrüßung durch den Schlösserdirektor Dr. Burkhardt Göres und einer Einführung 

zur Bedeutung von Stickereien in der Ausstattung der preußischen Königsschlösser 

durch die Kustodin für Angewandte Kunst, Dr. Susanne Evers, wandte sich der erste 

Teil des Kolloquiums den Stickereien von weltlichen Herstellern für ebensolche Auftraggeber 

zu. 

Nadja Kuschel, Textilrestauratorin in der SPSG, gab in ihrem Beitrag über die Herstellung 

von Goldstickereien in Preußen im 18. Jahrhundert einen Überblick über die in den 

Goldstickerwerkstätten verwendeten Techniken der Goldstickereien. Sie stellte die Hilfsmittel 

zur Goldstickerei vor und erläuterte, wie die Stickereien entstanden: das Übertragen 

der Zeichnung auf den Stickgrund, den Aufbau und die fünf gebräuchlichsten Sticktechniken. 

Zudem gab sie einen Überblick über die Produkte der wichtigsten Zulieferer für die 

Goldsticker, über die Gewerke und Waren der Fabrikarbeiter einer Berliner Gold- und Silberfabrik. 

Diesen technischen Einblick ergänzte Dr. Uta-Christiane Bergemann, damals wissenschaftliche 

Volontärin in der SPSG, mit einem Beitrag über die Werkstätten der Berliner 

Goldsticker des 18. Jahrhunderts. Dabei konzentrierte sie sich vor allem auf Fragen zur Stellung 

der Goldsticker, zur Auftragslage, zur Werkstattorganisation und zum Herstellungsprozess. 

Über den wechselvollen Umgang mit Stickereien, ihre Herkunft, Veränderungen und 

Wiederverwendungen besonders im 19. Jahrhundert berichtete Sigrid Gerlitz, Textilrestauratorin 

in der SPSG, am Beispiel von zwei Stickereien aus dem Besitz der SPSG. Sie 

ging auf die Geschichte der Objekte ein und verdeutlichte, welche Problematiken und 

Erkenntnisse sich bei der Restaurierung ergeben. Anhand der Untersuchung von Technik 

und Materialien zeigte sie verschiedene Bearbeitungen auf. 

Dr. Anne Wanner-JeanRichard, Textilmuseum St. Gallen, befasste sich mit der Maschinenstickerei 

im 19. Jahrhundert am Beispiel der Ostschweizer Stickerei, insbesondere unter

Tagungen 227 

dem Aspekt der Frauenarbeit. Bei der Handstickerei im späten 18. und im 19. Jahrhundert 

handelte es sich um Heimarbeit, somit betrafen die technischen Neuerungen und Veränderungen 

vor allem die Arbeit der Frauen. Die in den meisten Fällen als Grundstoff und als 

Stickmaterial verwendete Baumwolle spielte in der sich entwickelnden Exportindustrie 

eine wesentliche Rolle. Aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit war von Anfang an ein 

schnelles und rationelles Arbeiten sehr wichtig. Die 1828 erfundene und bis 1850 verbesserte 

Stickmaschine steigerte die Produktion. Neue, immer schnellere Maschinentypen und 

auch besondere Techniken machten die St. Galler Stickereispitze weltbekannt. Vor allem 

mit der Ätzstickerei ließen sich Stick- und Spitzentechniken nachahmen. Für den Entwurf 

dieser Produkte bildete die Zeichnungsschule St. Gallen junge Entwerfer und Entwerferinnen 

aus. Sie lernten das Stilisieren von Naturformen und die Möglichkeiten der Stickmaschine 

einzubeziehen. Zum Abschluss wies Wanner-JeanRichard auf die Paramentenstickerei 

hin: A. Fraefel, ein St. Galler Unternehmer, ließ Kirchentextilien mit Hand- und 

Maschinenstickerei verzieren. 

Die Rolle von Stickereien in der Arbeit von Frauen behandelte Dr. Dagmar Neuland-Kitzerow, 

Museum Europäischer Kulturen (SMBPK). In ihrem Vortrag über das Sticken der 

Frauen und Mädchen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts untersuchte sie anhand des 

Bestandes des Museums Europäischer Kulturen und seines volkskundlichen Sammlungsschwerpunktes 

die Geschichte des Handarbeitsunterrichts. Darauf basierend stellte Neuland-Kitzerow 

einige Überlegungen zur Vermittlung derartiger Fertigkeiten in der 2. Hälfte 

des 19. Jahrhunderts an und ging darauf ein, inwieweit dies zur Disziplinierung von 

Frauen und Mädchen beitrug bzw. Spielräume für die Entwicklung der Kreativität ließ. 

Der zweite Teil des Kolloquiums setzte sich mit dem Bereich der Stickereien von und 

für geistliche Personen und Anlässe auseinander. Christa-Maria Jeitner (Blumberg) stellte 

die von ihr erstmals anhand signierter und datierter Stickereien im Erfurter Domschatz und 

weiterer Werke in Erfurter Kirchen erforschten und erkannten Stickereien einer Stickwerkstatt 

im Neuwerk-Kloster der Erfurter Augustinerinnen vor. Handwerkliches Können 

und dichte Ausführung in reichen Variationen, vor allem aber Glanzlichter in Gold- und Silberfäden 

machen diese Stickereien unverwechselbar. Eine Aufstellung ihrer technischen 

Merkmale lässt eine Entwicklungslinie erkennen, in die weitere undatierte Stickereien eingeordnet 

werden konnten. Jeitner präsentierte Motive und Kompositionsformen und verglich 

die Stickereien sowohl untereinander als auch mit Arbeiten aus dem Umfeld der 

Stickerinnen. Dabei wurden die schöpferischen Leistungen der Chorfrauen deutlich. 

Dr. Dela von Boeselager, Stadt Köln, Stadtkonservator, berichtete aus ihren umfangreichen 

Forschungen zum Bischofsornat des Kölner Kurfürsten Clemens August. Diesen kostbaren, 

goldgestickten Bischofsornat erwarb der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens 

August für die Krönung seines Bruders Kaiser Karl VII. 1742. Erstmals von der Referentin 

vorgelegte Quellen belegen, daß die ursprünglich 60 Teile aus den Werkstätten Pariser Goldsticker 

stammten. Sie stellte die Paramente vor und skizzierte die außergewöhnlichen 

Umstände, unter denen die sehr aufwendigen Stickarbeiten noch rechtzeitig zur Krönung 

in Frankfurt a. M. fertig wurden.

228 Chronik 

Die Wiederbelebung klösterlicher Stickereien im Zuge des Historismus im 19. Jahrhundert 

thematisierten die letzten beiden Vorträge. Friederike Ebner von Eschenbach, Kloster 

Marienberg Helmstedt, umriss die Geschichte der Wiederbegründung der Paramentenstickerei 

im Kloster Marienberg in Helmstedt und erläuterte an einigen Objekten die typischen 

Merkmale der Werkstatt. Dr. Petra Hesse, Reiss-Museum Mannheim, bot einen 

Einblick in die Paramentenstickerei des Historismus im Rheinland anhand der Schwesternkongregation 

»Vom armen Kinde Jesus« (1848–1914). Diese begründete im Zuge der 

Bestrebungen des Historismus im Rheinland die historistische Paramentenstickerei im 

19. Jahrhundert. Aufgrund umfangreichen Quellenmaterials und zahlreicher erhaltener 

Paramente war es ihr möglich, erstmals eine Werkstatt in allen ihren Facetten darzustellen. 

Insgesamt bot die Tagung einen Einblick in die vielfältigen technischen, künstlerischen 

und sozialgeschichtlichen Fragestellungen, die das Gebiet der Textilgeschichte bietet. Die 

Anschauungsbeispiele in den Vorträgen machten zudem die teils außerordentlich hohe Qualität 

und das weite Spektrum technischer und künstlerischer Ausdrucksformen bei Stickereien 

deutlich. Die überarbeiteten Vorträge von Jeitner, Neuland-Kitzerow und Bergemann 

sind im vorliegenden Band abgedruckt. 

Uta-Christine Bergemann 

Die Wiederherstellung des barocken Parterres im 

Schlossgarten Charlottenburg 

Wissenschaftliches Kolloquium der SPSG am 28. Juni 2000 

im Schloss Charlottenburg, Berlin 

Im Staatsvertrag zur Gründung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

war festgesetzt worden, daß die Einheit von Schloss und Garten Charlottenburg 

wiederhergestellt werden soll und die Stiftung den Schlossgarten, der bis 1945 zur Preußischen 

Schlösserverwaltung gehörte und seitdem vom Naturschutz- und Grünflächenamt 

Charlottenburg verwaltet wurde, übernehmen sollte. Bei den langen Übernahmeverhandlungen 

wurde auf die Notwendigkeit, Mittel für die Wiederherstellung des Parterres bereitzustellen, 

hingewiesen. Durch erhebliche Personal- und Mittelkürzungen beim Naturschutz- 

und Grünflächenamt und durch zunehmenden Vandalismus, aber auch durch das 

übermäßige Wachstum der Taxuskegel war hier dringender Handlungsbedarf gegeben. 

Vom Land Berlin wurden 1,2 Millionen DM zur Verfügung gestellt, um nach Übernahme 

des Gartens durch die Stiftung am 1. Januar 2000 die notwendigen Arbeiten auszuführen. 

Um sich für diese schwierige Aufgabe zu rüsten, hat die Stiftung in Fortsetzung eines 1987 

abgehaltenen ersten Kolloquiums nochmals zu einem Kolloquium am 28. Juni 2000 eingeladen, 

um über die zukünftige Gestaltung des Schlossparterres zu diskutieren und zu entscheiden.

Tagungen 229 

Mit der Einstellung des Le Nôtre-Schülers Siméon Godeau am 16. Januar 1696 für ihren 

in Lietzenburg anzulegenden Garten hat Kurfürstin Sophie Charlotte bewirkt, dass dieser 

Garten als erster in Deutschland im Le Nôtrischen Stil geschaffen wurde. Baubeginn war 

1697, Schloss und Garten wurden am 1. Juli 1699 eingeweiht. 

Nach dem Tod Friedrich II. und mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms II. hielt 

die Verlandschaftung Einzug in den Charlottenburger Garten. Die unmodern gewordenen 

Broderien wurden nicht mehr gepflegt und in der Folge beseitigt. Der aus Wörlitz berufene 

Gärtner Johann August Eyserbeck machte verschiedene Bepflanzungsvorschläge, die zu 

einer Neugestaltung des Parterres führten. Das Parterre als großer rechtwinkliger Rahmen 

mit den begleitenden Doppelalleen und der begrenzenden Allee am Schloss und am Karpfenteich 

blieb jedoch erhalten, auch seine plane leicht geneigte Fläche. Die geometrische 

Struktur der Wege und Buxbaumpflanzung wurde jedoch durch vermeintlich naturhafte 

Pflanzungen und gekrümmte Wege ersetzt. Auf der Ebene des Parterres präsentierte sich 

nun eine Bepflanzung, die ungewollt noch achsensymmetrischen Gesetzen gehorchte, 

gleichsam ein naturhaftes Ornament. 

Nach Plänen von Peter Joseph Lenné wurde die landschaftliche Parterregestaltung nach 

1819 hin zu einem großzügigen ruhigen Bild umgewandelt. Dabei wurde aber nicht in die 

Bodenmodellierung eingegriffen, und der durch die Alleen gegebene Rahmen der gesamten 

Parterrefläche blieb erhalten. 

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war der Garten durch Bombentrichter verwüstet. 

Beschädigte und unbeschädigte Gehölze wurden zur Brennstoffversorgung entnommen. 

Zur Ernährungssicherung der Bevölkerung wurde auf der Parterrefläche ein Kartoffelacker 

angelegt. 

Schon bald nach dem Krieg traten die damalige Schlösserdirektorin Margarete Kühn 

und der Kunsthistoriker Edwin Rebslob dafür ein, bei der Wiederherstellung des Gartens 

die Parterrefläche im Interesse der Einheit von Gebäude und Garten in geometrischen Formen 

wiederherzustellen. 1952 wurden die rahmenden Doppelalleen aus Linden zu beiden 

Seiten des Parterres neu gepflanzt und die Parterrefläche zunächst als Rasenparterre neu 

angelegt. 1958 füllte man die acht Kompartimente mit Broderien. Sie wurden aus historischen 

Musterbüchern ausgewählt und den Kompartimenten eingepasst. Aus technischen 

Gründen oder in Anlehnung an einen bei den Parterrewiederherstellungen in Europa fast 

überall anzutreffenden Irrtum wählte man entgegen der Empfehlung der Musterbücher als 

Fonds für die Broderien roten Ziegelsplitt anstatt weißen oder gelben Kies. Leider wurde 

der Mittelpunkt des Parterres bei seiner Rekonstruktion 1952 um 4,20 Meter nach Norden 

verschoben und die historisch quadratisch geformten vier zentralen Kompartimente in 

Rechtecke verwandelt. Aufgrund von Frostausfällen wurde der Buxbaum durch Teucrium 

ersetzt. 1967/68 wurde im Achsenkreuz das oktogonale Wasserbecken mit Fontäne, das, 

wenn überhaupt, nur kurze Zeit bestanden hat, eingefügt. 

1984 wurde der Schlosspark durch die Berliner Gartendenkmalpflege als Gartendenkmal 

unter Schutz gestellt. Ein von den Berliner Gartendenkmalpflegern 1987 veranstaltetes 

Kolloquium zur Zukunft des Charlottenburger Parterres brachte im Ergebnis die Empfeh-

230 Chronik 

lung, den Fehler in der Geometrie der von Margarete Kühn und Joachim Kaiser geschaffenen 

Barockanlage zu beseitigen und eine Rekonstruktion des Broderieparterres nach Eosander 

zu versuchen. 

1989 legte Clemens Alexander Wimmer im Auftrag des Bezirksamtes Charlottenburg ein 

parkpflegerisches Gutachten für den Schlosspark Charlottenburg vor, das alle zukünftigen 

Arbeiten auf eine solide denkmalpflegerische Grundlage stellte. Auf dieser Basis hat die 

Berliner Gartendenkmalpflege 1989 die Luiseninsel und 1999 die Zuflüsse von der Spree 

zum Karpfenteich wiederhergestellt. 

Vor dem Hintergrund dieser hier kurz umrissenen Geschichte des Parterres war die Aufgabe 

des Kolloquiums äußerst schwierig, waren doch denkmalpflegerische Belange angesichts 

des engen finanziellen Rahmens abzuwägen. Das Kolloquium, dessen Moderation Dr. 

Michael Rhode vom Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur der Universität Hannover 

übernahm, sollte anhand von Praxisbeispielen, Kriterien der Gartendenkmalpflege 

und Planungsvorschlägen einen Beitrag zur Lösung dieser Frage liefern. 

Nach einem einführenden Vortrag in die Problematik von Prof. Michael Seiler, dem Gartendirektor 

der Stiftung, fasste Klaus-Hennig von Krosigk (Landesdenkmalamt Berlin, Gartendenkmalpflege) 

in seinem Referat über die »Denkmalpflege im Schlossgarten und Ergebnisse 

des 1.Schlossgarten-Kolloquiums« die Ergebnisse des ersten Kolloquiums zum Parterre 

von 1987 zusammen und gab einen Überblick über die denkmalpflegerischen Maßnahmen 

in den letzten Jahrzehnten. Hubert W. Wertz (Oberfinanzdirektion Karlsruhe) bewertete 

aus gartenhistorischer Sicht »Die Wiederherstellung des Schwetzinger Mittelparterres« und 

berichtete von den dabei gemachten Erfahrungen. Anschließend setzte sich Dr. Wilfried 

Hansmann (Rheinisches Denkmalamt, Bonn) mit den Rekonstruktionskriterien des »Parterre 

im Schloss Augustusburg in Brühl« auseinander und berichtete über die Maßnahmen 

zur Erneuerung und Pflege des Parterres. Schließlich stellte der Potsdamer Gartenhistoriker 

Dr. Clemens Alexander Wimmer seine Studie »Zur Problematik des Charlottenburger 

Parterres« vor und erörterte die verschiedenen Optionen seiner Rekonstruktion. 

Nach einer abschließenden Diskussion kamen die Teilnehmer zu der Empfehlung, die 

durch Margarete Kühn vorgenommene Rekonstruktion des barocken Parterres als eine 

historische Leistung im Grundsätzlichen – mit ihren geometrischen Abweichungen gegenüber 

der in den historischen Plänen überlieferten Form – zu bewahren und entsprechend 

zu erneuern. Lediglich der erneuerungsbedürftige Stoff der Broderien sollte in Farbe und 

Material modifiziert werden. 

Zum Kolloquium ist unter dem Titel »Kolloquium zur Wiederherstellung des barocken 

Parterres im Schlossgarten Charlottenburg« ein ausführlicher Tagungsbericht mit allen 

Beiträgen erschienen, der über die Gartendirektion der SPSG bezogen werden kann. 

Michael Seiler

Der Soldatenkönig. Friedrich Wilhelm I. in seiner Zeit 

Wissenschaftliche Konferenz der Gesellschaft für Geistesgeschichte e. V., 

der Brandenburgischen Historischen Kommission e. V. und der SPSG unter 

der Schirmherrschaft des Bundesministeriums der Verteidigung vom 26. bis 

28. Oktober 2000 im Schloss Königs Wusterhausen. 

Der Tagungsband wird 2002 von Friedrich Beck und Julius H. Schoeps unter dem Titel der 

Konferenz herausgegeben. 

Staatsbesuche und 

Protokollarische Veranstaltungen (Auswahl) 

1999 

Staatsbesuche und Protokollarische Veranstaltungen 231 

28. März Besuch einer Delegation des Kongresses der USA im Schloss Cecilienhof 

Begrüßung durch den Präsidenten des Landtages Brandenburg, Herbert 

Knoblich. 

30. März Besuch des Außenministers der Philippinen, Domingo L. Siazon in Potsdam. 

Begrüßung durch Minister Hans-Otto Bräutigam im Schloss Cecilienhof. 

17. April Staatsbesuch des Präsidenten der Republik Chile, Eduardo Frei Ruiz- 

Tagle, Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und Eintragung 

in das Goldene Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von 

Schloss Cecilienhof. 

7. Juni Staatsbesuch des Präsidenten der Republik Mazedonien, Kiro Gligorov, 

Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und Eintragung in 

das Goldene Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von Schloss 

Cecilienhof. 

13. Sept. Staatsbesuch des Präsidenten der Kirgisischen Republik, Askar Akajev, 

Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe, Eintragung in das 

Goldene Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von Schloss Cecilienhof. 

29. Sept. Staatsbesuch des Präsidenten der Republik Venezuela, Hugo Chaves Frias, 

Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und den Oberbürgermeister 

der Landeshauptstadt Potsdam, Matthias Platzeck. Eintragung 

in das Goldene Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von Schloss 

Cecilienhof und Führung durch den Generaldirektor, Prof. Dr. Hans-Joachim 

Giersberg.

232 Chronik 

21. Okt. Besuch der dänischen Königin Margarethe II. und des Staatspräsidenten 

der Republik Irland, Olafur Ragnar Grimsson, in Potsdam. Begrüßung 

durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und Eintragung in das Goldene 

Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von Schloss Sanssouci, Charlottenhof 

und Cecilienhof. Führung durch den Generaldirektor, Prof. 

Dr. Hans-Joachim Giersberg. 

21. Okt. Besuch des Staatspräsidenten der Republik Island, Olafur Ragnar Grimsson 

in Sanssouci und Cecilienhof mit Ministerpräsident Stolpe. Führung 

durch den Generaldirektor, Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg. 

24. Nov. Besuch des Präsidenten der Republik Mali, Alpha Oumar Konare. Begrüßung 

durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, 

Matthias Platzeck. Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Potsdam. 

Besichtigung von Schloss Cecilienhof und Führung durch den Direktor 

der Schlösser, Dr. Burkhardt Göres. 

2000 

19. Jan. Staatsbesuch des Präsidenten der Slowakischen Republik, Rudolf Schuster. 

Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe und den Oberbürgermeister 

der Landeshauptstadt Potsdam, Matthias Platzeck. Eintragung 

in das Goldene Buch des Landes Brandenburg. Besichtigung von 

Schloss Cecilienhof und Führung durch den Direktor der Schlösser, 

Dr. Burkhardt Göres. 

9. März Empfang des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen, 

für den Präsidenten der Republik Korea, Kim Dae Jung, im Schloss Charlottenburg. 

11. Mai Staatsbesuch des Präsidenten der Republik Tschechien, Vaclav Havel, in 

Potsdam. Begrüßung durch Ministerpräsident Manfred Stolpe. Besichtigung 

von Schloss Cecilienhof, Führung durch den Generaldirektor, Prof. 

Dr. Hans-Joachim Giersberg und Eintragung in das Goldene Buch des Landes 

Brandenburg. 

18. Mai Besuch des Präsidenten des Staatsrates des Sultanats Oman, Scheich 

Hamoud Bin Abdullah Al-Harthy in Potsdam. Begrüßung durch den Präsidenten 

des Brandenburgischen Landtags, Herbert Knoblich, Besichtigung 

des Schlosses Sanssouci und des Schlosses Cecilienhof und Eintragung 

in das Goldene Buch des Landes Brandenburg. 

22. Mai Empfang des Ministerpräsidenten von Brandenburg, Manfred Stolpe, für 

das diplomatische Corps in den Neuen Kammern im Park Sanssouci, Potsdam.

Staatsbesuche und Protokollarische Veranstaltungen 233 

25. Mai Empfang des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Manfred Stolpe 

für die Finanzminister der Länder anläßlich der Finanzministerkonferenz 

in Potsdam in den Neuen Kammern. 

2. Juni Empfang des Bundeskanzlers Gerhard Schröder anlässlich des Wirtschaftsgipfels 

der G 8 in Berlin im Schloss Charlottenburg. 

1. Juli Staatsbesuch des Ministerpräsidenten der Volksrepublik China, Zhu Rong 

Ji. Begrüßung durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg 

Schönbohm und Eintragung in das Goldene Buch des Landes Brandenburg. 

Besichtigung von Schloss Sanssouci und Cecilienhof mit dem Ministerpräsidenten 

Manfred Stolpe. 

25. Sept. Empfang des Senators für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes 

Berlin, Christoph Stölzl, für Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur 

der amerikanischen Hauptstadt Washington im Schloss Charlottenburg. 

9. Okt. Zentrale Festveranstaltung der Bundeswehr »Zehn Jahre Armee der Einheit« 

auf der Mopke vor dem Neuen Palais in Potsdam im Beisein des Bundesministers 

der Verteidigung und des Ministerpräsidenten des Landes 

Brandenburg sowie zahlreicher in- und ausländischer Gäste. 

24. Okt. Preisverleihung »Eric M. Warburg« durch die »Atlantik Brücke e.V.« im 

Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg. 

5. Dez. Besuch des Premierministers des Königreiches Marokko, Abderrahman 

Youssoufi anlässlich eines Staatsbesuchs in der BRD. Begrüßung durch 

den Präsidenten des Brandenburgischen Landtags, Herbert Knoblich, 

Besichtigung des Schlosses Sanssouci und Eintragung in das Goldene 

Buch des Landes Brandenburg. 

12. Dez. Festakt zum zehnjährigen Jubiläum der Aufnahme der Potsdam-Berliner 

Kulturlandschaft in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes im Neuen 

Palais in Potsdam. Ansprachen hielten der Beauftragte der Bundesregierung 

für die Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Staatsminister 

Michael Naumann, Ministerpräsident Manfred Stolpe, der Regierende 

Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, die Kulturministerin des 

Landes Brandenburg, Joanna Wanka, der Oberbürgermeister von Potsdam, 

Matthias Platzeck, der Präsident von ICOMOS, Prof. Dr. Michael 

Petzet, und der Generaldirektor der SPSG, Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg.

234 Chronik 

Publikationen der Stiftung 

1999 

Friedhild-Andrea Anders: Schlösser in der Stunde Null. Die Berliner und Potsdamer Schlösser 

während der Kriegs- und Nachkriegszeit, Potsdam 1999 (Wissenschaftliche Reihe der 

SPSG, 4) 

Gerd Bartoschek: Antoine Pesne, Bildnis des Marchese Paolo Corbelli, Potsdam 1999 (Patrimonia, 

156) 

Hans-Otto Gehrcke 1896–1988. Ein Malerleben an der Havel, Katalog zur Ausstellung im 

Schloss Caputh vom 11. September bis 30. Oktober 1999 (Redaktion: Peter Betthausen), 

Potsdam 1999 

»Zum Maler und zum großen Architekten geboren«. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 

1699–1753, Katalog zur Ausstellung im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg vom 18. 

Februar bis 12. April 1999 (Redaktion: Gerd Bartoschek, Tilo Eggeling und Ute-G. Weickhardt), 

Potsdam 1999 

Onder den Oranje boom. Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an 

deutschen Fürstenhöfen, 2 Bde., Katalog zur Ausstellung im Schloss Oranienburg vom 

15. August bis 14. November 1999 (Redaktion des Katalogbandes: Markus Schacht und Jörg 

Meiner; Textband hrsg. v. Horst Lademacher), München 1999 

Ralf Pfleger: Das Schlosstheater im Neuen Palais, Potsdam 1999 (Kleiner amtlicher Führer) 

Porticus. Besuchermagazin, 1: Frühjahr / Sommer 1999, Potsdam 1999 

Porticus. Besuchermagazin, 2: Winter 1999, Potsdam 1999 

Porticus. 1. Sonderheft 1999 zu den Ausstellungen, Potsdam 1999 

Porticus. 2. Sonderheft 1999 zur Ausstellung »Mit goldenem Faden. Stickereien für den 

preußischen Hof«, Potsdam 1999 

Porticus. Sonderheft zur Ausstellung »Königin Sophie Charlotte und ihr Schloss – Ein 

Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen«, Potsdam 1999 

Reisezeit. Zeitreise zu den schönsten Schlössern, Burgen, Gärten, Klöstern und Römerbauten 

in Deutschland. Offizieller gemeinsamer Führer der Schlösserverwaltungen Baden-

Württemberg, Bayern, Berlin-Brandenburg, Dessau-Wörlitz, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, 

Sachsen-Anhalt und Thüringen, 2. überarbeitete Auflage, Regensburg 1999 

Rheinsberg. Schlosstheater · Heckentheater. Festschrift zur Wiedereröffnung, Redaktion: 

Martin Herborn, Potsdam 1999 

Rudolf G. Scharmann: Schloss Charlottenburg, Potsdam 1999 (Kleiner amtlicher Führer) 

Rudolf G. Scharmann und Hans-Joachim Giersberg: 300 Jahre Schloss Charlottenburg. 

Texte und Bilder, Potsdam 1999 

Claudia Sommer und Gerd Schurig: Schloss und Park Caputh, Potsdam 1999 (Kleiner amtlicher 

Führer) 

Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen, Katalog 

zur Ausstellung im Schloss Charlottenburg vom 6. November 1999 bis 30. Januar 2000 

(Redaktion: Silke Herz, Christoph Martin Vogtherr und Franziska Windt), München/London/New 

York 1999 

Evelyn Zimmermann: Ansichten von Deutschland. Aus der Royal Collection in Windsor 

Castle, Beiheft zum Katalog der Ausstellung im Schloss Glienicke vom 25. Juni bis 12. September 

1999, Potsdam 1999 

2000 

Publikationen der Stiftung 235 

25 Jahre Grafik im Turm. Druckgrafische Werke aus den Jahren 1975–2000, Katalog zur 

Jubiläumsausstellung vom 15. Mai bis 30. Juli 2000 in der Turmgalerie der Orangerie im 

Park Sanssouci (Redaktion: Silke Hollender und Constanze Schröder), Potsdam 2000 

Uta-Christiane Bergemann: Stickereien. Bestandskatalog der Kunstsammlungen. Angewandte 

Kunst. Textilien (Redaktionelle Mitarbeit: Christoph Martin Vogtherr und Susanne 

Evers), Berlin 2000 

Theodor Fontane: Königs Wusterhausen. Aus den Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 

hrsg. v. Hanna Delf von Wolzogen und Hans-Joachim Giersberg, Potsdam 2000 (in 

Zusammenarbeit mit dem Archiv Theodor Fontane, Potsdam) 

Friedrich der Große und Voltaire – Ein Dialog in Briefen, Katalog zur Ausstellung im Neuen 

Palais im Park Sanssouci vom 25. Januar bis 20. Februar 2000 (Redaktion: Uwe Steiner, 

Annett Volmer und Brunhilde Wehinger unter Mitarbeit von Marietta Damm), Potsdam 2000 

(in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Europäische Aufklärung e. V., Potsdam)

236 Chronik 

Gehölze in den Gärten von Sanssouci. Dendrologischer Führer (Redaktion: Axel Klausmeier), 

Potsdam 2000 (4. verbesserte und ergänzte Auflage) 

Saskia Hüneke: Bauten und Bildwerke im Park Sanssouci, Potsdam 2000 (Amtlicher Führer) 

Jahrbuch. Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 1, 1995/1996. 

Hrsg. im Auftrag des Stiftungsrates vom Generaldirektor der Stiftung Preussische Schlösser 

und Gärten Berlin-Brandenburg Hans-Joachim Giersberg, Berlin 2000 

Hans-Werner Mihan: Die historische Mühle, Potsdam 2000 (Kleiner amtlicher Führer) 

Porticus. Besuchermagazin, 1: Sommer 2000, Potsdam 2000 

Porticus. Besuchermagazin, 2: Winter 2000, Potsdam 2000 

Porticus. 1. Sonderheft 2000: Schloss und Garten Königs Wusterhausen, Potsdam 2000 

Eine Reise durch Italien – Aquarelle aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV., Katalog zur Ausstellung 

in den Römischen Bädern im Park Sanssouci vom 14. Mai bis 13. August 2000 

(Redaktion: Christoph Martin Vogtherr und Evelyn Zimmermann), Potsdam 2000 

Michael Seiler: Die Pfaueninsel, Potsdam 2000 (Amtlicher Führer) 

Claudia Sommer und Heinrich Hamann: Schloss und Garten Königs Wusterhausen, Potsdam 

2000 (Kleiner amtlicher Führer) 

Friedrich August Stüler und Potsdam – Der »Architekt des Königs« Friedrich Wilhelm IV., 

Katalog zur Ausstellung in der Orangerie im Park Sanssouci vom 23. Juli bis 15. Oktober 

2000 (Redaktion: Astrid Fritsche), Potsdam 2000 

Franziska Windt: Jean II. Barraband. Bildteppich »Die Audienz beim Kaiser von China«, 

Potsdam 2000 (Patrimonia, 182) 

Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft (Redaktion: Jörg Meiner), 

Potsdam 2000


Publikationen der Mitarbeiterinnen 

und Mitarbeiter 

Bartoschek, Gerd: Antoine Pesne. Bildnis des Marchese Paolo Corbelli, Potsdam 1999 

(Patrimonia, 156). 

–: Knobelsdorff als Maler, in: »Zum Maler und zum großen Architekten geboren«. Georg 

Wenzeslaus von Knobelsdorff 1699–1753, bearb. v. Gerd Bartoschek, Tilo Eggeling und 

Ute-G. Weickhardt, Ausstellung, Berlin, SPSG, 1999, Potsdam 1999, S. 53–58. 

–: Die Gemäldesammlung im Schloss Sanssouci vor und nach 1989/90, in: Zehn Jahre 

UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft (Redaktion: Jörg Meiner), 

Potsdam 2000, S. 37–40. 

Dorst, Klaus: Potsdam in Arkadien. Knobelsdorffs Blick auf Sanssouci, in: »Zum Maler und 

zum großen Architekten geboren«. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1699–1753, 

bearb. v. Gerd Bartoschek, Tilo Eggeling und Ute-G. Weickhardt, Ausstellung, Berlin, 

SPSG, 1999, Potsdam 1999, S. 106–118. 

Eggeling, Tilo: Knobelsdorffs malerischer Geschmack – »goût pittoresque«, in: »Zum Maler 

und zum großen Architekten geboren«. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1699–1753, 


SPSG, 1999, Potsdam 1999, S. 21–52. 

Evers, Susanne: Glas in Lietzenburg. Kostbarkeiten zum täglichen Gebrauch, in: Sophie 

Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen, Redaktion: 

Silke Herz, Christoph Martin Vogtherr und Franziska Windt, Ausstellung, Berlin, 

SPSG, 1999/2000, München/London/New York 1999, S. 160–163. 

– und Hannelore Hein: Kleine Funde mit großer Wirkung. Die Rekonstruktion historischer 

Textilien in Sanssouci und Rheinsberg, in: Wo ist denn hier das Schloss? Festschrift 

Thomas W. Gaethgens zum 60. Geburtstag, Berlin 2000, S. 68–74. 

–: Tapisserien von höchster Qualität. Zwei Gobelin-Serien aus der Zeit um 1700 schmücken 

das neue Schlossmuseum, in: Porticus, 2, 2000, S. 8. 

–: Zur Wiederherstellung textiler Raumausstattungen in den Museumsschlössern der Stiftung, 

in: Zehn Jahre UNESCO-Weltkulturerbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft, 

Potsdam 2000, S. 41–46. 

–: Raumausstattung und Hoftapezierwerkstatt. Anmerkungen zur Bestandsgeschichte der 

Stickereien, in: Uta-Christiane Bergemann: Stickereien. Mit Beiträgen von Susanne 

Evers, Ellen Hertrumpf, Jörg Kirschstein und Claudia Meckel, Berlin 2000 (Stiftung 

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Bestandskataloge der Kunstsammlungen. 

Angewandte Kunst. Textilien, hrsg. v. Burkhardt Göres), S. XI bis XV. 

Fuchs, Detlef: Carl Wilhelm Hennert – Intendant des Prinzen Heinrich. Versuch einer 

Annäherung zum 200. Todestag am 21. April 2000, in: Jahrbuch Ostprignitz-Ruppin, 

2000, 9, Neuruppin 1999, S. 21–30.

238 Chronik 

– und Claudia Sommer: Schloss Rheinsberg, Potsdam 1999 (Amtlichen Führer, erweiterte 

und überarbeitete Auflage). 

Gärtner, Matthias: Die Beziehungen Friedrich Wilhelms IV. von Preussen zu Neu-Vorpommern 

und Rügen, in: Jahrbuch SPSG, 1, 1995/1996, Berlin 2000, S. 133–146. 

Gehlen, Stefan: Türkenmode und Antikenideal. Zur Wiedereröffnung von Zeltzimmer und 

Konzertsaal, in: Museums-Journal, 2, 1999, S. 28 f. 

–: »portée en chaise par ses Turcs«. Turquerie und »Kammertürken« am Hof Sophie Charlottes, 

in: Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg- 

Preußen, Redaktion: Silke Herz, Christoph Martin Vogtherr und Franziska Windt, Ausstellung, 

Berlin, SPSG, 1999/2000, München/London/New York 1999, S. 106–112. 

–: Das Burgenschloss des ›Heldenkaisers‹, in: Porticus, Winter 1999, S. 3 f. 

–: Wohnhaus und Nebengebäude Grosse Weinmeisterstrasse 45. Baugeschichte, Zustand, 

Zielstellung, in: Dr. Johannes Lepsius, Potsdam 2000, S. 46–53. 

–: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in der Verantwortung für das UNESCO- 

Weltkulturerbe, in: Denkmalschutz und Denkmalpflege Potsdam, Potsdam 2000, S. 18–22. 

–: Neuer Garten, Pfingstberg, Park Babelsberg, Sacrow und Stern, in: Zehn Jahre UNES- 

CO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft (Redaktion: Jörg Meiner), Potsdam 

2000, S. 142–152, 155–161, 169–171, 179. 

Giersberg, Hans-Joachim und Rudolf G. Scharmann: 300 Jahre Schloss Charlottenburg. 

Texte und Bilder, Potsdam 1999. 

–: Der Bacchustempel im Rheinsberger Garten, in: »Zum Maler und zum großen Architekten 

geboren«. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1699–1753, bearb. v. Gerd Bartoschek, 

Tilo Eggeling und Ute-G. Weickhardt, Ausstellung, Berlin, SPSG, 1999, Potsdam 

1999, S. 143–149. 

–: Ein Geburtstagsbrief, in: Wo ist denn hier das Schloss? Festschrift Thomas W. Gaethgens 

zum 60. Geburtstag, Berlin 2000, S. 11–16. 

–: Zur Pflege und Erhaltung des UNESCO-Welterbes der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft 

in den zurückliegenden 10 Jahren, in: Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner 

Kulturlandschaft (Redaktion: Jörg Meiner), Potsdam 2000, S. 17–24. 

– und Hanna Delf v. Wolzogen (Hrsg.): Theodor Fontane: Königs Wusterhausen. Aus den 

Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Potsdam 2000. 

Göres, Burkhardt: Die russischen Steinwunder Friedrich Wilhelms IV., in: Jahrbuch SPSG, 

1, 1995/1996, Berlin 2000, S. 97–109. 

–: Der UNESCO-Welterbebereich und die Schlossausstattung der Stiftung 1991–2000, in: 

Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft (Redaktion: Jörg 

Meiner), Potsdam 2000, S. 31–36. 

Harksen, Sybille: Die Adjudantenjournale, in: Jahrbuch SPSG, 1, 1995/1996, Berlin 2000, 

S. 3–10. 

Hollender, Silke: Das Geheimnis sucht nahdenkende Augen. Gedanken zu 25 Jahren Ausstellung 

Grafik im Turm, in: 25 Jahre Grafik im Turm. Druckgrafische Werke aus den 

Jahren 1975–2000, Katalog zur Jubiläumsausstellung vom 15. Mai bis 30. Juli 2000 in


der Turmgalerie der Orangerie im Park Sanssouci (Redaktion: Silke Hollender und Constanze 

Schröder), Potsdam 2000. 

Horn, Gabriele: Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als untere 

Denkmalschutzbehörde unter besonderer Berücksichtigung des Umgebungsschutzes, 

in: Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft (Redaktion: 

Jörg Meiner), Potsdam 2000, S. 25–30. 

Hüneke, Saskia: Die Säulen- und Kolonnadenarchitektur Knobelsdorffs, in: »Zum Maler und 

zum großen Architekten geboren«. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1699–1753, 


SPSG, 1999, Potsdam 1999, S. 119–126. 

–: Bildhauer aus deutschen Ländern. Das französische Bildhaueratelier in Berlin. Die Bayreuther 

und ihre Generation, in: Preußen. Kunst und Architektur, hrsg. v. Gert Streidt 

und Peter Feierabend, Köln 1999, S. 224–237. 

–: Frühe Blüte und Lehre. Der Einzelgänger Friedrich Tieck. Direktor aller Skulpturen – 

Christian Daniel Rauch und seine Schüler. Künstlerische Vollkommenheit und technische 

Innovation, ebenda, S. 348–361. 

–: Meisterwerke der französischen Bildhauerkunst, in: Porticus, 2, 1999, S. 11–13. 

–: Das Verhältnis Friedrich Wilhelms IV. zur Bildhauerkunst am Beispiel des Skulpturenprogramms 

der Friedenskirche, in: Jahrbuch SPSG, 1, 1995/1996, Berlin 2000, S. 77–89. 

–: Brunnenentwürfe, in: Friedrich August Stüler und Potsdam. Der »Architekt des Königs« 

Friedrich Wilhelm IV., bearb. v. Astrid Fritsche, Ausstellung, Potsdam-Sanssouci, SPSG, 

2000, Potsdam 2000, S. 52-66. 

–: Bauten und Bildwerke im Park Sanssouci, Potsdam 2000 (Amtlicher Führer). 

– und Rudolf Böhm: »Manche Fragen bleiben eben offen …« Das Musenrondell im Park 

von Sanssouci, in: Wo ist denn hier das Schloss? Festschrift Thomas W. Gaethgens zum 

60. Geburtstag, Berlin 2000, S. 28–32. 

– und Rudolf Böhm: Denkmalpflegerische Entscheidungen im Umgang mit den Skulpturen 

und Plastiken im Park Sanssouci, in: 10 Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner 

Kulturlandschaft, Potsdam 2000, S. 66–74. 

Klappenbach, Käthe, Joseph Mullis und Roland Oberhänsli: Origin of quartz chandeliers 

from Prussian Palaces of Potsdam and Berlin, derived by fluid inclusion investigations, 

in: Terra Nostra, 6, 1999, ECROFI XV–Abstracts, S. 163 f. 

–, Roland Oberhänsli und Josef Mullis: Kronleuchter in den preußischen Schlössern. Fundorte 

des Quarzes für den Bergkristallbehang, in: Museumsjournal, 3, 2000, S. 80–82. 

Liepe, Heidrun: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, in: Erlebnisund 

Konsumwelten, hrsg. v. Albrecht Steinecke, München/Wien 2000, S.321–337. 

Meckel, Claudia: Höfische Wagenbaukunst in Preußen im 18. Jahrhundert, in: Preußen. 

Kunst und Architektur, hrsg. v. Gert Streidt und Peter Feierabend, Köln 1999, 

S. 258–261. 

Otte, Wilma: Tractiert mit Torte und Historie, in: Porticus, 1. Sonderheft 2000: Schloss und 

Garten Königs Wusterhausen, Potsdam 2000, S. 22 f.

240 Chronik 

Scharmann, Rudolf G. und Hans-Joachim Giersberg: Schloss Charlottenburg, Potsdam 1999 

(Kleiner amtlicher Führer). 

–: Namenspatronin Charlottenburgs und philosophische Königin. Zum Nachleben Sophie 

Charlottes im 18. und 19. Jahrhundert, in: Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof 

des Barock in Brandenburg-Preußen, Redaktion: Silke Herz, Christoph Martin Vogtherr 

und Franziska Windt, Ausstellung, Berlin, SPSG, 1999/2000, München/London/New 

York 1999, S. 178–186, 261–276. 

–: Namenspatronin und pädagogisches Vorbild. Die »philosophische Königin« in ihrer 

Rezeptionsgeschichte, in: Porticus. Sonderheft zur Ausstellung Königin Sophie Charlotte 

und ihr Schloss – Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen, (Redaktion: 

Elvira Kühn), Potsdam 1999, S. 10. 

– und Hans-Joachim Giersberg: 300 Jahre Schloss Charlottenburg. Texte und Bilder, Potsdam 

1999. 

Schurig, Gerd und Claudia Sommer: Schloß und Park Caputh, Potsdam 1999 (Kleiner Amtlicher 

Führer). 

–: Die Wiederherstellung der Grenzgebiete am Beispiel des Neuen Gartens, Chronologie 

der Aktivitäten der Gartenabteilung in Sacrow, Caputh, Neuer Garten, Pfingstberg, Sanssouci 

(z. T.), in: Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft. 

Festschrift zum 10. Jahrestag der Aufnahme der Potsdamer Kulturlandschaft in die Welterbeliste 

der UNESCO (Redaktion: Jörg Meiner), Potsdam 2000. 

Seiler, Michael: Die Potsdamer Parklandschaft, in: Preußen – Kunst und Architektur, Köln 

1999, S. 336–347. 

–: Inszenierte Landschaften. Blicke ins preußische Arkadien mit Fotos von Manfred Hamm, 

Berlin 1999. 

–: Das Rheinsberger Heckentheater. Geschichte und Bedeutung, in: Rheinsberg. Schlosstheater 

– Heckentheater. Festschrift zur Wiedereröffnung, Redaktion: Martin Herborn, 

Potsdam 1999, S. 74–79. 

–: Blumenbeete des 19. Jahrhunderts auf der Pfaueninsel und im Marlygarten, in: Blätterrauschen, 

9. Jg., Nr. 16, Hamburg 2000, S. 4 f. 

–: Vorbildwirkung der königlichen Gärten, in: Gartenkultur in Brandenburg und Berlin, 

Potsdam 2000, S. 86–89. 

–: Blühende Mauerstreifen. Die Bepflanzung des Sacrower Uferweges, in: Wo ist denn hier 

das Schloss? Festschrift Thomas W. Gaethgens zum 60. Geburtstag, Berlin 2000, S. 39–42. 

–: Musenhof und Landleben. Die Römische Bank am Ruinenberg, ebenda, S. 47 f. 

–: Die Feldsteingrotte im Garten von Rheinsberg, ebenda, S. 66–68. 

Sommer, Claudia: Niederländische Einflüsse auf die Landeskultivierung und Kunstentfaltung 

in Brandenburg von 1640 bis 1740, in: Onder den Oranje boom. Niederländische 

Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, Katalogbd., 

bearb. v. Markus Schacht und Jörg Meiner, Ausstellung, Krefeld, Stadt Krefeld, 1999; 

Oranienburg, SPSG, 1999; Apeldoorn, Stichting Paleis Het Loo, 1999/2000, München 

1999, S. 205–207.


–: Ein Aufenthalt der einer Königin würdig wäre. Abschluss der Restaurierungsarbeiten im 

Schloss Caputh, in: Porticus, 1, 1999, S. 11. 

–: Zur Geschichte des Kavalierhauses, in: Rheinsberg. Schlosstheater · Heckentheater. Festschrift 

zur Wiedereröffnung (Redaktion: Martin Herborn), Potsdam 1999, S. 16–19. 

– und Detlef Fuchs: Schloss Rheinsberg, Potsdam 1999 (Amtlichen Führer, erweiterte und 

überarbeitete Auflage). 

–: Zur Eröffnung von Schloss und Garten Königs Wusterhausen, in: Museumsjournal, 4, 

2000, S. 86–89. 

–: Das Refugium Friedrich Wilhelms I., in: Die Mark Brandenburg, 39, 2000, S. 6–13. 

–: Ein königlicher Landsitz. Zur Geschichte des Schlosses Königs Wusterhausen, in: Porticus. 

Sonderheft 2000, S. 3–10. 

– und Heinrich Hamann: Schloss und Garten Königs Wusterhausen, Potsdam 2000 (Kleiner 

amtlicher Führer). 

–: Schloss Königs Wusterhausen. Das Refugium Friedrich Wilhelms I., in: Landsicht, 2, 

2000, S. 34 f. 

–: Holland in Preußen. Die Rettung des Fliesensaales von Schloss Caputh, in: Wo ist denn 

hier das Schloss? Festschrift Thomas W. Gaethgens zum 60. Geburtstag, Berlin 2000, 

S. 35–37. 

–: Festlicher Einzug in eine prächtige Residenz. Zur Eröffnung des Schlossmuseums Oranienburg, 

in: Porticus, 2, 2000, S. 6 f. 

Spindler, Barbara: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, in: Reisezeit. 

Zeitreise zu den schönsten Schlössern, Burgen, Gärten, Klöstern und Römerbauten 

in Deutschland. Offizieller gemeinsamer Führer der Schlösserverwaltungen, 

Regensburg 1999, S. 73–104, (2. überarbeitete Auflage 2000, S. 83–114). 

Streidt, Gert und Peter Feierabend (Hrsg.): Preußen. Kunst und Architektur, Köln 1999. 

–: Potsdam als Stadt des Fremdenverkehrs im 20. Jahrhundert, in: Mitteilungen der Studiengemeinschaft 

Sanssouci, 1, Potsdam 2000, S. 31–41. 

– und Franziska Windt: Neue Sichten zum 300. Krönungsjubiläum, in: Porticus, 2, 2000, 

S. 3–5. 

Vogtherr, Christoph Martin: Malerei [1786–1871], in: Preußen. Kunst und Architektur, hrsg. 

v. Gert Streidt und Peter Feierabend, Köln 1999, S. 362–401. 

–: Watteau und seine Nachbarn, in: Museums-Journal, 3, 1999, S. 66 f. 

–, Guido Hinterkeuser und Franziska Windt: Sophie Charlotte und ihr Schloss, in: Museums-Journal,4, 

1999, S. 78–81. 

–: Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ausstellung über das Leben einer preußischen Königin, 

in: Kulturreport. Vierteljahreshefte des Mitteldeutschen Kulturrats, 19/20, 1999, 

S. 17 f. 

–: Die Bildergalerie von Sanssouci, Berlin 1999 (Berliner Ansichten, 8), englische Ausgabe: 

The Picture Gallery of Sanssouci.

242 Chronik 

–: Andreas Riem als Akademiesekretär und Kunstschriftsteller, in: Andreas Riem. Ein 

Europäer aus der Pfalz, hrsg. v. Karl H. L. Welker, Stuttgart 1999, (Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung, 

6), S. 51–60. 

– und Ulrike Eichner: Von Potsdam nach Charlottenburg. Annäherung an einen verlorenen 

Raum, in: Museums-Journal, 3, 2000, S. 83–85. 

–: Blechen nach Schinkel. Carl Blechen und die Ideallandschaft, in: Carl Blechen 

(1798–1840). Grenzerfahrungen – Grenzüberschreitungen. Publikation der Beiträge zur 

IX. Greifswalder Romantikkonferenz in Cottbus, veranstaltet vom Caspar-David-Friedrich-Institut 

der Universität Greifswald vom 2. bis 4. Oktober 1998, hrsg. v. Gerd-Helge 

Vogel und Barbara Baumüller, Greifswald 2000, S. 61–72. 

–: Im Zeichen Jupiters. Virtueller und wirklicher Blick auf die römische Barocksammlung 

Giustiniani, in: Porticus, 2, 2000, S. 16 f. 

Wacker, Jörg: Chronologie der Aktivitäten der Gartenabteilung in Sanssouci, Glienicke und 

auf der Pfaueninsel, in: Zehn Jahre UNESCO-Welterbe der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft. 

Festschrift zum 10. Jahrestag der Aufnahme der Potsdamer Kulturlandschaft 

in die Welterbeliste der UNESCO (Redaktion: Jörg Meiner), Potsdam 2000. 

Windt, Franziska: »Es zerstreut, die schönen Porzellane anzuordnen«, in: Sophie Charlotte 

und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen, Redaktion: Silke 

Herz, Christoph Martin Vogtherr und Franziska Windt, Ausstellung, Berlin, SPSG, 

1999/2000, München/London/New York 1999, S. 153–159. 

–, Christoph M. Vogtherr und Guido Hinterkeuser: Sophie Charlotte und ihr Schloß, in: 

Museums-Journal, 4, 1999, S. 78–81. 

–: Jean II. Barraband. Bildteppich »Die Audienz beim Kaiser von China«, Potsdam 2000 

(Patrimonia, 182). 

– und Gert Streidt: Neue Sichten zum 300. Krönungsjubiläum, in: Porticus, 2, 2000, S. 3–5. 

Wittwer, Samuel: Sinnliches Erleben von Macht. Chinoiserienmode im Dienste fürstlicher 

Repräsentation, in: Porticus. Sonderheft zur Ausstellung Sophie Charlotte und ihr 

Schloss, 1999, S. 13 f. 

–: Das Charlottenburger Porzellankabinett. Europäischer Herrschaftsanspruch im asiatischen 

Porzellanrausch, in: Museums-Journal, 4, 2000, S. 46–49. 

–: Ein königlicher Tiergarten. Tiere aus Meißener Porzellan, in: Dossiers des Rijksmuseums, 

2, Amsterdam 2000. 

–: Een koninklijke dierentuin. Porseleinen beesten uit Meißen, ebenda. 

–: A royal menagerie. Meissen porcelain animals, ebenda. 

–: Ein Höhepunkt friderizianischer Tafelkultur. Kustos Samuel Wittwer über das »Gelbe 

Service« Friedrichs des Großen, in: Porticus, 1, 2000, S. 12 f. 

Zimmermann, Evelyn: Ansichten von Deutschland aus der Royal Collection in Windsor Castle. 

Beiheft zum Katalog der Ausstellung im Schloss Glienicke vom 25. Juni bis 12. September 

1999, Potsdam (1999). 

–: Eine Reise durch Italien. Aquarelle aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV., Ausstellung, 

Potsdam-Sanssouci, SPSG, 2000, Potsdam 2000.

Dr. Sibylle Harksen 

(19. Mai 1931–30. April 1999) 

Am 30. April 1999 verstarb Frau Dr. Sybille Harksen nach langer schwerer 

Krankheit. Sie war vom 1. April 1969 bis zum 31. Juli 1991 Leiterin der Plankammer der 

Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci und hatte hier die Plansammlungen 

des ehemaligen Hofmarschallamtes, der Hof-Gartendirektion in Sanssouci und der ab 1927 

bestehenden Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in ihrer Obhut. Darüber hinaus 

gehörten die Aquarellsammlung der Königin Elisabeth sowie mehrere kleinere Sammlungen 

von Original- und Druckgraphik in ihre Zuständigkeit, wie die friderizianischen 

Ornamentzeichnungen und die Kunstblattsammlung der ehemaligen Schlossbibliothek. 

Frau Dr. Harksen nahm tatkräftig die Inventarisierung der bereits vor ihrer Zeit zusammengeführten 

und geordneten Bestände in Angriff, widmete sich der Erforschung interessanter 

Konvolute und stellte diese in Ausstellungen wie »Die Stadt im Biedermeier« und 

»Wohnräume der Biedermeierzeit« vor. Während sie hierfür jeweils eine Auswahl treffen 

musste, konnte sie für die Ausstellung »Karl Graeb« sämtliche in den Sammlungen befindlichen 

Werke zeigen und in dem von ihr erarbeiteten Bestandskatalog veröffentlichen. 

Besonders hervorzuheben ist ihre Zusammenarbeit mit dem Gartendirektor von Potsdam-Sanssouci, 

Herrn Dr. Harri Günther. Die Jubiläen des Gartenkünstlers Peter Joseph 

Lenné in den Jahren 1978 (150 Jahre Ernennung zum alleinigen Chef der Gärten des preußischen 

Königs) und 1989 (200. Geburtstag) waren Anlass, dessen Pläne für Potsdam, Berlin 

und Stadt und Land in drei Ausstellungen mit dazugehörenden Bestandskatalogen vorzustellen. 

Dies war möglich, weil sich der größte Teil des zeichnerischen Nachlass von Lenné 

in der Potsdamer Plankammer befand. Zu der 1993 in Frankfurt a. M. und Stuttgart 

nochmals vollständig gezeigten Sammlung konnte der überarbeitete opulente Gesamtka-

244 Chronik 

talog der nun vereinten Lennébestände der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

erscheinen. 

Es war wohl kein Zufall, dass die Autoren die wissenschaftliche Bearbeitung des Lennékonvoluts 

mit besonderem persönlichem Engagement betrieben. Beide stammen aus Dessau, 

dem Zentrum des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs, einer kunstvoll gestalteten Landschaft, 

die dort wie um Potsdam aus der engen Verbindung mit historischen Gärten 

entstanden war, wobei wesentliche Anregungen aus Dessau in die preußische Residenzstadt 

gelangten. 

Frau Dr. Harksen war in eine Familie geboren worden, in der zwei Kunsthistorikerinnen 

und der Vater als Stadtarchivar trotz schwerer Zeiten früh ihr Interesse an Kunst und 

Geschichte weckten, die Grundlagen für ein sicheres Stilgefühl legten und angesichts der 

Kriegszerstörungen den Sinn für Baukunst schärften. i 

Folgerichtig wandte sie sich während ihres Studiums und ihrer beruflichen Tätigkeit am 

Kunsthistorischen Institut der Universität Halle der mitteldeutschen Architekturgeschichte 

zu. Von ihrer profunden Kenntnis der einschlägigen Literatur profitierte sie bei der Erarbeitung 

der 1966 erschienenen Bibliographie zur Kunstgeschichte von Sachsen-Anhalt. Aufgrund 

ihrer Forschungen zu Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und der Inventarisierung 

der Gartenpläne in der Plankammer, unter denen sie Zeichnungen des aus Wörlitz kommenden 

Gartenkünstlers Eyserbeck identifizieren konnte, gelang es ihr, den Bogen zwischen 

Dessau und ihrem neuen Wirkungskreis in Potsdam spannen. 

Als Vertreterin des Schlösserdirektors hatte Frau Dr. Harksen auch administrative Aufgaben 

zu bewältigen. Dank der vielseitigen Interessen und Kenntnisse, die sich in ihren Veröffentlichungen 

widerspiegeln, nahm sie auch Einfluss auf die Erwerbungstätigkeit im 

kunsthandwerklichen Bereich. Frau Dr. Harksen widmete sich mit großem Engagement 

dem Ausbau der Bibliothek der Schlösserverwaltung und nahm die seit 1945 weitgehend 

ruhende Sammeltätigkeit für die Plankammer wieder auf, die bis dahin von Frau Dr. Margarethe 

Kühn betreut worden war. So gelang der Ankauf einiger friderizianischer Rokokozeichnungen 

wie dem Deckenentwurf von Johann August Nahl d. Ä. für das Konzertzimmer 

des Schlosses Sanssouci (um 1746) und dem Entwurf von Johann Michael Hoppenhaupt 

d. Ä. für einen Galawagen der russischen Zarin Elisabeth Petrowna, ein Staatsgeschenk 

Friedrichs des Großen (ebenfalls 1746). 

Frau Dr. Harksen zeichnete sich durch eine heiterere Selbstverständlichkeit im Umgang 

mit ihrem vielseitigen Wissen und durch eine bewundernswerte Kraft im Verlauf ihres langen 

Krankheitsverlaufs aus. Frau Dr. Harksens Vorträge und besonders die Gespräche, in 

denen sie in ihrer liebenswürdigen Art die interessantesten Themen der Kunstgeschichte 

darstellte und andere an ihren Kenntnissen teilhaben ließ, waren für jeden – insbesondere 

für die jüngeren Mitarbeiter – immer ein Gewinn. 

Gesine Hübner (Berlin) / Antje Geiger (Dessau)

Zu den wichtigsten Schriften von Sybille Harksen zählen: 

Bibliographie zur Kunstgeschichte von Sachsen-Anhalt, Berlin 1966 (Schriften zur Kunstgeschichte), 

431 S. 

Die Frau im Mittelalter, Leipzig 1974 (Das Bild der Frau), 64 S. 

Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs Ankäufe von Skulpturen für Berlin und Potsdam, 

in: Forschungen und Berichte der Staatlichen Museen, Berlin 1977, S. 131–154. 

Carl Graeb 1816–1884. Bestandskatalog Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 

Potsdam 1986, 96 S. 

Peter Joseph Lenné. Katalog der Zeichnungen, bearb. v. Harri Günther/Sibylle Harksen, 

Tübingen 1993, 463 S. 

Die Zeichnungen von Johann August Eyserbeck (1762–1801) für Potsdam und Berlin, in: 

Wieder wandelnd im alten Park. Beiträge zur Geschichte der Gartenkunst. Für Harri 

Günther zum 65. Geburtstag, Red.: Ursula zu Dohna, Potsdam 1993, S. 17–28. 

Eine ausführliche Bibliographie ist erschienen in: Gesine Hübner/Antje Geiger: Schriftenverzeichnis 

Sybille Harksen, in: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde, 8, 

1999, S. 187–189. 

Anmerkung 

Dr. Sibylle Harksen 245 

i Mutter Dr. Marliese Harksen, Mitarbeiterin des Instituts für Denkmalpflege Halle, Autorin der 

Inventare für Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Wörlitz, Dessau-Köthen und der Stadt Dessau. 

Tante Dr. Julie Harksen, über lange Jahre Leiterin der Gemäldegalerie und der städtischen Kunstsammlungen 

in Dessau. Vater Dr. Hans Harksen, Freund des Bauhauses besonders während dessen 

Zeit in Dessau, Stadtarchivar in Dessau und Herausgeber des Dessauer Kalenders.

III. 

Struktur und Personal

Das nachstehende Leitbild beschreibt das Selbstverständnis der Stiftung 

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und legt die Kernaufgaben 

und Hauptziele ihrer Arbeit fest. Es wurde von der Referentenkommission 

der Stiftung auf ihrer 11. Sitzung am 27. Oktober 1999 

bestätigt. 

Leitbild 

der Stiftung 

Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 

1. Aufgabe und Zielsetzung 

Die Preußischen Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg sind ein zentrales Zeugnis 

deutscher Kultur und Geschichte. Es ist Aufgabe der Stiftung, dieses Erbe zu pflegen, 

wissenschaftlich zu erforschen und zu interpretieren, zu präsentieren und zu vermitteln. 

In der Stiftung sollen damit Kunst und Geschichte Preußens, auch in ihrer Widersprüchlichkeit, 

wie an keinem anderen Ort, erfahrbar sein. Die Stiftung sieht sich in der Tradition 

der 1927 gegründeten preußischen Schlösserverwaltung und dem damals entwickelten 

Konzept der »Museumsschlösser«. Die Schlösser und Gärten stehen mit ihrem Inventar und 

ihrer Umgebung in einem geschichtlich gewachsenen Zusammenhang und müssen als 

Gesamtkunstwerk gepflegt und präsentiert werden. 

2. Erhaltung und wissenschaftliche Erschließung 

Die Stiftung hat für gegenwärtige und zukünftige Generationen die ihr anvertrauten Denkmale 

vorbildlich 

– zu erforschen, 

– in ihrer überlieferten Originalsubstanz zu erhalten und zu pflegen und 

– verlorengegangene Qualität wiederherzustellen und zu ergänzen. 

Die Erhaltung des historischen Bestandes soll Vorrang bei allen Entscheidungen haben; 

Bestandsveränderungen und Rekonstruktionen sind ausführlich zu diskutieren und zu 

begründen. Die Stiftung erfüllt deshalb die Aufgaben der unteren Denkmalschutzbehörde. 

Forschung ist Grundlage der Stiftungsarbeit. Die Stiftung versteht sich als wissenschaftliche 

Einrichtung, die ihre Bestände in deren historischen Kontext kontinuierlich 

erschließt und veröffentlicht. Sie ist Teil der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft, 

an deren Diskussionen sie aktiv und fördernd teilnimmt.

250 Struktur und Personal 

3. Präsentation und Vermittlung 

Die Schlösser und Gärten entfalten ihre Wirkung erst im Kontakt mit den Besuchern; die 

Angebote der Stiftung müssen die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der 

Besucher berücksichtigen, um bei ihnen Genuss und Bildung zu befördern. Die spezifische 

museale Präsentation muss dabei laufend heutigen und zukünftigen Anforderungen der 

Besucher angepasst und fortentwickelt werden. 

Die herausragende Bedeutung der Schlösser und Gärten als Kulturdenkmale der Menschheit 

verpflichtet die Stiftung, auf höchster Stufe das Erlebnis künstlerischer Qualität und 

die Einsicht in historische Zusammenhänge zu ermöglichen. Alle Abteilungen und Mitarbeiter 

sind diesem Ziel verpflichtet. Der Erhalt der historischen Substanz und die vielfältigen 

Interessen der Besucher und anderer Nutzer verlangen gegenseitige Rücksichtnahme 

und verantwortungsvolle Abwägung im Rahmen der Zielsetzung der Stiftung. Die Bedürfnisse 

der Besucher müssen dort ihre Grenze finden, wo der historische Bestand gefährdet 

würde. 

4. Wirtschaftliches Handeln 

Die Stiftung setzt die ihr zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel, ihre Eigeneinnahmen, 

(mäzenatische) Spenden und Sponsorenmittel verantwortungsbewusst, wirtschaftlich und 

effizient ein. Maßstab hierfür ist einerseits Erhalt und Pflege der anvertrauten kulturellen 

Werte, andererseits die interessengerechte Betreuung der Öffentlichkeit. Im denkmal- und 

naturverträglichen Rahmen sind dabei die eigenen Einnahmen zu mehren. 

5. Zusammenarbeit in der Stiftung 

Die Stiftung ist in besonderem Maße auf das Engagement und das Verantwortungsbewusstsein 

aller ihrer Mitarbeiter angewiesen. Zielvorstellungen, Prioritäten und Programme 

werden in fachlicher Abstimmung und sachlicher Diskussion aller Abteilungen gebildet. 

Problemorientierte Auseinandersetzung und offene Kommunikation sind Grundlage für 

transparente Entscheidungen. Mit klar formulierter Ziel- und Aufgabenstellung, ausgestattet 

mit entsprechenden Entscheidungskompetenzen arbeiten Mitarbeiter auf allen Ebenen 

sachorientiert, respektvoll und kollegial zusammen. Ständige Aus-, Fort- und Weiterbildung 

sowie die Weitergabe langjähriger spezieller Erfahrungen sichern das hohe Niveau und die 

Weiterentwicklung in allen Fachbereichen. 

6. Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit 

Die Stiftung steht als herausgehobene Kulturinstitution in ständiger Wechselwirkung mit 

Zuwendungsgebern, Kommunen und anderen öffentlichen Institutionen; daneben ist sie 

auf die Unterstützung von Mäzenen und Sponsoren angewiesen. Deshalb pflegt sie aktiv

Leitbild 251 

die Zusammenarbeit mit diesen öffentlichen und privaten Organisationen bzw. Einzelpersonen. 

Im Bereich des Tourismus-Marketing ist eine enge Zusammenarbeit mit den Städten 

und Gemeinden sowie den Ländern Berlin und Brandenburg zu suchen. Eine vorausschauende 

Öffentlichkeitsarbeit, unterstützt von allen Abteilungen und Mitarbeitern, 

bereitet dabei das Umfeld, in dem die Stiftung sich und ihre Politik optimal darstellen kann 

und um Unterstützung für ihre Zielsetzungen wirbt.


Schlösser, Gärten und Sammlungen 

Schlösser und Gärten in Berlin 

Park Charlottenburg (54,8 ha): Schloss Charlottenburg und die Nebengebäude Belvedere, 

Mausoleum und Neuer Pavillon (Schinkelpavillon) 

Park Glienicke (7,3 ha): Schloss Glienicke und Casino, weitere Nebengebäude und Parkbauten 

Jagdschloss Grunewald 

Pfaueninsel (76 ha): Schloss Pfaueninsel, Meierei, weitere Nebengebäude und Parkbauten 

Schlösser und Gärten in Potsdam: 

Park Sanssouci (287 ha): Schloss Sanssouci, Bildergalerie, Neue Kammern, Neues Palais, 

Chinesisches Haus, Orangerieschloss, Schloss Charlottenhof, Römische Bäder, Historische 

Mühle, Drachenhaus, Belvedere auf dem Klausberg, Normannischer Turm und Ruinenbauten 

auf dem Ruinenberg, weitere Nebengebäude und Parkbauten 

Neuer Garten (105 ha): Marmorpalais, Orangerie, Gotische Bibliothek, Schloss Cecilienhof, 

weitere Nebengebäude und Parkbauten 

Parkgelände Pfingstberg (13 ha): Belvedere auf dem Pfingstberg, Pomonatempel 

Park Babelsberg (133 ha): Schloss Babelsberg, Flatowturm und Nebengebäude 

Historische Gebäude in Potsdam: Jagdschloss Stern, ehemaliger Marstall des Stadtschlosses, 

Dampfmaschinenhaus (Moschee), Kopfbau zum Langen Stall, Schloss Lindstedt, Thiemann-Haus 

Weitere Schlösser und Gärten 

Schlossgarten Rheinsberg (27 ha): Schloss Rheinsberg und Nebengebäude 

Schlossgarten Caputh (5 ha): Schloss Caputh 

Park Sacrow (26 ha): Schloss Sacrow 

Park Königs Wusterhausen (5 ha): Schloss Königs Wusterhausen 

Sammlungen 

Gemäldesammlung 

Skulpturensammlung 

Sammlungen für Angewandte Kunst 

Graphische Sammlungen / Plankammer 

Historische Bibliotheken

Von der Stiftung betreute Sammlungen: 

KPM – Porzellansammlung (Eigentum des Landes Berlin) 

KPM – Archiv (Eigentum des Landes Berlin) 

Sammlung Dohna 

Schlösser, Gärten und Sammlungen 253


Organe und Gremien 

Die Mitglieder des Stiftungsrates 

Bund: Bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten 

der Kultur und der Medien beim Bundeskanzler 

Ministerialdirektor Dr. Knut Nevermann 

Bundesministerium der Finanzen 

Ministerialdirigent Heinrich Sievers 

Bundeskanzleramt 

Dr. Volkhard Laitenberger 

Land Berlin: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur 

Senator Peter Radunski (bis 22. 11. 1999) 

– zugleich Vorsitzender (bis 22. 11. 1999) – 

Senatorin Christa Thoben (23. 11. 1999 bis 23. 3. 2000) 

Senator Prof. Dr. Christoph Stölzl (ab 8. 6. 2000) 

Senatsverwaltung für Finanzen 

Staatssekretär Frank Bielka (1999) 

Senator Peter Kurth (ab 9. 5. 2000) 

Senatskanzlei 

Staatssekretär Volker Kähne 

Land Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur 

Brandenburg: Minister Steffen Reiche (bis 2. 7. 1999) 

Minister Dr. Wolfgang Hackel (22. 11. 1999 bis 12. 11. 2000) 

– zugleich Vorsitzender (22. 11. 1999 bis 12. 11. 2000) – 

Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (ab 13. 11. 2000) 

– zugleich Vorsitzende (ab 6. 12. 2000) – 

Ministerium der Finanzen 

Ministerin Dr. Wilma Simon (bis 12. 11. 2000) 

Ministerin Dagmar Ziegler (ab 13. 11. 2000) 

Staatskanzlei 

Staatssekretär Reiner Speer

Der Generaldirektor 


Die Mitglieder der Referentenkommission 

Organe und Gremien 255 

Bund: Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und 

der Medien 

Dr. Manfred Ackermann 

Bundesministerium der Finanzen 

Roland Knolle (1999) 

Petra Hinz (2000) 

Land Berlin: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur 

Burkhard Apel (bis 27. 10. 2000) 

Senatsverwaltung für Finanzen 

Heinz-Dietmar Götze (1999) 

Klaus-Peter Voigt (2000) 

Senatskanzlei 

Michael Leu 

Land Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur 

Brandenburg: Dr. Uwe Koch 

Ministerium der Finanzen 

Thorsten Thaddey 

Staatskanzlei 

Dr. Gudrun Rogall


Generaldirektor 


Organisation und Personal 

Sekretariat: Ingrid Knauth 

Generaldirektion 

Persönlicher Referent Claudia Meckel (bis 31. 8. 1999) 

des Generaldirektors: Dr. Jürgen Becher (ab 11. 10. 1999) 

Presse- und Gert Streidt, Pressereferent 

Öffentlichkeitsarbeit: Elvira Kühn, Pressereferat (ab 1. 12. 1999) 

Eleonore Degenhardt 

Publikationen: Waldemar Strempler 

Stiftungskonservator: Dr. Heinz Schönemann (bis 28. 2. 1999) 

Dr. Gabriele Horn (ab 1. 10. 1999) 

Sekretariat: Petra Colm 

Generalverwaltung 

Direktor: Dr. Thomas Köstlin 

– zugleich Ständiger Vertreter des Generaldirektors – 

Sekretariat: Monika Wirkner 

Roswitha Abratis (bis 30. 11. 1999) 

Daniela Kopriwa (ab 15. 11. 1999) 

Personal: Susanne Hintz, Referatsleiterin 

Thomas Sterzl (Vertretung vom 21. 1. 1999 bis 18. 5. 2000) 

Haushalt: Thomas Krauß, Referatsleiter 

Mike Thiede (ab 18. 9. 2000) 

Innerer Dienst und Wolfgang von Malotky, Referatsleiter (bis 30. 6. 1999) 

Organisation: Torsten Schmandke (ab 1. 9. 2000)

Recht, Liegenschaften: Roswitha Senger, Referatsleiterin 

Schlösserdirektion 

Direktor: Dr. Burkhardt Göres 

Sekretariat: Regina Ahrens 

Organisation und Personal 257 

Architektur und 

Denkmalpflege: Dr. Tilo Eggeling, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bereich 

Berlin 

Klaus Dorst, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bereich Sanssouci, 

Lindstedt, Stern, Dampfmaschinenhaus 

Stefan Gehlen, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bereich 

Neuer Garten, Pfingstberg, Sacrow und Babelsberg 

Dr. Detlef Fuchs, Kustos, Bereich Rheinsberg 

Gemälde: Dr. Christoph Martin Vogtherr, Kustos 

Skulpturen: Saskia Hüneke, Kustodin 

Angewandte Kunst: Dr. des. Samuel Wittwer, Kustos (ab 1. 9. 1999) 

Jutta Nicht, Kustodin (bis 31. 10. 1999) 

Dr. Susanne Evers, Kustodin 

Claudia Meckel (ab 1. 9. 1999) 

Graphische Sammlungen / 

Plankammer: Adelheid Schendel, Leitende Kustodin 

Claudia Sommer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, nimmt 

z. Zt. die Aufgaben der Denkmalpflege, Bereich Märkische 

Schlösser, wahr 

Matthias Gärtner, wissenschaftlicher Mitarbeiter 

Evelyn Zimmermann, Museumsassistentin 

Margitta Tretter, Mitarbeiterin, nimmt zugleich die Aufgaben 

der Fotothek (Berlin) wahr 

Depot: Käthe Klappenbach, Museumsassistentin 

Marita Pilz, Museumsassistentin 

Bibliothek: Hannelore Röhm, Bibliothekarin (Potsdam) 

Sabina Scheidler, Bibliothekarin (Berlin)


Fotothek: Edith Temm, Museumsassistentin (Potsdam) 

Ausstellungsorganisation 

und Leihverkehr: Ute G. Weickardt, Fachbereichsleiterin 

Schlossbereiche: 

Schloss Charlottenburg, Belvedere, 

Mausoleum, Neuer Pavillon: Rudolf Scharmann, Schlossbereichsleiter 

Schloss Sanssouci, Bildergalerie, 

Mausoleum: Hannelore Thimm, Schlossbereichsleiterin 

Neues Palais, Antikentempel: Rosemarie Hofmann, Schlossbereichsleiterin 

Neue Kammern, Orangerieschloss, 

Belvedere: Rainer-Jens Uhlmann, Schlossbereichsleiter 

Römische Bäder, Charlottenhof, 

Chinesisches Haus, 

Dampfmaschinenhaus: Ulrike Zumpe, Schlossbereichsleiterin 

Schloss Cecilienhof, 

Pomonatempel: Harald Berndt, Schlossbereichsleiter 

Schloss Babelsberg, Flatowturm, 

Jagdschloß Stern: Ulrike Gruhl, Schlossbereichsleiterin 

Marmorpalais, Schloss Sacrow: Günter Voegele, Schlossbereichsleiter 

Schloss Rheinsberg: Helma Heldt, Schlossbereichsleiterin 

Schloss Glienicke: Susanne Fontaine, Schlossbereichsleiterin 

Jagdschloss Grunewald, 

Schloss Pfaueninsel: Hans-Jürgen Frahm, Schlossbereichsleiter 

Wissenschaftliche Volontäre: Guido Hinterkeuser (1. 8. 1998–31. 7. 2000) 

Jörg Meiner (1. 8. 1998–30. 9. 2000) 

Axel Klausmeier (1. 8. 1999–31. 7. 2001) 

Hofereiter, Rita (1. 4. 2000–31. 3. 2002) 

Hasenclever, Catharina (1. 9. 2000–31. 8. 2002) 

Kiesant, Silke (1. 9. 2000–31. 8. 2002)

Gartendirektion 

Direktor: Prof. Dr. Michael Seiler 

Sekretariat: Gisela Stahlberg 

Organisation und Personal 259 

Forschung, Planung 

und Denkmalpflege: Monika Deißler, wissenschaftliche Mitarbeiterin 

Heinrich Hamann, wissenschaftlicher Mitarbeiter 

Gerd Schurig, wissenschaftlicher Mitarbeiter 

Jörg Wacker, wissenschaftlicher Mitarbeiter 

Monika Wahnschaff, Vermessungstechnikerin 

Fachbereiche: 

Park Sanssouci - Parkrevier I: Eberhard Bergner, Fachbereichsleiter 

Park Sanssouci - Parkrevier II: Jürgen Tolks, Fachbereichsleiter (bis 31. 5. 1999) 

Silke Cüsters (ab 1. 6. 1999) 

Park Sanssouci - Parkrevier III: Sven Kerschek, Fachbereichsleiter 

Parkgärtnerei, Orangerie Heidrun Woesner, Fachbereichsleiterin 

Neuer Garten, Parkgelände 

Pfingstberg, 

Park Sacrow: Hans-Heinrich Gerlitz, Fachbereichsleiter 

Park Babelsberg, Stern: Karl Eisbein, Fachbereichsleiter 

Pfaueninsel: Andreas Pahl (bis 30. 11. 2000) 

Schloßgarten Rheinsberg: Günter Bergel, Fachbereichsleiter 

Baudirektion 

Direktor: Martin Herborn 

Sekretariat und Mitarbeiter 

der Baudirektionsleitung: Elke Schroeter, Sekretärin 

Christa Koske, Sachbearbeiterin (bis 1. 3. 2000) 

Yvonne Dittmann (ab 1. 3. 2000) 

Inge Schlenkrich, Sachbearbeiterin (bis 1. 7. 1999) 

Doris Christgau (ab 1. 8. 1999) 

Elke Graf, Sachbearbeiterin 

Reina Zienau, Technische Zeichnerin


Bauplanung: Barbara Renisch, Architektin, Bereich Sanssouci 

Hans–Wilhelm Hohenberg, Architekt, Bereich Neuer Garten 

und Sacrow 

Marianne Akay, Architektin, Bereich Babelsberg und Märkische 

Schlösser 

Antje Hartmann (Vertretung ab 15. 8. 1999) 

Bauleitung: 

Oberbauleiter: Hans-Jürgen Schumann 

Bereich Rheinsberg: Nico Ballerstedt, Bauleiter 

Bereich Neuer Garten 

und Sacrow: Harald Möbis, Bauleiter 

Bereich Sanssouci und 

Caputh: Marianne Schöning, Bauleiterin 

Bereich Babelsberg: Martin Wengler, Bauleiter 

Bereich Sanssouci und 

Königs Wusterhausen: Dieter Zwintzscher, Bauleiter 

Fachbauplanung und 

Fachbauleitung: Hans-Jörg Graf, Fachingenieur für Elektro und Wärme 

Bernd Janzen, Fachingenieur für Telekommunikation 

Detlef Röper, Fachingenieur für Naturstein 

Wolfgang Schlenkrich, Fachingenieur für Wasser 

Schirrhof, Meisterbereiche: 

Schirrhofleiter: Thomas Krause 

Elektrowerkstatt: Michael Borowski, Werkstattleiter 

Malerwerkstatt: Dieter Degenhardt, Werkstattleiter 

Meisterbereich Maurer 

und Dachdecker: Manfred Junge, Werkstattleiter 

Meisterbereich Rohrnetz: Uwe Kratzenberg, Werkstattleiter 

Meisterbereich 

Sicherheitstechnik: Horst Pajonk, Werkstattleiter 

Tischlerwerkstatt: Ulrich Niemann, Werkstattleiter 

Schlosserwerkstatt: Gerd Watzke, Werkstattleiter

Abteilung Restaurierung 

Abteilungsleiter: Hans-Christian Klenner 

Sekretariat und Mitarbeiter 

der Abteilungsleitung: Carla Seeling, Sekretärin (ab 1. 5. 1999) 

Karin Borowski, Sachbearbeiterin 

Katrin Pehnert, Sachbearbeiterin 

Gerhard Randenrath, Konservator, Bereich Temperierung 

und Klimatisierung 

Restaurierungsfachbereiche: 

Gemälde und Rahmen: Bärbel Jackisch, Fachbereichsleiterin (Potsdam) 

Mechthild Most, Fachbereichsleiterin (Berlin) 

Steinskulpturen: Rudolf Böhm, Fachbereichsleiter 

Architekturfassung 

und Wandbild: Verena Göttel, Fachbereichsleiterin 

Textilien: Ellen Hertrumpf, Fachbereichsleiterin (Potsdam, 

bis 30. 9. 1999) 

Christa Zitzmann (ab 1. 10. 1999) 

Erika Brand, Fachbereichsleiterin (Berlin) 

Polstermöbel und 

Raumausstattung: Hans Beckert, Fachbereichsleiter 

Holz, gefasst und ungefasst: Thomas Kühn, Fachbereichsleiter (Potsdam) 

Ulrike Eichner, Fachbereichsleiterin (Berlin) 

Graphik: Irene Hesselbarth, Fachbereichsleiterin (Potsdam) 

Jakub Kurpik, Fachbereichsleiter (Berlin) 

Porzellan, Glas, Keramik: Uta Scholz, Fachbereichsleiterin 

Metall und Uhren: Dieter Krüger, Fachbereichsleiter 

Fotowerkstatt: Roland Handrik, Fachbereichsleiter 

Chemisches Labor: Anna Schönemann, Fachbereichsleiterin 

Volontäre: Kerstin Krainer (1. 10. 1998–30. 9. 1999) 

Katharina Lies (1. 9. 1998–31. 8. 1999) 

Anke Lorenz (1. 9. 1997–31. 8. 1999) 

Maria Orschulok (1. 12. 1997–31. 8. 1999) 

Ines Scholz (1. 11. 1997–6. 6. 1999) 

Roland Ulmer (1. 9. 1997–31. 8. 1999) 

Melanie Axt (15. 10. 1999–10. 9. 2000) 

Sandra Deus (16. 9. 1999–30. 9. 2000) 

Anita Hoess (15. 10. 1999–30. 9. 2000) 

Organisation und Personal 261


Bettina Lutzke (1. 11. 1999–30. 9. 2000) 

Christoph Wenzel (15. 10. 1999–31. 8. 2000) 

Nina Beck (1. 10. 2000–30. 9. 2001) 

Eva Becker (1. 10. 2000–30. 9. 2001) 

Stefanie Dannenfeldt (1. 10. 2000–30. 9. 2001) 

Katja Gruber (1. 10. 2000–30. 9. 2001) 

Abteilung Museumspädagogik und Besucherbetreuung 

Abteilungsleiterin: Barbara Spindler 

Sekretariat: Ingeborg Rückemann 

Organisierter Tourismus: Heidrun Liepe, Fachbereichsleiterin 

Besucherzentrum: Uta Eichhorst, Fachbereichsleiterin 

Sonderveranstaltungen: Silke Hollender, Fachbereichsleiterin 

Museumspädagogische 

Betreuung 

besonderer Zielgruppen: Wilma Otte, Fachbereichsleiterin 

Museumspädagogische 

Betreuung von 

Kindern und Jugendlichen: Petra Wesch, Fachbereichsleiterin

IV. 

Fördervereine

Freunde der 

Preußischen Schlösser und Gärten e.V. 

Das Jahr 1999 stand ganz im Zeichen der Wiederherstellung von Schloss 

Paretz. Die denkmalgerechte Rekonstruktion des Außenbaus wie auch die Wiederherstellung 

des Gillyschen Grundrisses durch das Land Brandenburg schufen die Voraussetzung 

für die von den »Freunden« angeregte großzügige Finanzierung der Tapetenrestaurierung 

durch die Cornelsen Kulturstiftung. Mehrere Werkstätten aus verschiedenen Bundesländern 

wurden sorgfältig ausgewählt, um optimale Ergebnisse zu garantieren. Die z. T. sehr 

komplizierten Arbeiten sind gut und fristgerecht vorangekommen, sodass im Herbst 2001 

mit der Anbringung der kostbaren Tapeten an den rückgebauten Wänden begonnen werden 

konnte. 

Die »Freunde« haben in den Jahren 1999/2000 auch die Restaurierung der versilberten 

Schmuckrahmen von Johann August Nahl gefördert, die er 1744 für das Ovale Speisezimmer 

Friedrichs des Großen im Potsdamer Stadtschloss entwarf. Diese Rahmen hatten Krieg 

und Nachkriegszeit in Potsdam überdauert, während sich die zugehörigen Gemälde von 

Pesne, Lancret und anderen Malern seit den fünfziger Jahren in Schloss Charlottenburg 

befanden. Dank der Wiedervereinigung konnten sie nun ihre ursprünglichen Rahmen in 

neuer Pracht zurückerhalten und seit 2000 die Wände der Gelben Atlaskammer in Schloss 

Charlottenburg schmücken. 

Ermöglicht wurde die aufwendige Restaurierung dieser sieben Rahmen durch eine 

zweckgebundene Erbschaft, die uns Frau Lieselotte Rode († 1997) zukommen ließ und die 

von ihr speziell zur Verwendung in Schloss Charlottenburg bestimmt worden war. 

Dank dieser Erbschaft konnten die »Freunde« sich 1999 auch – gemeinsam mit der Bundesrepublik 

Deutschland, der Kulturstiftung der Länder und dem Ernst von Siemens Kunstfonds 

– am Erwerb einer bedeutenden, großformatigen Tapisserie beteiligen, die um 1720 

in der Manufaktur von Jean II. Barraband entstand und »Die Audienz beim Kaiser von

266 Fördervereine 

Abb. 1 »Die Audienz beim Kaiser von China«, Tapisserie aus der mehrteiligen Großmogul-Folge, 

Berlin um 1720, Manufaktur Jean II. Barraband, Wolle mit Seide, 360 × 544 cm 

Foto: SPSG 

China« aus der mehrteiligen Großmogul-Folge darstellt. Solche Wandbehänge gehörten zu 

den kostbarsten und teuer bezahlten Stücken eines Schlossinventars. Die berühmteste 

Werkstatt, die ganz Europa belieferte, befand sich in Beauvais. Jean II. Barraband stammte 

zwar aus der dortigen Gegend, wirkte aber seit 1699 in Berlin. Die Darstellungen vom mongolischen 

Kaiserhof gingen auf Vorlagen zurück, die kurz nach 1700 in Beauvais entstanden 

sind. Aus der Großmogul-Folge befindet sich bereits eine Tapisserie mit der Darstellung 

von Teetrinkern in Schloss Charlottenburg, sodass glücklicherweise durch die 

Neuerwerbung der »Audienz« ein Ensemble wiederhergestellt werden konnte. 

Unser Vorstandsmitglied Dr. Hella Reelfs machte einen kleinen Mahagoni-Klapptisch 

(H. 76,5 cm, Dm. 77 cm) aus der Zeit um 1800 ausfindig, der besonders gut erhalten und 

von vorzüglicher Qualität in der Bearbeitung ist. Die »Freunde« kauften ihn, um ihren 

früheren Erwerbungen für Schloss Paretz ein weiteres Möbelstück hinzuzufügen. Es ist 

belegt, dass solche Tischchen in Paretz vorhanden waren. 

Die Rekonstruktion des Orientalischen Kabinetts im Marmorpalais zu Potsdam – die 

Jahresaufgabe 1998 – machte 1999 erhebliche Fortschritte, es fehlen nur noch Details. Somit 

konnte ein weiterer Raum des Schlosses von Friedrich Wilhelm II. wiedergewonnen und 

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In demselben Jahr konnte auch die von den 

»Freunden« und der Cornelsen Kulturstiftung erworbene kostbare Kommode (Johann

Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. 267 

Ephraim Eben zugeschrieben) im Vorzimmer des Marmorsaals wieder dort aufgestellt werden, 

wo sie sich bis 1945 befand. 

Im August 2002 jährt sich zum zweihundertsten Mal der Todestag des Prinzen Heinrich, 

aus dessen Anlass in Rheinsberg eine umfassende Ausstellung stattfinden wird. Prinz 

Heinrich hatte – wie oftmals nicht wahrgenommen – als jahrzehntelanger Schlossherr wesentlich 

mehr Einfluss auf die Gestaltung von Haus und Garten als sein älterer Bruder Friedrich 

während dessen kurzer Rheinsberger Kronprinzenzeit. In diesem Zusammenhang 

trug die Gartendirektion der Stiftung an die »Freunde« die Bitte heran, sich für die Wiederherstellung 

der Felsengrotte im Park zu engagieren. Diese Grotte ist ein wichtiger Point 

de vue: sowohl von der Schlossterrasse als kleiner Hügel, als auch vom See aus von Ferne 

sichtbar. Die Hauptansicht ist nach Norden zum See gerichtet und zeigt fünf Bogenöffnungen, 

die den Zugang zu drei Innenräumen bilden. Leider ging deren Ausstattung im 

19. Jahrhundert verloren, aber die »Freunde« konnten die Fertigstellung der Restaurierung 

auch ohne zeitgemäßes Meublement mit einem Glase Sekt feiern. 

Im Jahre 1753 hat Prinz Heinrich den Bau beginnen lassen; die Grotte wurde aber erst 

während des Siebenjährigen Krieges fertiggestellt. Im Kern ist sie ein Backsteinbau, äußerlich 

mit Feldsteinen aus der Umgebung verkleidet. Es erwies sich als notwendig, die Räume 

dauerhaft vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen. Dies musste vor Beginn der Hügelbepflanzung 

mit Gras und blühenden sowie immergrünen Sträuchern und Gehölzen 

geschehen, die noch im Herbst 1999 begann und im Frühjahr 2000 fortgesetzt wurde. 

Ende November 1998 hielt unser Kuratoriumsmitglied Ursula Gräfin zu Dohna einen 

Vortrag über »Die Gärten Friedrichs des Großen und seiner Geschwister«. Daraus entstand 

der Wunsch, diese Lücke in der Gartenliteratur durch eine Veröffentlichung zu schließen, 

die im Jahre 1999 im Stapp-Verlag erschien und zu der die »Freunde« einen Druckkostenzuschuss 

gaben. Dieser wichtige und schöne Band der international anerkannten Dozentin 

für historische Gärten ist sowohl im Buchhandel als auch im Museumsshop käuflich zu 

erwerben. 

Zu dem 1998 eröffneten ersten Laden der Museumsshop GmbH in Schloss Charlottenburg 

kamen im Oktober 1999 ein zweiter im Schloss Sanssouci und im April 2000 ein dritter 

im Neuen Palais zu Potsdam. Dort arbeiten seit Beginn viele Mitglieder der »Freunde« 

ehrenamtlich; sie haben unverzichtbare Aufbauhilfe geleistet. Der gemeinnützige Förderverein 

war zwar Initiator der Museumsshop GmbH, ist juristisch jedoch nicht mit ihr verbunden. 

Die Erlöse kommen über die »Freunde« der Stiftung Preußische Schlösser und 

Gärten zugute. 

In den Jahren 1999 und 2000 wurden wieder Exkursionen, Vorträge und Führungen 

durchgeführt. Im Juni 1999 stand eine Exkursion nach Warschau auf dem Programm, im 

Juli 2000 eine Reise ins fränkische Hohenzollernland: nach Bayreuth, Heilsbronn, Ansbach 

u. a. vor allem zur Besichtigung dortiger Gartenanlagen. Im August 1999 wurde im soeben 

restaurierten Schloss Oranienburg die Ausstellung »Onder den Oranjeboom« besichtigt und 

im Oktober die Porzellanausstellung »Das ›Flora Danica‹-Service 1790–1803«. Des weiteren 

stand eine Führung des halbfertigen Orientalischen Kabinetts im Marmorpalais auf dem


Abb. 2 a und b: 2/3 Taler von 1689 mit der Darstellung Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, Silber, 

Dm. 3,5 cm 

Foto: Inge Kundel-Saro, Berlin 

Programm, das seiner Vollendung entgegensah. Im Sommer 2000 konnten wir höchst erfreut 

und beeindruckt Schloss Paretz als Baustelle und im Herbst das neueröffnete Schlossmuseum 

in Königs Wusterhausen besichtigen. 

Als Einstimmung auf das Jubiläumsjahr 2001 hielt Frau Dr. Iselin Gundermann im 

November 2000 einen Vortrag über »Die Krönung und Salbung Friedrichs I. in Königsberg 

1701«. Zum bevorstehenden »Preußenjahr« schenkte das Kuratoriumsmitglied Werner 

Schmidt den »Freunden« einen silbernen 2/3 Taler von 1689 mit der Darstellung Kurfürst 

Friedrichs III. von Brandenburg, des nachmaligen Friedrich I., König in Preußen. Werner 

Schmidt vermittelte den »Freunden« dankenswerterweise auch das Geschenk einer seltenen 

großformatigen Tapisserie aus Flandern vom Ende des 16. Jahrhunderts. Dargestellt ist 

der Kampf zweier Einhörner mit einem Löwen vor einer hügeligen, mit vielen Tieren belebten 

Landschaft. Dieses kostbare Stück stammt aus dem Inventar des Münchener Bankhauses 

August Lenz & Co. und wird nach seiner Restaurierung eine wertvolle Ergänzung 

im Schloss Oranienburg oder im Jagdschloss Grunewald bilden. 

Die »Freunde« erwarben die Aquatinta-Radierung von Calau »Das Begräbniß Denkmal 

der Königin Louise im Schlossgarten zu Charlottenburg« von 1810 und übergaben sie als 

Dauerleihgabe an die »Louisengedenkstätte« in Schloss Hohenzieritz, dem Sterbeort der 

Königin Luise. Mecklenburg war schon mehrmals unter der Leitung von Dr. Hella Reelfs 

Ziel von Tagesausflügen der »Freunde«. 

Als ein Glücksfall erwies sich, dass im Jahre 2000 die Erwerbung des sogenannten »Philosophischen 

Tafelservices« gelang, wieder mit Hilfe der Cornelsen Kulturstiftung. Friedrich 

der Große hat es im Jahre 1760 bei der Meißener Porzellanmanufaktur für seinen

Freund Jean Baptiste Boyer, Marquis d’Argens in Auftrag gegeben. Der König hat zur Bemalung 

des Services eigenhändige Entwürfe nach Meißen gesandt, und das Aristoteles-Zitat 

»dubium initium sapientia« (Zweifel ist der Weisheit Anfang) bezeugt die geistige Übereinstimmung 

der beiden, von der Aufklärung geprägten Skeptiker. Die 22 Teller nebst 

Saucière und zwei Terrinen mit Deckel sind in der ehemaligen Wohnung des Marquis 

d’Argens im Neuen Palais zu bewundern. 

Der 1983 gegründete Förderverein »Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« 

erfreut sich einer ständig wachsenden Zahl von Mitgliedern: Am Ende des Jahres 2000 

waren es über 1.000 Freunde, 200 mehr als Ende 1998. Der Bericht über die beiden letzten 

Jahre veranschaulicht, dass wieder wichtige Erwerbungen und Restaurierungen durch 

eine Vielzahl von großen und kleinen Spenden ermöglicht wurden. Der Vorstand wird 

durch dieses Engagement der Mitglieder bestätigt und ermutigt. 

Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens 

Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. 269


Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. 

Verein für Kultur und Geschichte Potsdams 

Die »Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. – Verein für Kultur und Geschichte 

Potsdams« ist am 18. Dezember 1969 als »Interessengemeinschaft Sanssouci« in 

Potsdam gegründet worden und hat den jetzigen Namen 1990 angenommen. 

Die Studiengemeinschaft will ihren rund 220 Mitgliedern und darüber hinaus allen an 

der Geschichte Potsdams Interessierten Kenntnisse der Kunst-, Geschichts- und Kulturdenkmäler, 

auch unter Einbeziehung der sie umgebenden Kulturlandschaft, vermitteln und 

die Gelegenheit zu gemeinsamer Arbeit auf den Gebieten der Geschichte, Kunst und Kultur 

Potsdams und des Umlandes geben. Sie sieht sich in der Tradition des von 1862 bis 1945 

aktiv gewesenen »Vereins für die Geschichte Potsdams«, die sie in zeitgemäßen Formen 

fortführt. Die Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. will helfen, den Sinn für die Erhaltung 

und Pflege der Kulturlandschaft Potsdam unter den Potsdamer Bürgern in Zusammenarbeit 

mit anderen Interessengruppen zu entwickeln, die Arbeit – insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit 

– der SPSG zu unterstützen, Denkmalpflege und Umweltschutz zu fördern und 

die Forschungsarbeit zur Stadt- und Kunstgeschichte Potsdams voranzutreiben. 

Diesen Aufgaben dienen öffentliche Vorträge, Kolloquien und Tagungen sowie Wanderungen, 

Studienfahrten und spezielle Führungen. Ein besonderes Anliegen der Studiengemeinschaft 

Sanssouci e. V. ist die Anregung und Förderung stadt- und kunstgeschichtlicher 

Arbeiten, vor allem von Studierenden. 

1999 standen neun öffentliche Vorträge und ein ganztägiges Kolloquium anlässlich des 

30-jährigen Bestehens der Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. im Programm. Vortragsthemen 

waren: »Frauen um Alexander von Humboldt: zum Frauenbild im 19. Jahrhundert« 

(Dr. Renate Löschner), »Potsdam am Wasser – BUGA 2001« (Bernd Cronjaeger), »Zur Geschichte 

der Gotischen Bibliothek« (Klaus Dorst), »Das Schloss Oranienburg – Geschichte, 

Restaurierung und künftige Nutzung« (Claudia Sommer), »Die Gärten Friedrichs des 

Großen und seiner Geschwister« (Ursula Gräfin zu Dohna), »Luise Henriette von Oranien« 

(Dr. Iselin Gundermann), »Julius Haeckel – Vorsitzender des Vereins für die Geschichte 

Potsdams 1911–1940« (Dr. Ernst-Ekkehard Kornmilch) und »Klein-Glienicke und seine 

Kapelle« (Andreas Kitschke). 

Am 27. November 1999 beging die Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. ihr 30-jähriges 

Bestehen mit einem ganztägigen, gut besuchten Kolloquium im Alten Rathaus Potsdam 

zum Thema »Potsdam und Nowawes/Babelsberg im 20. Jahrhundert«. Acht Referenten 

sprachen über »Die territoriale Entwicklung des Stadtgebietes Potsdam 1900–1999« 

(Dr. Klaus Arlt), »Siedlungen in Potsdam und Nowawes/Babelsberg in der ersten Hälfte des 

20. Jahrhunderts« (Jörg Limberg), »Filmgeschichte – auch in Babelsberg« (Dr. Bärbel 

Dalichow), »Potsdam als Stadt des Fremdenverkehrs« (Gert Streidt), »Die wissenschaftlichen 

Institute auf dem Telegrafenberg und dem Babelsberg« (Dr. Ernst-A. Gußmann), 

»Notizen zum Militärstandort Potsdam« (Hartmut Knitter), »Der Wiederaufbau Potsdams

Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. 271 

1945–1950« (Thomas Wernicke) und »Stadtplanung und Stadtentwicklung in Potsdam 1949 

bis 1990« (Dr. Christina Focke). Die Vorträge wurden in den »Mitteilungen der Studiengemeinschaft 

Sanssouci e.V.«, Heft 1, 2000, veröffentlicht. Die Veranstaltung schloss mit 

einem von Gert Streidt moderierten Podiumsgespräch zur Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert, 

in dem der Leiter des Stadtplanungsamtes, Andreas Goetzmann, sowie die 

Geschäftsführer der für die Stadtentwicklung tätigen Gesellschaften Dr. Rainer Baatz (Stadtkontor 

Babelsberg), Bernd Cronjaeger (Sanierungsträger Potsdam) und Volker Härtig (Entwicklungsträger 

Bornstedter Feld) ihre Vorstellungen darlegten und auf Fragen aus der 

Zuhörerschaft eingingen. 

Im Jahr 2000 präsentierte das Programm der Studiengemeinschaft öffentliche Vorträge 

zu den Themen: »Die Potsdamer Parklandschaft und die BUGA 2001« (Prof. Dr. Michael 

Seiler), »Prinz Heinrich (1726–1802) – ein Leben im Schatten seines großen Bruders« (Eva 

Ziebura), »Schloss Königs Wusterhausen – Geschichte und Wiederherstellung« (Claudia 

Sommer), »Der brandenburgische Adel – Besitzkontinuität und Traditionsbewußtsein?« 

(Dr. Oliver Hermann), das »Italienische Dorf Bornstedt« (Dr. Gabriele Horn), »Bodendenkmalpflege 

in Potsdam 1994–2000« (Gundula Christl), »Schloss Paretz – von der VVB 

Tierzucht zum Schlossmuseum« (Matthias Marr), »›Ein neuer Lüster von Cristal de Roche 

kömt aus Paris‹ – Kronleuchter der friderizianischen Zeit« (Käthe Klappenbach) und »Die 

Schöne am Wasser – Stockholm und seine königlichen Schlösser« (Stefan Heinz). 

Höhepunkte der beiden Jahresprogramme waren jeweils die drei- bis viertägigen Frühjahrs- 

und Herbstexkursionen, die wegen der begrenzten Platzzahlen den Mitgliedern der 

Studiengemeinschaft vorbehalten blieben. Ziele waren bedeutende Kulturlandschaften, die 

zur Suche nach brandenburgisch-preußischen Spuren einladen. Die Fahrten führten unter 

fach- und ortskundiger Führung in das westliche Bodenseegebiet (Karlheinz Deisenroth/Freiburg 

i. Br.), in den Rheingau sowie nach Breslau/Wroclaw und Umgebung (beide 

unter der Leitung von Inge Steinsträßer/VHS Bonn, in Wroclaw kam Andrzej Wilk hinzu) 

und in die Thüringische Rhön (Ingrid Bathe). 

Die 1998 in das Programm aufgenommenen »Brandenburg-Fahrten« wurden fortgesetzt. 

Sie führten 1999 unter der Leitung von Frau Ingrid Bathe nach Wittstock und Netzeband 

sowie 2000 nach Prenzlau und in die Uckermark. Das neu eröffnete Museum des Dreißigjährigen 

Krieges im Prignitz-Museum, das nach der Restaurierung wieder eröffnete Kulturhistorische 

Museum im Dominikanerkloster Prenzlau fanden wie auch denkmalpflegerische 

Projekte wie die Marienkirche in Prenzlau das besondere Interesse der Exkursionsteilnehmer. 

Tradition geworden sind inzwischen sowohl die »Berliner Spaziergänge« (Aribert 

Kutschmar), die in die Gegenden um den Bahnhof Witzleben und von der Oberbaumbrücke 

zum Paul-Lincke-Ufer führten, als auch die Herbstwanderungen (Dr. Klaus Arlt), die mit 

dem Königswald um Sacrow und dem alten Braunkohlenbergbaugebiet Rauensche Berge 

mit den Markgrafensteinen und Bad Saarow bekannt machten. 

1996 beteiligte sich zum ersten Mal eine größere Anzahl unserer Mitglieder an den Aufsichtsdiensten 

in der neu eröffneten Bildergalerie. Mit dieser Aktion sollte nicht zuletzt 

demonstriert werden, dass neben der wichtigen Einwerbung und Spende von Geldmitteln


die steuerlich nicht absetzbare »Spende von Freizeit« einen bedeutenden Platz in der Entwicklung 

des Bürgersinns für die Erhaltung und Vermittlung der kulturellen Werte der Potsdamer 

Kulturlandschaft haben sollte. Die Aktionen wurden 1999 und 2000 fortgesetzt, an 

denen 50 bis 60 Mitglieder unserer Vereinigung teilnahmen. 

1999 und 2000 erschienen der 4. und 5. Jahrgang der »Mitteilungen der Studiengemeinschaft 

Sanssouci e.V.«. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Studiengemeinschaft 

und wurde in Form einer Sachleistungsförderung durch die Landeshauptstadt Potsdam 

gestützt. Das Anliegen der zweimal jährlich erscheinenden Hefte ist die Veröffentlichung 

lokal- und regionalgeschichtlicher Arbeiten sowie die Information der Mitglieder und anderer 

interessierter Bürger über das Veranstaltungsprogramm. 1999 wurde im Heft 1 ein Beitrag 

über »Die Fasanerie in Sanssouci als Verlagsort«, in der Wolfgang Tripmacker über die 

Verlegerin Irmgard Kiepenheuer berichtete, und die biographische Skizze von Klaus Arlt 

»Der Geheime Hofrat Louis Schneider (1805–1878) – Vorsitzender der Geschichtsvereine 

in Berlin und Potsdam« publiziert. Heft 2 stand im Zeichen des 30-jährigen Bestehens der 

Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. Als »Nachschlagewerk« für alle Potsdamer ist darin 

eine stadtgeschichtliche Studie über »Die Straßennamen der Stadt Potsdam – Geschichte 

und Bedeutung« von Klaus Arlt publiziert. Wegen der Nachfrage vieler Interessierter wurde 

von dieser Arbeit zusätzlich ein Sonderdruck angeboten. 

Im Jahre 2000 wurden im Heft 1 die Vorträge des Kolloquiums zur Potsdamer Geschichte 

im 20. Jahrhundert veröffentlicht. Heft 2 enthält die Arbeiten »Vom Nationalsozialismus 

zum Sozialismus: eine Schule im Umbruch – die Sexta des Potsdamer Viktoria-Gymnasiums 

1941« (Roland Thimme), »Die Gutmann-Villa Bertinistraße 16–16a – baugeschichtliche 

und einwohnerbiographische Dokumentation« (Roland Mascherek) sowie »Zwangsarbeit 

und Zwangsarbeiter in Potsdam 1939–1945« (Knut Wendt). Dazu erschienen neben 

Exkursionsberichten kleinere Beiträge wie »Ein russischer Arzt in Potsdam: Georgi E. Richter« 

(Wolfgang Jenrich), Potsdamer Literaturschauen mit Informationen über Publikationen 

zur Stadtgeschichte und die Potsdamer Chroniken der Jahre 1999 und 2000. Da die »Mitteilungen« 

der Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. auch bei Nichtmitgliedern großes Interesse 

finden, ist die Auflage kontinuierlich erhöht worden. 

Dr. Klaus Arlt

Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V. 273 

Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V. 

Der seit 1988 als Bürgerinitiative bestehende und seit kurz nach der politischen 

Wende in der DDR als gemeinnütziger »Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V.« 

organisierte Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das historische Ensemble auf dem 

Potsdamer Pfingstberg wieder zu einem ansehnlichen Ausflugsziel für die Potsdamer und 

deren Besucher zu machen. Das zu Kriegszeiten nahezu unbeschädigte Ensemble im Norden 

der Stadt mit dem Schinkelschen Pomonatempel, der Aussichtsschlossanlage des Belvedere 

und der Lennèschen Gartenanlage wurde nach dem Krieg durch mangelnde Unterhaltung 

und Vandalismus fast völlig zerstört und geriet in Vergessenheit. Durch zahlreiche 

Arbeitseinsätze, in denen die Gartenanlage wieder ansehnlich gemacht wurde, und kulturelle 

Veranstaltungen gelang es dem Verein, diesen Ort aus dem Dornröschenschlaf zu 

wecken und ihn wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zurückzuholen. Sämtliche Tätigkeiten 

der Vereinsmitglieder werden ehrenamtlich geleistet. Mit Hilfe von zahlreichen kleinen 

Spenden und von Mäzenen gelang es dem Verein gemeinsam mit der SPSG, umfangreiche 

Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten innerhalb der Gartenanlage und an 

den Gebäuden einzuleiten. 1998 wurde das gesamte Ensemble in die Weltkulturerbeliste 

der UNESCO aufgenommen. 

Das Jahr 1999 begann, wie das alte geendet hatte. Die im November 1998 begonnenen 

Arbeiten zur Generalinstandsetzung des Belvedere waren in vollem Gange, allerdings für 

Besucher des Pfingstberges eher im Verborgenen, da ein vier Meter hoher Bauzaun und Planen 

am Westturm die Sicht für Neugierige versperrten. 

Mit Beginn der Bauarbeiten wurde klar, dass auch die Aktivitäten des Vereins sprunghaft 

ansteigen mussten. Da dies mit reinem Ehrenamt nicht mehr zu realisieren war, entschied 

sich der Verein für die Eröffnung eines Vereinsbüros mit drei durch das Arbeitsamt 

geförderten Stellen auf ABM-Basis. Hauptziel der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen war die 

Erarbeitung eines wirtschaftlich tragfähigen Betreiberkonzeptes. Daneben musste vor allem 

die weitere Sponsorensuche und -pflege, aber auch die Organisation der Kulturveranstaltungen 

sowie die Begleitung und Dokumentation der laufenden Bauarbeiten durch das 

Büro koordiniert werden. Wichtig für den Verein war hierbei, dass für die anfallenden Arbeiten 

und deren Organisation keinerlei Mittel aus Spenden verwendet werden sollten. Diese 

Mittel sollten weiterhin direkt in die notwendigen Rekonstruktionsarbeiten am Belvedere 

fließen. Im März nahm das Büro seine Arbeit auf. Die Stiftung stellte dem Förderverein 

Räumlichkeiten im Potsdamer Thiemannhaus in der Friedrich-Ebert-Str. 83 kostenfrei zur 

Verfügung. Zur Büroeröffnung wurde dem Förderverein durch den Potsdamer Sparkassenchef 

eine Spende von 50.000 DM und eine Spende einer Rentnerin von 1.200 DM, die sie 

aus Anlass ihres 70. Geburtstages sammeln ließ, übergeben. 

Im April konnten dank der vom Verein gesammelten Spenden, beantragter Lottomittel 

und einer Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt die Arbeiten am Wasserbecken 

im Innenhof des Belvedere beginnen. Zur ersten Potsdamer Schlössernacht im August soll-


ten die Arbeiten abgeschlossen sein. Mit der Ausführung wurde jedoch leider eine Firma 

beauftragt, die der Aufgabe offensichtlich nicht gewachsen war. Auf Grund mangelhafter 

Bauausführung rückte die Fertigstellung in weite Ferne. 

Im Mai erhielt der Verein seine erste Euro-Spende von der Deutschen Bank in Höhe von 

50.000 Euro für die Restaurierung der Sandsteinsäulen der West-Kolonnade. Über die 

Pfingstfeiertage wurde eine Veranstaltung im Dauermixen für das Guinness-Buch der Rekorde 

in der Potsdamer Innenstadt durchgeführt, deren Erlös jeweils zur Hälfte dem Potsdamer 

Oberlinhaus und den Restaurierungsarbeiten des Belvedere zugute kam. Der Bonn- 

Club Potsdam e.V. führte mit seinen Potsdamer Freunden im großen Saal des Dorint Hotel 

ein Benefizkonzert zu Gunsten des Belvedere durch. Mit all diesen Spenden, die auf Grund 

der großzügigen Finanzierungszusage der Hamburger Hermann Reemtsma-Stiftung verdoppelt 

wurden, konnten weitere entscheidende Bauvorhaben am Belvedere finanziert 

werden. 

Im Herbst erarbeitete der Verein auf Wunsch der SPSG ein Beleuchtungskonzept für das 

Belvedere, um das Gebäude nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten in den Abendstunden 

ins rechte Licht rücken zu können. Mit Blick auf eine spätere repräsentative Nutzung 

des gesamten Belvedere schien ein durchdachtes Beleuchtungskonzept als sehr sinnvoll, 

obwohl für eine Restaurierung des gesamten Gebäudes noch weit mehr als zwölf 

Millionen DM fehlten. Neben diesem Konzept wurde durch die Denkmalpflegekommission 

eine weitere Variante vorgelegt, die weitgehend ohne Beleuchtungsmöglichkeiten auskam. 

Schließlich entschieden sich die Stiftung und der Förderverein für die weitreichendere 

Beleuchtungsvariante. 

Auf Grund des jahrelangen Engagements des Fördervereins Pfingstberg für das historische 

Ensemble wurde dem Verein durch die Stiftung angeboten, das Belvedere nach seiner 

Teilfertigstellung im Frühjahr 2001 eigenverantwortlich zu betreiben. Daher begann der 

Förderverein ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Erste Eckdaten des Konzeptes sowie ein 

Entwurf für einen Betreibervertrag wurden der Stiftung noch im Dezember übergeben, 

damit diese bei den Bauplanungen noch berücksichtigt werden konnten. 

Am 1. Oktober begannen die Restaurierungsarbeiten an der Freitreppe. Auf Grund von 

zahlreichen Gutachten, die die weitere Vorgehensweise bei der Restaurierung der Sandsteinsäulen 

festlegen sollten, und den daraus gezogenen Konsequenzen stiegen die vorveranschlagten 

Kosten der Baumaßnahmen erstmalig an. So entstand eine Finanzierungslücke 

von cirka 250.000 DM. Doch die Stiftung war bereit, diese Summe zusätzlich zur 

Verfügung zu stellen, um den gesetzten Zeitplan nicht zu gefährden und die notwendigen 

Ausschreibungen in Gang zu setzen. 

1999 zählten die kleinen Konzerte und Lesungen vor dem Pomonatempel, die an den 

Wochenenden der Sommersaison stattfanden, wieder zu den gern besuchten Ereignissen 

auf dem Pfingstberg. Die großen Konzerte, wie das traditionell am ersten Juni-Wochenende 

stattfindende Pfingstbergfest, sind ebenso aus dem Potsdamer Kulturleben kaum wegzudenken. 

Besonders hervorzuheben ist die Uraufführung der «Persius Suite« des Potsdamer 

Komponisten Gisbert Näther am 25. Juni vor dem Belvedere durch das Potsdamer Persius-

Abb. 1 Westturm des Belvedere, Oktober 2000 

Foto: Ulrich Koltzer, Potsdam 


Ensemble. Einer der Sätze ist dem Belvedere gewidmet. Die Kooperationsveranstaltung mit 

dem Potsdamer Hans-Otto-Theater anlässlich des 30. Jahrestages der Mondlandung sowie 

das Gastspiel des Internationalen Wandertheaters »Ton und Kirschen« waren weitere Höhepunkte 

der Veranstaltungssaison auf dem Pfingstberg. Neu war in diesem Jahr die Durchführung 

von Hörspielen in der Gartenanlage vor dem Belvedere. 

Das Jahr 2000 begann mit einer Bitte des Ostdeutschen Rundfunk Brandenburgs, den 

Verein für ein Jahr begleiten zu dürfen, um in einem Fernsehbeitrag das ehrenamtliche 

Engagement der Vereinsmitglieder und Geschichten am Rande des Baugeschehens zu dokumentieren. 

Im Winter 2000 geriet der Fortgang der Bauarbeiten ins Stocken. Die Stiftung musste 

wegen Haushaltslücken ihre Finanzierungszusage zurückziehen. Ausschreibungen mussten 

storniert werden. Um dennoch den Fertigstellungstermin zu halten wurde beschlossen, 

solche Restaurierungsmaßnahmen an den Sandsteinsäulen der Westkolonnade zunächst 

auszusetzen, die nach der Montage der Säulen nachgeholt werden können. Zur Restaurierung 

der Kolonnade wurden die Sandsteinsäulen für etwa ein halbes Jahr abgenommen und 

in eine Umhausung neben dem Belvedere verbracht, in der sie einer Entsalzung unterzogen 

wurden. Nun war auch für die Besucher des Pfingstberges sichtbar, dass die Bauarbeiten 

auf Hochtouren liefen.


Abb. 2 Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, Maren Otto, Dr. Manfred Stolpe, Prof. Dr. Werner Otto, 

Dr. Wilma Simon (v. l. n. r.) auf dem Westturm des Belvedere, 2. November 2000 

Foto: Birgit Matzke, Potsdam 

Im März begannen die Bauarbeiten an der Torhalle. Noch immer waren nicht alle finanziellen 

Mittel für die Arbeiten am westlichen Gebäudeteil zusammen. Der Förderverein 

verstärkte daher seine Öffentlichkeitsarbeit, um weitere Mittel zu aktivieren und mehr 

Besucher auf diesen Ort aufmerksam zu machen. Dabei sollte die Herausgabe eines Werbefaltblattes 

in drei Sprachen, das vor allem auch Touristen auf den Berg locken soll, helfen. 

Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau kamen im Rahmen eines Privatbesuches 

mit italienischen Gästen auf den Pfingstberg. Auf dem Dach des Pomonatempel fand 

ein gemeinsames Kaffeetrinken statt. Als Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement 

bedankte sich der Bundeskanzler mit einer Spende. Im Rahmen ihres Potsdam-Besuches 

empfing der Förderverein die russische Präsidentengattin Ljudmilla Putina zusammen mit 

der Gattin des Bundeskanzlers Doris Schröder-Köpf auf dem Dach des Pomonatempels. 

Im Juni/Juli 2000 arbeitete im Vereinsbüro für sechs Wochen eine französische Studentin 

im Rahmen ihres Praktikums. Sie wurde vorrangig mit Übersetzungsarbeiten 

betraut. 

Die Diskussion des vom Verein im Herbst 1999 entworfenen Betreibervertrags ging nur 

schleppend voran. Erst im August erhielt der Verein einen Vertragsentwurf der Stiftung.


Auch bauliche Entscheidungen kamen teilweise nur schwer voran. So ist auch eine endgültige 

Lösung für eine Kasse im Belvedere, an der die Besucher ihren Eintritt entrichten, 

bisher noch nicht in Sicht. Die Denkmalpflegekommission der Stiftung favorisierte aus 

Kostengründen eine aus Schalbrettern gefertigte Holzhütte in der Eingangshalle. Daraufhin 

entschloss sich der Förderverein aus praktischen und ästhetischen Gründen für die 

Finanzierung einer angemessenen Kassenhausvariante aus Glas, um durch die weitgehende 

Durchsichtigkeit der Konstruktion die vorhandene Architektur so wenig wie möglich zu 

beeinträchtigen und die begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stiftung Preußische 

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zu entlasten. 

Anfang Oktober 2000 fielen die ersten Baugerüste am oberen Teil des Westturmes. Auch 

die Sandsteinsäulen der Westkolonnade kehrten an ihren Platz zurück. Die Baufortschritte 

wurden somit auch für Besucher des Pfingstberges hinter dem Bauzaun weithin sichtbar. 

Auch die Balustraden der Eingangshalle und der Freitreppen werden nun zügig montiert. 

Im Vorfeld einer Baustellenbesichtigung durch den Mäzen Prof. Dr. Werner Otto fragte 

der Förderverein diesen wegen einer zusätzlichen finanziellen Beteiligung an der Demontage 

und Sicherung der maroden Ostkolonnade noch vor der Eröffnung an. Damit sollte 

erreicht werden, das nach der Teileröffnung im April 2001 die Besucher nicht durch herabfallende 

Teile der Ostkolonnade gefährdet werden. 

Prof. Dr. Werner Otto gab am 2. November 2000 im Beisein des Generaldirektors der 

Stiftung, Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, 

Dr. Manfred Stolpe, der Schirmherrin des Fördervereins, Frau Dr. Wilma Simon und 

dem Vorstand des Fördervereins der Presse eine weitere finanzielle Unterstützung der 

Arbeiten im Umfang von »6 bis 8 Millionen DM« bekannt, die in die Restaurierung des Ostturms, 

der Ostarkade/Kolonnade und der Nordkolonnade fließen sollen. Damit war der 

weitere Verfall des Hauptteils des Belvedere endgültig gestoppt und die Generalinstandsetzung 

des Belvedere bis auf die Flügelmauern und die Innenräume weitgehend gesichert. 

Bei dem anschließenden vom Förderverein ausgerichteten festlichen Essen im Pomonatempel 

wurde Herrn Otto als Anerkennung seines Engagements ein Ziegelstein mit der 

Inschrift »J. F. Otto 1847 Maurergeselle« überreicht, der offensichtlich von einem einst am 

Bau beteiligten Namensvetter des Mäzens zeugt und der während der Restaurierung des 

Westturmes in einen Mauerholraum geborgen wurde. 

Im gleichen Monat veranstaltete der Förderverein eine Feier zur Fertigstellung der Eingangshalle 

und der Freitreppen des Belvedere. Der Mäzen dieses Bauteils, die Hermann 

Reemtsma-Stiftung, vertreten durch Hermann Hinrich Reemtsma, gab aus diesem Anlass 

die volle Finanzierung für die Fertigung der Pegasus-Gruppe für die Torhalle bekannt, deren 

Anfertigung im Herbst 2001 zum Abschluss gebracht werden soll. Damit erhält das Belvedere 

sein wohl beeindruckendstes Schmuckelement zurück. 

Das traditionell jeweils am ersten Wochenende im Juni stattfindende Pfingstbergfest 

wurde mit dem Liedermacher »Stoppok« und den Bluesbands »Pass over Blues« und »Jonatan 

Blues Band« im Jahr 2000 durchgeführt. Das internationale Wandertheater »Ton und


Kirschen« war nach seinem großen Erfolg im Vorjahr mit dem Stück »Dr. Faustus« wieder 

zu Gast auf dem Pfingstberg. Erstmalig im Kulturprogramm war ein Open Air Kinoabend 

mit dem Kinoklassiker »The Blair Witch Project«. Sämtliche Veranstaltungen wurden durch 

die Mitglieder des Fördervereins ehrenamtlich begleitet und durchgeführt. 

Ulrich Koltzer

Verein Historisches Paretz und Schloss Paretz e.V. 279 

Verein Historisches Paretz 

und Schloss Paretz e.V. 

Es waren wilde Zeiten, jene Wintermonate 1989/90. Keiner wußte, was 

noch kommen würde, Gerüchte kochten, auch um Schloss Paretz. Ein späteres Vereinsmitglied 

schlug ernsthaft die Erstürmung und Besetzung des Paretzer Schlosses vor. Manchmal 

in den Jahren danach bereuten wir, dies nicht getan zu haben, aber auf lange Sicht und 

von heute aus gesehen, war es doch die bessere Variante, auf Geduld zu setzen und mit der 

Methode des »unverschämten Geilens« (Martin Luther) gegenüber Behörden, Ministerien, 

Spendern, Sponsoren und nicht zuletzt der vielgeschmähten Treuhand den Erfolg zu suchen 

und schließlich auch zu finden. 

Eine vom damaligen DDR-Landwirtschaftsminister Dr. Pollack initiierte Runde zwischen 

einem Vertreter seines Hauses, der Leitung des Kombinats Tierzucht und dem späteren Vorsitzenden 

des Vereins, Matthias Marr, traf sich Ende Mai 1990 im Schloss Paretz. Wichtig 

erschien es damals zu klären, wie es aus Sicht des Kombinates künftig mit dem Schloss 

Paretz weitergehen sollte, ob Bereitschaft bestand, wenigstens die äußere Hülle des Schlosses 

in absehbarer Zeit wieder in den Originalzustand zu versetzen, ob Räume für Ausstellungen 

zur Verfügung gestellt werden könnten und ob der bis dahin für das Publikum 

gesperrte Schlossgarten wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte. Es 

wurde aber auch die Gründung eines Heimatvereins für Paretz angeregt und infolgedessen 

für den 14. Juli 1990 eine Vor-Gründungsversammlung einberufen. Die Paretzer, an diesem 

Sommertag weitgehend unter sich, kamen schnell überein, für September 1990 eine reguläre 

Gründungsversammlung einzuberufen und bis zu dieser eine Satzung für den künftigen 

Verein zu erarbeiten. 

Als der September gekommen war, war der auf der Grundlage des erst im Frühjahr 1990 

beschlossenen DDR-Vereinsgesetzes ausgearbeitete Satzungsentwurf bereits wieder Makulatur 

– der 3. Oktober stand unmittelbar bevor und damit war es das bundesrepublikanische 

Vereinsgesetz, welches nun als Grundlage zu gelten hatte. Fast wären Sitzung und Vereinsgründung 

gescheitert, doch Frau Dr. Hella Reelfs und Frau Dr. Annedore Müller- 

Hofstede retteten beides, indem sie einen uns bis heute freundschaftlich verbundenen Berliner 

Anwalt für die Erarbeitung eines neuen Satzungsentwurfes gewinnen konnten. So 

kam die Gründung des Vereins am 15. November 1990 doch noch zustande – mit immerhin 

25 Gründungsmitgliedern. 

Die erklärten Vereinsziele waren die Wiederherstellung des historischen Ortsbildes von 

Paretz und die Organisation von Kulturveranstaltungen. Nicht in der Satzung, aber im Programm 

des Vereins stand die äußere Wiederherstellung des Schlosses und die Einrichtung 

eines Schlossmuseums. 

In diese Zeit fielen auch erste Sondierungen von Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg in 

Paretz und Gespräche mit den Verantwortlichen des sich bereits in Auflösung befindlichen 

Kombinates Tierzucht.


Abb. 1 Eröffnung der Ausstellung »Interieurs um 1800 – Die Wohnung der Königin Luise«. Im Hintergrund 

der Mittelrisalit von Schloss Paretz vor der Sanierung 

Foto: Verein Historisches Paretz und Schloss Paretz e.V., 1992 

Als sich im Frühjahr 1991 die Güterverwaltung agromax AG Paretz im Auftrag der Treuhandanstalt 

im Paretzer Schloss etablierte, wurden die Gespräche aussichtsreicher. Der 

erste von mehreren Schritten, die noch folgen sollten, war zu Ostern 1991 die Öffnung des 

Schlossgeländes und des Schlossgartens für Besucher. Zuvor waren seit Mitte der sechziger 

Jahre alle Versuche »Unbefugter«, das Gelände zu betreten, an einem Pförtner gescheitert, 

der den Besuchern mitunter auch mitteilte, dass es in Paretz gar kein Schloss gäbe. Nun 

konnte man endlich wieder auf das Gelände und auch den hinter dem Schloss liegenden 

Park betreten. Dort bot sich dem Besucher der Anblick eines total verhunzten Baues. Der 

Rauputz wirkte bereits aus der Ferne schlimm, aus der Nähe aber wurde er unerträglich. 

Um in den Schlossgarten zu gelangen, war ein verglaster Gang, der Schloss und Neubau 

aus den sechziger Jahren miteinander verband, zu durchschreiten und dann – auf der 

Parkseite angekommen – musste der Besucher entsetzt feststellen, dass die Fürchterlichkeit 

der Vorderseite auf der Gartenseite noch eine Steigerung erfuhr in Form hässlicher Anund 

Ausbauten, die, einem aufgeblähten Bauch gleich, die gesamte rückwärtige Fassade 

verschandelten. Der Verfasser dieses Berichts ist kein Freund von Abrissbirnen und kann 

dennoch nicht verhehlen, dass es für ihn eine ungeheure Genugtuung war, als diese monströsen 

Hässlichkeiten im Juni 1999 verschwanden und Schloss und Umgebung damit auf 

einen Schlag wie befreit wirkten.

Verein Historisches Paretz und Schloss Parez e.V. 281 

Abb. 2 Ausstellung »Johann Heinrich Schröder – Preußische Porträts« in den provisorisch hergerichteten 

Räumen des Schlosses Paretz 

Foto: Verein Historisches Paretz und Schloss Paretz e.V., 1994 

Doch zurück ins Frühjahr 1991. Als erste Voraussetzung, um überhaupt Besucher in den 

Schlossgarten hineinlassen zu können, mussten die in mehr als 20 Jahren Nichtnutzung 

zugewachsenen Wege erst einmal durch die damals drei Hausmeister der Güterverwaltung 

freigelegt werden. Der Verein gab erste Beschilderungen in Auftrag. Die Besucherzahlen 

stiegen sprunghaft an, als das Wetter besser zu werden begann – Schnuppertourismus nannte 

man das. 

Am 9. August 1991 wurde im Schloss Paretz mit der Eröffnung der gemeinsam von der 

Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci und dem Verein Historisches Paretz getragenen 

Ausstellung »Paretz – Eine märkische Residenz um 1800« zum ersten Mal nach 1945 

wieder an die museale Tradition dieses ehrwürdigen Hauses angeknüpft. Für die Ausstellung 

standen drei Räume in dem ansonsten außen wie innen bis zur Unkenntlichkeit entstellten 

Gebäude zur Verfügung. Es waren dies zufällig auch die einzigen in ihrem Grundriss 

nicht veränderten Räume im ganzen Haus. Die Ausstellung war mit einfachsten Mitteln 

und ohne öffentliche Förderung von Frau Adelheid Schendel in kürzester Zeit auf die Beine 

gestellt worden und wurde ein großer Erfolg. 

Die im Jahre 1992 präsentierte Ausstellung zu den »Interieurs um 1800 – Die Wohnungen 

der Königin Luise« sahen in acht Wochen 7000 Besucher. Am Nachmittag vor der Eröffnung 

kam Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg nach Paretz, um gemeinsam mit allen am Auf-


bau Beteiligten bis spät in die Nacht die Ausstellung fertig zu stellen. 1993 öffnete die Schadow-Ausstellung 

»In stiller Begeisterung«. Zum ersten Mal gab es einen Katalog. 1994 folgte 

mit »Johann Heinrich Schröder – Preußische Porträts« die bis dahin hochkarätigste 

Ausstellung und 1995 »Schloss Paretz – ein königlicher Landsitz um 1800«. Diese wurde 

dann zu einer Dauerausstellung, die erst 1999 mit dem Beginn der Bauarbeiten am Schloss 

endete. 

Zur festen »Liturgie« der Ausstellungseröffnungen wurden die jedes mal wiederholte 

Hoffnung auf den baldigen Übergang des Schlosses in den Besitz des Landes Brandenburg 

und die sich daran anschließende Hoffnung auf den baldigen Beginn von Wiederherstellungsarbeiten 

am Schloss. Je mehr Jahre vergingen, um so ungläubiger wurden die Gesichter 

der Anwesenden, aber wie es Prof. Giersberg so treffend ausdrückte: »Wir hatten den 

Fuß in der Tür«, und das hat schließlich den Ausschlag gegeben. 

Bereits 1993 versuchte der Verein Historisches Paretz e.V., die Wiederherstellung des 

vorderen Mittelrisalits auf den Weg zu bringen, um so Druck für eine spätere Gesamtwiederherstellung 

zu erzeugen. Als dies nicht gelang, kamen die »Freunde der Preußischen 

Schlösser und Gärten e.V.« und unser Verein 1996 auf die Idee einer Simulation des Schlosses 

nach Berliner Vorbild. Mit dem Spendengeld der »Freunde« wurde das Vorhaben im Mai 

1996 verwirklicht, das für beträchtliches Aufsehen sorgte. Vor allem wurde das Ziel erreicht, 

der Öffentlichkeit zu demonstrieren, was dem Haus seit 1948 fehlte, und was es unbedingt 

zurückerhalten sollte. 

1991 hatte sich der Telefonbuchverlag der Essener A. Sutter Gruppe im einstigen Verwaltungsneubau 

am Schloss Paretz niedergelassen. Der Senior-Chef, Dr. Hans Friedrich 

Sutter, entwickelte sich schnell zum passionierten Paretz-Fan, wurde Mitglied des Vereins 

und unterstützte insbesondere finanziell dessen Bestrebungen hinsichtlich des Schlosses. 

Leider traten die Bemühungen, Schloss Paretz von vornherein in die in Gründung 

befindliche Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zu integrieren, 

auf der Stelle und Anfang 1993 wurde deutlich, dass dieses Vorhaben zunächst nicht zu 

realisieren war. Gleichzeitig gab es beunruhigende Anzeichen dafür, daß ein neuer agromax-Geschäftsführer 

das Schloss in ganz fremde Hände geben könnte. Das Gespenst einer 

Beauty-Farm geisterte durch den Raum. Von der Güterverwaltung wurde zudem die 

Sprachregelung ausgegeben, nicht mehr vom Schloss, sondern nur noch vom agromax- 

Haus zu sprechen. Hier waren es nun die »Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten 

e.V.«, die bis in die höchsten Etagen von Politik und Treuhand »Krach schlugen«. (Dies hatte 

sich bereits Jahrzehnte zuvor, 1948, als probates Mittel erwiesen, als es seinerzeit darum 

ging, das Schloss vor dem Abriss zu bewahren. Der völlig zu Unrecht vergessene, höchst 

verdienstvolle Berliner Magistratsangestellte Kurt Reutti ermunterte damals den späteren 

Sanssouci-Generaldirektor Prof. Willy Kurth zum Widerstand gegen die Abrisspläne. Mit 

Erfolg, wie wir heute nur dankbar konstatieren können.) 

Dem Einsatz der »Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.« war es im 

wesentlichen zu danken, dass seither nur noch eine museale, auf alle Fälle aber öffentliche 

Nutzung für das Haus diskutiert wurde. Noch bei seinem letzten Besuch in Paretz, weni-


ge Wochen vor seinem Tod im Mai 1993, gab der damalige Vorsitzende der »Freunde«, Prof. 

Dr. Otto von Simson, seinem Optimismus Ausdruck, dass sich mit Schloss Paretz bald alles 

zum Guten wenden würde. Er sollte recht behalten. 

Am letzten Maiwochenende 1993 verloren wir durch den plötzlichen Tod von Prof. von 

Simson und von Dr. Sutter zwei unserer wichtigsten Förderer und Fürsprecher. Am Tag 

nach diesem »schwarzen« Wochenende hätte es auch für Schloss Paretz ganz schlimm 

kommen können. Im »Gelben Salon« des Schlosses, heute wieder Gartensaal und Vestibül, 

trafen sich Vertreter des Finanzministeriums Brandenburg, der Güterverwaltung agromax, 

der Stadt Ketzin, der Sutter-Gruppe und des Verbandes Deutscher Handelsmühlen. Vertreter 

von Denkmalpflege und Schlösserstiftung waren nicht geladen. Der Verfasser war nur 

durch den Vertreter des Finanzministeriums hinzugeladen worden. Es ging dabei um nichts 

weniger als um die Frage eines Verkaufs des schon erwähnten Verwaltungsneubaues neben 

dem Schloss an die Sutter-Gruppe. Nachdem alle Anwesenden der Meinung schienen, dies 

wäre durchaus akzeptabel, wies der Verfasser darauf hin, dass es das Ende des Park- und 

Schlossensembles Paretz bedeuten würde, wenn ein so wichtiger Teil der Parkanlagen, 

noch dazu in unmittelbarer Schlossnähe, in fremden Besitz übergehen sollte. Der Verkauf 

unterblieb. Nicht zu verhindern war dagegen der Verkauf des am Rande des Schlossgeländes 

liegenden sogenannten Planteurhauses an den Verband Deutscher Handelsmühlen. Dieses 

markante kleine Gebäude ist jedoch durch seine neuen Besitzer in den Jahren 1995/96 

vorbildlich wiederhergestellt worden und könnte in nicht allzu ferner Zukunft durchaus 

wieder direkter Bestandteil des Schlossensembles werden, was es in gewissem Sinne nie 

aufgehört hatte zu sein. 

Nun trat die in Gründung befindliche Fachhochschule Potsdam auf den Plan. Sie schien 

der richtige Rettungsanker zu sein: Als Landeseinrichtung verfügte sie über einen entsprechenden 

Titel im Landeshaushalt, sie wollte in Paretz Gartendenkmalpfleger und Restauratoren 

ausbilden und auch ein Museum sollte es im Schloss Paretz geben. Das hörte sich 

zunächst einmal sehr gut an. 

Ein junges Architektenteam des Architekturbüros Kühn von Kähne und Lange aus Potsdam 

untersuchte im Frühjahr 1993 das Schloss und weitere in Frage kommende Gebäude 

in Paretz und entwickelte Planungen für die künftige Nutzung. Im Juni 1993 wurden die 

Ergebnisse einer Expertenrunde vorgestellt. Allerdings hatte man das versprochene Museum 

in der Planung vergessen! Das wurde schnell nachgeholt und damit erstmals die gesamte 

östliche Erdgeschosshälfte des Schlosses Paretz als museale Fläche festgeschrieben. Nachdem 

weitere zwei Jahre vergangen waren, ohne dass sich in Bezug auf Schloss Paretz etwas 

bewegt hatte, trafen sich im November 1995 auf Einladung des Ministeriums für Wissenschaft, 

Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) Vertreter der Fachhochschule, 

der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und des Vereins, 

um das weitere Vorgehen zu beraten. Um die Voraussetzungen für den Ankauf durch das 

Land Brandenburg zu schaffen, akzeptierten alle Seiten die Fachhochschule Potsdam als 

künftigen Hauptnutzer des Schlosses. Diese sicherte im Gegenzug die Einrichtung des 

Museums im Ostteil des Schlosses zu.


Am 12. Januar 1997, auf den Tag genau 200 Jahre nach der Inbesitznahme von Paretz 

durch das preußische Königshaus, war es dann soweit: das Land Brandenburg wurde Besitzer 

des Schlosses Paretz sowie der dazu gehörigen Parkanlagen, Kirch- und Schlossgarten. 

Zugleich setzte das Land an diesem Tag die Fachhochschule Potsdam als künftigen Hauptnutzer 

ein. Jedoch nur einen Monat später, am 12. Februar 1997, wurde der Vorsitzende 

des Vereins Historisches Paretz zu einer Rektoratssitzung der Fachhochschule Potsdam ins 

Schloss Paretz gebeten, wo ihm dann kurzerhand eröffnet wurde, dass es kein Museum im 

Schloss Paretz geben würde. Glücklicherweise kam just zu dieser Zeit das Angebot der Cornelsen-Kulturstiftung 

ins Spiel, die Restaurierung der seit 1947 in Potsdam eingelagerten 

Paretzer Tapeten mit einer großzügigen Spende zu unterstützen. Das Angebot würde aber 

nur zum Tragen kommen, wenn diese Tapeten im Anschluss an die Restaurierung nach 

Paretz in das Schloss und im Schloss an ihren einstigen Platz, d. h. an die Wände, die durch 

den Umbau der Räume nach 1945 nicht mehr existierten, zurückkehren würden. Ohne 

Erfüllung dieser Bedingungen gäbe es kein Geld! 

In einer Veranstaltung, die sich als Brainstorming bezeichnete, versuchte die Fachhochschule 

Potsdam am 27. Mai 1997 ihre Position zu retten. Es ging ihr u. a. darum, die 

»Geschichte der DDR zu respektieren« und die geänderte Raumaufteilung zu erhalten, was 

jedoch einer der Vorbedingungen der angebotenen Tapetenrestaurierung zuwider lief. Ihr 

Vorschlag, die Tapeten auf Schiebewände aufzubringen, die es dann ermöglichen würden, 

die eine und die andere Tapete sichtbar zu machen, stieß auf wenig Begeisterung. Zudem 

sprachen sich die Vertreter der Fachhochschule nun dezidiert gegen eine originalgetreue 

Wiederherstellung des Schlosses im Äußeren aus. Ein Studenten-Workshop entwickelte 

Vorschläge für eine Bebauung von Teilen des Schlossbereichs mit futuristisch anmutenden 

Gebäudestrukturen. Schuld an der Lage war nach Meinung der Fachhochschule Potsdam 

ohnehin der Verein Historisches Paretz, weil er angeblich bis dato kein schlüssiges Nutzungskonzept 

vorgelegt habe, was nicht stimmte. Trotzdem erstellte der Verein im Laufe 

des Sommers und des Herbstes 1997 in enger Zusammenarbeit mit der SPSG nochmals ein 

Konzept für die Tapetenrestaurierung sowie ein Bewirtschaftungskonzept für das künftige 

Museum. Auf eigene Kosten ließ der Verein außerdem durch das Büro Kühn von Kähne 

und Lange das Konzept für eine erste Bauplanung erstellen. 

Am 19. Dezember 1997 fand im Gebäude des Brandenburgischen Landtages eine vom 

MWFK einberufene Beratung statt, an der Dr. Wilhelm Neufeldt, Abteilungsleiter Kultur 

im MWFK, Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, Generaldirektor der Stiftung, Prof. Dr. Detlef 

Karg, der Landeskonservator Brandenburgs, Prof. Dr. Helmut Knüppel, der Rektor der 

Fachhochschule Potsdam, und Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens, der neue Vorsitzende der 

»Freunde der preußischen Schlösser und Gärten e.V.« teilnahmen. Unsere vorgelegten Konzepte 

fanden hier schließlich allseitige Zustimmung und es wurde Übereinstimmung darin 

erreicht, dass es künftig ein Museum im Schloss Paretz geben solle. Als Träger dieses 

Museums sollte der Verein Historisches Paretz e.V. fungieren, zumindest solange, bis die 

Verhältnisse reif für eine Übernahme des Schlosses durch die Stiftung Preußische Schlösser 

und Gärten Berlin-Brandenburg sein würden.


Unser Verein, insbesondere aber die Öffentlichkeit in Berlin-Brandenburg hat Prof. 

Gaehtgens unglaublich viel zu verdanken, auch was das Schloss Paretz betrifft. Als es noch 

um den Erwerb des Schlosses durch das Land Brandenburg ging, später um dessen Wiederherstellung 

und auch in allen Fragen, die die Einrichtung des Schlossmuseums anbelangten, 

kämpfte er in vorderster Linie für diese Ziele. Der Verfasser erinnert sich des 

gemeinsamen Besuchs mit ihm und mit Dr. Burkhardt Göres, dem Schlösserdirektor der 

Stiftung, im Sommer 1996 in Hemmelmark bei Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg 

und seiner Familie. Zu klären waren wichtige Fragen der Einrichtung des künftigen Schlossmuseums, 

und die Klärung gelang. Prof. Gaehtgens war es auch, der nach dem Brainstorming 

im Mai 1997, bei dem er selbst nicht anwesend war, energischen Protest auf allen Ebenen 

gegen die Blockadehaltung der Fachhochschule Potsdam anmeldete und der nun bei 

der Beratung im Dezember 1997 ebenfalls der Diskussion die entscheidende Wende gab. 

Zu seinem 60. Geburtstag im Juni 2000 wurde Prof. Gaehtgens eine Festschrift überreicht, 

die bewusst den auf Schloss Paretz bezogenen Titel »Wo ist denn hier das Schloss?« trug 

und auf dem Umschlag ein Tapetenmotiv aus dem Gesellschaftssaal des Schlosses Paretz 

zeigte. Die Festschrift war auch eine Reverenz an die Verdienste des Jubilars bei der Gewinnung 

der Cornelsen-Kulturstiftung für die Restaurierung der Paretzer Tapeten. 

Es verging wieder ein Jahr, in welchem die Fachhochschule Potsdam mit einer Ausstellung 

anlässlich des 250. Geburtstages von David Gilly »Vom Schönen und Nützlichen« 

einen bedeutenden Akzent in ihrem fünf Jahre währenden Wirken in Paretz setzte. Parallel 

dazu hatte der Verein in seiner Dauerausstellung eine Dia-Ton-Projektion zum Aufbau 

des künftigen Schlossmuseums entwickelt. Im Januar 1999 informierte das MWFK den Verein 

auf dessen Nachfrage, dass noch im ersten Quartal 1999 eine Entscheidung zur Umsetzung 

des Beschlusses vom Dezember 1997 zu erwarten sei. Im März 1999 teilte das MWFK 

mit, dass von Seiten des Landes Brandenburg entschieden worden sei, bis zur Bundesgartenschau 

2001 in Potsdam das Schloss Paretz äußerlich im Zustand der Entstehungszeit von 

1797, die ehemals königlichen Wohnräume in ihrer historischen Raumstruktur und den 

Vorplatz des Schlosses ebenfalls entsprechend dem historischen Vorbild wiederherzustellen! 

Als Baubeginn wurde Mai 1999 genannt. 

Am 6. Mai 1999 trafen sich vor dem Schloss Paretz erstmals die künftigen Hauptbeteiligten 

dieser Bauaktion: Der Architekt Dr. Alfons Schmidt und seine Bauleiterin Beate Petri 

von der Sonderbauleitung Potsdam, Adelheid Schendel, Kustodin der Plankammer der Stiftung, 

zugleich stellvertretende Vorsitzende des Vereins Historisches Paretz und Matthias 

Marr als Vorsitzender des Vereins. 

Das Bauvorhaben war eine Landesbaumaßnahme und formell zunächst auf die Bedürfnisse 

der Fachhochschule Potsdam als dem Hauptnutzer ausgerichtet. Das Museum, für das 

die Räume im Ostteil des Erdgeschosses hergerichtet werden sollten, sollte weiterhin vom 

Verein Historisches Paretz e.V. getragen und dieser dabei von der Stiftung Preußische 

Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg unterstützt werden. Tatsächlich gab es aber von 

Seiten der Fachhochschule erhebliche Widerstände gegen die Planungen und besonders 

gegen ihre auf den Bauzustand von 1800 bezogene Ausrichtung. Favorisiert wurde von dort


vielmehr eine zumindestens teilweise Konservierung des DDR-Zustandes, später auch ein 

Mehr-Sterne-Restaurant bzw. Cafe im Bereich der ehemaligen Kantine. Deshalb sollten z. B. 

auch die erwähnten hässlichen Anbauten auf der Gartenseite erhalten bleiben, doch die 

Entwicklung ging über solche Überlegungen glücklicherweise schnell hinweg. 

Die Anbauten, der Glasgang, die Mauer zwischen Gutshof und Schlossbereich fielen 

ebenso, wie im Inneren die abgehängte Decke des sogenannten Gelben Salons und der 

dicke Beton-Estrich. Am Jahresende 1999 war das Haus dann zwar ein Rohbau, ohne Putz, 

mit teilweise zugemauerten Fenstern, in dessen Inneren man durch eine Sandwüste watete, 

aber das störte überhaupt nicht, denn im scheinbar ruinösen Zustand traten bereits die 

alten neuen Strukturen deutlich hervor. 

Zur Überraschung aller kam die alte Treppe vor dem Mitteleingang der Vorderseite unter 

dem Beton aus der Zeit von 1948 wieder hervor, bei den anderen Treppen fanden sich 

zumindest bedeutende Reste wieder an. Im Haupttreppenhaus und in dem langen Flur zum 

Vestibül kamen unter den Fliesen aus der DDR-Zeit die alten Sandsteinplatten des Fußbodens 

wieder zum Vorschein. 

Und schließlich der sensationellste Fund: Reste der 1947 nicht geborgenen Tapete des 

Arbeitszimmers Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Es war vorher von den beteiligten Vertretern 

des Vereins darum gebeten worden, die Bauleute zu instruieren, dass beim Aufnehmen 

der Fußböden, Balkenlagen usw. möglicherweise auftauchende Gegenstände, darunter 

Papiere und auch Papierreste, unbedingt sichergestellt werden sollten. Gedacht 

wurde dabei eigentlich an 1945 verschollene Unterlagen wie das Schlossinventar, Gartenpläne 

und Auslagerungslisten von Kunstgut aus der Zeit 1942 bis 1945. Stattdessen tauchte 

zunächst eine größere Anzahl von Leinen-Servietten (mit Monogramm!) besterhalten in 

der Lehmschüttung des Dachbodens des Schlosses auf. Es folgten an gleicher Stelle tatsächlich 

Papierreste und darunter die ersten beiden kleinen Stücke der erwähnten Tapete. Je 

mehr die Bauleute dann auf dem Dachboden vorankamen, um so umfangreicher wurden 

die Funde, so dass wir schließlich einen besonders großen Karton auf den Boden stellen 

mussten. Der Rest ist bekannt. Diese Funde lieferten die Grundlage für die Rekonstruktion 

der Tapete und der Weinlaub-Bordüre des Arbeitszimmers. Außerdem fanden sich noch 

kleinste Reste anderer Tapeten und einer sowjetischen Zeitung vom 1. Mai 1946 an. 

Es herrschte so etwas wie Goldgräberstimmung und auch die Bauberatungen waren 

recht unkonventionell. Für uns vom Verein Historisches Paretz, Frau Schendel ganz besonders, 

die sich immerhin schon seit 1970 für Paretz eingesetzt hatte, war es eine besondere 

Genugtuung mitzuerleben, wie das, was wir in jahrelanger Arbeit an Fotos, an Zeichnungen 

und Augenzeugen-Aussagen zusammengetragen hatten, nun Früchte trug. 

Als Beispiel sei hier nur der Architekt Karl August Henry (1909–1994) genannt. Er wurde 

in Uetz geboren, seit 1910 war sein Vater Lehrer in Paretz und verfasste bis zu seinem Tode 

1946 eine mehrbändige Dorf- und Schulchronik von Paretz, die für uns eine der wesentlichen 

Quellen für die Rekonstruktion des Schlosses in der Zeit seit 1999 darstellte. K. A. 

Henry führte als Gymnasiast in den zwanziger Jahren Besuchergruppen durch das Schloss 

Paretz und studierte später an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg Archi-

tektur. Im Zusammenhang mit der Anfertigung seiner Diplomarbeit wurde ihm das Aufmaß 

eines ihm bekannten Gebäudes aufgegeben. Er wählte Schloss Paretz. Sein erster größerer 

Auftrag war im Jahre 1939 die originalgetreue Wiederherstellung der Dorfkirche Paretz. 

Dieser Auftrag kam kriegsbedingt nicht zur Ausführung. Nach Krieg und Gefangenschaft 

nahm er eine Tätigkeit bei der Landbauprojektierung (Lapro) in Potsdam auf und war hier 

ausgerechnet in den sechziger Jahren mit den Umbauten am Schloss Paretz befaßt. Der Verfasser 

lernte ihn im Jahre 1988 kennen und in der Folge ergaben sich über mehrere Jahre 

intensive Gesprächskontakte. Die Aufmasszeichnungen des Schlosses, die er der Plankammer 

der Stiftung übergab, Fotos und vieles, was er uns mündlich übermittelt hatte, wurde 

zu einer wichtigen Grundlage der Wiederherstellungsarbeiten. 

Gleiches galt für die Kontakte zur Herzogin Barbara zu Mecklenburg, geb. Prinzessin 

von Preußen (1920–1994), die uns schon 1991 den Zugang zum Hausarchiv ihres Großvaters, 

des Prinzen Heinrich von Preußen (1862–1929), ermöglicht hatte. Besonders stolz ist 

der Verfasser auf die erfolgreiche Suche nach dem Nachlass der Fotografin Gretel Botzke 

(1901–1985), die Paretz in den zwanziger und dreißiger Jahre in ungezählten Bildern festgehalten 

hatte und die als Tochter des damaligen Schlossverwalters von Paretz, Wilhelm 

Botzke, im Schloss regelrechte »fotografische Narrenfreiheit« genoss, wodurch ihre Fotografien 

heute für uns von geradezu unschätzbarem Wert sind. 

Im Herbst 1999 erklärte die Fachhochschule Potsdam ihren Rückzug von der Nutzung 

des Schlosses Paretz und damit war der Weg frei für die Stiftung Preußische Schlösser und 

Gärten Berlin-Brandenburg. Nun bedurfte es auch nicht mehr des Vereins Historisches 

Paretz als Träger des Museums, denn statt der Minimal- war die Maximalvariante Wirklichkeit 

und damit eines der wichtigsten Ziele des Vereins erreicht worden. 

Die beharrliche Arbeit des Vereins Historisches Paretz e.V. seit seiner Gründung bildete 

die Grundlage für die Verwirklichung des »Wunders von Paretz«, das wir alle gemeinsam 

im Herbst 2001 mit der Wiederherstellung des Schlossäußeren und der Eröffnung des 

Museums in den rückgebauten Räumen der Königswohnung mit ihren prachtvollen Tapeten 

erleben durften. Ein wichtiges Ziel war damit erreicht, aber zur Umsetzung eines weiteren 

1990 erklärten Ziels des Vereins, der Wiederherstellung des Gesamtensembles Paretz, 

geht die Arbeit für die nun 200 Mitglieder jetzt erst richtig los. 

Matthias Marr 

Verein Historisches Paretz und Schloss Parez e.V. 287

Abb. Abbildung 

Abt. Abteilung 

Anh. Anhang 

Anm. Anmerkung 

Aufl. Auflage 

B. Breite 

Bd. Band 

Bde. Bände 

bearb. bearbeitet 

Beih. Beiheft 

bez. bezeichnet 

Bl. Blatt 

bzw. beziehungsweise 

d. Ä. der Ältere 

d. h. das heißt 

d.i. das ist 

d. J. der Jüngere 

dat. datiert 

ders. derselbe 

dies. dieselbe 

Diss. Dissertation 

Dm. Durchmesser 

f. folgende 

fol. folio 

H. Höhe 

hrsg. herausgegeben 

Hrsg. Herausgeber 

i. D. im Druck 

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Jh. Jahrhundert 

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Lit. Literatur 

Ms. Manuskript 

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Abkürzungen 

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o. J. ohne Jahr 

o. O. ohne Ort 

o. O. u. J. ohne Ort und Jahr 

R. Reihe 

S. Seite 

s. siehe 

sign. signiert 

Slg. Sammlung 

Sp. Spalte 

Suppl. Supplement 

T. Tiefe 

Tab. Tabelle 

Taf. Tafel 

u. a. unter anderem 

u. l. unten links 

u. r. unten rechts 

vgl. vergleiche 

v. l. n. r. von links nach rechts 

z. B. zum Beispiel 

z. Z. zur Zeit 

BLHA Brandenburgisches Landeshauptarchiv 

Potsdam 

GStAPK Geheimes Staatsarchiv 

Preußischer Kulturbesitz 

MWFK Ministerium für Wissenschaft, 

Forschung und Kultur des 

Landes Brandenburg 

SBBPK Staatsbibliothek Berlin, Preußischer 

Kulturbesitz 

SMBPK Staatliche Museen zu Berlin – 

Preußischer Kulturbesitz 

SPSG Stiftung Preußische Schlösser 

und Gärten Berlin-Brandenburg

Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin ...

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