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Sozialbericht der Stadt Menden

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Familien mit geringem Bildungsstand.<br />

Alleinerziehende, „kin<strong>der</strong>reiche“ Familien und Familien mit Migrationshintergrund haben in <strong>der</strong><br />

Regel aufgrund ihrer Familien- und Lebenssituation beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen und Belastungen<br />

im Familienalltag zu bewältigen.<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> min<strong>der</strong>jährigen Kin<strong>der</strong>, die im Haushalt zu versorgen sind, steigt das<br />

Armutsrisiko. Denn zum einen erhöht sich mit jedem Kind <strong>der</strong> finanzielle Bedarf des Haushaltes,<br />

zum an<strong>der</strong>en nehmen aufgrund <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zahl steigenden Betreuungsanfor<strong>der</strong>ungen die<br />

zeitlichen Spielräume für die Erwerbsbeteiligung <strong>der</strong> Eltern ab.<br />

Vor allem für Alleinerziehende ist es beson<strong>der</strong>s schwierig, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen,<br />

die in vollem Umfang den Lebensunterhalt sichert. Zudem ist die finanzielle Situation Alleiner-<br />

ziehen<strong>der</strong> schlechter als die von Paaren mit Kin<strong>der</strong>n, da nach einer Trennung vom ehemaligen<br />

Familieneinkommen zwei Haushalte finanziert werden müssen. Bleiben die Zahlungen des unter-<br />

haltspflichtigen Elternteils aus, verschärft dies zusätzlich die Einkommenssituation. Der ausfal-<br />

lende Unterhalt wird nur zum Teil durch den Unterhaltsvorschuss, den das Jugendamt auszahlt,<br />

ausgeglichen. Dieser wird maximal 72 Monate und auch nur bis zum vollendeten 12. Lebensjahr<br />

des Kindes gewährt. (* 9 )<br />

Insgesamt sind die Bildungschancen von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in Deutschland trotz Bil-<br />

dungsexpansion in hohem Maße von <strong>der</strong> sozialen Herkunft abhängig. Der <strong>Sozialbericht</strong> NRW<br />

2007 zeigt, dass zwischen den Bildungsabschlüssen <strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> ein enger Zu-<br />

sammenhang besteht. (* 10 )<br />

Hiervon betroffen ist gemäß <strong>Sozialbericht</strong> NRW 2007 (* 11 ) in beson<strong>der</strong>em Maße die Bevölkerung<br />

mit Migrationshintergrund. Deren Armutsrisikoquote betrug im Jahr 2005 in NRW 32,1%. Bei<br />

Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit lag die Armutsrisikoquote mit 38,4% noch höher.<br />

Die Gründe dafür sind als Folge ihres ungünstigen Bildungsstandes in den vergleichsweise<br />

schlechten Arbeitsmarktchancen und Verdienstmöglichkeiten zu sehen.<br />

9 Vgl. <strong>Sozialbericht</strong> NRW 2007, (Armuts- und Reichtumsbericht, S. 271f)<br />

10 Vgl. <strong>Sozialbericht</strong>erstattung NRW, prekäre Lebenslagen von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, Febr. 2009, S. 13ff<br />

11 Vgl. <strong>Sozialbericht</strong> NRW 2007, (Armuts- und Reichtumsbericht S. 126ff)<br />

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