Sozialbericht der Stadt Menden
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6.2 Ambulante erzieherische Hilfen in <strong>Menden</strong><br />
Ziel <strong>der</strong> ambulanten Hilfen sind in erster Linie <strong>der</strong> Erhalt und die Unterstützung des bestehenden<br />
Familiensystems.<br />
Dieses Hilfsangebot umfasst die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH incl. <strong>der</strong> sozialen<br />
Gruppenarbeit) und die Erziehungsbeistandschaft (EB).<br />
Familien, die eine ambulante Intensivhilfe in Anspruch nehmen, weisen auf verschiedenen Ebe-<br />
nen Übereinstimmungen auf. Tendenziell sind folgende Faktoren in einer Vielzahl <strong>der</strong> Fälle von<br />
Relevanz: - Relativ hohe Kin<strong>der</strong>zahl, - die Kindesmutter ist bei <strong>der</strong> Geburt ihres Erstkindes oft<br />
sehr jung, - Mütter als Alleinerziehende, - chronische Unterversorgung in finanzieller Hinsicht,<br />
(z.B. Bezug von ARGE- Leistungen), - fehlen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> wenig verwertbarer Schulabschluss, - feh-<br />
lende Berufsausbildung, - sog. „Patchworkfamilien“, Getrenntlebende, Geschiedene, - Suchtprob-<br />
lematik o<strong>der</strong> Tendenz hierzu bei einem o<strong>der</strong> beiden Elternteilen. (* 36 )<br />
Das folgende Diagramm stellt die absolute Entwicklung <strong>der</strong> ambulanten Hilfen in <strong>Menden</strong> ge-<br />
samt und differenziert nach <strong>Stadt</strong>teilen dar.<br />
Anzahl absolut<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Entwicklung <strong>der</strong> ambulanten Hilfen in den <strong>Stadt</strong>teilen von 2006 bis 2008<br />
Datenquelle: Jugendhilfestatistik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> M enden<br />
Datenstand: Dezember 2008<br />
17 18<br />
26<br />
<strong>Stadt</strong>teil<br />
Mitte<br />
7<br />
5<br />
1<br />
<strong>Stadt</strong>teil<br />
Nord<br />
8<br />
23<br />
20<br />
17 16 15<br />
<strong>Stadt</strong>teil<br />
W est<br />
48<br />
55<br />
48<br />
70<br />
<strong>Stadt</strong>teil Süd Gesamtstadt<br />
Fälle 2006<br />
absolut<br />
Fälle 2007<br />
absolut<br />
Fälle 2008<br />
absolut<br />
Demnach ist die Anzahl <strong>der</strong> Hilfen von 2006 bis 2008 deutlich um 22 Fälle gestiegen. Dies ent-<br />
spricht einer prozentualen Steigerung um 45,8%<br />
Durch die gleichzeitig gesunkene Kin<strong>der</strong>zahl ergibt sich hier eine umgekehrt proportionale Ent-<br />
wicklung, die beachtlich ist.<br />
Auch wenn die absoluten Zahlen <strong>der</strong> Grafik in ihrer Größe zunächst eine eher zu vernachlässi-<br />
gende Relevanz suggerieren, so sind die steigenden Fallzahlen doch ein Indikator dafür, dass Fa-<br />
milien zunehmend mit vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert und erhöhten sozialstrukturel-<br />
len Anfor<strong>der</strong>ungen und Belastungsfaktoren ausgesetzt sind. Die wirtschaftlichen und gesellschaft-<br />
36 Vgl. Martin Schmidt, Sozialpädagogische Diagnose: Die SPFH und an<strong>der</strong>e ambulante Angebote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe, 2007