Dr. Robert Geiger - Lehrstuhl für Pädagogik - TU München
Dr. Robert Geiger - Lehrstuhl für Pädagogik - TU München
Dr. Robert Geiger - Lehrstuhl für Pädagogik - TU München
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 Organisation und Konzeption des untersuchten Unterrichts 43<br />
1 an. Dieses Verknüpfungsergebnis wird in dem Speicherglied gespeichert und mit der Bezeichnung<br />
Schrittmerker M0.2 versehen. Dieses gespeicherte Verknüpfungsergebnis des Beispielnetzwerkes<br />
in Übersicht 4-2 – dient im nachfolgenden Programmierschritt der Schrittkette<br />
(nicht abgebildet) wiederum als eines der beiden Eingangssignale der UND-Verknüpfung<br />
am S-Eingang des Speicherglieds.<br />
In der Befehlsausgabe (Übersicht 4-2, rechts) liegt das gespeicherte Verknüpfungsergebnis<br />
aus Schritt 2 - der Schrittmerker M0.2 - als Eingangssignal an einem Speicherglied an. Ist der<br />
Wert des Schrittmerkers M0.2 gleich 1, bekommt das entsprechende Ausgangssignal den<br />
Wert 1. Im Beispiel bekommt dadurch das Ventil, das den Bohrzylinder steuert, den Befehl<br />
zum Umschalten, worauf der Bohrzylinder ausfährt.<br />
Das oben beschriebene Programmierschema ist grundlegend <strong>für</strong> die Programmierung von<br />
SPS-Programmen. Umfangreichere Programme zur Steuerung komplexerer Abläufe weisen<br />
lediglich weitere Funktionen auf. Diese dienen z. B. der Programmierung der Auswahl unterschiedlicher<br />
Betriebsarten (z. B. Automatik- oder Einzelschrittbetrieb) oder <strong>für</strong> Meldungen<br />
über den Zustand der Anlage bzw. Störungen (vgl. Leittexte und Informationsmaterialien,<br />
Anhang S. 142-183).<br />
Weitere Lerninhalte sind die Eigenschaften und der Einsatz von Schrittmerkern und Zeitgliedern,<br />
die Betriebsartenauswahl sowie der Aufbau und die Programmierung eines ersten komplexen<br />
Schrittkettenprogramms.<br />
4.2.2 Organisatorische Rahmenbedingungen<br />
Für die Automatisierungstechnik sind an der Städtischen Berufsschule <strong>für</strong> Fertigungstechnik<br />
in <strong>München</strong> verschiedene berufstypische steuerungstechnische Apparaturen als Lernumgebungen<br />
in mehreren Unterrichtsräumen vorhanden. Lernende können hier in verschiedenen<br />
Lerngebieten (z.B. Pneumatik, Elektropneumatik, SPS und Handhabungstechnik) praxisnah<br />
an modernen Fertigungssystemen arbeiten. Das System, mit dem der untersuchte Unterricht<br />
arbeitet, ist eine Fertigungsstraße <strong>für</strong> elektrische Schalter (siehe Übersicht 4-3). Diese Montageanlage<br />
entspricht Industriestandard und ist voll produktionstauglich.<br />
Die zur Steuerung des Montageablaufs eingesetzten Automatisierungsgeräte entstammen der<br />
Reihe SIMATIC S7 314 und 315 der Firma Siemens. Die zugehörige Software ist Step7 in<br />
aktueller Version, welche auf den sechs PCs des Unterrichtsraumes installiert ist und das Betriebssystem<br />
Microsoft Windows voraussetzt. Mit der Software lassen sich alle Phasen eines<br />
Automatisierungsprojektes (wie Konfiguration und Parametrierung von Hardware und Kommunikation,<br />
Erstellung des SPS-Programms, Dokumentation, Simulation, Inbetriebnahme,<br />
Service, Fehlersuche, Prozessführung, Archivierung) ausbilden. Weiter sind auf den PCs<br />
Textverarbeitungsprogramme installiert, mit denen die Schüler Projektdokumentationen, Arbeitsberichte<br />
und Ergebnisprotokolle anfertigen. Der Unterrichtsraum ist mit einem Netzwerkdrucker<br />
ausgestattet, auf dem die fertigen Programme der beiden Programmieraufgaben<br />
ausgedruckt werden können. Der Tageslichtprojektor und die Projektionswand entsprechen<br />
dem gängigen Schulstandard.<br />
Zur Durchführung des praktischen Teils des Abschlusstests wurden die sechs PCs des Unterrichtsraumes<br />
sowie neun weitere PCs aus dem sich nebenan befindenden Unterrichtsraum<br />
verwendet.