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panzer history german.pdf - JoWooD Productions

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Panzerabwehrtrupps der Infanterie. Wirkungsvolle Panzerabwehrwaffen, und hierzu zählen insbesondere die<br />

Hohlladungsgeschosse, wurden aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, dem einzelnen Infanteristen ein effektives Mittel<br />

zu Panzerbekämpfung an die Hand zu geben. Diese Art von Gefechtskopf ist im Gegensatz zur klassischen Panzergranate<br />

nicht auf kinetische Energie angewiesen, um Panzerung durchdringen zu können. Nachdem er seine Wirkung aufgrund<br />

chemischer Prinzipien erzielt, kann er auch von Geschützen mit geringer Mündungsgeschwindigkeit oder in Form von<br />

Raketen verschossen werden. Deutschland entwickelte die erste einsatzfähige Panzerabwehrrakete, Panzerfaust genannt, die<br />

dann über die gesamte Restdauer des Krieges hinweg eingesetzt wurde, wobei es sich bei den Nachfolgemodellen jeweils um<br />

eine Verbesserung der aus Schußgerät und Geschoß bestehenden Grundausführung handelte. Zwar verfügte sie über keine<br />

sonderlich große Reichweite, doch dafür besaß sie einen ausgezeichneten Gefechtskopf, der Panzerungsstärken bis zu 200<br />

mm durchdringen konnte (bei den späten Modellen); zudem war sie leicht, zuverlässig und als Einweggerät konzipiert<br />

worden. Beim amerikanische Raketenwerfer, der den inoffiziellen Namen “Bazooka” trug (aufgrund seiner Ähnlichkeit zu<br />

einem Musikinstrument, das von dem Komödianten Bob Burns benutzt wurde) und unter der offiziellen Bezeichnung<br />

“Abschußgerät, Rakete, Panzerbrechend, M1” geführt wurde, handelt es sich um ein Werferrohr zum Abschuß von Flossenstabilisierten<br />

Gewehrgranaten. Seine Durchschlagskraft war nicht ganz so groß wie die der Panzerfaust, allerdings besaß er<br />

eine größere Reichweite und konnte nachgeladen werden. Erbeutete Bazookas wurden von den Deutschen kopiert und als<br />

Grundlage für den späteren Panzerschreck verwendet.<br />

Zu den anderen Waffen, die zur Panzerbekämpfung eingesetzt wurden, gehören Hand- und Gewehrgranaten,<br />

Panzerbüchsen, Flammenwerfer, Minen, Tornistersprengladungen und improvisierte Waffen wie Molotow-Cocktails oder<br />

die “Gammon-Bombe” (ein Sprengstoffblock mit hineingestecktem Zünder). Nahkampfwaffen dieser Art lassen es<br />

angeraten scheinen, gegnerische Infanterie wann immer dies nur möglich ist mit eigner Infanterie zu bekämpfen, oder sie<br />

aus einiger Distanz mit Artilleriegeschossen oder Sprenggranten zu beschießen.<br />

Panzerabwehrgeschütze und Panzerjäger. Bei Panzerabwehrkanonen handelt es sich im Grunde genommen um<br />

Feldgeschütze, die in der Lage sind, Panzer durch Direktbeschuß zu zerstören. Die Entwicklung dieser Waffen verläuft<br />

oftmals parallel zu derjenigen von Panzerkanonen, wobei Panzerabwehrgeschütze allerdings ihre eigenen Vor- und Nachteile<br />

besitzen. Die Stellungen von Panzerabwehrgeschützen sind oft gut getarnt und befestigt, so daß sie nur schwer zu treffen<br />

sind, und ihre niedrigen Beschaffungskosten ermöglichen es, sie in ausreichender Zahl immer dort in Position zu bringen,<br />

wo sie am wirkungsvollsten eingesetzt werden können. Gleichzeitig erweisen sich Panzerabwehrgeschütze jedoch auch als<br />

äußerst verwundbar durch Artillerie- und Infanterieangriffe, weil der einzige Schutz der Bedienung normalerweise aus einer<br />

Panzerplatte besteht, die zwischen Geschützrohr und Verschluß auf der Lafette angebracht wurde.<br />

Panzerjäger sind ein interessanter Kompromiß zwischen Panzer und Panzerabwehrgeschütz. Sie verfügen jeweils über eine<br />

starr eingebaute und nach vorne hin ausgerichtete Panzerabwehrkanone, die in einem nach oben hin offenen und nur leicht<br />

ge<strong>panzer</strong>ten Gehäuse oder Aufbau untergebracht ist. Panzerjäger bedienten sich dabei oftmals des Rumpfes oder der Wanne<br />

von älteren, ausgedienten Panzermodellen. Mit diesem Konzept konnten kostengünstig herstellbare, mobile<br />

Waffenplattformen verwendet werden, um eine massive Feuerkraft gegen den Feind einzusetzen. Amerikanische Panzerjäger<br />

bevorzugten zur Unterbringung ihrer Kanonen Rümpfe, die nach oben hin offen blieben, wie dies beispielsweise bei der<br />

M10-Serie der Fall war, während deutsche Geschütze mitsamt ihrer Bedienung komplett umschlossen waren, was zwar<br />

einen verbesserten Schutz zur Folge hatte, andererseits aber auch die Beweglichkeit und Sicht einschränkte. Die<br />

ausgezeichneten Sturmgeschütze (StuG) und Jagdpanther sind gute Beispiel für diesen wertvollen Teil der deutschen<br />

Panzertruppe.<br />

Artillerie. Indirekter Artilleriebeschuß unterscheidet sich insofern grundlegend vom direkten Artilleriebeschuß (wie er von<br />

Panzerkanonen, Panzerabwehrgeschützen und Luftabwehrartillerie eingesetzt wird), als daß sich die feuernden Einheiten<br />

dermaßen weit vom eigentlichen Kampfgeschehen entfernt befinden, daß zwei bis drei Minuten vergehen können, bis ihr<br />

Beschuß angefordert bzw. eingeleitet ist und schließlich auch auf dem Schlachtfeld eintrifft. Aus diesem Grund muß ein<br />

Panzerkommandant insbesondere darauf achten, erst dann in ein von Artillerie anvisiertes Gebiet hineinzufahren, nachdem<br />

diese ihren Beschuß ausgeführt hat und der Artillerieschlag komplett beendet ist. Ein Befehlshaber kann dabei auf<br />

unterschiedliche Arten von Artillerie zurückgreifen, je nach Ausstattung der Einheit, die ihm zur Seite gestellt wurde.<br />

Hierzu zählen Mörser, Feldgeschütze und Haubitzen. Bei Mörsern handelt es sich um leichte, einfache Artilleriegeschütze,<br />

die für ihren Beschuß eine sehr steile, ballistische Flugbahn verwenden und üblicherweise direkt hinter den angreifenden<br />

oder verteidigen Infanterie- und Panzereinheiten in Stellung gebracht werden. Obwohl sie nicht so wirksam sind wie<br />

großkalibrige Geschütze, stehen sie aufgrund ihrer vielseitigen Verwendbarkeit häufiger zur Verfügung, und wegen ihrer

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