panzer history german.pdf - JoWooD Productions
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Nähe zur Front können sie zudem schneller zum Einsatz gelangen. Hierbei gilt es allerdings auch zu beachten, daß von<br />
beiden Seiten während des Zweiten Weltkrieges auch äußerst großkalibrige Mörser hergestellt und verwendet wurden. Diese<br />
dienten zumeist als Belagerungsgerät, so daß sie aufgrund ihrer Massigkeit glücklicherweise nur selten auf dem offen<br />
Schlachtfeld zu sehen (und zu spüren) waren. Der “schwere Mörser Karl” wäre ein ausgezeichnetes Beispiel hierfür. Feldund<br />
Infanteriegeschütze gehören der mittel- bis großkalibrigen (normalerweise 75 mm – 150 mm) Artillerie mit<br />
dementsprechend mittlerer bis großer Reichweite an, die normalerweise zur Unterstützung auf Kompanie- und<br />
Bataillonsebene eingesetzt wurde, wobei sich die Infanteriegeschütze als besonders leicht und mobil erwiesen haben.<br />
Obwohl sie nicht die Feuerkraft einer Haubitze erreichten , wurden sie einem niedrigrangigen Kommandanten doch eher<br />
zugeteilt. Bei Haubitzen handelt es sich um großkalibrige (100 mm - 200 mm) Geschütze mit großer Reichweite, die<br />
normalerweise zum Angriff und zur Verteidigung auf Regiments- oder Brigadeebenen eingesetzt wurden. Obwohl sie<br />
aufgrund ihrer Feuerkraft heiß begehrt waren, sorgte ihre große Entfernung von der Front jedoch zugleich auch dafür, daß<br />
Artillerieeinsätze mit diesen Geschützen mehr Zeit zur Vorbereitung und Ausführung erforderten.<br />
Andere Mittel zur indirekten Feuerunterstützung sind Schiffsartillerie, Raketenartillerie und Bodenunterstützung aus der<br />
Luft. Schiffsartillerie läßt sich grundsätzlich mit der gewöhnlichen Artillerie vergleichen, allerdings befinden sich die<br />
Geschütze an Bord von Kriegsschiffen, so daß ihr Einsatz lediglich in der Nähe von Häfen und amphibischen<br />
Landungszonen angefordert werden kann. Zudem verfügen Schiffsgeschütze mit ihren größeren Kalibern, die von 250 mm<br />
bis 800 mm reichen können, oftmals über eine beträchtlich höhere Feuerkraft. Auch die Raketenartillerie unterscheidet sich<br />
von der gewöhnlichen Artillerie, obwohl sie im Großen und Ganzen auf die gleiche Weise eingesetzt wird. Im Gegensatz zu<br />
Geschützen werden Raketen von Rohr- oder Führungslafetten aus abgeschossen, wobei pro Salve fünf bis zehn Raketen in<br />
Form eines massiven Feuerschlags gestartet werden. Obwohl ihre Angriffe eine beträchtliche Vernichtungskraft entfalten<br />
können, sind sie üblicherweise weniger treffsicher als die der regulären “Rohrartillerie” und erfordern zudem einen<br />
beträchtlichen Zeitaufwand zur Vorbereitung der nächsten Salve. Luftunterstützung durch Jagdbomber der Luft- oder<br />
Seestreitkräfte steht normalerweise nur den höherrangigen Befehlsebenen zur Verfügung (normalerweise ab Kompaniebene<br />
aufwärts) und kann das Ausmaß an jederzeit abrufbarer Feuerkraft beträchtlich vergrößern. Als Waffen können dabei<br />
Sprengbomben, hochexplosive und <strong>panzer</strong>brechende Raketen, sowie kleinkalibrige Granaten und<br />
Maschinengewehrmunition eingesetzt werden, mit denen sich leicht ge<strong>panzer</strong>te Ziele und Infanterie bekämpfen lassen, so<br />
daß die Operationen von Panzerkräften auf diese Weise sowohl gehindert als auch unterstützt werden können. Während des<br />
Blitzkrieges haben die deutschen Streitkräfte den effektiven taktischen Einsatz von Luftunterstützung im Rahmen der<br />
verbundenen Waffen unter der Führung von Heinz Guderian erstmals erfolgreich umsetzen können.