08.03.2013 Aufrufe

panzer history german.pdf - JoWooD Productions

panzer history german.pdf - JoWooD Productions

panzer history german.pdf - JoWooD Productions

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7<br />

entschlossenen Befürworter der Panzerwaffe. In Großbritannien war dies Colonel Ernest Swinton, der hierbei sowohl von<br />

dem zukünftigen Premierminister Winston Churchill, als auch von Major J. F. C. Fuller tatkräftig unterstützt wurde, der<br />

später noch viele der frühen Taktiken und Techniken des Panzerkampfes entwickeln und verbessern sollte. Es ist in erster<br />

Linie Swintons Einsatz zu verdanken, daß im Jahr 1915 das britische Entwicklungsprogramm für Kampf<strong>panzer</strong> ins Leben<br />

gerufen wurde. Ebenso gehörte auch General Elles, der Befehlshaber des erfolgreichen britischen Panzerangriffs bei<br />

Cambrai, zu diesen Pionieren. Lieutenant Colonel George S. Patton, Jr., der später als Kommandeur der 3 rd Armored<br />

Division im Zweiten Weltkrieg zu Ruhm gelangen sollte, schloß sich den Anhängern ebenfalls schon früh an und war einer<br />

der ersten amerikanischen Panzeroffiziere, die im September 1918 aktiv am Kampf teilnahmen. Die erste amerikanische<br />

Ausbildungsstätte für die Panzertruppe wurde in Pennsylvania von einem anderen Offizier eingerichtet, dessen Wirken den<br />

Ausgang des Zweiten Weltkrieges erheblich beeinflussen sollte: Captain Dwight D. Eisenhower. Bei den Franzosen war es<br />

Colonel Jean Baptiste Estienne, der seinen Vorgesetzten, General Joffre, von der Notwendigkeit ge<strong>panzer</strong>ter Kampffahrzeuge<br />

überzeugen konnte. Er war dann auch der geistige Vater des ersten erfolgreichen leichten Panzers Renault FT-17, mit dessen<br />

Entwicklung und Herstellung er dann beauftragt wurde. Deutschland und die Sowjetunion, die beiden wesentlichen<br />

Befürworter und Innovatoren der Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg, sollten allerdings erst nach dem Krieg und dem dort<br />

erbrachten Beweis für den erfolgreichen Einsatz des Panzers im Kampf, entsprechend Notiz nehmen.<br />

ZWISCHEN DEN KRIEGEN<br />

Die Ergebnisse des Ersten Weltkrieges hatten zwar den grundsätzlichen Nutzen der Verwendung von Panzern beweisen<br />

können, allerdings endete der Krieg, bevor alle technischen und taktischen Aspekte des Panzerkampfes ausreifen konnten.<br />

In den ersten Nachkriegsjahren gab sich alle Welt der trügerischen Illusion hin, daß der Große Krieg zugleich auch der<br />

Krieg gewesen sei, der allen Kriegen ein Ende gesetzt hatte. Und mit der üblichen ersten Reaktion auf den Frieden nach<br />

einem ausgedehnten Konflikt begannen die meisten Staaten ihre Militärausgaben für Rekrutierung, Entwicklung und<br />

Produktion drastisch zu kürzen. Die klassische Kavallerie trat erneut in den Vordergrund, wobei Fortschritte auf dem Gebiet<br />

der Flugzeuge und Panzerbüchsen, die ebenfalls erstmals im Ersten Weltkrieg zum Einsatz gekommen waren, als Untergang<br />

für den Panzer betrachtet wurden. Trotzdem ließen sich noch immer in jeder Armee die hartnäckigen Befürworter des<br />

ge<strong>panzer</strong>ten Fahrzeugs finden, und diese bereiteten sich schon auf den nächsten Krieg vor, obwohl sie von ihren Kameraden<br />

der “althergebrachten” Waffengattungen dabei mit Hohn und Spott überschüttet wurden.<br />

Die Erleuchtung. J. F. C. “Boney” Fuller gehörte zu den ersten britischen Theoretikern der Panzerwaffe, die für das Prinzip<br />

der verbundenen Waffen eintraten: eine Verschmelzung von Taktiken, mit der ge<strong>panzer</strong>te Einheiten, Infanterie, Artillerie<br />

und Flugzeuge im Verbund eingesetzt werden (obwohl er seine Konzepte später dahingehend abwandelte, daß nur noch<br />

unterschiedliche Panzertypen berücksichtigt wurden). Offenkundig hatten dann allein die deutschen und sowjetischen<br />

Streitkräfte ein offenes Ohr für die Ideen dieses britischen Offiziers! Obwohl der amerikanische Ingenieur J. Walter Christie<br />

ein verbessertes Fahrwerk für ge<strong>panzer</strong>te Fahrzeuge entwickelt hatte, war er nicht in der Lage, die amerikanische Regierung<br />

vom Nutzen eines zuverlässigeren Panzerfahrzeugs zu überzeugen. Die Sowjetunion nahm sich seine Entwicklungsergebnisse<br />

hingegen zu Herzen und baute daraufhin einen der besten Kampf<strong>panzer</strong> des Zweiten Weltkriegs: den T 34. In den<br />

Vereinigten Staaten war Adna R. Chaffee der oberste Befürworter einer Mechanisierung und sollte schließlich auch den<br />

Befehl über die erste amerikanische Mechanisierte Kavalleriebrigade erhalten. In Frankreich vertrat Charles de Gaulle, der<br />

später als Anführer des Freien Frankreichs im Zweiten Weltkrieg berühmt werden sollte, die Einführung von ge<strong>panzer</strong>ten<br />

Fahrzeugen in die französische Armee. Dies tat er dermaßen erfolgreich, daß Frankreich zu dem Zeitpunkt, als es zu Beginn<br />

des Zweiten Weltkrieges von Deutschland überfallen wurde, tatsächlich über eine Panzertruppe verfügte, die der deutschen<br />

sowohl rein zahlenmäßig als auch qualitativ überlegen war. Unglücklicherweise wurden diese Einheiten dann aber nur wenig<br />

effektiv im Feld eingesetzt, weil sie von “Sturköpfen” befehligt wurden, die mit ihren taktischen Überlegungen kaum über<br />

Männer, Pferde und Artilleriegeschütze hinausgekommen waren. Heinz Guderian hieß der deutsche Visionär, der mit<br />

Hitlers Unterstützung erfolgreich die Grundlagen der deutschen Panzerdivisionen und –korps entwickelte. Sein Verständnis<br />

für Panzertaktiken, das zuerst von Fuller inspiriert worden war, später jedoch alle Truppengattungen der Wehrmacht,<br />

einschließlich der Luftwaffe, umfaßte, trat bereits deutlich zu Tage, lange bevor die ersten Panzer im Jahr 1939 die polnische<br />

Grenze überquerten. Viele dieser Verbände wurden insgeheim in der Sowjetunion ausgebildet, wo die sowjetische<br />

Panzertruppe in den Zwanziger und Dreißiger Jahren von Mischa Tuchatschewski und Kliment Woroschilow aufgebaut<br />

worden war. In dieser Zeit konnten die Deutschen und Sowjets eine Menge voneinander lernen, wobei sich die Deutschen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!