panzer history german.pdf - JoWooD Productions
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entschlossenen Befürworter der Panzerwaffe. In Großbritannien war dies Colonel Ernest Swinton, der hierbei sowohl von<br />
dem zukünftigen Premierminister Winston Churchill, als auch von Major J. F. C. Fuller tatkräftig unterstützt wurde, der<br />
später noch viele der frühen Taktiken und Techniken des Panzerkampfes entwickeln und verbessern sollte. Es ist in erster<br />
Linie Swintons Einsatz zu verdanken, daß im Jahr 1915 das britische Entwicklungsprogramm für Kampf<strong>panzer</strong> ins Leben<br />
gerufen wurde. Ebenso gehörte auch General Elles, der Befehlshaber des erfolgreichen britischen Panzerangriffs bei<br />
Cambrai, zu diesen Pionieren. Lieutenant Colonel George S. Patton, Jr., der später als Kommandeur der 3 rd Armored<br />
Division im Zweiten Weltkrieg zu Ruhm gelangen sollte, schloß sich den Anhängern ebenfalls schon früh an und war einer<br />
der ersten amerikanischen Panzeroffiziere, die im September 1918 aktiv am Kampf teilnahmen. Die erste amerikanische<br />
Ausbildungsstätte für die Panzertruppe wurde in Pennsylvania von einem anderen Offizier eingerichtet, dessen Wirken den<br />
Ausgang des Zweiten Weltkrieges erheblich beeinflussen sollte: Captain Dwight D. Eisenhower. Bei den Franzosen war es<br />
Colonel Jean Baptiste Estienne, der seinen Vorgesetzten, General Joffre, von der Notwendigkeit ge<strong>panzer</strong>ter Kampffahrzeuge<br />
überzeugen konnte. Er war dann auch der geistige Vater des ersten erfolgreichen leichten Panzers Renault FT-17, mit dessen<br />
Entwicklung und Herstellung er dann beauftragt wurde. Deutschland und die Sowjetunion, die beiden wesentlichen<br />
Befürworter und Innovatoren der Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg, sollten allerdings erst nach dem Krieg und dem dort<br />
erbrachten Beweis für den erfolgreichen Einsatz des Panzers im Kampf, entsprechend Notiz nehmen.<br />
ZWISCHEN DEN KRIEGEN<br />
Die Ergebnisse des Ersten Weltkrieges hatten zwar den grundsätzlichen Nutzen der Verwendung von Panzern beweisen<br />
können, allerdings endete der Krieg, bevor alle technischen und taktischen Aspekte des Panzerkampfes ausreifen konnten.<br />
In den ersten Nachkriegsjahren gab sich alle Welt der trügerischen Illusion hin, daß der Große Krieg zugleich auch der<br />
Krieg gewesen sei, der allen Kriegen ein Ende gesetzt hatte. Und mit der üblichen ersten Reaktion auf den Frieden nach<br />
einem ausgedehnten Konflikt begannen die meisten Staaten ihre Militärausgaben für Rekrutierung, Entwicklung und<br />
Produktion drastisch zu kürzen. Die klassische Kavallerie trat erneut in den Vordergrund, wobei Fortschritte auf dem Gebiet<br />
der Flugzeuge und Panzerbüchsen, die ebenfalls erstmals im Ersten Weltkrieg zum Einsatz gekommen waren, als Untergang<br />
für den Panzer betrachtet wurden. Trotzdem ließen sich noch immer in jeder Armee die hartnäckigen Befürworter des<br />
ge<strong>panzer</strong>ten Fahrzeugs finden, und diese bereiteten sich schon auf den nächsten Krieg vor, obwohl sie von ihren Kameraden<br />
der “althergebrachten” Waffengattungen dabei mit Hohn und Spott überschüttet wurden.<br />
Die Erleuchtung. J. F. C. “Boney” Fuller gehörte zu den ersten britischen Theoretikern der Panzerwaffe, die für das Prinzip<br />
der verbundenen Waffen eintraten: eine Verschmelzung von Taktiken, mit der ge<strong>panzer</strong>te Einheiten, Infanterie, Artillerie<br />
und Flugzeuge im Verbund eingesetzt werden (obwohl er seine Konzepte später dahingehend abwandelte, daß nur noch<br />
unterschiedliche Panzertypen berücksichtigt wurden). Offenkundig hatten dann allein die deutschen und sowjetischen<br />
Streitkräfte ein offenes Ohr für die Ideen dieses britischen Offiziers! Obwohl der amerikanische Ingenieur J. Walter Christie<br />
ein verbessertes Fahrwerk für ge<strong>panzer</strong>te Fahrzeuge entwickelt hatte, war er nicht in der Lage, die amerikanische Regierung<br />
vom Nutzen eines zuverlässigeren Panzerfahrzeugs zu überzeugen. Die Sowjetunion nahm sich seine Entwicklungsergebnisse<br />
hingegen zu Herzen und baute daraufhin einen der besten Kampf<strong>panzer</strong> des Zweiten Weltkriegs: den T 34. In den<br />
Vereinigten Staaten war Adna R. Chaffee der oberste Befürworter einer Mechanisierung und sollte schließlich auch den<br />
Befehl über die erste amerikanische Mechanisierte Kavalleriebrigade erhalten. In Frankreich vertrat Charles de Gaulle, der<br />
später als Anführer des Freien Frankreichs im Zweiten Weltkrieg berühmt werden sollte, die Einführung von ge<strong>panzer</strong>ten<br />
Fahrzeugen in die französische Armee. Dies tat er dermaßen erfolgreich, daß Frankreich zu dem Zeitpunkt, als es zu Beginn<br />
des Zweiten Weltkrieges von Deutschland überfallen wurde, tatsächlich über eine Panzertruppe verfügte, die der deutschen<br />
sowohl rein zahlenmäßig als auch qualitativ überlegen war. Unglücklicherweise wurden diese Einheiten dann aber nur wenig<br />
effektiv im Feld eingesetzt, weil sie von “Sturköpfen” befehligt wurden, die mit ihren taktischen Überlegungen kaum über<br />
Männer, Pferde und Artilleriegeschütze hinausgekommen waren. Heinz Guderian hieß der deutsche Visionär, der mit<br />
Hitlers Unterstützung erfolgreich die Grundlagen der deutschen Panzerdivisionen und –korps entwickelte. Sein Verständnis<br />
für Panzertaktiken, das zuerst von Fuller inspiriert worden war, später jedoch alle Truppengattungen der Wehrmacht,<br />
einschließlich der Luftwaffe, umfaßte, trat bereits deutlich zu Tage, lange bevor die ersten Panzer im Jahr 1939 die polnische<br />
Grenze überquerten. Viele dieser Verbände wurden insgeheim in der Sowjetunion ausgebildet, wo die sowjetische<br />
Panzertruppe in den Zwanziger und Dreißiger Jahren von Mischa Tuchatschewski und Kliment Woroschilow aufgebaut<br />
worden war. In dieser Zeit konnten die Deutschen und Sowjets eine Menge voneinander lernen, wobei sich die Deutschen