panzer history german.pdf - JoWooD Productions
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DEUTSCHE ARTILLERIE<br />
41<br />
Die deutschen Streitkräfte verwendeten viel verschiedene Arten von Artillerie, von denen einige dem Spieler der deutschen<br />
Seite als “abrufbarer” indirekter Beschuß zur Verfügung stehen, wobei sowohl Spreng- als auch Rauchgranaten angefordert<br />
werden können. Abhängig vom jeweils gespielten Szenario können dabei die folgenden Artilleriesysteme zum Einsatz<br />
gelangen:<br />
81 mm-Mörser: Hier handelt es sich um die für einen Kompanieführer am ehesten verfügbare Artillerie. Sie wurde oft<br />
eingesetzt, um Infanterie aus ihren Positionen zu vertreiben, feindliche Panzerfahrzeuge zu stören oder einen Rauchvorhang<br />
zu erzeugen. Weil er normalerweise den unteren Befehlsebenen zur Verfügung gestellt wurde, war der 81 mm-Mörser auch<br />
rascher verfügbar als die konventionelle Artillerie, die ab Bataillionsebene aufwärts zur Verfügung stand. Jede schwere<br />
Waffenkompanie eines Infanteriebataillons verfügte über zwei Abteilungen mit jeweils drei schweren Granatwerfern des<br />
Typs sGW 34. Diese Waffe konnte 3,5 kg schwere Granaten über eine Entfernung von 2.400 Metern verschießen.<br />
75 mm-Infanteriegeschütz: Dieses weit verbreitete Geschütz mit kurzem Lauf wurde in unterschiedlichsten Varianten<br />
hergestellt, unter anderem als leichtes Infanteriegeschütz leIG 18, sowie Infanteriegeschütz IG 37 und IG 42. Alle Kanonen<br />
dieser Art wogen weniger als eine halbe Tonne und wurden für gewöhnlich von einem Pferdewagen gezogen. Sie dienten in<br />
erster Linie zum Beschuß mit Rauch- und Sprenggranaten, obwohl zum Zwecke der Selbstverteidigung gegen Panzerangriffe<br />
manchmal auch Hohlladungsgeschosse ausgegeben wurden. Geschütze dieser Art besaßen mit ihren 6 kg-Granaten eine<br />
Reichweite von 4.000 bis 5.000 Metern. Die Größe der Batterien, in denen sie zum Einsatz gebracht wurden, konnte<br />
durchaus unterschiedlich sein und war abhängig von dem Verband, dem sie angehörten, wobei eine typische Batterie aus<br />
zwei Abteilungen zu je vier Geschützen bestand, oder aber aus einer einzelnen Abteilung mit sechs Geschützen. Gemäß dem<br />
vor dem Krieg aufgestellten Organisationsschema hätte unter Kriegsbedingungen zudem noch aus Mitteln der Reserve<br />
(Heeresersatz) eine dritte Abteilung eingerichtet werden müssen, doch diese Abteilungen wurde dann statt dessen<br />
grundsätzlich dazu benutzt, um neue Einheiten auf Sollstärke zu bringen (dieser Umstand trifft letztendlich auf alle<br />
regulären Artilleriebatterien zu)<br />
105 mm-Haubitze/Feldgeschütz: Mit dieser Bezeichnung sind mehrere verschiedene 105 mm-Geschütze gemeint, zu<br />
denen die leichten Feldhaubitzen leFH 18, leFH 18/39 und leFH 18/40 genauso gehören, wir die schwere Kanone sK 18<br />
und die Kanone K 17. Es handelt sich dabei generell um mittlere, gezogenen Artillerie, die normalerweise in zwei bis drei<br />
Batterien zu jeweils drei bis vier Geschützen organisiert war, oder in zwei Batterien zu jeweils sechs Geschützen. Modelle auf<br />
Selbstfahrlafetten besaßen die Form von Abteilungen mit jeweils sechs Fahrzeugen. Die Haubitzen besaßen eine Reichweite<br />
von 10.000 bis 12.000 Metern, wobei ihre Granaten ein Gewicht von 14 Kilogramm aufwiesen., während die<br />
Feldgeschützausführungen mit ihren 15 bis 18 kg schweren Granaten Reichweiten von 16.000 bis 19.000 Metern<br />
erreichten.<br />
150 mm-Infanteriegeschütz/Haubitze: Bei diesen Waffen handelt es sich um die Hauptstütze der von den deutschen<br />
Streitkräften eingesetzten schweren Artillerie. Hinter der Oberbezeichnung verbergen sich mehrere Varianten, wie zum<br />
Beispiel das Infanteriegeschütz sIG 33 oder die schweren Feldhaubitzen sFH 18, sFH 36 und sFH 18/40. Sie gehörten<br />
allesamt der gezogenen schweren Artillerie an und waren in drei Batterien zu jeweils vier Geschützen organisiert, wobei sie<br />
Gebrauch von getrennt geladener Munition machten. Die mit Selbstfahrlafetten ausgestatteten Version waren in<br />
Anteilungen zu jeweils sechs Fahrzeugen organisiert. Die Reichweite des Infanteriegeschützes betrug 5.000 Meter mit einer<br />
38 kg-Granate, während eine entsprechende Haubitze mit einer 43,5 kg schweren Granate 13.000 bis 15.00 Meter weit<br />
schießen konnte.<br />
170 mm-Feldgeschütz: Hierbei handelt es sich um die ausgezeichnete Kanone K 18 Matterhorn auf einer schweren<br />
Mörserlafette. Wegen ihres hohen Gewichts wurde die Waffe für Transportzwecke in zwei Teile zerlegt. Sie konnte entweder<br />
eine 68 kg schwere Granate über eine Entfernung bis 28 km verschießen, oder aber eine 63 kg-Grante bis zu 30 km. Die<br />
Geschütze waren in Batterien zu zwei Abteilungen mit jeweils zwei Geschützen organisiert.