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panzer history german.pdf - JoWooD Productions

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11<br />

Das deutsche Heer hatte sich allerdings nicht hinreichend auf den russischen Winter vorbereitet. In der Erwartung, daß die<br />

Kämpfe noch vor Einsetzen des Frostes abgeschlossen sein würden, hatte das deutsche Oberkommando nicht daran gedacht,<br />

Winterbekleidung und -ausrüstung an die Wehrmacht ausgeben zu lassen. Am 6. Dezember 1941 waren die deutschen<br />

Truppen so nahe an Moskau herangerückt, wie sie jemals kommen sollten. Einige der deutschen Aufklärungseinheiten<br />

hatten sogar schon die Vorstädte erkunden können, bevor die Gegend um Moskau zum Ziel des ersten sowjetische<br />

Gegenangriffs dieses Krieges wurde. Leningrad hielt einer Belagerung stand. Die deutsche Offensive wurde bis zum<br />

darauffolgenden Sommer ausgesetzt.<br />

Im Sommer 1942 griff die Wehrmacht den Kaukasus in der Absicht an, dieses an Öl und Mineralienvorkommen reiche<br />

Gebiet einzunehmen und seine Rohstoffvorräte somit zugleich den Sowjets vorenthalten zu können. Obwohl dieser Vorstoß<br />

zuerst beachtliche Fortschritte erzielen konnte, endete er schließlich im Winter 1942-43 mit dem Verlust von Feldmarschall<br />

von Paulus und seiner 6. Armee in Stalingrad. Nach dieser Schlacht ging die Rote Armee der Arbeiter und Bauern ihrerseits<br />

in die Offensive, so daß sich die Wehrmacht zum Rückzug gezwungen sah. Am 5. Juli 1943 setzten die deutschen<br />

Streitkräfte im Gebiet von Kursk zu ihrem letzten Großangriff an. Die Sowjets hatten durch ihren Nachrichtendienst bereits<br />

im Vorfeld von dieser Operation mit dem Codenamen “Zitadelle” erfahren und waren vorbereitet. Sie boten 10.000<br />

Artilleriegeschütze, zu denen auch Panzerabwehrkanonen und Mehrfachraketenwerfer gehörten, sowie 60 Divisionen zur<br />

Verteidigung auf. In jedem Kilometer des Frontverlaufs waren durchschnittlich 3.000 Minen verlegt worden. 300.000<br />

Zivilisten hatten bei der Errichtung eines Verteidigungssystems mitgewirkt, das aus acht getrennten Verteidigungslinien<br />

bestand, deren am weitesten entfernte 150 Kilometer hinter der Front lag. Die Angreifer zogen dann mit etwa 2.700<br />

Panzern und 1.800 Flugzeugen , die zusammen 34 Divisionen bildeten, in die Schlacht. Angesichts einer solchen<br />

Kampfkraft sah sich Stalin dazu veranlaßt, bereits am 3. August erste Gegenangriffe einzuleiten. Es war die wichtigste<br />

Schlacht an der Ostfront, und danach sollte die Wehrmacht nie wieder Gelegenheit erhalten, strategisch in die Offensive zu<br />

gehen. Im Süden stießen die Sowjets im Jahr 1944 durch die Ukraine, Rumänien und Ungarn vor. Im Norden eroberten sie<br />

die baltischen Staaten zurück und drangen danach in Polen und Ostpreußen ein. Anfang 1945 erreichte die Rote Armee<br />

Deutschland und eroberte Berlin, das am 2. Mai 1945 fiel, knapp vor den gemeinsam vorstoßenden Amerikanern und<br />

Briten, wobei die längst ins Wanken geratene Wehrmacht bei ihren letzten Bemühungen zur Verteidigung Deutschlands<br />

noch weiter zurückgedrängt wurde.<br />

Die Westfront. Die “zweite Front”, die Stalin von Churchill und Roosevelt versprochen worden war, um die deutsche<br />

Truppenstärke auf diese Weise in zwei Hälften zu teilen, entstand nicht, wie ursprünglich versprochen, im Jahr 1942, und<br />

war selbst 1943 noch nicht in Sicht. Als Wiedergutmachung für diese Verzögerung beschlossen die westlichen Alliierten<br />

allerdings, Italien anzugreifen, den “weichen Unterleib” des Dritten Reiches. Am 10. Juli 1943 fand unter dem Codenamen<br />

“Operation Husky” die alliierten Landung an der Südküste Siziliens statt. Diese Invasion, die für die Wehrmacht völlig<br />

unerwartet kam, hatte zudem auch noch den Nebeneffekt, daß sie einen Aufstand unter den italienischen Generälen<br />

Mussolinis auslöste, die ihn in der Folge unter Arrest stellten. Danach leiteten sie sofort Übergabeverhandlungen mit den<br />

Alliierten ein. Bis Ende August konnte Sizilien gesichert werden. Die Eroberung des “italienischen Stiefels” wurde dann am<br />

3. September eingeleitet, an genau dem Tag, an dem sich Italien offiziell den Alliierten ergab. Die deutschen<br />

Besatzungstruppen entwaffneten rasch die noch verbliebenen italienischen Streitkräfte, um dem alliierten Vormarsch auf<br />

beiden Seiten der italienischen Halbinsel dann hartnäckigen Widerstand entgegenzusetzen. Bis Ende 1943 hatte der Angriff<br />

der Alliierten gerade einmal die knapp südlich von Rom errichtete “Gustav-Linie” erreicht. Schwierigkeiten bei der<br />

Überwindung der deutschen Gegenwehr, die durch Differenzen unter den Alliierten noch verstärkt wurden, ermöglichten es<br />

den deutschen Truppen, Rom noch bis zwei Tage vor der Invasion in der Normandie zu halten. Danach stießen die<br />

westlichen Verbündeten im Verlauf des Sommers rasch weiter nach Norden vor, wurden dann jedoch erneut durch die<br />

“Gotenlinie” aufgehalten, die sich auf der Höhe von Florenz über den nördlichen Teil der italienischen Halbinsel erstreckte.<br />

Diese Verteidigungslinie konnte noch bis Anfang 1945 gehalten werden, doch bei der Einstellung der Feindseligkeiten im<br />

Mai befand sich bereits das gesamte Land in den Händen alliierter Streitkräfte.

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