PDF-Format - Staatliche Museen zu Berlin
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Vergleicht man diese Ergebnisse mit Befragungen während der regulären Museumsöffnungszeiten,<br />
bei denen die Verteilung weitestgehend dem Bevölkerungsdurchschnitt entspricht, so<br />
zeigt sich hier ein erster Unterschied. 13<br />
In den einzelnen <strong>Museen</strong> ergeben sich Unterschiede, die offenbar im unmittelbaren Zusammenhang<br />
mit den jeweiligen Programmangeboten stehen. So haben mehr männliche Besucher<br />
das Brauereimuseum Friedrichshagen (64,5%) und das Haus am Waldsee (54,8%) besucht,<br />
wogegen im Haus der Kulturen der Welt, das ein Japan-Programm anbot, ein extrem hoher<br />
Frauenanteil registriert wurde (76,2%). Man kann also durchaus von geschlechtsspezifischen<br />
Interessen ausgehen – Bierherstellung und Kriminalgeschichten versus fernöstliche Kultur.<br />
Weitere Anhaltspunkte bietet die Untersuchung der Altersstruktur. 14 Es zeigt sich eine relativ<br />
homogene Verteilung der Besucher auf alle Altersgruppen, lediglich Kinder und Jugendliche<br />
(unter 19 Jahre) sowie die über 60-Jährigen fehlen.<br />
14<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
5,0%<br />
21,4%<br />
23,9%<br />
21,7%<br />
18,7%<br />
8,9%<br />
0,3%<br />
bis 19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre ab 60 Jahre keine<br />
Angaben<br />
Abbildung 3: Altersstruktur des Publikums der Langen Nacht<br />
Die Gründe für diese Ausnahmen liegen auf der Hand: Dass Kinder und Jugendliche nicht<br />
nachts in der Stadt unterwegs sind, überrascht nicht; der niedrige Anteil der Besucher unter 19<br />
Jahre (5%) weist also nicht unbedingt darauf hin, dass die Veranstaltungsangebote der Langen<br />
Nacht für Jugendliche nicht besonders attraktiv waren. Zudem fanden die speziellen Angebote<br />
für Kinder bereits am Nachmittag statt, die Befragungen liefen jedoch erst ab 18.00 Uhr. Dass<br />
sich Ältere eher seltener da<strong>zu</strong> entschließen, das Haus am späten Abend <strong>zu</strong> verlassen, ist ebenfalls<br />
nicht neu.<br />
13 Vgl. ifo/IfM-Studie (wie Anm. 9) S. 57: weibliche Museumsbesucher 50,5%, männliche 47,5% (keine<br />
Angabe: 2,0%). Dem Statistischen Jahrbuch 1999 <strong>zu</strong>folge sind 51,2% der Bevölkerung der Bundesrepublik<br />
weiblich und 48,7% männlich (Statistisches Jahrbuch 1999 für die Bundesrepublik<br />
Deutschland, hrsg. vom Statistischen Bundesamt, S. 60).<br />
14 Frage 18: „Darf ich fragen, wie alt Sie sind?“