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PDF-Format - Staatliche Museen zu Berlin

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1 „Die Nacht ist nicht allein <strong>zu</strong>m Schlafen da ...“<br />

1.1 Events im Museum – Pro und Contra<br />

Von Anfang an bestanden im Kreise der an der Langen Nacht der <strong>Museen</strong> beteiligten Einrichtungen<br />

unterschiedliche Ansichten und Erwartungen im Hinblick auf den Sinn und mögliche<br />

Erfolge einer solchen Veranstaltung. Schon bei den ersten Langen Nächten zeigte sich, dass<br />

diese Form von Event ein großer Publikumserfolg sein würde, das Interesse nahm stetig <strong>zu</strong>.<br />

Inzwischen kann man in der Tat davon sprechen, dass sich die Lange Nacht der <strong>Museen</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong> <strong>zu</strong> einer Institution entwickelt hat, die vom Publikum gerade<strong>zu</strong> erwartet wird. Sie findet<br />

<strong>zu</strong>dem große Resonanz in Presse, Funk und Fernsehen und ist damit aus kulturpolitischer<br />

Sicht ein Erfolg für die Stadt. Gleichzeitig ist sie für die öffentliche Wirkung der <strong>Museen</strong> und<br />

Kultureinrichtungen von Bedeutung. Die Veranstaltungsform der <strong>Berlin</strong>er Langen Nacht wurde<br />

Vorbild für Museumsnächte in der gesamten Bundesrepublik. Selbst der Begriff „Lange<br />

Nacht“ steht nun als Synonym für Events, nicht nur in <strong>Museen</strong>; Theater, Rundfunk und Fernsehen<br />

bieten inzwischen „Lange Nächte“ <strong>zu</strong> verschiedensten Themen und Anlässen.<br />

Auf der einen Seite steht also die nach den ersten Erfahrungen nicht unberechtigte Hoffnung,<br />

mehr Öffentlichkeit, mehr Aufmerksamkeit und nicht <strong>zu</strong>letzt mehr und vor allem neue Besucher<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Auf der anderen Seite gab (und gibt) es Befürchtungen, die <strong>Museen</strong> würden<br />

in einer Langen Nacht nur <strong>zu</strong>r Kulisse der vielfältigen Veranstaltungen, und die <strong>Museen</strong> selbst<br />

mit ihren Ausstellungen, ihren Musealien, ihrer inhaltlichen Spezifik, würden in den Hintergrund,<br />

wenn nicht ins Hintertreffen geraten. Lassen sich Events dieser Art mit den Aufgaben<br />

eines Museums – Sammeln, Bewahren, Forschen, Präsentieren und Vermitteln1 – vereinbaren?<br />

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der letzten Jahre – im vergangenen Sommer begingen<br />

die <strong>Berlin</strong>er bereits ihre 14. Lange Nacht der <strong>Museen</strong> – hat sich diese Diskussion gewandelt.<br />

Neue Impulse sind <strong>zu</strong> erwarten, wenn aktuelle Befragungsergebnisse vorliegen: Das IfM untersuchte<br />

im August 2003 erneut Publikumsstruktur und -akzeptanz der Langen Nacht, sodass<br />

nun Entwicklungen analysiert werden können, die auch für andere Städte und Veranstalter, die<br />

vergleichbare Events planen oder durchführen, relevant sind.<br />

Dass die Vergleichbarkeit Grenzen hat, dass schon die beiden 1999 untersuchten Events sich<br />

voneinander unterscheiden, liegt auf der Hand: einerseits ein über die gesamte Großstadt verstreutes<br />

vielfältiges Angebot von <strong>Museen</strong>, Galerien, Projekten mit ganz unterschiedlicher thematischer<br />

Ausrichtung, andererseits ein Programm, <strong>zu</strong>sammengehalten durch ein künstlerisches<br />

Konzept, in den Potsdamer Schlössern und Gärten, zwischen denen es enge inhaltliche<br />

und auch räumliche Verbindungen gibt.<br />

1 ICOM definiert das Museum als „... eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit <strong>zu</strong>gängliche<br />

Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die <strong>zu</strong> Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken<br />

materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht,<br />

bekannt macht und ausstellt.“ (Aus<strong>zu</strong>g aus den ICOM-Statuten, 1989 verabschiedet, 1995<br />

und 2001 ergänzt).<br />

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