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Gemüse auf der Speisekarte<br />

Als Ernährungsberaterin steht Vicki Lee auf gesundes Essen.<br />

Der große Kühlschrank und die Speisekammer sind<br />

beste Voraussetzungen für stets frische Produkte im Haus.<br />

Schmucke Wohnhäuser, akkurat getrimmte Hecken, eine<br />

High Street mit schicken Läden und Cafés – Highgate im<br />

Nordwesten Londons ist eine feine Adresse. Bei der Familie<br />

Lee, die hier in einer georgianischen Villa wohnt, beginnt ein<br />

normaler Wochentag morgens um sieben. Dann bereitet<br />

Hausherrin Vicki das Frühstück vor: frische Früchte, Porridge,<br />

Rühreier. Wenn der Rest der Familie sich kurz nach sieben<br />

an die Küchentheke setzt, duftet es nach Kaff ee und heißem<br />

Kakao. Ehemann David arbeitet als Rechtsanwalt, Sohn Barnaby<br />

ist neun und Tochter Jemima sechs Jahre alt. Geredet<br />

wird über die Schule oder das Wetter, beides immer ein<br />

Thema. Eine halbe Stunde später ist es im Haus wieder still.<br />

Barnaby und Jemima werden vom Au-pair-Mädchen zur<br />

Schule ins benachbarte Hampstead gefahren. Mr Lee joggt<br />

jeden Morgen die fünf Meilen zu seinem Arbeitsplatz in der<br />

City. Und Mrs Lee trinkt in aller Ruhe noch einen Kaff ee,<br />

bevor sie sich in ihrem Arbeitszimmer an den Schreibtisch<br />

setzt. Sie ist Anwältin wie ihr Mann, macht aber gerade eine<br />

Ausbildung als Ernährungsberaterin. „Das verträgt sich besser<br />

mit unserem Familienleben, denn die Kinder sind ja<br />

noch klein“, sagt sie. „Ich kann meine Zeit so einfach besser<br />

einteilen.“ In ihrer grauen Hose und dem feinen Kaschmirpulli<br />

mit passendem Schal – alles farblich genau aufeinander<br />

abgestimmt – passt Mrs Lee perfekt zum minimalistischen<br />

Look der schiefergrauen Küche mit Gaggenau Geräten. Viel<br />

Platz und viel Licht hat der Raum, in den die Küche – geplant<br />

von Ramón Casadó von bulthaup, Mayfair – eingebaut<br />

wurde. Der Durchgang zum angrenzenden Lese- und Fernsehbereich<br />

ist off en. Davor ein großer, einladender Esstisch<br />

aus Nussbaum. Die Wand zum Garten ist komplett verglast,<br />

sodass der Blick schweifen kann – auf die Rasenfl äche, auf<br />

blühende Blumen und Kräuterbeete. „Alles ist hier so off en<br />

und kommunikativ“, sagt Mrs Lee. „Nachdem wir eingezogen<br />

sind, ist die Küche nach und nach zu unserem Lebenszentrum<br />

geworden.“ Sie fügt lächelnd hinzu, dass sich dadurch<br />

alles verändert habe. „Es macht einfach so viel Spaß,<br />

hier zu kochen und zu essen. Beides ist Genuss und gehört<br />

für mich auf jeden Fall zusammen.“<br />

Das im frühen 18. Jahrhundert gebaute Haus – bekannt als<br />

„Apothecary“, da hier über Generationen viele Ärzte lebten<br />

– bewohnt die Familie seit 2006. Mit fünf Schlafzimmern<br />

und einer Einliegerwohnung für das Hauspersonal ist es<br />

geradezu ideal für eine Familie, die Raum zum Toben braucht<br />

und gern Gäste hat. Drinnen war allerdings ein Facelift<br />

dringend vonnöten. Die Lees wussten genau, was sie wollten:<br />

ein umkompliziertes, gastliches Heim, in dem sie privat sein,<br />

„ Alles frisch zuzubereiten<br />

ist keine große Kunst.<br />

Man braucht nur ein gutes<br />

Rezept und allerbeste<br />

Zutaten – und natürlich<br />

den passenden Herd.“<br />

aber auch große Gesellschaften geben können. „Es war uns<br />

natürlich bewusst, dass man ein georgianisches Haus nicht<br />

allzu sehr ummodeln sollte“, sagt Mrs Lee. „Wir lieben die klassischen<br />

Proportionen und Linien der Zeit und haben sie nur<br />

sehr behutsam korrigiert. Auf jeden Fall wollten wir die Persönlichkeit<br />

des Hauses erhalten.“<br />

Das ist ihnen gelungen. Es blieb bei der klassischen<br />

Raumaufteilung: Familien- und Esszimmer sowie Arbeitsräume<br />

befi nden sich im Erdgeschoss; ein Stockwerk höher ist der<br />

elegante Salon, die Schlafzimmer liegen ebenfalls in den oberen<br />

Etagen. Die ursprünglich kräftigen Farben der Wände jedoch<br />

wurden durch subtile Farbnuancen von Beige bis Braun ersetzt.<br />

„Modern, aber auch nicht zu modern“, betont Vicki Lee und<br />

öff net die Tür zum Salon im ersten Stockwerk. Ein sympathisch<br />

wirkender Raum mit Parkettfußboden, dicken, beigefarbenen<br />

Teppichen, off enem Kamin und komfortablen Ohrensesseln.

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