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Sommer - Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland

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«Die Jugendlichen müssen ihre Figur<br />

verstehen.»<br />

Es war an einem Abend im Mai. Wir (Christine Spörri und Christian Labhart) führten<br />

mit Jan Hubacher, Kristian Trafelet und Fabian Krüger ein Gespräch über Schultheater.<br />

Und es wurde ein langer Abend… Bis spät diskutierten wir mit den drei Künstlern.<br />

Das Tonband war schon längst abgestellt, als es nicht mehr um Theater, sondern um<br />

Tod, Gott, Sprache und Denken ging. Die untenstehenden Worte sind nur ein fader<br />

Versuch, zusammenzufassen. – Man hätte dabei sein müssen…<br />

Jan<br />

Nach zwölf Jahren <strong>Steiner</strong>schule habe ich eine Lehre als Landschaftsgärtner gemacht<br />

und fünf Jahre im Beruf gearbeitet. Dann habe ich die Aufnahmeprüfung für die Pantomimenschule<br />

Ilg bestanden. Nach einem Jahr hatte ich das Gefühl, ich sei reif für<br />

auf die Bühne. So begann ich, Schülertheater an der <strong>Steiner</strong>schule Wetzikon zu inszenieren.<br />

Daneben besuchte ich jahrelang Klavierstunden. Ich hatte einen sehr guten<br />

Klavierlehrer, er hat mir die Harmonielehre beigebracht und damit die Fähigkeit,<br />

Arrangements zu machen. Irgendwann ist eine Kollegin aus der <strong>Steiner</strong>schule mit der<br />

Idee an mich herangetreten, eine professionelle A-cappella-Gruppe zu gründen. Das<br />

war etwa vor neun Jahren, die Gruppe hiess Zapzarap, und wir treten bis heute mit<br />

zunehmender Bekanntheit auf.<br />

Kristian<br />

Ich habe nach der <strong>Steiner</strong>schule eine Schnupperlehre als Zimmermann gemacht,<br />

hatte aber keine Lust zu diesem Beruf. Dann ging ich zum Vorsprechen an die Schauspielschule<br />

Bern, ohne Erfolg. Darauf besuchte ich die EFAS, eine Filmschule in Zürich;<br />

tönt zwar gut, war eine gute Vorbereitung für die erneute Aufnahmeprüfung an<br />

die Schauspielschule, hat mir aber als <strong>Schule</strong> nicht viel gebracht. Und dann nahm<br />

mich die Schauspielschule in Bern; nach vier Jahren schloss ich 2003 ab. In dieser<br />

Zeit entstand mein erster Kurzfilm, «Letzte Bergfahrt», bei dem ich Regie machte.<br />

Nach der <strong>Schule</strong> bin ich bei Zapzarap eingestiegen und bin bis heute dabei. Genau<br />

wie Jan, begann ich an der <strong>Steiner</strong>schule Regie zu führen.<br />

Im Moment bin ich an meinem ersten voll professionellen Kurzspielfilm, «Drehpunkt»,<br />

wo wir ja Fabian Krüger als Schauspieler gross rausbringen in der Schweiz!<br />

Fabian<br />

Ich musste nach der <strong>Steiner</strong>schule zuerst ein paar Erwartungen enttäuschen, utopische<br />

Träume begraben. Ich hatte mir eine Zeitlang in den Kopf gesetzt, Cellist zu<br />

werden, habe eineinhalb Jahre lang jeden Tag sechs Stunden Cello geübt, war aber<br />

nicht gut genug.<br />

Dann lernte ich Leute am Schauspielhaus Zürich kennen, und eines Tages wollten sie<br />

mich als Statisten. Ich habe das unglaublich toll gefunden. Viele Freunde haben gesagt:<br />

Fabi, mach doch die Schauspielschule. Mit 23 Jahren habe ich die Aufnahmeprüfung<br />

an die Schauspielschule Zürich bestanden, wohingegen Bern abgelehnt<br />

hatte.<br />

Nach der Schauspielschule blieb ich am Schauspielhaus. Parallel dazu habe ich in<br />

der freien Theatergruppe 400asa mitgemacht. Wir waren ein Kollektiv und recht erfolgreich.<br />

Dort war meine Heimat und das Schauspielhaus mein Broterwerb. Im Laufe<br />

der Jahre war ich dann in Berlin und in Bochum engagiert, bis ich wieder nach Zürich<br />

zurückkam. Dieses Jahr werde ich mit Matthias Hartmann zum Burgtheater Wien<br />

wechseln.<br />

Inwiefern hat euch die RSS mit ihrem Fächerangebot geprägt und vielleicht den Weg<br />

ins Theaterleben begleitet?<br />

Jan:<br />

Die Quartalsfeste waren für mich nie eine Übung für Bühnenpräsenz, da konnte ich<br />

mich meist zu sehr in der Masse verstecken. Aber später gab es eine freiwillige The-<br />

10. Klass-Spiel 2009, Il Campiello von C. Goldoni Regie: Kristian Trafelet<br />

20 21

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